8" Newton Hauptspiegel Reinigung und Lagerung in Spiegelzelle

Hallo,

Zitat von Speedy73

Vielleicht habt Ihr ja Lust Eure Variante der Reinigung zu beschreiben.

Das Aus- und Einbauen von meinem Spiegeln ist bei mir etwas anders, da meine Teleskope auch anders gebaut sind.

Ich reinige meine Teleskopspiegel öfters, so viel Schmutz lasse ich nicht auf den Spiegeln.

Die Spiegel brause ich zunächst mit warmen Wasser ab, um diese dann mit Spülmittel sanft zu reinigen. Danach lasse ich das Wasser vom Spiegel auflaufen und spüle noch einmal mit klaren Wasser nach. Um Kalkflecken zu vermeiden, spüle ich als letzten Arbeitsgang die Spiegel mit destillierten Wasser. Dann sind die Spiegel wieder sauber und können eingebaut werden.

Viele Grüße

Gerd

Hallo Andreas,

Zitat von Speedy73

Wie groß sind denn Deine Spiegel und wie ist Deine Technik der Reinigung (Lappen, Finger, Pinsel, ...?)

Der größte Spiegel hat einen Durchmesser von 30cm. Dieser passt noch gut in mein Geschirrspülbecken hinein.

In das Spülbecken lege ich unter dem Spiegel ein Handtuch zum Geschirr trocknen. Wenn ich das zusammenlege habe ich einen Puffer unter dem Spiegel. Reinigen tue ich den Spiegel mit den sauberen Fingern unter leichten Druck.

Zuerst spüle ich den Spiegel einfach mit warmen Wasser ab. Einfach den Wasserhahn ein wenig aufdrehen und den Schmutz von Spiegel herunterspülen.

Nach dem abspülen von Spiegel lasse ich Wasser mit Geschirrspülmittel in das Spülbecken ein bis der Spiegel damit bedeckt ist, und reinige diesem mit sanften (!) Druck. Zum abspülen stelle ich den Spiegel im Spülbecken auf ein zusammengelegtes Geschirrhandtuch und spüle den Spiegel zuerst mit Wasser und dann mit destillierten Wasser ab.

Da ich es erst gar nicht so weit kommen lasse, das sich auf den Spiegeln hartnäckiger Schmutz absetzt, geht das reinigen der Spiegel sehr leicht von statten.

Da ich hinterher ohnehin das Teleskope nach Schäden ansehe usw. kann der Spiegel auf der Arbeitsplatte trocken werden. Danach baue ich wieder alles ein.

Beim Einbau achte ich darauf, das sich der Spiegel in der Fassung bzw. der Halterung für den Spiegel noch leicht bewegen kann. Meinen Spiegel stelle ich so ein, das ich den nach vorne noch um ein oder zwei Millimeter kippeln kann. Die seitlichen Auflagen stelle ich so ein, das ich den Spiegel in seiner Fassung immer noch drehen kann. Zu fest eingebaute Spiegel führen zu Verspannungen die im Bild oder Okular zu sehen sind.

Viele Grüße

Gerd

Hallo Gerd, Andreas,

Zitat von CorCaroli

Beim Einbau achte ich darauf, das sich der Spiegel in der Fassung bzw. der Halterung für den Spiegel noch leicht bewegen kann. Meinen Spiegel stelle ich so ein, das ich den nach vorne noch um ein oder zwei Millimeter kippeln kann. Die seitlichen Auflagen stelle ich so ein, das ich den Spiegel in seiner Fassung immer noch drehen kann. Zu fest eingebaute Spiegel führen zu Verspannungen die im Bild oder Okular zu sehen sind.

genau das wollte ich auch noch anmerken - es ist zu ergänzen, dass sich dabei unter Umständen auch die Justagestabilität verbessert. weil der Spiegel nach einem Transport in die gleiche Position zurückrutscht, statt irgendwo geklemmt hängenzubleiben. Gerade mit den Gummidingern wie bei Andreas geschieht das sehr leicht. Bei mir hat ein kleiner Umbau diesbezüglich deutlich was gebracht.

Herzliche Grüße

Holger

Hallo Andreas,

Zitat von Speedy73

Wegen den Klemmschrauben bin ich jetzt aber verunsichert.

Du und Holger beschreiben es so, dass der Spiegel "Luft" hat.

Ab Werk waren die Schrauben unheimlich stark angezogen.

Das ist leider meistens so, das die Klemmschrauben ab Werk zu stark angezogen sind. Das ist in den Foren immer wieder zu lesen.

Bei den Teleskopen die ich hatte und ebenfalls diese Klemmschrauben wie bei deinem Teleskop hatten, habe ich diese nur so weit angezogen, das ich den Spiegel in der Fassung immer noch kippeln konnte. Eine gute Hilfe ist es, ein zusammengefaltetes Papier unter die Gummipuffer die den Spiegel halten zu legen, die Klemmschrauben anziehen und dann die Papierstreifen wieder unter den Gummipuffern hervor zu ziehen.

Das reicht dann schon aus, das der Spiegel nicht zu stark geklemmt wird. Den Papierstreifen kann man unter den Gummipuffern wieder bedenkenlos hervor ziehen, das hält der Spiegel aus, der bekommt deswegen keine Kratzer.

So weit ich mich erinnern kann, habe ich unter die Gummipuffer Beilagscheiben gelegt, damit ich die Gummipuffer festschrauben konnte und diese dennoch nicht den Spiegel eingeklemmt haben. Auf alle Fälle sollte sich der Spiegel nach dem fest- oder anziehen der Gummipuffer immer noch etwas frei in der Fassung bewegen können.

Seitlich kann man meistens nichts machen, falls die Fassung zu knapp bemessen ist. Solange sich der Spiegel aber seitlich in der Fassung bewegen lässt, hat der genug Luft darin.

Viele Grüße

Gerd

Hallo Andreas,

hier ist mein Bericht zur Spiegel Reinigung

Beitrag

RE: Woran hast du heute gebastelt?

Liebe Bastelfreunde,

seit langem habe ich den Blendenring für meinen 8" Newton Hauptspiegel zu Hause herumliegen. Die derzeitige Schlechtwetterperiode motivierte mich nun endlich zum Teleskop-Tuning. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch gleich den Hauptspiegel gewaschen. Aber hier der Reihe nach die einzelnen Bastel- und Wartungsschritte:

1) Zuerst wird der Tubus stabil positioniert.

astrotreff.de/index.php?attachment/13030/



2) Die ausgebaute Spiegelzelle mit und ohne Halterungen vor der Reinigung.…

Christian Ma.

28. November 2021

Liebe Grüße,

Christian

Hallo Andreas,

Ich habe von den drei radialen Korkstreifen den oberen durch dünneres Klebeband ersetzt (der "obere" ist bei azimutaler Montierung eindeutig) und die Gummidinger, die den Spiegel ebenfalls radial klemmen, egal wie man sie kürzt oder vorsichtig anschraubt, durch 3D-gedruckte Klammern ersetzt:

Das ist dann nicht mehr so polsterig weich wie im Originalzustand, aber man wirft seinen Newton ja auch nicht so sehr durch die Gegend wie der Paketdienst während der Lieferung.

Jetzt klappert der Spiegel beim Rumtragen des Teleskops munter rum, aber das finde ich eher beruhigend, denn dann weiß ich, dass die Justage stimmen wird

Herzliche Grüße, Holger

Hi,

mein Spiegel(-Teleskop) ist ja auch vor 12 jahren gekauft und davor hat er auch ein paar Jährchen. Sieht aber noch gut aus, viel besser als auf dem ersten Foto hier.

Soll ich trotzdem mal reinigen? (Wie oft reinigst Du prophylaktisch, Gerd?)

CS,

Walter

NB: Andreas, hast Du schon mal an Tubus Innenseite Schwärzung gedacht?

Um Gottes Willen, keine Schuh Creme

Du scheinst noch den Original Fabrik Lack innen zu haben, der ist eher dunkelgrau und leicht spiegelnd, wie es auf dem Foto aussieht.

Es gibt (gab) mal Spezialfarbe zu bestellen, ich habe so was benutzt. Andere kaufen Tafellack (matt) im Baumarkt, oder

schwarze Velours Klebeflächen.

Suche mal unter "Tubus schwärzen matt". Vielleicht noch ein "velours" dazu. Sicher haben wir auch in Astrotreff ein paar alte Threads dazu.

Der Sinn ist es den Kontrast mit einfachen Mitteln zu erhöhen.

hier mal ein Kommerz Link

Teleskop-Express: Veloursfolie mattschwarz 100x45 cm - selbstklebend, zur TubusinnenschwÀrzung

oder

Teleskop-Express: TS-Optics Antireflexfarbe - mattschwarz 150 ml

CS,

Walter

Hi Andreas,

zur Spiegelreinigung gibt es ja verschiedene Wege und so ziemlich jeder hat seine eigene Methode. Letztendlich gibt es nicht "die eine" perfekte Reinigungemethode, denke ich.

Natürlich ist Vorsicht angesagt, aber einen Spiegel erst dann zu reinigen, wenn er schon völlig verschmutzt ist, das muss auch nicht sein. Die Dinger sind war empfindlich, aber auch wieder nicht so empfindlich, dass man weitgehende auf Reinigung verzichten muss.

Ich reinige meine Spiegel einmal pro Saison, und das mit ziemlich guten Ergebnissen. Ich schwör da auf die Alkoholmischung, wie sie auch im berühmten Optical Wonder von Baader drin ist.

Zunächst blase ich mittels Blasebalg alles lose weg und mache eine erste Grundspülung mit destilliertem Wasser.

Dann sprühe ich den Spiegel mit der Alkoholmischung ein, lege 1-2 saubere Kleenextücher (wichtig: ohne Nasenschonenden Balsam oder ähnliche Zusätze) drauf und sprühe die auch ein. Das lasse ich ein paar Minuten einwirken. Danach ziehe ich die Tücher vorsichtig und in einem Rutsch zur Seite vom Spiegel und spüle ihn mit destilliertem Wasser ab. Das entfernt meist schon 90% des fest sitzenden Pollenstaubes und ähnlicher klebrigen Überreste.

Wenn nötig, wiederhole ich das.

Und am Schluss wird noch ein letztes mal eingesprüht, diesmal ohne Kleenextücher, kurz einwirken, wieder mit Destilliertem Wasser abspülen und mit dem Blasebalg abblasen.

Damit bekomme ich meine Spiegel eigentlich immer völlig Schlierenfrei und sauber, fast wie neu. (Ich bin da ein ziemlicher Monk, was das angeht )

LG, Nick

Servus Andreas,

zum Thema Tubus schwärzen, die originale Lackierung schaut zwar schwarz aus, aber bei flachem Lichteinfall glänzt diese Farbe regelrecht. Den Tubus innen mit schwarzer Verloursfolie auskleiden ist hier die beste Lösung. Anbei ein Foto von meinem GSO-Tubus, ein Teil schon ausgekleidet, das vordere Ende noch nicht. Mehr muss man wohl kaum dazu sagen, oder?

Auch zu erkennen, die ab Werk "geschwärzten" Schrauben/Muttern, die gegenüber der schwarzen Veloursfläche so richtig glänzen. Dagegen hilft etwas schwarze Schultafelfarbe

Gruß Stefan

Hallo Andreas,

die Reinigung mache ich genau so und ich hatte noch nie Probleme, außer bei einem Spiegel, dessen Quarzschutzschicht gar nicht oder ungenügend aufgetragen war. Da musste ich nach der Reinigung einige ganz feine, bleibende Wischspuren hinnehmen, eine schlechtere Abbildung musste ich aber danach nicht feststzellen.

Da Du auch die Lagerung ansprichst, mache ich mal auf die dicken Halteklammern aufmerksam.

Hier nochmal Dein Bild:

Ich würde sie so weit zurücknehmen, dass sie nicht mehr auf die verspiegelte Fläche greifen. Alles, was auf den Spiegel eingreift verursacht unnötige und unerwünschte Beugungserscheinungen.

Gruß

Günther

Hallo Walter,

Zitat von stardust3

,(Wie oft reinigst Du prophylaktisch, Gerd?)

Eigentlich nach Gefühl.

Wenn mir der Spiegel zu schmutzig aussieht und ich Zeit und Lust habe, dann baue ich den eben aus. Bei meinem offenen Teleskopen kommt an die Spiegel mehr Staub heran als wie in einem Volltubus.

Ich brauchte meine Teleskope allerdings wetterbedingt schon lange nicht mehr zu reinigen, durch das dauergrau sehen die kaum mehr Sterne...

Viele Grüße

Gerd

Wenn ich meinen 8er Spiegel mal aus seiner Zelle hole, dann nehme ich immer einen Fetzen Papier als Kontrolle beim zurückschrauben. Der Papierstreifen kommt unter die Klemmen und die werden nur so stark angezogen, dass ich den danach noch rausziehen kann. Schreibpapier hat so 0,1 mm Dicke. Das halte ich für genau das passende Spiel, den der Spiegel in der Halteklemme immer haben sollte. Und mit 0,1 mm Spiel hört man noch kein "Klappern".