Warum ist der Tubus innen größer als der Spiegel?

  • die Achse des Okularauszuges zielt auf dem Foto überhaupt nicht auf die optische Achse des Hauptspiegel-Fangspiegelsystemes. So wird das kaum was mit dem Bild. Den eingebauten Okularauszug - komplett eingefahren als Orientierungshilfe - auf Achse „biegen“. Da lässt sich die unbedingt notwendige Ausrichtung des Okularauszuges - wie auch immer der aussehen mag - üben.

    Ich habe es mit biegen versucht aber der Tubus ist immer wieder fast ganz zurück gefedert. Fester drücken habe ich mich heute nicht getraut, vielleicht ein andermal. Darum habe ich unter die beiden unteren Schrauben je eine Beilagscheibe gelegt. Evtl. Vertragen die auch noch eine zweite aber dann brauche ich erst eine längere Schraube.

  • … bei dem Anschaffungspreis, hätte ich gesagt, keine Hemmungen …


    Im Bereich des Okularauszuges und der Spinnenhalterungen von innen mit reichlich Blechringen, die gleichzeitig als Streulichtblenden wirken, versteifen.


    Aus zugeschnittenen Deckeln einer großen Konservendose? Alles aus Blech? Löten? Expoxi-Kleber? Das wäre Leichtbau as its best. Sind die Ringe innen, tubuswandseitig zirkelrund, dürfte der dünne Tubus dem folgen und der Okularauszug vermutlich von alleine nahezu zentrisch sitzen und das letzte Detail mit Beilagscheiben aus Papier oder Karton einstellen lassen …

  • Servus Chris,


    das kleine Blech am FS kannst du getrost lassen oder allenfalls den Überstand etwas kürzen. Was um Welten mehr als dieses Blech stört, das Rohr des OAZ ragt ja fast bis zum FS in den Tubus. Sollte eigentlich jedem sofort auffallen.


    Prüf mal nach, wie weit das Rohr in den Tubus ragt, wenn der OAZ mit einem Okular auf unendlich scharfgesellt ist. Falls der dann noch immer deutlich in den Tubus ragt, solltest du überprüfen, ob du das Rohr nicht kürzen kannst. Dabei beachten, ob beim absägen die Funktion der Fokuseinstellung nicht dazu führt, dass du den OAZ ohne Begrenzung plötzlich soweit nachaußen verstellen kannst, dass dir das Innenrohr samt Okular plötzlich auf die Füße fällt. Es ist ja normalerweise ein Anschlag vorhanden, der den Weg nach außen begrenzt und den darfst du mit dem Kürzen des Innenrohrs nicht auch abtrennen.


    Biegen am OAZ zur Ausrichtung ist nicht zielführend, wenn die OAZ-Achse nicht mittig auf den FS ausgerichtet ist, dann leg außen am OAZ-Sockel was unter und besorg dir nötigenfalls dazu passende längere Schrauben.


    Gruß Stefan

  • … das Instrument leidet an einem Grundproblem, wie einige andere Newtons auch. Es ist die Befestigungsmethode des Fangspiegels. Die Schrauben ziehen das (dünnwandigen) Tubusrohr in gewisser Weise zu einem mehr oder weniger deutlichen Sechseck zusammen. Der nahebei sitzende Okularauszug findet keinen exakten Zylinder vor, und kommt daher irgendwie schräg zu sitzen.


    Dagegen müsste man den Tubus innen versteifen, dass er sich nicht mehr verbeulen und verdellen kann.


    Oder, man ersetzt die drei Aussenmuttern des Fangspiegels durch jeweils zwei Muttern. Die Innenmutter kontert auf zylindrisches Tubusrohr, die Aussenmutter festigt den Fangspiegel gegen Verrutschen. Derart bleibt der Tbus zylindrisch rund, oder er wird es erst dadurch, und der Okularauszug bekäme eine neue Chance …

  • Hier zeigt sich, dass es auch Hersteller gibt, die den Tubus sehr eng auslegen, also nicht „so viel“ größer als den Spiegeldurchmesser.

    ... was zeigt, dass es Hersteller gibt, die vom Ein-mal-eins des Optikdesigns keine Ahnung haben oder es bewusst ignorieren.

    Es ist aus optischen Gründen das Dümmste, was man machen kann.


    Dein Beispiel zeigt nur, dass es aus Marketinggründen anscheinend lohnend ist, einen Spiegel mit bestimmter Öffnung in einen zu kleinen Tubus zu packen. So kann man einerseits mit der Öffnung Werbung machen und gleichzeitig die Kompaktheit (für eine zu kleine Montierung) bewerben.


    Fakt ist, man verschenkt Bildhelligkeit zum Bildrand hin. Bemerkbar macht sich das visuell, wenn Sterne am Rande der Wahrnehmung zum Rand hin einfach unter die Wahrnehmungsgrenze verschwinden und nur wahrnehmbar sind, wenn sie ins Zentrum geholt werden.


    Auf das Thema Tubusseeing wurde schon eingegangen.

  • Ich beziehe mich auf deinen Beitrag


    RE: Warum ist der Tubus innen größer als der Spiegel? und das Foto vom Spiegel.


    Zwischen Tubuswand und Spiegelöffnung scheint reichlich Platz zu sein. Falls du Experimentierfreude und Forschergeist hast, lässt sich da etwas machen.


    Wenn du in der Rückseite Bohrungen zur Lüftung anbringst? Je nach Stellung des Tubus und allgemeinen Windverhältnissen könnte sich etwas Luftströmung einstellen.



    Eine Seeingthematik stellt sich ein, wenn Luftschichten unterschiedlicher Temperatur, damit unterschiedlicher Brechungsindices, die Bildentstehung stören.


    Ein Trick ist, die Luft so zu durchmischen, dass der Brechungsindex wieder homogen wird. Entweder mit natürlicher Konvektion oder künstlicher Ventilation.


    Zum testweisen Stoppen der Lüftung genügt es einstweilen eine Tüte rückseitig überzustülpen.


    Die Luftverhältnisse vor der Tubusöffnung gilt es auch im Auge zu behalten. Stichworte Atemluft und Körperwärme.


    Womit du nie etwas falsch machst, ist den Tubus innen mit schwarzem Velours auszukleiden. Damit soll schon manchem Seeing der Garaus gemacht worden sein. Schaden tuts nicht, wenns hilft, war es das wert … und erklären müssen wir es nicht ;)

  • Ein Trick ist, die Luft so zu durchmischen, dass der Brechungsindex wieder homogen wird.

    Durchmischen ist die falsche Strategie, es geht um aktive Angleichung der Lufttemperaturen, indem man die "verbrauchte" Luft laufend durch Luft von außen ersetzt. Die verbrauchte Luft ist deshalb mit Temperaturunterschieden belastet, weil sie Wärme vom Tubus einerseits aufnimmt und andererseits abgibt. Dieser Wärmeaustauschbedarf mit dem Tubus hat seine Ursache wiederum darin, dass er bei klarem Himmel Wärme gen Weltraum abstrahlt und auf der Oberseite unter die Lufttemperatur sinkt (und deshalb gerne auch mal nass wird, weil er sogar unter den Taupunkt auskühlt).

    Wie Stathis oben schon erwähnte: Tubus isolieren mindert den Bedarf an Belüftung, weil weniger Wärme transportiert werden muss. Eine aktive Belüftung organisiert im Tubus den Wärmetransport und spült die "verbrauchte" und optisch ungünstige mit Temperaturgradienten versehene Luft aus dem Tubus.

    Die Luft mischen ist letztlich keine Lösung. Da arbeitest du an Symptomen und nicht an der Ursache. Ist wie eine verschimmelte Wand übertünchen ...


    Wenn Du Dir mal eine Vorstellung über die Energie in Joule machen willst, die da als Strahlungswärme von einem nicht isolierten Tubus verloren geht (und zwar nur von der oberen Seite, die untere ist strahlungstechnisch im Gleichgewicht mit dem Boden), dann nimm in einer feuchten Beobachtungsnacht ein Handtuch und wische den Tubus mal eine Stunde laufend trocken. ... und wiege mal das Handtuch, wieviel Wasser du da wegwischen tust. Vergleich das mal mit einem Wasserkocher, der mit 2,4 Kilowatt Wasser kocht, bis der den gleichen Gewichtsverlust erkocht hat.

  • […] Wie Stathis oben schon erwähnte: Tubus isolieren mindert den Bedarf an Belüftung, weil weniger Wärme transportiert werden muss. […]

    … was spricht nun gegen eine Innenauskleidung mit Velours?


    Rudolf Diesel hat seinen Motor nicht richtig erklärt. Das haben andere für ihn erledigt. Die Erfindung funktioniert dennoch.


    Überfrachtet das Schwarze Velours doch nicht mit Erläuterungen, die durchaus hinterfragenswert bleiben.

  • Ursache wiederum darin, dass er bei klarem Himmel Wärme gen Weltraum abstrahlt und auf der Oberseite unter die Lufttemperatur sinkt (und deshalb gerne auch mal nass wird, weil er sogar unter den Taupunkt auskühlt

    ;(

    Ja, das hatte ich letztes Wochenende

    Das ging so weit, dass entweder das Okular oder der Fangspiegel angelaufen sind und ich rein gehen musste ...

  • […] Das ging so weit, dass entweder das Okular oder der Fangspiegel angelaufen sind und ich rein gehen musste ... […]

    Die Sache mit dem Taupunkt und dem Beschlagen ist physikalisch ausreichend genau beschrieben und erklärt und passiert gemäß den Grsetzmäßigkeiten auch bei Gelegenheiten, bei denen kein Weltraum darüber oder darunter ist.


    Im Zusammenhang mit dem Newton ist Atemluftfeuchte und die durch Bodenverdunstung angereicherte Luft von Interesse. Je nach Umgebungssituation kann es hilfreich sein, den Tubus im Sinne einer Tauschutzkappe (für die vordere Optik) zu verlängern oder optische Flächen gezielt kompensatorisch zu beheizen (infrarotbestrahlen).


    In deinem Fall sind oder waren die Luftströmungs- und Wärmeverhältnisse im Tubus beliebig komplex. Denn er ist unten geschlossen. Und die Stellung kann zwischen Horizont und Zenit und bei parallaktischer Montierung um die optische Hauptachse schwanken. Das Einzige, was da noch gewiss scheint, ist wohl, dass warme Luft nach oben steigt. Aber in einem engen Zylinder muss man sich darüber auch nicht gewiss sen.


    Kurz: die Angelegeheit wird etwas vorhersehbarer, wenn der Zylinder namens Tubus durchströmt werden kann.


    Daher mein Plädoyer zum Durchbohren des Bodens, um weitere persönliche Erfahrungen sammeln zu können.

  • Instrumentarium,

    liest du eigentlich, was ich geschrieben habe?

    Ich schrieb nichts zu Verlours, sondern zu Deiner Theorie "Mischen per Lüfter".


    Zum Thema Verlous-Folie:

    Eine Innenauskleidung mit Verlours-Folie hilft gegen Streulicht und ist deshalb immer hilfreich. Aber im Hinblick auf Seeing ist seine Wirkung minimal. Die Verloursfolie ist zu dünn für eine vernünftige Wärmeisolation.

    Der Zusammenhang von Verloursfolie und Seeing erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Für meinen Geschmack redest du da einfach nur Müll. Du verwechselt da zwei grundlegend verschiedene Problemkreise, nämlich Streulicht im Tubus und Tubusseeing.





    MuellerC

    Gegen Beschlagen des Fangspiegels hilft bei offener Bauweise 5mm Moosgummi als Isolation auf der Rückseite. Falls das nicht reicht, eine Fangspiegelheizung.

    Okulare kann man in einer Hemd-, Jacken- oder Hosentasche "aufwärmen". Andere basteln sich beheizbare Okularkoffer oder stellen den konsequent nur unter einer Bedachung auf. Jede Art von Dach (Sonnensegel, Balkonüberdeckung, Carport) mindert die Auskühlung des Okularkoffers in Richtung Weltraum.


    Sofern du einen Stromanschluss zur Hand hast, nimm einfach einen Haarfön und puste damit Fangspiegel oder Okulare wieder trocken. Wenn's ganz dicke kommt, muss man das halt alle 15 Minuten wiederholen. Manchmal sind es ja so superfeuchte Nächte, wo Jupiter wie angenagelt am Himmel steht und man wegen der Feuchtigkeit kein Deepsky machen kann. Dann will man ja Jupiter nicht verpassen. Wenn das Seeing nur mittelprächtig ist, pack ich allerdings einfach ein.

  • Der Zusammenhang von Verloursfolie und Seeing erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Für meinen Geschmack redest du da einfach nur Müll.

    Wir kennen uns ja nicht persönlich. Ein vorläufiges Bild machte ich mir dennoch. Die Geisteshaltung, die jetzt offenbar wird, hat mich dann doch überrascht.

    Es ist aus optischen Gründen das Dümmste, was man machen kann.

    Donnerwetter. … heute grobkörnig austeilend unterwegs?


    Ich könnte schwören, ich hätte im ersten Fall Astrofreund {MuellerC} mit Zitatnahme adressiert …


    Forenmeister hin oder her, oder gerade erst recht, gehts verbal einen Ticken freundlicher?

  • […] Dieser Wärmeaustauschbedarf mit dem Tubus hat seine Ursache wiederum darin, dass er bei klarem Himmel Wärme gen Weltraum abstrahlt und auf der Oberseite unter die Lufttemperatur sinkt […]

    Dieses Erklärungsmodell bricht an der Stelle zusammen, wo man einen gedanklichen Sonnenschirm - mit Öffnung für die Öffnung ;) - über das Teleskop stellt, welcher die besagte Abstrahlung des Tubus „gen Weltraum“ unterbricht. Die beschriebene Strahlungsleistung bliebe auf der Innenseite des Sonnenschirms hängen. Wenn du so willst, ein inverser Strahlenschutzschirm.


    Und jetzt? Wie gehts dem Tubus? Ist das Tubusseeing weg? Müsste ja, es wird ja dieser Logik zufolge nichts mehr in den Weltraum gestrahlt … Oder ist das Tubusseeing noch weiter die ganze Nacht virulent?


    Das Erklärungsmodell des Zitates macht einen Sonderfall eines bestimmten Tubusseeings in einer bestimmten Beobachtungssituation mit einem bestimmten Tubus verständlich, aber nicht zwingend alle denkbaren Varianten. Taugt also nicht zu einer Verallgemeinerung.


    Denn wenn das im Zitat Gesagte so unmittelbar zuträfe, käme es nicht darauf an, den Tubus im Sinne einer Wärmeübertragung zu „isolieren“ sondern den Strahlungsfluss in den Weltraum zu unterbrechen. Und wenn das ein Sonnenschirmtuch schafft, dann sollte eine 1mm dicke Veloursschicht das auch hinbekommen …


    Nur mal so als Anregung zum Nachdenken …

  • Moin zusammen,


    warum so hitzig? Passend zum Wetter?

    Ich denke es es wird recht viel Aufwand bedürfen, den Erkenntnissen von Kurt substantiell etwas hinzuzufügen.


    Stathis hatte in #29 schon zugehörige Threads verlinkt. Nochmal, falls das untergegangen ist.


    oder davor:

    und auch:


    Das Ergebnis hatte Stathis bereits früher in #22 zusammengefasst.


    vG

    Harold

  • Ohne jetzt jeden Post der drei Seiten gelesen zu haben, vielleicht mal was zur Eintrittspupille: Die Lage der Eintrittspupille entscheidet die Tubusabmessungen.


    Was ist die Eintrittspupille?


    Ein Stern auf der optischen Achse im optisch "unendlichen" schickt einen Zylinder Licht ins Teleskop, dessen Durchmesser von der freien Oeffnung des Systems abhaengt. Stehen weitere Sterne ausserhalb der Bildmitte, schicken sie ihren Zylinder um den Feldwinkel geneigt zur optischen Achse ebenfalls ins Teleskop. Der Ort, an dem die Zylinder sich alle ueberlappen und alle Hauptstrahlen (die Achse eines jeden Zylinders) zusammenfallen, ist die Pupille.

    Bei Refraktoren liegt die Pupille am Objektiv, also vorne. Deshalb kann der Tubusinnendurchmesser genauso gross wie die freie Oeffnung gewaehlt werden - es sei denn, aus Stabilitaetsgruenden oder aus thermischen Gruenden wird er groesser gewaehlt. Das Strahlenbuendel konvergiert ja nach Passage des Objektivs. In Bezug auf Abschattung reicht der Minimaldurchmesser des Optikdurchmessers aus. Die Taukappe muss dagegen ueberdimensioniert sein, um die Feldstrahlen nicht abzuschatten.

    Bei Spiegelteleskopen ist in der Regel der Hauptspiegel die Eintrittspupille. Ob Newton oder Cassegrain (DK, RC etc), alle Haupstrahlen treffen sich am Hauptspiegel in der Mitte. Deswegen muss der Tubus groesser sein. Was Orion Optics da verzapft hat (Kantenschutzringdurchmesser vorne = Spiegeldurchmesser), ist schlichtweg eine Fehlkonstruktion. Abgesehen von der Feldmitte gibt es sofort Randabschattung, da der 150mm-Zylinder des Feldsterns nicht vollstaendig auf den Hauptspiegel trifft. Waere der Kantenschutzring beispielsweise 170mm gross, waere der Hauptspiegel noch voll ausgeleuchtet.

    Nun zu katadioptrischen Systemem wie Schmidt oder Maksutov: Hier ist die Eintrittspupille der frontseitige Korrektor. Danach bleibt das Strahlenbuendel naeherungsweise parallel (teils divergiert es sogar, strenggenommen). Somit muss nicht nur der Tubus, sondern auch der rueckseitige Hauptspiegel ueberdimensioniert werden, um die freie Oeffnung wie durch die Eintrittspupille definiert zu erhalten. Darueber gab es in den 1980ern lange Anzeigenschlachten in "Sky and Telescope", da Celestron den Hauptspiegel weniger gross dimensionierte als Meade. Meade hatte hier Recht, und die Feldausleuchtung war besser. Im Extremfall Schmidtkamera muss der Hauptspiegel deutlich groesser sein: Zum Beispiel Tautenburg-Schmidt: 1.34m Eintrittspupille, 2m Hauptspiegel. Die Pupillenlage zusammen mit den grossen Feldwinkeln einer Schmditkamera diktiert das.


    Diese Betrachtungen sind jetzt rein geometrischer Art, ohne zusaetzliche Effekte wie Luftturbulenz zu beruecksichtigen. Sie sind aber der Hauptgrund fuer das Ueberdimensionieren von Tuben speziell bei Spiegelteleskopen.

  • […] Ich denke es es wird recht viel Aufwand bedürfen, den Erkenntnissen von Kurt substantiell etwas hinzuzufügen.


    Stathis hatte in #29 schon zugehörige Threads verlinkt. Nochmal, falls das untergegangen ist. […]


    Hallo Harold,


    wir haben es in diesem Faden mit Tubussen im Ofenrohrstil zu tun. Ich fände es hilfreich, wenn die Überlegungen darauf eingingen. Bereits ein einfacher einzelner Ventilator käme damit klar, falls sich künstliche Ventilation als notwendig erweisen sollte.


    Wollen wir eine Not zur künstlichen Ventilation nicht erstmal prüfen?


    Vielleicht erledigt Velours das en passant? Oder wollen wir die Empfehlung zu Velours hier im Forum vom Zustimmungs- und Verständnisgrad einzelner Meister abhängig machen?


    Grüße

    Reinhold

  • Moin Reinhold,


    "wir" können das nur begrenzt prüfen, da ich seit langem nicht mit "Ofenrohrstil"-Teleskopen beobachte. Aus selbigem Grund will ich es auch nicht.


    Mein erstes Teleskop war/ist ein Tal 1 mit recht massivem Alu-Tubus mit Innen-Ø 135mm bei 110mm Optik. Das Gerät litt(leidet) deutlich unter Tubusseiing. Bei weitgehend ausgekültem Spiegel, wenn das "kochen" des Spiegels aufgehört hat, waren mindestens im Winter deutlichst die Spikes/Lichausbrüche in Folge des thermischen Ungleichgewichtes im Tubus zu sehen. Der Umstand, dass ich das Teleskop gegen Streulicht mit Velour ausgekleidet habe (da hat es einen sehr positiven Effekt gehabt), hat zumindest keinen so deutlichen Isolationseffekt mit Wirkung auf das Tubusseing gezeigt, als dass ich davon etwas bemerkt hätte.


    Den Verweis auf die alten Threads habe ich nochmal "hochgeholt", weil das Thema da imho mit großer Akribie und gut nachvollziehbar behandelt wurde.

    Persönliche Erfahrungen und Einschätzungen Anderer stelle ich damit nicht in Frage.


    An welchem Punkt jemand für sich einen Handlungsbedarf sieht, und dann das Eine oder Andere an Maßnahmen ausprobiert, ist jedem selbst überlassen. Die hier vorgetragenen Ansichten und Erfahrungen, mehr oder weniger gut nachvollziehbar belegt, können dabei eine Entscheidungshilfe sein.


    CS

    Harold

  • Hallo zusammen,


    durch einfache Beschau eines Refraktors lässt sich bemerken, dass dessen Tubus mit schöner Regelmäßigkeit im Durchmesser nur unwesentlich größer als das Objektiv ist. Den üblichen Metall-Volltubus-Newtons gehts da kaum anders. Prozentual gesehen. Die Nuancen sind gering.


    Wenn wir der Temperierphase für die Gläser (Spiegel, Linse) eine zeitlich begrenzte Sonderrolle gönnen und uns argumentativ der Beobachtungsphase zuwenden.


    Für die drängt sich mir sofort die Frage auf, warum das eine Instrument mehr Freiraum um den Lichtkegel herum bräuchte als das andere. Und beide hätten den gleichen Weltraum über sich, und beide Tubusse seien aus Metall. Genau das, wird hier zwischenzeitlich diskutiert.


    Das, was dem einen Instrument nachteilig nachgesagt wird, wird bei dem anderen wohlwollend ignoriert? So kommts an …


    Der simple Vergleich zeigt, der Themenkomplex Tubusseeing und Tubusdurchmesser mag den gleichen Auslöser haben, das Wetter, hat aber eine weitaus differenzierte Betrachtung verdient, als ich sie gerade hier erlebe oder in alten links nachlesen kann.


    Dem Sonnenbeobachter mag sich die Fragwürdigkeit des Weltraumerklärungsmodelles besonders aufdrängen. Die Temperaturunterschiede am Tubus sind nicht mehr in Zehntel-Grad Berech und erst recht nicht über einen üblichen Beobachtungszeitraum.


    Solarteleskope werden fast ausnahmslos mattweiß, hochreflektierend beschichtet und materialsparend knapp in Metall konstruiert. Ja, Donnerwetter, passende Maßnahmen sollten wir doch für die Nacht hinbekommen … beziehungsweise beraten können, ohne andere Astrofreunde des Müllredens zu bezichtigen … oder engagierten Konstrukteuren Fehlkonstruktionen bei einem Planeten-Newton nachsagen zu müssen.


    Hier mal ein praktisches Beispiel:


    40/400, f/10, Tubusinnendurchmesser circa 53mm. Davor ein leiser Ventilator, der nach oben ausbläst.



    Der Tubusdurchmesser eines nicht perforierten Tubusrohres ist meines Erachtens eine Marginalie, die sich für einen Konstrukteur unaufgeregt in den Griff bekommen lässt.


    Am Beispiel des 76/700 könnte alles einfach nachvollzogen werden. Eine dicke Isomatte opfern, einseitig mit Velours beschichten und auf sagen wir 80mm Innendurchmesser zusammenfügen, in den Metalltubus schieben. Die Bohrungen zur Ventilation können testweise geöffnet oder geschlossen werden.


    Danach mit einem 80er Metallrohr testen. Gibts Unterschiede im Beobachtungsergebnis?


    Der Tubusdurchmesser hat meines Erachtens nicht die Praxisrelevanz, die ihm über das Weltraumerklärungsmodell beigemessen wird. Die Vorteile, die durch geringeres Gewicht und besseres Handling entstehen, wenn der Tubusdurchmesser möglichst klein gewählt werden kann, überwiegen die Bemühungen um geschickte Ventilation.


    Nicht vergessen, wir reden in diesem Faden von einem 76/700 und einem 114/900 in spe.


    Grüße

    Reinhold

  • Reinhold,

    ich hab keine Ahnung, woher Deine Weisheiten stammen.


    Am Beispiel des 76/700 könnte alles einfach nachvollzogen werden. Eine dicke Isomatte opfern, einseitig mit Velours beschichten und auf sagen wir 80mm Innendurchmesser zusammenfügen, in den Metalltubus schieben.

    Erklär mir doch mal, wie dick eine "dicke Isomatte" sein soll, die du in einen ~85mm Tubus eines 76er Refraktor unterbringen willst? Dicke Isomatte haben bei mir 15mm und mehr Dicke, dünn wären so 6mm bis 10mm. Dünnere gibt es nicht. Wenn du eine 15mm Matte aufrollst und in einen 85mm-Tubus schiebst, dann bleiben innen noch 85 - 2*15 = 55 Millimeter Öffnung. Das heißt, aus dem 76er Refraktor machst du einen 55er, sofern die Matte im Tubus bis an das Objektiv reicht. Ganz zu schweigen davon, das in so einem 76er-Tubus innen Blendringe verbaut sind, die verhindern, dass die Matte in einem Stück hinein passt.

    So Nebenbei: Das innenliegende Blendensystem eines Refraktors löst das Streulichtproblem viel besser als DC-Fix-Verlours. Damit tunt man nur noch das Okularauszugsrohr, wie an einem Lidl-Scope 70/700 der alten Sorte.


    Das sind so Sachen, wo du in meinen Augen wieder mal einfach nur Blödsinn erzählst.


    *****

    Hier mal Shoppingquellen für Isomatten.

    Isomatte bei Decathlon: 20mm dick

    Isomatte Camping Fritz Berger 12mm dick

    Isomatte Bergfreunde.de 10mm dünn (zählt für mich nicht als "dicke Isomatte")

    bei Kik oder Jysk gibt es immer wieder mal Aktionsware, die unter 10mm hat.

  • Wer will, sucht Wege, wer nicht will, sucht Gründe.

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    Nachtrag 19.15 Uhr: Es geht in diesem Faden um einen 76/700 Newton und einen 114/900 Newton in Planung.

  • durch einfache Beschau eines Refraktors lässt sich bemerken, dass dessen Tubus mit schöner Regelmäßigkeit im Durchmesser nur unwesentlich größer als das Objektiv ist.

    Dazu schrieb Jürgen in #69 was dazu.

    Den üblichen Metall-Volltubus-Newtons gehts da kaum anders. Prozentual gesehen

    Nö, die "üblichen" Newton sind durchaus so ausgelegt, dass derTubus deutlich größer als derHS ist- 200mm GSO/Skywatcher z.b. rund 235mm. Das von dir gelinkte Dingens aus UK ist eher ein negativer Einzelfall

    Für die drängt sich mir sofort die Frage auf, warum das eine Instrument mehr Freiraum um den Lichtkegel herum bräuchte als das andere.

    Siehe Jürgen #69


    Solarteleskope werden fast ausnahmslos mattweiß, hochreflektierend beschichtet und materialsparend knapp in Metall konstruiert

    Ach ja? Wirklich? - Coronado-Solarmax oder DayStar H-Alpha Solar Telescop oder das Profi-Teil LUNT LS300THaDS/B3400 H-alpha solar telescope


    Von dir kommt wirklich reichlich unsinniger Müll, haltlose Behauptungen und/oder alternative Physik (wie bei deinen Erklärungsversuchen zum thermischen Verhalten durch Weltraumkälte oder die Behauptungen zur Funktion eines Etalon)

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