Älterer Refraktor Zeiss 80/1200

  • Schade. Ich habe gerade im Archiv gebaggert, auf dem Dachboden. Habe den Ordner mit meinen aeltesten SuW-Ausgaben gefunden. 1985 war mein erster Jahrgang, und ein paar "versprengte" Aeltere bis 1982. Und eine leere Klarsichthuelle. Da muss das Heft aus den 1960ern mit dem Testbericht drin gewesen sein!


    Ich versuche mal, einen aelteren Sternfreund darauf anzuhauen, der alle Jahrgaenge hat. Kann allerdings ein bisschen dauern ... der gute Mann ist schon um die 90 Jahre alt.

  • Schade. Ich habe gerade im Archiv gebaggert, auf dem Dachboden. Habe den Ordner mit meinen aeltesten SuW-Ausgaben gefunden. 1985 war mein erster Jahrgang, und ein paar "versprengte" Aeltere bis 1982. Und eine leere Klarsichthuelle. Da muss das Heft aus den 1960ern mit dem Testbericht drin gewesen sein!


    Ich versuche mal, einen aelteren Sternfreund darauf anzuhauen, der alle Jahrgaenge hat. Kann allerdings ein bisschen dauern ... der gute Mann ist schon um die 90 Jahre alt.

    Mensch, das ist aber lieb. Aber bitte keinen zu großen Aufwand! Es soll nicht in Stress ausarten. Obwohl ich schon neugierig bin. 🙈 Danke erst mal!

  • Moinsen Arne,

    ja lass uns mal wissen, wie es ausgegangen ist. Und wenns Wetter mitmachen sollte, hast mich gerade mal animiert, heute meinen ollen AS80/1200er mal wieder auszupacken. Ist halt ein richtig schönes Röhrle ...


    Greetzles Hannes

    Na klar, wenn der Deal zustande kommt.. Schauen wir mal. 😊

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Älterer Refraktor“ zu „Älterer Refraktor Zeiss 80/1200“ geändert.
  • Hallo Jürgen und Arne,



    nur mal so als Hinweis, es war scheinbar nicht nur Nostalgie auf das gute Alte, der den Ruf des AS 80 / 1200mm begründete!


    In den Jahren 1970 - 1985 war so ein AS 80/1200, immer noch der Traum vieler Refraktorfans, die erschwinglichen 80mm aus Japan, Taiwan und später China waren kaum eine Erfüllung dafür.

    Erst nach dem Mauerfall konnten so manche Träume danach erfüllt werden.



    Auf den Oben gezeigten Sterntest:


    Bei einem privaten Refraktor Astrotreffen 2005 hatten wir zwei AS 80 / 1200mm einen

    Tasco 9T von Towa und Vixen 80M Japan; 76mm f15 von Unitron und ein 80/1200mm von Meade dazu mehrere Skywatcher ED 80 + einen Neuen EVOSTAR ED80


    Bei bewölktem Himmel kamen nun 10 Refraktorenbesiter zusammen um auszuloten was die Teleskope so gegeneinander zeigten.

    Nach kurzer Diskussion einigte man sich auf den Sterntest am künstlichen 3 mü Stern und der Vermessung mit einem Messschieber, wann Unterschiede > vor ; im + nach dem Fokus sichtbar werden.

    Beobachtet wurde mit bei ca. 1mm AP mit 12 Othos; Plössl und Vixen Weitwinkel Okularen endsprechender Okularbrennweiten in den gleiche Fokusdistanzen.


    Klar war das die langen Refraktoren den besser einstellbaren Fokus haben 1200mm >---------< gegen 600mm >-----< , aber es sollte sich auch Unterschiede zwischen den 1200mm zeigen!

    so zeigten nur der 76mm F15 Uniron und der Tasco 9T von Towa, in jeder ausgemessenen Distanz vom Fokus, knapp annähernd gleich gute Abbildungen wie bei den beiden

    AS 80 / 1200mm Refaktoren, danach kam der 80 / 1200mm von Vixen + Meade.

    Die 3 Skywatcher ED´s hatten im Sterntest sichtbar die farbreinere Abbildung aber nur einen minimalen und äußerst nervösen einzustellenden Schärfepunkt!

    Der EVOSTAR ED80 konnte das durch seinen 1:10 untersetzen Okularauszug etwas ausgleichen.


    Erstaunt waren wir über die Unterschiede bei der Vermessung der Detailunterschiede vor und nach dem Fokus.


    hier in einer schematischen Darstellung:

    Dort zeigten nur die beiden AS 80 / 1200mm symmetrisch erscheinende Abbildungen bei vergleichbarem Fokusabstand >-I-----I-< + >--I---I--< hier dann früher oder später einsetzende nachlassende Detailschärfe  >--I----I---< + >---I---I--< + >---I----I--< usw. der Sternscheibchen.


    Einer der AS 80 / 1200mm hatte bei allen Fokuspositionen die bessere und schärfere Abbildung von Fokus und Sternscheibchen, schwach aber von allen Beobachter so erkannt!


    Die zwei 80mm ED´s hatten bis auf Einen vergleichbar gute Fokuspunkte, die nur in bei den Vermessungen, kleine sichtbare Unterschiede zeigten, >--I--I-< die früher / später vor dem

    Fokus >-I--I--< die leichten Unschärfen erkennen lassen!


    Der EVOSTAR ED80 bestach durch die sehrgute Farbreinheit vom Fokus bis zur größten eingestellten Fokusduistans, bis nicht mehr unterscheidbar war, ob Unschärfe oder leichter Farbsaum die Ursache der leichten Einbußen ist >--I--I-<  +  >-I--I--< . > Nicht alle Beobachter konnten das eindeutig entscheiden!


    Eine Tag später wurde versucht, ob und wie stark sich die festgestellten Unterschiede, visuell an Doppelsternen und Planeten zeigten.


    Hier kommt nur die Farbreinheit bei dem EVOSTAR ED80, schwächer bei den 80mm ED´S und die bessere Tiefenschärfe im Fokusbereich der langen 76 - 80mm Refraktoren zum Tragen!


    Wo der Farbfehler nicht stört, waren die Langen mindestens gleich auf, mit leichten Vorteilen dann bei den beiden AS 80 / 1200mm in der Detailschärfe und dem einrastendem Fokus!


    Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

    2 Mal editiert, zuletzt von G2-Astro ()

  • Hallo Günter und alle anderen,


    hatte ja weiter oben schon geschrieben, dass ich meinen ehemaligen AS80 gegen den FS-78 hab antreten lassen und dem AS danach den Vorzug gab - das lag sicher nicht an der Farbkorrektur sondern eher am Geamteindruck des Sterntests und dem direkten Vergleich am Planeten.


    Auch ein Sears76 durfte antreten aber der hat gegen den AS überhaupt kein Land gesehen...


    Hab mal ein paar Bilder rausgesucht...





    Hier auch noch ein link zur Vorstellung meines Zeiss Erwerbs vom letzten WE: https://www.cloudynights.com/t…212-zeissitis/?p=12587610


    Der AS80 war/ist schon ein sehr feines Gerät! - in der gezeigten Version aber auch richtig schwer!


    cs

    Christoph

  • Hallo Leute

    in den 80 oder 90 Jahren des letzten Jahrhunderts hat man sich keine Gedanken über Bildqualität, Strehl, RMS, oder sonst was gemacht. Man hat einfach astronomisch "gelebt". Hat sich seinen Tasco bestellt, BOB, etc etc seinen Kosmos oder seine Rupp Montierung. Zeiss war sowieso jenseits der Vorstellungskraft der nicht "Lotto-Millionäre". Auch bei Vixen hat keiner nachgemessen. Bestellt, MONATE ( galt für viele Teleskope damals!) gewartet ( 24 h Lieferung über Nacht war jenseits der Vorstellungskraft!) ( Ein Sternfreund von mir hat MONATELANG auf eine Rupp-Montierung gewartet, bei Juergen klingelts jetzt :)) ) Man redet sich halt gerne die Vergangenheit schön. Ich habe inzwischen noch ( nach dem ganzen Geraffel von 16" Meade Dobson, C 8, C 11, Vixen 102 M 90M 80M C 8 GSO 8" 10" BOB Optik 114mm Quelle Auszugsfernrohr 40x ein paar zerquetschte ::den guten alten Quelle Feldstecher 9x56 (abbezahlt in 12 gleichen Raten a xyz) Mehr brauche ich nicht mehr. Galaxien hinter M13 können mir gestohlen bleiben. In diesem Sinne liebe Sternfreunde: Viel Freude mit dem alten Zeugs und LG ( vor allem an meine alten Astrofreunde Jürgen und Hannes) Klarinetto

    PS Den Bresser PHÖNIX 150/1200mm FH nicht zu vergessen. Bei MLudes gekauft und war froh damit. Warum ich den verkauft habe? Weil mir der schlecht gepostet wurde von bekannten Poster, und dann kaufte der dumme Mann den 16 Dobson..... Immerhin habe ich im Allgäu auf ANHIEB die E und F Komponenten des Orion Trapezes erkannt im "Farbwerfer" Komisch, oder? ) Aber dass nur am Rande :))

  • Also,


    wollte euch mal Bescheid geben. Der Refraktor ging am Donnerstag Abend in meinen Besitz über. Und ich freue mich darüber. Zum Preis, naja ich sag es mal so. Die Tage ging bei EBay-Kleinanzeigen eine 1B Montierung für weit aus mehr als das doppelte was ich jetzt für Säulenstativ, 1B Montierung und den Refraktor selbst bezahlt habe über den Tisch. Ich denke das ist also OK für mich. Hab heute gleich mal eine Kiste zum an die Wand hängen gebaut.. 😃 aber noch nicht ganz fertig. Allen einen tollen Abend!

  • Achso,

    wenn jemand noch jemanden kennt, der mir 2 dieser Schwarzen Kunsstoffdrehknöpfe besorgen kann..

    Freue mich über jede Unterstützung. Aber das wird wohl eher wie eine Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen.. 😝

  • Schönes Teil, nach dem Motto - Jedes Teleskop hat seinen Himmel -


    Ich hatte das AS100 und einen Telemator (Tlementor mit Netzstrommotor). Gefallen haben mir die solide wie saubere Fertigungsqualität. Auch die Abbildung war im Rahmen der Öffnungen einwandfrei. Die Okulare ebenso. Allerdings wollte ich später in die Astrofotografie einsteigen und mangels Geld habe ich mir die Montierungen mit Gleichstrommmotoren umgebaut, die 1b sogar mit Zweiachsnachführung. Das funktionierte gut. Später wollte ich mir was modernes anschaffen, um effektiver fotografieren zu können. Allgemein sind die Zeiss-Amatuerteleskope für visuelle Beobachtungen ausgelegt und haben da auch ihre Leistung. Will man fotografieren, sollte man sich nach modernerer Technik umschauen. Das Telementor ist für mich immer noch das beste 6cm-Teleskop. Ist die Abbildung sauber, macht auch eine kleine Öffnung spaß. Sogar das dunkle Staubband bei M104 konnte ich damit erkennen.


    Die Preise sind der Sammler wegen immer noch hoch. Als Verkäufer konnte ich das zu meinem Vorteil nutzen. Ich hatte noch einige okularseitige Teile, u.a. ein 31-W, davon konnte ich mir mein aktuelles Setup leisten. So schön die Zeiss-Teleskope auch sind, bin ich mit den "China-Krachern" zufriedener. Hier muß ich nicht mehr so viel basteln, um das Ganze auf meine Bedürfnisse zuzuschneiden. Die optische Leistung meines Bresser 127L muß sich gegen die des AS100/1000 nicht verstecken, ich empfinde sie gleichwertig. Wenn man Teleskope vergleicht, sollte man sich zuvor vergewissern, dass diese auch alle optimal justiert sind, sonst vergleicht man die Justagezustände mit.


    Hier noch ein Bild, welches ich 1997 mit dem AS100 während eines Urlaubes in Österreich machen konnte. 20min auf Ektacolor YP-400. Zartgelbfilter gegen das sekundäre Spektrum, manuell mit Leitfernrohr auf meiner umgebauten 1b nachgeführt. Die Abbildungsleistung des AS100 war für Deep Sky durchaus gut, nur das M44-Hülsensystem vignettierte etwas bei KB-Format.


  • Hallo ihr Lieben,


    muss noch mal fragen. Nachdem ich mir die Kiste gebaut habe, bin ich dabei mal eine Bestands, bzw. Zustandsbegutachtung durchzuführen. Habe viel zelegt, gereinigt, gefettet und mir den genauen Zustand angesehen. Alle Schrauben vermessen und mir eine Liste erstellt. Jetzt bin ich irgendwie an der Hauptlinse angelangt. Hmm. Irgendwie traue ich mich jetzt nicht wirklich weiter. Würde sie gern ausbauen, um sie von beiden Seiten mal reinigen zu können. Aber es tun sich da so einige Fragen auf. Wie bekomme ich die Linse entfernt. Macht das überhaupt Sinn sie zu reinigen? Was muss ich nach dem Einbau beachten? Muss hier etwas kalibriert werden oder reicht es die Linse wieder an ihre alte Position zu legen. Sicher nicht. Oder?


    Anbei mal zwei drei Bilder. Finde sie schon ganz schön keimig. Oder gibt es einen Service wohin man sich wenden könnte?

  • Es gibt einen Äußeren und inneren Stahlring der wiederum mit drei Schrauben mit dem äußeren Ring verschraubt ist. Die kann man lösen. Und dann? Wie bekommt man den inneren Ring raus der die Linse nieder hält?

  • Hallo Arne,


    wenn Du Dich wirklich traust, die Fassung zu öffnen, um alles zu reinigen, solltest Du unbedingt die Linsen gemeinsam entnehmen und am Rand einen Bleistiftstrich machen. So kannst Du Sie später wieder in der gleichen Lage zusammenfügen und einbauen. Achte auch auf die drei Abstandsblättchen, wenn die kaputt oder verloren gehen, wäre es blöd, denn der Abstand ist bei so einem Objektiv Teil der Rechnung.


    Beim Reinigen des Glases so wenig Kraft wie möglich einsetzen. Nicht reiben, schon gar nicht mit Druck. Gut ist ein herkömmliches Ultraschallbad (für Brillen und Schmuck) mit etwas Spüli im Wasser. Unten ein weiches Tuch reinlegen, damit das Glas nicht auf dem Kunststoff liegt. Vorher vllt. über Nacht in handwarmem Wasser mit Spüli einweichen.


    Fassung: Bei starker Verschmutzung in Waschbenzin einlegen. Dann richtig dick mit WD-40 einsprühen und ebenfalls Zeit zum Wirken geben. Falls nötig wiederholen. Abschließend mit Spiritus so weit entfetten, dass beim Zusammenbau nichts auf die Linsen kommt.


    Vor Beginn der Aktion in Dich gehen und Dich fragen, ob Du es Dir wirklich zutraust.


    CS, Jörg

  • Ganz ehrlich: wenn Du das AS nicht ruinieren möchtest kann ich einem Laien von einem Reinigungsversuch nur wohlwollend abraten.

    CS Thomas

    Hallo Thomas,


    so richtig wohl war mir bei meiner Erklärung auch nicht. Deshalb hab ich anfangs und am Ende gefragt, ob er es sich wirklich zutraut. Andererseits ist es mit dem nötigen Fingerspitzengefühl kein Hexenwerk. Wer die Veranlagung zum präzisen Arbeiten hat, bekommt das hin, ohne das Objektiv zu schrotten. Und wenn ich mir Arnes Kasten in #61 ansehe, dann traue ich ihm das durchaus zu. Wenn der nicht so durchdacht und sauber gearbeitet wäre, hätte ich ihm zum Zeiss-Service geraten. Aber da wird er leicht so viel Geld los, wie das ganze Fernrohr gekostet hat.


    CS, Jörg

  • Eine Antwort von drei hilft mir etwas weiter. Die anderen beiden machen einfach nur Angst. 🤷‍♂️ Um Profi zu werden muss man doch Schritte gehen. Wenn man nichts lernt, bleibt man immer ein Laie.. Wenn ich nicht wüsste, dass das ein heißes Eisen ist, würde ich doch nicht nach Tipps fragen. Fragte ja auch bereits, ob evtl jemand einen Service oder so vermitteln kann, der sich damit auskennt. Und danke Astrometer für die Hinweise.


  • Über das Reinigen, mache ich mir nicht so die Sorgen. Ultraschall.. Das fand ich gut. Sonst hätte ich Ethanol 90%, destilliertes Wasser aus der Apotheke und fusselfreie Tücher usw. Mein Problem ist, ich weiß nicht wie ich den inneren Ring da raus bekomme ohne etwas mehr Kraft aufzuwenden. Ist der Ring geklemmt? Liegt der normalerweise locker im Außenring und ist eben lediglich durch Flugrost etwas fest? Hmm.

    Den ganzen Tubus mit heißen Fitwasser ausschwenken oder so? Anschließend mit dem Fön trocknen? Mir geht es ja eigentlich um den inneren Bereich. Evtl muss man ja auch nicht zerlegen um zu reinigen. Keine Ahnung. Bin jede kreative Idee mit ohne einer Demontage offen.. 🤷‍♂️😉

  • Hallo Arne,

    Den ganzen Tubus mit heißen Fitwasser ausschwenken oder so? Anschließend mit dem Fön trocknen?


    meine Empfehlung bzgl. Einweichen in Spüliwasser bezog sich ausschließlich auf die aus der Fassung herausgenommenen Linsen. Wenn Du die Fassung mitflutest, bekommst Du das Wasser nie wieder aus dem Luftspalt und züchtest an den Metallteilen noch mehr Rost. Da hilft Dir auch kein Fön.


    Wie der Ring gehalten wird, lässt sich aus der Ferne nicht zuverlässig sagen. Es ist schon ein Jammer, dass sich die DDR-Mangelwirtschaft so weit auswirkte, dass Zeiss offensichtlich nur mit Lack überhauchte Stahlschrauben und -drehteile für die Astroobjektive verwendet hat. Frag mal hier https://optikweb.de/kontakt/, ob sie Dir helfen können und was es kosten würde.


    CS, Jörg

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