Mein erstes Teleskop

  • Hallo zusammen, ich bin Vroni und noch ziemlich unerfahren

    Ich ich möchte mir mein erstes Teleskop kaufen und dachte an das Bresser Pollux 150/750 EQ3.

    Mich stört das viele geschraube, habs mir auf youtube angeschaut...hier was, da was..ist das wirklich so kompliziert wie es aussieht?

    Ich muss immer ins Feld gehen damit, da sollte es schon transportabel sein. Was sagen die Profis bevor ich eventuell einen Fehlkauf mache? Gibt es ne bessere Alternative in dieser Preisklasse?

    Danke schonmal und liebe Grüße

  • Hallo Vroni,


    willkommen in unserem Forum. Du machst das genau richtig, Dich vor dem Kauf zu informieren. Ich habe mal ein kleines Dokument angehaengt, das Dir vielleicht hilft, das richtige Instrument fuer Dich zu finden.

    Wenn das viele Geschraube stoert und Du nur schauen, also nicht fotografieren, willst: Waere ein Dobson fuer dich die bessere Alternative? Dobsons sind einfach aufgebaut und intuitiv zu bedienen, und fuer ein gegebenes Budget bekommst Du am meisten Oeffnung. Der Wermutstropfen ist die fehlende Nachfuehrung - Du musst das Teleskop selber nachstupsen. Eingefleischte Dobson-Beobachter stoert das jedoch nicht.

  • Hallo JSchmoll, danke für die schnelle Antwort.

    Dobson kann man aber nicht eben mal mit ins Feld nehmen ohne Unterbau, deshalb hatte ich mich schon dagegen entschieden.

    Danke, die Liste schau ich mir mal an. Die Option zum Fotografieren möchte ich nicht ausschließen...wer weiß wie schnell ich Blut lecke 😂

  • Hallo Vroni,

    in dem Fall ist ein parallaktischer Newton keine schlechte Wahl. Ich habe mir das Pollux 150/750 gerade mal auf einer englischen Seite (Bresser UK) angesehen. Dort wird erwaehnt, dass es einen Parabolspiegel hat - ein wichtiger Pluspunkt. Ein Kugelspiegel wuerde bei dem Oeffnungsverhaeltnis nicht gut abbilden, aber leider gibt es solche Systeme auf dem Markt.


    Was mir weniger gefaellt, ist die Montierung. Die heisst zwar "EQ3", hat aber mit der originalen EQ3 (die auch als EQ3-2 oder NEQ3 gelabelt ist) von Sky-Watcher nicht viel zu tun. Es laesst sich bei der Bressermontierung kein Polsucher nachruesten. Das ist aber wichtig, wenn spaeter mal Astrofotografie angedacht ist.

    Ein Teleskop, das ich oft empfehle, ist das Aequivalent von Sky-Watcher. Dies heisst "Explorer 150P". hier mal ein Haendlerlink:

    https://www.teleskop-express.d…her-Montierung-EQ3-2.html


    Was mir an dem Teleskop gefaellt, ist die deutlich bessere Montierung. Auch ist ein brauchbarer achromatischer 6x30-Sucher in Metallhalterung dabei, und das Teleskop laesst sich mit Polsucher, Nachfuehrung, GOTO und 2"-Okularen erweitern, sodass es mit dem Besitzer mitwachsen kann. Der Tubus laesst sich dank Schwalbenschwanz einfach abnehmen, keine grosse Schrauberei. Ich habe das Geraet hier in England, wo ich lebe, schon etlichen Amateuren empfohlen und einige davon am Stern getestet. Eine "Gurke" war bislang nicht dabei.

  • Hallo Vroni,


    ausprobieren geht über studieren. Janine hat Recht.


    Ich schwöre aufs Celestron C8. Stabil, ganz wenig kollimieren und kompakt. Kein anderes Teleskop mit 8 Zoll ist kompakter und bietet mehr auf Dauer für wenig Geld.


    Nur meine zwei Cent...

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Hallo Vroni, willkommen im Astrotreff.


    Wie Jürgen schon erwähnt hat, bietet ein Dobson die größte Öffnung und die einfachste Bedienung für einen gegebenen Preis. Dobsons brauchen lediglich einen nicht gar zu schiefen stabilen Untergrund, egal wie er geartet ist, z.B. Asphalt, Steinweg, Schotter, plattgedrückte Wiese...) . Nur auf weichem tiefem Acker muss man durch zusätzliche Maßnahmen (Steine, Heringe, Bodenschrauben...) für einen festeren Stand sorgen.


    Ein Dobson hat eine azimutale Montierung (Alt/Az Montierung) --> Azimutbewegung (Az) links rechts, Höhenenbewegung (Alt) rauf runter. Diese Montierungsart braucht keine spezielle Ausrichtung und ist auch für Anfänger intuitiv zu bedienen. Der Okulareinblick bleibt auf derselben Seite, es ändert sich nur die Höhe.


    Eine parallaktische Montierung hingegen muss auf den Himmelsnordpol ausgerichtet werden, die Bewegung in Rektaszension (RA) und Deklination ist weniger intuitiv. Anfänger brauchen mehr Eingewöhnung, um damit klar zu kommen. Der Okulareinblick ändert die Orientierung, sodass man für einen bequemen Einblick in unterschiedlichen Himmelsrichtungen den Tubus in den Rohrschellen drehen muss. Außerdem muss eine parallaktische Montierung konstruktionsbesingt wesentlich stabiler und damit schwerer ausgeführt sein. Ich empfehle parallaktische Montierungen nur, wenn man Astrofotografie betreiben will, dann müssen sie aber wirklich stabil und präzise sein und mit mindestens einem Motor für die Nachführung in RA ausgerüstet sein.


    Ich kenne diese sogenannte "EQ3" Montierung des Bresser Pollux 150/750 nicht aus eigener Anschauung, kenne jedoch ähnliche Montierungen. Sie sind zu schwach und zu ungenau gefertigt, ich vermute stark, dass sie im Zusammenspiel mit diesem dürren Stativ bei leisestem Wind und jeder Berührung zum scharfstellen wackeln wird wie Espenlaub.


    p.s. Ein Celestron 8 hat durch die Schmidt Cassegrain Bauart einen schön kompakten Tubus. Es hat eine lange Systembrennweite von 2 m, was o.k. für Detailbeobachtungen jedoch weniger geeignet für Weitfeld- Übersichtsbeobachtungen ist. Inklusive einer hinreichend stabilen Montierung+ Stativ ist es nicht leichter als ein 8 Zoll Dobson, dafür aber viel teurer.

  • Dafür kann man mirt einem Dobson wohl kaum Astrofotografie betreiben, und ein bißchen Wind und man hat tanzende Sterne.


    Liebe Grüße,

    Paranoia ist ein Zustand, welcher der Realität noch am nächsten ist.


    Aus -Four past midnight- von Stephen King

  • Hallo,

    Dafür kann man mirt einem Dobson wohl kaum Astrofotografie betreiben, und ein bißchen Wind und man hat tanzende Sterne.

    Diese Aussage kann aber kaum verallgemeinert werden.

    Bei einer zu schwachen Montierung: "ein bißchen Wind und man hat tanzende Sterne"


    Die Herausforderungen der Fotografie mit einem C8 und damit einer langen Brennweite sollten aber ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Ich denke, um Fotografie geht es im Einstiegspost von diesem Thread gar nicht, sondern erst mal nur um das Beobachten. Da gehe ich mit Stathis, das ein Dobson das unkomplizierteste Teleskop ist. Zwei Teile die ohne Probleme getragen werden können. Hinstellen und loslegen.

    Bei jeder Montierung sind es wesentlich mehr Teile die benötigt werden. Eine parallaktische Montierung muss zudem genau aufgestellt werden, damit diese richtig nachführen kann.

    Vom angedachten Teleskop würde ich für den Einstieg abraten.

    Als erstes erscheint mir das Stativ zu spinnenbeinig. Die Montierung besitzt keinen Polsucher und auch keine Möglichkeit einen nachzurüsten. Somit ist es deutlich schwerer, die Montierung einzunorden.

    Ich rate von diesem Teleskop ab.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Stathis,


    mein erstes C8 hatte mich lediglich 300,00 Euro gekostet, mein zweites mit allen drum und dran, also Polhöhenwiege, Montierung, Nachführmotoren, lediglich um die 600,00 Euro.


    Klar kann man ein neues Teleskop kaufen, klar kann man dann Tausende von Euros ausgeben, aber es gibt Gott sei Dank genügend gebrauchte gepflegte Teleskope.

    Und gerade die alten Schätzchen von Celestron vor 1983 sind sehr günstig zu bekommen.


    Noch eine Sache: Ich kenne keinen Teleskoptypen, bei dem ein Hauptspiegel 35 Jahre hält, ohne deutlich spürbare optische Einbußen hinzunehmen. Newtons z. B. müssen nach einigen Jahren neu aluminisiert werden, soviel ich weiß, Celestron C8 Teleskope quasi nie. Und man bekommt auch keinen Staub in die Optik, wenn man es pfleglich behandelt wo andere Teleskoptypen wie Dobsons & Newtons längst voller Staub sind. Ich weiß schon, wieso ich mein C8 liebe.


    Mein erstes Teleskop war ein Refraktor. Mein Zweites ein Newton. Mein drittes ein Dobson. Mein viertes ein Maksutov. Mein jetziges ein Schmidt Cassegrain. Ich habe also auch andere Teleskope bedient, das SC ist mein Lieblingsteleskop. Außerdem kann man mit einem focal reducer fürs C8 die Lichtstärke merklich erhöhen und Fotos schneller schießen. Es ist ein altes übles Gerücht, daß ein SC nicht gut für Astrofotografie ist. Damian Peach aus England schießt mit seinem C14 atemberaubende hervorragende Astrobilder.


    Quelle: https://www.celestron.com/blogs/team-celestron/damian-peach


    Gruß,


    Samuel

  • Guten Morgen,


    ich finde den 6" Newton, den Jürgen vorgeschlagen hat, den Allrounder schlechthin für Einsteiger. An so einem Teleskop kam man wirklich alles machen und lernen, was das Hobby ausmacht. Man kann beobachten und auch fotografieren und ist dabei kaum auf Objekte eingeschränkt. Nebel gehen genauso wie Planeten, Mond und Galaxien, man lernt mit der Zeit automatisch das justieren. Farbrein und keineswegs besonders schwer vom Gewicht her.


    Für die Kompaktheit eines C8 z. B. lässt, man eben auch Federn. 2 Meter Brennweite beschränkt die Auswahl der Objekte doch deutlich und nachführen ist ein ganz andere Herausforderung als beim Newton. Ebenso ist die Justage deutlich komplexer. Und vom Gewicht unterscheidet sich ein C8 von einem 6" Newton f/5 kaum. Vom Preis dagegen schon.


    Wenn du Gelegenheit hast, geh mal in eine Sternwarte und schau mal durch die verschiedenen Systeme. Ein f/5 Newton hat ein viel helleres Bild als ein SC, der für mich eher ein Planetenspezialist und für Planetarische Nebel geeignet ist als für großflächigere Objekte wie z. B. M 31.


    Man muss bei jedem System auch immer ein paar Abstriche machen, die eierlegende Wollmilchsau gibt es hier nicht. Das gilt natürlich auch für den 6" Newton z. B. bzgl. der Ausrichtung des OAZ in bestimmten Richtungen. Dann muss man eben das Teleskop in den Rohrschellen etwas drehen. Die haben tatsächlich Schrauben für diesen Zweck :)


    Viel Spaß bei der Auswahl, das ist am Anfang total spannend.



    VG, Micha

  • Falls das hier eine Abstimmung ist ;) : ich bin auch für Jürgens Vorschlag ganz am Anfang. Lässt die Tür zur Fotografie mit moderaten Mitteln offen.

    Das mit dem Einblick stimmt (Stathis), ist aber bei einem 150/750 wie ich finde noch ertragbar (also das Lösen der Schellenschrauben, Drehen des Tubus bis es bequem ist, weiter beobachten).

    Mit den orientierungen in RA und Dekl kommt man schon klar - der Anfänger Hut ist ja nicht lange auf dem Kopf, dann kommt der Fortgeschritten Hut drauf ... und bei Fotografie Absichten kommt man eh nicht drum herum.


    Natürlich ist es teuerer als die Billig "EQ3" Verschnitt Lösung. Wegen der EQ-3-2/NEQ3 ... falls Budget eine Grenze beim obigen Bresser Produkt hat. Aber dann muss man die Frage anders stellen:

    was bekomme ich sinnvoll für N Hundert Euro )@Neu; @Gebraucht)? ...


    Meine :coin: :coin:


    CS,
    Walter

  • Hallo,


    Viel wurde hier schon gesagt. Ich habe nur (wenn es denn der wie auch immer montierte Newton zu Anfang sein muss) immer so meine Bedenken, Anfängern gleich sowas zu empfehlen.


    Bei einem EQ montierten Newton wird der Einblick irgendwann zur Katastrophe. Klar, es geht, man kann den Tubus drehen, aber komfortabel bezeichne ich als etwas anderes. Ähnlich beim auch oft als alternativlos betrachteten 8" Dobson. Alles, was etwas niedriger steht kann im Prinzip nur auf dem Boden sitzend angeschaut werden wenn man keinen zusätzlichen Sockel oder so noch mit schleppt. Artistische Verrenkungen im Dunkeln vollführen oder auf dem eiskalten Boden mit krummen Rücken kauern... beides keine so guten Ideen, wie ich finde.


    Deswegen bin ich auch strikt dagegen, den Anfängern immer genau diese Teleskope zu empfehlen. Ich will aber keinen hier angreifen.


    Schaut mal auf eBay Kleinanzeigen, wie viele 8" Dobson da immer wieder verkloppt werden.

    Dies hat noch weitere Gründe:

    Man kann das Zeug dann eben nicht für wirklich viel andere Dinge nutzen. Die Teile stehen rum, da der innere Schweinehund immer größer wird, es ist nämlich gar nicht so einfach, sein Teleskop häufig zu nutzen. Man muss raus fahren in die eisige Kälte, weit weg von Städten. Man muss arbeiten, das Wetter spielt sehr häufig nicht mit, die viele Schlepperei macht es auch nicht besser.

    Oftmals kennt man sich auch so gar nicht am Himmel aus. Viele Anfänger suchen und suchen, aber finden nix. Sie können es ja auch noch gar nicht, und sich am Himmel orientieren lernen ist gar nicht so leicht.


    Meiner Meinung nach sind EQ montierter Newton und Dobson super tolle ZWEITE Teleskope, nachdem man gemerkt hat, das ist wirklich was für mich und in welche Richtung soll es gehen. Denn eure Argumente die hier vorgebracht wurden stimmen natürlich und liegen auf der Hand. Das sind gute Allrounder.


    Mein Plädoyer wie immer für ein ordentliches Fernglas:

    Wenns mir nicht gefällt, hab ich ein tolles Fernglas für Urlaub oder Wandern. Leichter und kompakter geht es kaum, es ist quasi nicht mal der geringste innere Schweinehund zu überwinden. Ich muss nix auf- oder abbauen (wer einmal nachts um 4 sein Teleskop bei 10 Grad minus abgebaut hat, obwohl er eigentlich nur noch ins Bett fallen will, weiß wie ich das meine).

    Es ist trotzdem eiskalt und ich muss weit weg von Städten! Ich kann also Erfahrungen machen, wie es auch mit größerer Ausrüstung sein wird. Denn an diesen Umständen ändert sich wenig.

    Und wie ich finde, kann man auch mit einem tollen 50er Fernglas schon schön den Himmel beobachten.


    Zum Schluss nochmals, ich hab nix gegen Dobson und Newton. Aber zum Reinschnuppern ist das wie ich finde schon Overkill.

  • Hallo,


    Ein Mythos, der sich hartnäckig hält:

    Noch eine Sache: Ich kenne keinen Teleskoptypen, bei dem ein Hauptspiegel 35 Jahre hält, ohne deutlich spürbare optische Einbußen hinzunehmen. Newtons z. B. müssen nach einigen Jahren neu aluminisiert werden, soviel ich weiß

    Bei den Teleskopen die wir kaufen, ist auf der Aluminiumschicht eine SiO- Schutzschicht (Quarzschutzschicht) aufgebracht. Das macht einen Teleskopspiegel sehr haltbar. Eine reine Aluschicht ohne aufgebrachte Quarzschutzschicht müsste immer wieder erneuert werden. Das ist bei den Teleskopen, die wir jetzt kaufen können nicht der Fall.

    soviel ich weiß, Celestron C8 Teleskope quasi nie

    Auch für diese Teleskope gilt, das über der Aluschicht eine Quarzschutzschicht aufgebracht ist. Ohne diese Schicht würden auch Teleskope von Celestron, bzw. die Aluschicht deren Spiegel altern.


    Damian Peach aus England schießt mit seinem C14 atemberaubende hervorragende Astrobilder.

    Das ist für diesem Thread schon ein sehr... ...weit her geholter Vergleich. Der Aufwand und das Wissen was dahintersteht ist in einer Einsteigerberatung sicher nicht anwendbar.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Ähnlich beim auch oft als alternativlos betrachteten 8" Dobson. Alles, was etwas niedriger steht kann im Prinzip nur auf dem Boden sitzend angeschaut werden wenn man keinen zusätzlichen Sockel oder so noch mit schleppt. Artistische Verrenkungen im Dunkeln vollführen oder auf dem eiskalten Boden mit krummen Rücken kauern...

    Hallo,


    ich hab ja einen 9,5-Zoll f/4.5 Dobson mit sehr niedriger Rockerbox, daher ist beim Beobachten alles schon recht weit unten. Die meisten Objekte gehen aber dennoch gut im Sitzen, mit einem dieser kleinen Leichtstühle wie sie auf der Aufnahme unten zu sehen sind. Die gibt es im Handel in ganz verschiedenen Größen und Höhen :) :



    Servus

    Ben

  • Hallo Vroni,


    ich hoffe, dass Dich die unterschiedlichen Meinungen nicht allzu verwirren. Es gibt halt, wie auch in meinem eingangs angehaengten Dokument, viele Vorlieben und Nebenbedingungen, die zu unterschiedlichen Vorstellungen ueber "das" ideale Einstiegsinstrument fuehren. Es haengt eben von vielen Faktoren ab.


    Zum Thema des von Drehn angesprochenen Feldstechers: Der kann einen guten Einstieg in die Astronomie vermitteln, wenn er bereits vorhanden ist. Aber ein Feldstecher ist mit einem Teleskop nicht vergleichbar, und meiner Meinung nach eher ein nuetzliches Zweitgeraet. Gerade Einsteiger sind oft von Mond und Planeten begeistert: Sie sind leicht aufzufinden und Saturnring, Jupitermonde und Wolkenstreifen, die Phasen der Venus oder Details auf Mars sind bereits sichtbar. Ein Feldstecher zeigt hier aber nur Punkte. Seine Staerken liegen bei offenen Sternhaufen, der Andromedagalaxie und einigen Nebeln. Und ab und zu bei hellen Kometen. Von daher eine gute Ergaenzung, aber nicht mit einem Teleskop vergleichbar.

  • […] Bresser Pollux 150/750 EQ3. […] Mich stört das viele geschraube, habs mir auf youtube angeschaut...hier was, da was..ist das wirklich so kompliziert wie es aussieht? […]

    … ja, irgendwie schon. Ein Newton-Teleskop auf einer Deutschen Montierung auf einem Dreibeinstativ manuell nachgeführt bedeutet für den Beobachter einiges Herausforderndes.


    Die Stativbeine sind gefühlt irgendwie immer im Weg. Anstossen im Dunklen ist vorprogrammiert. Der Vermeidreflex führt zu einer belastenden Körperhaltung.


    Die beiden Griffe der Nachführachsen sind frei nach Murphy immer da, wo man sie nicht erwartet. Zudem, viel schlimmer, weil das Ganze keine Sternwartenmontierung ist, taugen die Griffe auch nicht zur Entlastung der Armmuskulatur, wie vielleicht der Gangschaltungshebel im Auto. Im Verlaufe der Nacht wird der Arm schwerer und schwerer und schwerer … und irgendwer muss ja das Teleskop dem Objekt der Sehbegierde nachführen.


    Es sind auch solche Kleinigkeiten, die einem die Laune vergeigen können, nicht zwingend müssen. Wollte allerdings drauf aufmerksam machen ;)


    Was bleibt in der Preisklasse? Das Preis-Leistungsverhältnis ist beim Teleskoptyp Newton halt enorm günstig. Die Montierung machts am Ende aus.

    Viele Montierungen der Bauart Dobson sind leider aus massiven Holz, mit, in der Folge vergleichsweise hohem Schleppgewicht. Ich würde mich im web bei den Reisedobson einfach mal umschauen. Einfach eine Umschau, was es alles so gibt. Stichwort Horizonterweiterung.


    Was für den Einstieg immer gut geht, sind die leichtgewichtigen Schmidt-Cassegrains bis 127mm Öffnung und etwas moderaterer Brennweite. Die sind aufwandsarm ins Feld zu bringen und lassen sich für den Einstieg auf einem Fotostativ mit ins Feld nehmen. Um den Hals den gebrauchten 8x30 Weitwinkel-Feldstecher aus Japan der Siebziger Jahre, Campingstuhl dazu und los gehts.


    Viel Spaß in unserem Hobby.


    Grüße, Pardon

  • wusste gar nicht, daß es so kleine SC auf dem heutigen Markt gibt: 127mm Öffnung. Wieder was gelernt, aber ...

    ...für rund 880 Euro ein Komplett Set !?

    Etwas außerhalb des Budget Rahmens, nicht?


    Zitat

    ...Gibt es ne bessere Alternative in dieser Preisklasse?...

    Anm.: Preisklasse = 400 Euro

  • wusste gar nicht, daß es so kleine SC auf dem heutigen Markt gibt: 127mm Öffnung.

    Kurzes Off Topic:


    Das 5" SC von Celestron gibt es seit 1971 und komplettierte damals die Reihe am unteren Ende. Es wurde durch die einfache Handhabung und die ultra kompakten Abmaße schnell bekannt und "berühmt" durch die Mitnahme ins All von der NASA. Ein C5 und ein C8 hatten sie dabei, 1992 war das, in dem Jahr, als ich geboren wurde. :)

  • […] wusste gar nicht, daß es so kleine SC auf dem heutigen Markt gibt: 127mm Öffnung. Wieder was gelernt, aber ...

    ...für rund 880 Euro ein Komplett Set !?

    Etwas außerhalb des Budget Rahmens, nicht? […]

    Der Gebrauchtmarkt macht es oft möglich, an Wertiges günstig heranzukommen. Zum Beispiel hier im Astrotreff.


    Gleichwohl, eine Beratung kann auch in der Erkenntnis enden, dass nicht jedes Anforderungspaket in seiner Gesamtheit in ein anvisiertes Budget passen kann. Mit 400€ geht was, man muss sich nur aufmerksam und mit etwas Zeit unterm Arm umschauen …


    Praktisch jede Montierung, die oben auf einem Stativ thront und gleichzeitig steif, umgangssprachlich verwackelungsfrei, das Teleskop führen soll, bringt so viel Gewicht, insbesondere in der Deutschen Variante, ins Spiel, dass Transportabilität und Rüstzeit zu einem ernsthaften Lustkiller werden können.


    In diesem Faden scheinen mir Transportabilität („Feld“) und Rüstzeit („kompliziert“) im Vordergrund zu stehen. In einer solchen Situation bei diesem Budget scheint mir eine wertige Optik auf einem Fototstativ meines Erachtens im Vorteil.


    Beides, Fotostativ und Optik überleben sinnhaft, wenn sich die Interessenschwerpunkte später verlagern. Auch hin zu einer fahrbaren, zerlegbaren und damit transportablen Anti-Wackel-Dackel-Montierung, wenn beispielsweise frisches Geld dazu käme.


  • Hallo Vroni,


    ich hoffe, dass Dich die unterschiedlichen Meinungen nicht allzu verwirren. Es gibt halt, wie auch in meinem eingangs angehaengten Dokument, viele Vorlieben und Nebenbedingungen, die zu unterschiedlichen Vorstellungen ueber "das" ideale Einstiegsinstrument fuehren. Es haengt eben von vielen Faktoren ab.


    Zum Thema des von Drehn angesprochenen Feldstechers: Der kann einen guten Einstieg in die Astronomie vermitteln, wenn er bereits vorhanden ist. Aber ein Feldstecher ist mit einem Teleskop nicht vergleichbar, und meiner Meinung nach eher ein nuetzliches Zweitgeraet. Gerade Einsteiger sind oft von Mond und Planeten begeistert: Sie sind leicht aufzufinden und Saturnring, Jupitermonde und Wolkenstreifen, die Phasen der Venus oder Details auf Mars sind bereits sichtbar. Ein Feldstecher zeigt hier aber nur Punkte. Seine Staerken liegen bei offenen Sternhaufen, der Andromedagalaxie und einigen Nebeln. Und ab und zu bei hellen Kometen. Von daher eine gute Ergaenzung, aber nicht mit einem Teleskop vergleichbar.

    Ja, ich bin tatsächlich verwirrt 😕 ich lese mal fleißig 😋

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