Mondwanderungen mit einem 60mm Apo

  • Hallo Mondfreunde,


    seit letztem Jahr nenne ich einen kleinen, feinen 60/360mm Apo von TS mein Eigen. Er hat ein wirklich exzellentes FPL53/Lanthanglas-Objektiv. Ich nutze ihn oft für spontane Deepskybeobachtungen, meist Widefield. Aber auch an Mond und Planeten macht er eine gute Figur.


    Gestern habe ich ihn mal für einen Mondspaziergang genutzt. Einen Tag vor dem ersten Viertel sind viele schöne Krater zu sehen. Mein Hauptaugenmerk lag auf der Gegend um die Rima Adrianeus und die Krater Sabine und Ritter. Viele kleine Strukturen in der Gegend und ein echter Prüfer für die kleine Optik.

    Nachdem ich mich orientiert hatte, war die Rima Adrianeus schnell gefunden. Das schöne Buch „Moonhopper“ aus dem Oculum Verlag war sehr hilfreich und informativ. Das Mondtal war gut auszumachen, obwohl es nahezu senkrecht zum Terminator ausgerichtet ist und deshalb keinen markanten Schattenwurf zeigt. Ein deutliches, flaches Band das sich aus den Bergen um den Krater Julius Caesar kommend ins Mare Tranquilitates schlängelt. Die Rima Hyginus lag leider noch im Schatten, da werde ich heute Nacht mal drauf schauen. Julius Caesar zeigte schöne Strukturen. Man konnte den zerstörten Wall dieses sehr alten Kraters gut nachverfolgen.


    Südlich davon findet man das sehr schöne Kraterpaar Sabine und Ritter. Deutlich ist der Kontrast dieser beiden jungen, terrassierten Krater zum alten Julius Caesar. Scharf begrenzte Kraterränder, deutlicher Schatten. Die Terrassierung war wegen des niedrigen Sonnenstandes noch nicht gut auszumachen, ein weiteres Vorhaben für heute Abend. Um die Beiden herum findet man viele Kleinkrater, von denen ich einige ausmachen konnte. Das Seeing war offensichtlich recht gut, eine Seltenheit bei mir in der Elbmarsch. Das machte Appetit auf eine Herausforderung. :)


    Östlich leicht unterhalb der Krater liegt Tranquility Base, die Landestelle von Apollo 11. Rundherum findet man einige Kleinkrater, die mit kleinen Teleskopen nicht einfach sind. Am Gebirgsrand entlang hangelt man sich zum Krater Moltke. Ein kleiner, aber sehr kontrastreicher Krater, der auch mit kleinen Instrumenten gut auszumachen ist. Die nahegelegenen Rimae Hypatia konnte ich nicht genau ausmachen, der Boden wirkte aber uneben. Vielleicht etwas für mehr Öffnung bei günstigerer Libration. Nördlich der Rimae Hypatia liegt die Landestelle und weiter nördlich davon die Kleinkrater Aldrin, Collins und Armstrong. Letzterer ist der größte der drei und direkt nördlich von Moltke gelegen. Nachdem ich mich etwas eingeschaut hatte, konnte ich ihn erst indirekt ausmachen und dann auch direkt halten. Armstrong hat 4km Durchmesser, war aber dank des Schattenwurfs in Inneren eindeutig auszumachen. Nach Westen gehend, kommt man dann über Collins (2km) zu Aldrin (3km). Von Collins war nichts zu sehen, nicht mal andeutungsweise. Aldrin tauchte blickweise als punktförmige Verdunklung auf, war aber nicht direkt zu halten. Ich vermute, dass der Schattenwurf in beiden Kratern nicht so ausgeprägt ist wie in Armstrong. Ich denke, damit hatte ich die Grenze des Auflösungsvermögens und des Seeings an diesem Abend erreicht.


    Ich habe dann noch ein bisschen weiter die Kraterlandschaft des südlichen Hochlandes genossen, dann aber eingepackt. Es wurde empfindlich kalt und ich hatte meine Dosis Astro für diesen Abend gehabt. :)

    Beobachtet wurde mit dem TS 60/360 Dublet Apo auf einer Vixen Porta mit einem 7mm Nagler T6 und der alten Meade TeleXtender 3x Barlow bei ca. 155x. Ja, Übervergrößerung, ich weiß. Aber ich finde am Mond kann man das sehr gut machen. Und der kleine aber sehr farbreine Apo macht das auch klaglos mit.

    Lustig: am Südpol war eine einzelne, helle Bergspitze zu sehen. ich dachte erst sie zeigt eine kleine Randstruktur, bis ich erkannte, dass das ein Beugungsring war. ^^


    Eine sehr nette kurze Beobachtung, die nach Wiederholung ruft.

    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    Glückwunsch zur Armstrong-Sichtung mit 60mm! Ja, das Seeing war gestern längst nicht so schlecht wie von Meteoblue vorhergesagt. Der seitliche Lichteinfall wird natürlich auch dazu beigetragen haben. Bei steilerer Sonne (und unruhigerer Luft) bin ich daran selbst mit größeren Rohren gescheitert.


    Ich hatte gestern in der Dämmerung versucht, den vielleicht letzten GRF-Transit der Saison abzustauben, aber die sich auflösenden Stratocumuli waren anderer Meinung. Deshalb kurzer Trostblick zum Mond. – Wenn ich nicht nochmal weggemusst hätte, wär ich sicher länger dran geblieben, so schön war es


    CS, Jörg

  • Hallo Mondwanderer,


    Jörg, vielen Dank für das Lob. Armstrong war schon sehr deutlich an der Grenze der Auflösung des Refraktors. Aber irgendwo bringt es auch Spaß die Grenzen der Optik und des Seeings herauszufordern. Gestern Abend hatte ich weitere Gelegenheit dazu.


    Mondspaziergang Teil 2

    Gestern Abend, einen Tag nach dem ersten Viertel, sprang mich am Terminator die Rupes Recta, die „Lange Wand“ zwischen dem Krater Arzachel und dem Mare Nubium förmlich an. Sie ist immer wieder ein toller Anblick. Westlich davon findet man den sehr markanten Krater Birt mit seinem Nebenkrater. Ein sehr schönes Gespann. Weiter westlich davon liegt die Rima Birt, die ich trotz gutem Schattenwurf nicht ausmachen konnte. Sie ist nur rund einen Kilometer breit.

    Sehen konnte ich dagegen die zwischen Ptolemaeus und Davy liegende Kraterkette Catena Davy. Natürlich konnte ich die winzigen Krater nicht auflösen. Aber bei genauer Betrachtung konnte man deutlich eine leicht gebogene Albedostruktur ausmachen. Mehr dürfte mit 60mm visuell nicht drin sein. Generell ist das eine sehr schöne Gegend mit vielen tollen Strukturen. Mein Favorit ist der Dreifachkrater Thebit.


    Weiter nördlich in den Alpen war das Alpental prominent auszumachen. Die Rille blieb mir natürlich verborgen. Beeindruckend war der Krater Plato bei niedrigem Sonnenstand. Der komplette Ringwall erstrahlte im Sonnenlicht, während der Kraterboden noch komplett im Schatten lag. Ein strahlen heller, fein strukturierter ovaler Ring. Sehr schön.

    Südöstlich der Alpen schließt sich der Kaukasus an, weiter südlich dann der Appenin. Auf dem Weg dahin kommt man am Mons Piton vorbei, der sich einsam über die Fläche des Mare Imbrium erhebt und einen deutlichen Schatten wirft. Im Meer liegen die großen markanten Krater Archimedes (mit den Montes Archimedes im Süden) und Erathostenes. Beide bei niedrigem Sonnenstand ein toller Anblick. Aber mein Ziel waren die markanten Mondberge Mond Hadley und Mons Bradley. Westlich der Beiden, am Palus Putredinis, dem „See des Verfalls“ ,findet sich die Landestelle von Apollo 15 mit der nahegelegenen Rima Hadley. Meine abschließende Herausforderung für diesen Abend. Im Grunde jenseits des Auflösungsvermögens von 60mm Öffnung gelegen, war sie nach intensiver Beobachtung und Vergleich mit einem Mondatlas und Zeichnungen aus dem Moonhopper als Albedostruktur auszumachen. Eine feine, dunkle Linie, kaum zu sehen, aber wenn man sie erst einmal ausgemacht, hat eindeutig zu halten.

    Das war ein tolles Erlebnis.


    Diese feinen Rillen und Täler mit dem kleinen Refraktor zu jagen hat ein bisschen war mit der Beobachtung von lichtschwachen Nebeln mit dem 16“er gemein. Objekte so gerade an der Grenze der Wahrnehmung zu finden und zu halten hat etwas unglaublich befriedigendes. ^^


    Ich denke ich werde hier weiter Beobachtungsberichte mit dem kleinen Refraktor posten. Was ich gesehen habe sollte auch mit einem kleinen langbrennweitigen FH machbar sein. Und es bringt wirklich viel Spaß. Astronomie mit kleinen Öffnungen wenn größere Teleskope vorhanden sind ist zwar etwa speziell. Aber es trainiert die Wahrnehmung und ist natürlich auch einfach und schnell mal zwischendrin für eine halbe Stunde gemacht. Vielleicht motiviert das ja jemanden ebenfalls mal einen Beobachtungsbericht vom Mond zu schreiben.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Mettling

    Hat den Titel des Themas von „Mondwanderung mit einem 60mm Apo“ zu „Mondwanderungen mit einem 60mm Apo“ geändert.
  • Hallo Marcus,


    da waren wir gestern zeitgleich „auf dem Mond“. Ich mit dem 120er Bino bei 188x. Wahnsinn, wie viele „fuzzies“ zu sehen waren. Nur die kleinsten und grenzwertigsten: Rima Birt, Catena Davy, Rimae Triesnecker, Rima Hadley, Rimae Alphonsus und Rimae Arzachel. Von den Rimae jeweils die Hauptrille, für die kleinen Nebenrillen reichte es nicht. Allerdings schleierte bei mir gegen 23 Uhr der Himmel immer mehr zu.


    Von der Phase war das gestern so ziemlich das Beste, was unser Erdtrabant zu bieten hat. Ein paar Tage zuvor oder danach ist die Ausbeute an Rillen wesentlich geringer.


    CS, Jörg

  • Moin Marcus,

    Deine Berichte zeigen sehr schön, dass der Mond ein sehr lohnenswertes Beobachtungsobjekt ist, auch wenn er oft als Störenfried empfunden wird. Wenn er nun schon mal da ist, nehme ich ihn auch oft und gerne ins Visier. Allerdings nicht mit 60mm sondern mit 40cm Öffnung. So habe ich gestern viele der von Dir beschriebenen Formationen beobachtet. Die Rille im Alpental zeigte sich aber auch nicht, da war die Luftunruhe zu stark. Mehr als 200-fache Vergrößerung lohnte sich nicht.

    Manchmal, so zwischen Tür und Angel, benutze ich auch mein zum Behelfsrefraktor umgebautes Teleobjektiv. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel mit dieser "Wundertüte" bei etwas mehr als 60mm Objektivdurchmesser zu sehen ist. Hohe vergrößerungen so wie bei Deinem Apo sind aber nicht drin. Bis 70-fach ist die Abbildung noch gut, aber danach geht er in die Knie.


    Ich wünsch Dir noch viele scchöne Beobachtungen mit Deinem kleinen Apo und freue mich schon auf weitere Berichte.


    LG

  • Guten Morgen.


    Wolfgang, Deine Beobachtungen zeigen sehr schön, dass der Mond bei jeder Öffnung etwas zu bieten hat. Wobei mir 200x bei 40mm Öffnung definitiv zu viel wäre. Selbst bei den 155x mit 60mm sehe ich beginnende Unschärfe aufgrund von Beugung und teilweise schon Beugungsringe um punktförmige Strukturen wie helle Bergspitzen. Aber jeder wie er‘s mag. :)

    Jörg, vielen Dank für den Zuspruch. Ich muss mich auch mal wieder mit höherer Vergrößerung an den Mond machen. Das gute Seeing der letzten Tage wäre perfekt gewesen und mein C8 sieht viel zu wenig Licht.

    Aber jetzt erst mal zu gestern Abend.


    Mondspaziergang Teil 3 

    Gestern konnte ich bei einsetzendem Nebel noch einmal für eine knappe halbe Stunde den Mond beobachten. Der Sinus Irdium lag gut beleuchtet am Terminator. Auch wenn der Boden der Bucht schon beleuchtet war, ein sehr schöner Anblick. Das Seeing war aber schlechter als die Tage davor, so dass ich von den Kleinkratern nichts sehen konnte. Aber dafür war der große Erdrutsch, der beim Einschlag von Bianchini in die Regenbogenbucht gestürzt ist, gut zu sehen.


    Ich bin dann weiter südlich gewandert und habe die Strahlen von Tycho bewundert, die sich über die südliche Hemisphäre des Mondes erstrecken. Ein nur am äußeren Rand beleuchtetes Ringgebirge erregte meine Aufmerksamkeit und nach ein bisschen Kratervergleichen im Atlas konnte ich es als den Ostrand von Gassendi identifizieren. Den habe ich so noch nie beobachtet. Südöstlich davon tauchte das Mare Humorum aus dem Schatten auf. Ich hatte nicht gedacht, dass der Boden so wellig ist. Vom Mare Humorum gibt es einen Durchbruch ins Mare Nubium, der durch den stark abgetragenen Krater Hippalus markiert wird. In seiner Nähe gibt es die drei Rimae Hippalus, die obwohl außerhalb des Mare Humorum gelegen konzentrisch um es herum orientiert sind. Ich habe versucht sie zu knacken, war aber nur mäßig erfolgreich. Blickweise konnte ich Rima I ausmachen, die durch den Krater selbst läuft. Aber eindeutig halten konnte ich sie nicht. Von den Rimae II und III war nichts zu sehen. Vielleicht stand die Sonne schon zu hoch und das Seeing war nicht gut genug.


    Mittlerweile verdichtete sich den Nebel und der Mond wurde im Teleskop sichtbar dunkler. Ich wechselte zum 11mm Nagler und 100-facher Vergrößerung (3x Barlow). Mit den 82º sGF passt der Mond komplett ins Okular. Ein toller Anblick, diese Riesenmurmel vor Augen zu haben. Und dabei toll aufgelöst, immerhin ist das die förderliche Vergrößerung bei 60mm. Ich ließ noch mal eine Weile diesen Gesamtanblick auf mich wirken. Wieder war ich beeindruckt, wie weit sich das Strahlensystem von Tycho über den Mond erstreckt. Auch ein paar andere Strahlenkrater waren sichtbar. Insbesondere Proclus, am Rande des Mare Crisium gelegen, stach mir ins Auge.


    Der Nebel wirkte aber immer mehr wie ein Mondfilter, Sterne waren gar keine mehr auszumachen. Als mir dann auch noch das Okular zugetaut ist, habe ich Schluss gemacht. Eine kurze, aber knackige halbe Stunde habe ich beobachtet. Dafür ist so ein kleines, kompaktes Setup sehr gut geeignet. Ich hatte meinen Spaß.

    Und ich hoffe, Ihr hattet Spaß beim lesen.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Ja der Mond war und ist mein Lieblingsziel. Warum so weit, wenn das Schönste doch vor der Nase liegt. Muss die Sachen auch mal nachfahren, meist guck ich einfach ohne zu wissen, was ich sehe. Aber gestern nach einem Tip auch die catena davy bei 200x gesehen und auch, dass sie keine durchgezogene Linie ist. Bevor ich höher vergrößern konnte, zog es zu. Mein Lieblingsplatz ist noch immer Clavius mit den 6 Kratern der Streubombe. Und wenn man den 6. Krater sehen kann, macht der Mond schon Spaß. Manchmal ist auch Aristarch tagsüber zu sehen oder, wenn er im Schatten liegt.

  • Hallo Freunde des Mondes,


    ich war so begeistert von den Beiträgen über die Mondwanderungen mit einem 60m APO dass ich doch mal zu Forum angemeldet hab anstatt nur "mitzulesen".


    Freund & Leid bei der Beobachtung mit bei 60mm Öffnung kennen ich nur zu gut da ich hauptsächlich nur mit kleiner Öffnung unterwegs bin. Meist zuerst visuell und wenn es die Zeit zu lässt mach ich noch per Planetenkamera ein Video, dass ich danach "zusammenzurechnen". Da der Mond auch eines meiner Lieblingsziele ist sitzt ich gern mit dem "Moonhopper"-Buch am Teleskop um die einzelnen Details nachzufahren.


    Auch ich war die letzten Abende beim Krater Birt und Rupes Recta unterwegs. Meine Versuche das Rima Birt zu erhaschen waren bisher leider nicht von Erfolg gekrönt. Vielleicht gucke ich einfach immer nur zur falschen Zeit hoch?!. Oder gibt es da eine exakte Stunde mit dem größtmöglichen Kontrast? Beim Sichten meines gerechneten Bildes kann man aber immerhin einen "Hauch" vom Rima Birt erahnen. Ich gebe also die Hoffnung nicht auf diese "Harte Nuss" auch mal zu knacken.

    Nach meinem Lieblingskratern "Clavius" am Mi/Do und "Gassendi" am Freitag Abend wäre zwar schön gewesen noch Aristarchus - Die "Schatzinsel im Ozean der Stürme" zu sehen. Leider wird in Stuttgart das Wetter zum Wochenende wieder schlechter.


    Ich traue mich mal trotzdem mein Mondbild mit 60mm Apo zu zeigen. Im Nachhinein kann man sich am gemacht Bild an Details erfreuen, die man während der Beobachtung übersehen hat und seine Beobachtungstechnik beim nächsten mal verbessern...




    CS und viel Freude mit 60mm,

    Horst

  • Hallo Horst,


    willkommen im Astrotreff.


    Schön, dass Du auch mit kleiner Öffnung beobachtest. Die Herausforderungen im Grenzbereich der Auflösung bringen wirklich Spaß, aber manchmal scheitert man auch.

    Die Bilder deuten auf ein parallaktisch montiertes Teleskop hin. Hast Du Lust dein Setup mal zu beschreiben?


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • :) Wanderungen im Sauerland mit 20x60 Bresser-Tento-BPC, konnte letzten Mittwoch bis zum Feldberg im Taunus sehen :)


    Horst, ich glaub schon, dass die meisten Formationen auf dem Mond bei einer bestimmten Beleuchtung am besten sind oder nur dann zu sehen. Für sone Rima stell ich mir vor, sie ist optimal, wenn ihr Tal halb bis ganz im Schatten liegt, während eine Seite voll beleuchtet ist.
    Extrem in dieser Hinsicht ist ja wohl der Hesiotenstrahl oder der Henkel.

    Auch das Apollotriplett geht bei meiner Kenntnis nur während einer kurzen Mondphase. :) Kurz für Apollo-Triplett? Logisch: Triplet-Apo


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Marcus und Stephan,


    ich beobachte meist mit einem Takahashi FOA-60 (60/530) mit oder ohne Q-Module (dann 60/900) auf einem Fotostativ mit Fluid-Neiger. Das kann man mit einer Hand problemlos auf den Balkon bringen.

    Als Brillenträger tue ich mich aber mit den Okularen etwas schwer, aber ich beobachte meist bei x60 bis x150 fachen Vergrößerung.

    Ganz ganz selten nutze ich eine parallaktische Montierung (Vixen AP-SM). Auch ohne kann man ja problemlos 200 Frames aufnehmen und mit Registax zusammenrechnen.

    Es ist aber am schönsten die vielen Krater & Rillen visuell mit eigenen Augen zu sehen. Da vergisst man schnell die Zeit.


    Ja der Hesiodus-Strahl ! Das war einer der ersten Auslöser warum ich Nachts stundenlang mit damals eher schlechtem Equipment versucht hab dieses Ereignis zu beobachten.



    Grüßle,

    Horst

  • Hallo Marcus,


    herzlichen Dank für Deine wunderschönen Beobachtungsberichte.


    Du hast mich motiviert, trotz suboptimaler Bedingungen gestern ebenfalls mein 60mm Teleskop - genauer gesagt ein AS63/840- für einen ausgedehnten Mondspaziergang aufzustellen.



    Als Begleiter für den Spaziergang dienten mir dieses Mal der Reiseatlas Mond (Oculum) und Observing The Moon (Cambridge).


    Nochmals Danke und


    CS Thomas

  • Kennt ihr den Mondatlas?


    Mappa%20Luna%202.htm


    Der ist für mich völlig ausreichend. Nur selten finde ich Sachen, die nicht enthalten sind, Manche Fotos hier im Forum sind detaillierter, aber dieser ist schön gezeichnet auf 76 Blättern. Hab ich mir ausgedruckt und mit dieser Drahtringbindung versehen, so dass man voll umschlagen kann. Und da in Schwarzweiß kann der auch gut mit nem Laserdrucker oder Kopierer gedruckt werden.

  • ich beobachte meist mit einem Takahashi FOA-60 (60/530) mit oder ohne Q-Module (dann 60/900) auf einem Fotostativ mit Fluid-Neiger. Das kann man mit einer Hand problemlos auf den Balkon bringen.

    ich tue es dir gleich (wirklich gleiches Setup). und beschreibe die Eigenschaften auch so!

    Der FOA60 ist wirklich ein perfekt Designtes Instrument…

  • Hallo Mond-"Süchtige",


    immer wieder schön wenn es Gleichgesinnte mit ähnlichen Interessen, Ausrüstung, Vorlieben, Problemen und Lösungsstrategien gibt.... :)


    Ohhh - den Mappa Luna von quilty konnte ich leider nicht folgen. Kenne ich vermutlich auch nicht - obwohl sich schon vieles in meinem Download-Ordner angesammelt hat.

    Nach Selbstausdruck der Lunar Earthside Chart auf A3, um mich auch mal kleine Krater auf dem Mond zuzuordnen, kann ich den "Reiseatlas Mond" ebenso wärmsten empfehlen!


    Auch mit 60mm Öffnung stellt man sich immer mal wieder den Blick vom Rand eines Kraters oder Gebirges vor und möchte vielleicht mehr über die Geologie wissen?

    Für ganz "Verrückte" mit viel Zeit (die ich leider nicht habe) und die in die Tiefen der Mond-Geologie einsteigen möchten gibt es noch das Buch The Geologic History of the Moon aus dem Jahre 1987. Beim Überfliegen der Seiten fühlt man sich leicht in eine andere Zeit versetzt.

    :
    Aber ich schweife ab - das muss wohl an den "Entzugserscheinungen" liegen. Passiert wenn man seinen 60mm APO wegen schlechtem Wetter nicht auf den Mond richten kann.


    Grüße, Horst

  • Der Mappa Luna kann ich auch nicht mehr folgen. Ich hatte die Seite als Link gespeichert, da scheint sich was geändert zu haben.

    Gott sei Dank hab ichs schon ausgedruckt (und vielleicht irgendwo noch direkt gespeichert)

    Aber deiner scheint auch gut zu sein. So ein Atlas ist schon klasse.


    Es macht auch Spaß sich zu den Formationen eine Geschichte auszudenken. Also Clavius mit Rutherford und folgende, das war ne Streubombe, ein Ereignis, wo ein rotierender Körper kurz überm Mond zerplatzt ist. Catena Davy warn Meteor, der im Streifschuss über die Oberfläche gehüpft ist, wie ein Schneeball am Hang. Irgendwann muss man dann mal lesen, obs auch stimmt. Das Schrötertal ist leider kein ausgetrockneter Fluss, wie es heißt.

  • Hallo zusammen,


    die Beiträge hier habe ich jetzt erst entdeckt und mag nun auch dazu etwas schreiben:


    Es macht mir Freude zu lesen, wie viele Astrofreunde hier mit einem 60mm Gerät beobachten. Meine eigenen Instrumente sind ein 60/1000 und ein 60/1200 Fraunhofer aus den 1960er Jahren und beide von Royal-Astro, Tokyo gebaut. Vorletzte Woche ist noch ein ebenfalls aus den 1960er Jahren stammendes Kenko 60/910 (circle k) dazu gekommen.


    Mit den beiden Royal-Astros habe ich an unserem Mond schon viele Strukturen wirklich an der Wahrnehmungsgrenze dieser Instrumente beobachten können; das Kenko wartet noch auf seine Gelegenheiten.


    Mein persönlicher Test einer 60mm Optik am Mond ist die hier schon erwähnte kleine Kraterkette im Krater Davy. Diese extrem feine Struktur haben meine beiden 60mm f/17 und f/20 Royal-Astro problemlos geschafft, das Okular war ein Baader Genuine Ortho mit 7mm. Dem alten Kenko steht dieser Test noch bevor, ich zweifle aber nicht daran, daß auch das Kenko die Kraterkette problemlos zeigen wird.


    Meine wichtigste Mondkarte ist der Rükl Atlas von 1990, der zeigt mir viele Strukturen, die für ein 60mm Instrument gerade noch so an der Grenze der Wahrnehmung sind.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

  • Hallo Mondsüchtige,


    gestern Abend hatte ich wieder Gelegenheit mit meinem kleinen Apo einen Blick auf den Mond zu werfen. Und ich hatte Glück, endlich war die Beleuchtung mal optimal um die Region rund um Aristarchus zu beobachten. Das hatte ich mir schon so lange vorgenommen und nie hat es gepasst. Aber gestern wren Beleuchtung und Seeing optimal.

    Der Moonhopper aus dem Oculum-Verlag geht detailliert auf diese Gegend ein und ich habe mich bei der Beobachtung daran orientiert.


    Aristarchus ist ein sehr junger Krater (ca. 200 Mio Jahre) und liegt in einem vulkanischen Hochland mit vielen interessanten Details im Oceanus Procellarum, dem Ozean der Stürme. Der Krater hat einen scharf begrenzten Rand und eine ausgeprägte Terassierung im Inneren, von der gestern bei niedrigem Sonnenstand aber nicht viel zu sehen war. Westlich davon liegt der alte Krater Herodotus, dessen von Lava überfluteter, flacher Boden einen schönen Kontrast zu Aristarchus bietet. In seinem Rand liegt der kleinere Krater Herodotus D, der ebenfalls gut auszumachen war.

    Die beiden großen Krater sind aber nur der Zentrale Punkt einer ganzen Sammlung an spannenden Details dieser Region. Vor allem ist da natürlich das Vallis Schröteri zu nennen. Das Schrötertal beginnt mit einem vulkanischen Krater nördlich von Herodotus und schlängelt sich erst nach Norden und dann in einem Bogen Richtung Südwest. Durch den niedrigen Sonnenstand war das Tal auch mit dem kleinen Refraktor ein auffälliges Objekt. Mit der Grube als Kopf erweckt es wirklich den Eindruck einen Schlange, die über den Mond kriecht.

    Nördlich davon steht ein einzelner Berg mit strahlend weißer Flanke und ausgeprägtem Schattenwurf, der Mons Herodotus. Allgemein ist das Aristarchus Hochland von einigen steil erscheinenden Bergen geprägt. Noch weiter nordwestlich bildeten die Montes Agricola eine scharf begrenzte zackige Kette. Hinter ihnen war alles dunkel und auch die Füße der Berge lagen noch im Schatten. So schienen sie über der Oberfläche des Mondes zu schweben. Ein toller Anblick.


    Südlich von Herodotus beginnt die Ebene des Oceanus Procellarum. Im Gegensatz zum Mare Imbrium übrigens kein Einschlagbecken, sondern eine „richtige“ Lavaebene. Darin fand ich gestern Abend die Geisterkrater Aristarchus F und den prägnanten Krater Herodotus A. Der Moonhopper weist an dieser Stelle als Herausforderung auf den Lavadom Herodotus Omega hin, südlich des Hauptkraters in der Ebene gelegen. Ich konnte ihn gut ausmachen, da er bei den niedrigen Sonnenstand eine Schatten warf. Ich meine sogar andeutungsweise die Caldera auf dem Dom erahnt zu haben, obwohl das mit 60mm eigentlich nicht angehen kann. Vielleicht war da der Wunsch Vater des Gedankens. ;)


    Nach dieser Exkursion wanderte mein Blick weiter nördlich. Nördlich des Sinus Irdium war die Beleuchtung optimal für die Wallebene J. Herschel. Dieser sehr alte Krater hat einen ausgeprägt unebenen Boden, der bei dem niedrigen Sonnenstand eine Unmenge an Details offenbarte. Er sah aus wie mit Sand bestreut, unzählige kleine Strukturen warfen winzige Schatten. Sehr spannend anzuschauen. Nördlich Von J. Herschel liegen die ineinander übergehenden Wallebenen Anaximander D, Anaximander und Anaximander B. Bei dem niedrigen Sonnenstand erweckten sie den Eindruck eines großen gebogenen Sees, umgeben von einer steilen Gebirgskette. Ein faszinierender Anblick. Nordöstlich davon der klassische, terassierte Krater Carpenter.


    Damit beendete ich meine Beobachtung gestern Abend. Es war wieder mal ein sehr schöner Mondspaziergang mit meinem kleinen 60mm Apo. Ich mag meinen kleinen, feinen Refraktor. :love:


    Bis dann:

    Marcus

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  • Moin Mondfreunde,


    die zweite klare Nacht in Folge bei fast vollem Mond lud natürlich wieder zum Beobachten ein. Gestern Abend war ich in Experimentierlaune und stellte parallel zum 60mm Apo den 6“ Newton auf und habe ein paar Vergleiche im Grenzbereich der Auflösung gemacht.


    Zu sehen gab es die Strukturen und Krater am westlichen Rand des Oceanus Procellarum. Der Moonhopper war wieder eine tolle Resource für interessante Objekte. Ein markanter Doppelkrater fiel mir auf, der sich als Sirsalis und Sirsalis A entpuppte. Die Krater bilden ein schönes Paar, wobei A vom Hauptkrater überlappt wird und beim Einschlag teilweise verschüttet wurde. Ein interessanter Anblick, bei günstiger Libration sicherlich noch mal interessanter. Die Herausforderung des Abends wurde dann die Rima Sirsalis, die längste Wall- oder Grabenstruktur des Mondes. Sie zieht sich von den namensgebenden Kratern über 300km südlich bis zum Krater Darwin. Letzterer lag noch im Schatten, deshalb war nur die erste Hälfte des Grabens beleuchtet. Im kleinen Apo eine echte Herausforderung, war sie erst zu sehen, nachdem ich ihren Verlauf auf den Karten nachvollzogen und mich intensiv eingeschaut hatte. Nachdem die Sichtung gelungen war, konnte ich sie auch direkt halten.


    Im 6“er dagegen war sie bei gleicher Vergrößerung (ca. 155x) einfach eindeutig zu sehen und zu halten. Da zeigte sich deutlich das höhere Auflösungsvermögen der größeren Öffnung. Aber die Unruhe im Newton war gewaltig. Das Bild sprang die ganze Zeit hin und her und man musste rare Momente guter Luftruhe abwarten um das Auflösungsvermögen auszunutzen. Das Seeing muss aber am Teleskop liegen, dieses Maß an Unruhe hätte mir auch im Apo auffallen müssen. Aber da stand das Bild bombenfest.

    Nun ist der 6“er ein leichter Gitterrohrdobson und eigentlich für Flugreisen gedacht. Die Spiegel sind sehr gut, aber anscheinend fängt er aufgrund seiner offenen Bauweise das Bodenseeing ein. Normalerweise nutze ich ihn für Deepsky bei niedrigen und mittleren Vergrößerungen. Ich denke ich sollte ihm mal eine Socke oder einen Innentubus aus Moosgummi spendieren, wenn ich ihn für den Mond nutzen will. So konnte ich zwar mehr Details sehen, aber der Anblick brachte wirklich keinen Spaß. :|


    Zurück am Apo schaute ich mich weiter am Westrand des Mondes um. In der Nähe lag unübersehbar Reiner Gamma, der Lunar Swirl. Wer nicht weiß was das ist, sollte unbedingt nachlesen, dies ist eine der faszinierendsten Strukturen auf dem Mond und immer noch nicht restlos erklärt. Ein Objekt für jedes Teleskop, mit steigender Auflösung zeigt es immer mehr Details.


    Reiner Gamma – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Ich bin dann den Terminator entlang gewandert und habe Krater identifizieren gespielt. Ich will die hier nicht alle aufführen, aber der Oculum Fotografische Mondatlas war mir aufgrund seiner praktischen Spiralbindung eine große Hilfe am Teleskop. Die großen Wallebenen dieser Gegend lagen noch weitgehend im Schatten, Grimaldi und Hevelius wären hier zu nennen. Ihre östlichen Ränder waren aber gut zu identifizieren.

    Weit im Norden, auf Höhe des Sinus Irdium aber weiter westlich, kam dann eines meiner absoluten Lieblingsobjekte zum Vorschein: Mons Rümker, einsam in der Ebene des Ozeans der Stürme gelegen. Ein Lavadom, der eigentlich eine Ansammlung vieler kleiner Lavadome ist, auf engstem Raum geballt und einander überlappend. Irgendwo habe ich mal den Begriff „Superdom“ gelesen. Auf den ersten Blick scheinbar ein einfacher lunarer Dom, der noch einen gut sichtbaren Schatten warf. Aber schon im kleinen Apo war zu erkennen, dass die Oberfläche uneben ist. Im Newton deuteten sich dann erste eindeutig sichtbare Strukturen an. Ein tolles Objekt für jede Öffnung, insbesondere für hochauflösende Apos und Newtons. 8)

    Übrigens ist Mons Rümker auch der Einsatzort des chinesischen Mondrovers Jadehase.


    Mir wurde kalt und ich war wirklich müde, deshalb machte ich um halb elf Feierabend. Das war auf jeden Fall wieder ein gelungener Mondabend. Das schöne am Mond ist, man kann viele Dinge in kurzer Zeit sehen und dadurch eine wirklich vielfältiges Beobachtungserlebnis in einer runden Stunde haben. So bringt mir Astro Spaß: kurz, knackig, interessant.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Moin Freunde,


    gestern Abend war ich kurz vor Vollmond noch einmal kurz draußen. Ich hatte gehofft, dass Libration und Beleuchtung günstig sind um einen Blick auf und vor allem hinter die Montes Cordillera zu werfen. Da findet man das Mare Orientale, das zum überwiegenden Teil auf der abgewandten Seite des Mondes liegt.

    Kurz: die Gebirgskette konnte ich ausmachen, aber die Libration scheint momentan sehr ungünstig zu sein. Vom Meer war nichts zu sehen und ich denke nicht, dass es morgen Abend besser wird. Ich hatte es gestern Abend schon befürchtet, die Geometrie von Sirsalis und Sirsalis A, die unter deutlich flacherem Winkel erschienen als im Mondatlas abgebildet, deutete es schon an. Dann halt ein anderes mal. ^^


    Ansonsten gab es nicht viel zu sehen. Das Seeing war deutlich schlechter als die letzten beiden Nächte. Ich habe ein paar Wallebenen abgeklappert, Details sind bei diesem flachen Sichtwinkel am Terminator schlecht. Den Doppelkrater Struve/Russel fand ich sehr schön. Und Grimaldi mit seinem dunklen Boden und dem umgebenden hellen Bergrand ist ein toller Anblick. Die Rima Sirsalis war bei diesem Beleuchtungswinkel nicht mehr auszumachen, obwohl der Krater Darwin, bei dem ihr südwestliches Ende liegt, gut zu sehen war. Reiner Gamma war wieder gut zu sehen, ich habe aber den Eindruck als würde sich die Struktur bei steigendem Sonnenstand schlechter vom Untergrund abheben.


    Ich habe dann relativ schnell wieder abgebaut. Da der kleine Apo auf einer Vixen Porta sitzt, ist das sehr schnell gemacht. Jetzt ist erst mal Vollmond, den finde ich persöhnlich nicht so interessant. Mal schauen ob ich am Wochenende noch einen Blick auf den Ostrand bei abnehmendem Mond werfen kann.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    vielen Dank für deine ausführlichen und spannenden Berichte der letzten Nächte!!!


    Leider war wegen Müdigkeit/Zeit/Wetter diese Woche wenig Gelegenheit für den 60mm-APO zum Einsatz zu bringen. Immerhin konnte ich letzte Woche noch eine kurze Blick auf den Hesiodus-Strahl in der Anfangsphase werfen bei x106/x132.


    Auch wenn der Vollmond zum erspähen von Details ungünstig ist, der Anblick der Strahlensystem von Tycho und Copernikus, die klare Ausprägung der "dunklen" Meersbereiche und der hell strahlende Aristarchus-Krater bereiten immer wieder Freude.


    Die Rima Sirsalis und Reiner Gamme andern nun auf meine Beobachtungswunschliste nach oben!


    Grüße,
    Horst

  • Hallo Freunde des Mondes,


    schon wieder ein Abend mit klarer Sicht ohne Luftunruhe. Da muss man einfach raus mit dem 60mm-APO und nochmal einen Blick wagen.


    Bei einer Vergrößerung von x21/x59 sieht man mit welchem "Wumms" die Einschläge auf dem Mond waren. Die Strahlensysteme von Tycho, Copernicus, Kepler und Proclus, die ja hunderte und tausende Kilometer lang sind, treten deutlich hervor.


    Im Regenmeer leuchten die vielen Inselberge hell auf. Die größeren Krater die in dunklen Meeren/Ozeanen liegen zeigen sich meist mit einem hellen Ring. Selbst in der südlichen Polregion leuchten kleinere Krater hell auf. Eine Identifizierung fällt mir hier aber schwer.


    Ich hätte wohl besser mit Graufilter beobachten sollen, vielleicht wären mir da einige Details nicht entgangen. Bei meiner dokumentarischen Aufnahmen mit der Planetenkamera QHY485c in der 60/530-Konfiguration des kleines Tak sieht man dann doch "Reiner Gamma". Welch eine Freude.


    Viele Grüße,

    Horst

  • Hallo zusammen,

    hallo Marcus und Horst,


    das sind wirklich sehr schöne Beobachtungen, leider hatte ich Anfang diesen Monats gar keine Zeit, den Mond oder irgend etwas anderes selber auch zu betrachten ;( Aber es ist schon wieder besser, nur das Wetter hier spielt noch nicht mit ... X(


    Mit meinen 60mm Instrumenten macht der Mond ebenfalls viel Spaß, es sind in meinem Fall aber drei antike japanische Fraunhofer mit 910, 1000 und 1200mm Brennweite. :love:


    Ich hätte wohl besser mit Graufilter beobachten sollen, vielleicht wären mir da einige Details nicht entgangen.

    Ja, Graufilter sind am Mond oft eine gute Idee; selber verwende ich auch gerne Gelbfilter, ich habe zwei Stück unterschiedlicher Stärke. Die heben feinste Details noch stärker hervor und die Gelbfärbung stört mich bei Beobachtungen am Mond kaum.


    Viele Grüße


    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,

    ich laß es ruhig geschen.

    Ich komme aus anderen Zeiten

    und hoffe, in andre zu gehn.

    (Franz Grillparzer)

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