Hallo Forum, hallo Planetenfreunde,
Merkur ist mein Stiefkind. Klein, schwierig zu finden, und das immer bei miesem Seeing. Mit einem offenen 16-Zöller, direkt neben der Sonne ist's nochmal unangenehmer.
Aber wenn die Sucht nicht kriegt, was sich sucht ...
Meine Idee war es, die Sonne durch unser Haus abdecken zu lassen, sodass das Teleskop sich nicht unnötig aufheizt. Nur, wenn die Sonne nicht zu sehen ist, wie dann Merkur finden? Ah, wie schön, der Mond am Morgenhimmel wies mir den Weg. Ab was war das? Tau auf dem FS und HS. Ich hatte das Teleskop am Abend nur abgedeckt und am Morgen war es natürlich deutlich kälter als seine Umgebung. Gut war daran, dass die Justierung vom Abend noch da war, alles andere war aber semioptimal. Mit dem Föhn habe ich den FS schnell freibekommen. Der HS war schon eine andere Nummer. Hartnäckig hielt sich der Tau. Da aber schon die Sonne drohte, am Dach vorbeizuschielen entschloss ich mich trotz Tauresten zur Aufnahme. Sollte ja nur ein Test sein. Zwischen Momenten, an denen Merkur fast ganz verschwand, bis hin zu Momenten, wo der Rand schön und deutlich zu sehen war, war alles dabei. Die ganzen Kondensstreifen habe ich ignoriert, automatische Helligkeitsanpassung und gut iss, bodennahe Winde, normalerweise ein Todesurteil, was solls.
Aufgrund des schlechten Seeings habe ich dann nach Augenmaß mit einem recht großen Radius geschärft und siehe da, ich hatte ein paar Details eingefangen. Test erfolgreich, aber natürlich noch kein wirklich brauchbares Bild. Am Abend dann habe ich mich nochmal mit den Daten beschäftigt. Alles möglich ausprobiert, aber ich schärfte immer nur das Rauschen. Rauschen? In Stellarium zeigte sich, dass das Rauschen gar keines war, es waren Details, nur minimal über der Wahrnehmungsgrenze, aber real. Zum Test teilte ich die Stacks in 2 Hälften und siehe da, beide zeigten dieselben Details. Jetzt bin ich zufrieden und frage mich, was denn möglich ist, wenn ich mal alles richtig mache und die Bedingungen gut sind.
Viele Grüße
ralf