Vorteile von "mehr Öffnung"

  • Wenn der mal eine neue Schicht braucht kann man so einen kleinen Berg gut wegpolieren, zumindest so gut wie der Rest ist. Vermutlich mehr fürs Ego?

    Ja, das wäre zu überlegen, wenn man ihn mal zur Retusche geben sollte. Aber ich tendiere aktuell dazu, mit ihm zufrieden zu sein und erst mal damit wieder weiter Erfahrung zu sammeln.

    Ja mit kleineren Teleskopen gucken krumme Augen schärfer, weil kleine AP wenig Fehler durch Asti, große Pupille ist dann so wenig vergrößert das man den Fehler kaum wahrnimmt.

    Ja, das habe ich jetzt auch gelernt. Ich habe Asti von 0,75 und werde das sicher bei 31 mm oder so spüren.

    Wohin sollte deiner Meinung nach ein horizontal weisender Spiegel kippen, wenn er genau in der Schwerelinie unterstützt ist?

    Wenn er genau in der Schwerelinie gelagert ist, nirgendwo hin. Nun hat der Händler aber dies ausgeschlossen und gesagt, dass er den Spiegel nicht in horizontaler Stellung des Teleskops vermessen konnte, weil er von der Schlinge nicht in seiner Schwerelinie unterstützt wird und sogar nach vorne kippt. Da ich nicht einschätzen kann, um wie viel schlechter der Spiegel aufgrund dieses mechanischen Fehlers zusätzlich abbildet als er ohnehin optisch nur imstande ist, habe ich diese Bedenken und würde das Problem beheben lassen wollen (Laterallagerung) - aber mit der Optik weiterhin beobachten wollen, die ich habe. Der Zahn, eine bessere Optik haben zu müssen, wurde mir wie gesagt mittlerweile gezogen.

    Wie dick ist der Spiegel? Die damaligen Galaxy Ootics Spiegel, die ich kenne, waren 42 mm oder 51 mm dick. Da macht es nicht viel aus, wenn die Schlinge nicht perfekt sitzt. Nur die modernen dünnen großen Spiegel reagieren mit Asti und sollten definierte Auflager oder eine genau sitzende Schlinge haben.

    Mein Spiegel ist 55 mm dick. Wenn Du sagt, dass solch dicke Spiegel sehr unempfindlich gegen falsche Schlingenlagerung oder Knickasti sind, müsste ich mir jetzt nicht so viel Sorgen machen. Aber Du weißt doch nicht, wie schlecht die Halterung ist - ich übrigens auch nicht. Mag aber auch sein, dass der Händler (verständlicherweise) ein wenig übertreibt, wie schlecht alles sei.

    Das Messprotokoll zeigt als einzigen nennenswerten Fehler eine 9%- ige Unterkorrektur (CC=-0,909), keine weiteren Zonen, kein Asti, alls schön glatt und symmetrisch.

    Magst Du mir etwas dazu sagen, was 9% Unterkorrektur bedeutet und welche Abbildungskonsequenzen das haben kann gegenüber einem perfekten Spiegel? Ich habe noch ein weiteres Messprotokoll angehängt, das der Händler zu allererst gemacht hat, um mir die grobe Hausnummer mitzuteilen. Hier wird der Strehl noch geringer angezeigt. Da wurde aber nicht über mehrere Messungen gemittelt (im Gegensatz zum bereits angehängten Messergebnis). Leider kann man aber dem nicht viel entnehmen.

    Bei fast allen Deep Sky Disziplinen wird man keine Einschränkungen gegenüber einem perfekten Spiegel sehen.

    Dass Du das auch sagst, beruhigt schon.

    Im gezeigten Galaxy Optics Papier sieht man doch sofort unten links das Höhenprofil einer Interferometermessung.

    Stimmt. Das heißt dann, dass Galaxy Optics doch nicht das gehalten hat, was es versprochen hatte. Oder gibt es für sie da noch irgendeinen Ausweg? ;)

    Warum erfreust du dich nicht einfach an dem Gerät?

    Wenn dich das alles so sehr stört, warum baust du es nicht selbst um?

    Ja, wie gesagt, aus den Gründen, die der Händler mir mitgeteilt hat: 1) schlechter Strehl, 2) unterirdische Schlingenlagerung. Aber beides sehe ich jetzt etwas milder, dennoch habe ich das bei der Beobachtung immer so im Hinterkopf. Wie gesagt, mir fehlen Vergleiche zu ähnlichen Geräten und/oder eine fundierte zweite Meinung - jemand der sich das mal live anschaut. Und nein, da wage ich mich nicht selbst ran, für eine Laterallagerung muss wohl geschweißt werden und womöglich dort Halterungen angebracht werden, wo jetzt Luft ist. Ich bin nicht geschickt mit den Händen und erst recht kein ATMler. Wobei ich sagen muss, dass ich mir aktuell eine Fangspiegelheizung doch selbst bauen möchte - und wohl einen neuen OAZ mit Filterschieber anbringen werde.

    Bilder

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

  • Grüß dich Micha,


    also für mich sieht das nicht wie ein Problem aus, sondern wie eine basteltechnische Herausforderung! ;)

    Klappere mal das Selbstbauforum durch hier und vielleicht juckt es dich ja in den Fingern da selber etwas werktätig zu werden - ich bin mir sicher du bekommst jede erdenkliche Unterstützung hier!


    lg

    Winni

  • Hallo Micha


    In deiner Auswertung sind ja die Zernikes, ich meine die neueren Interferometrieprogramm kann man mit diesen Daten füttern und du bekommst gezeigt wie die Sternabbildung mit den Fehlern sein sollte.

    Was für Kurt, oder mal versuchen ob I'm Optik forum jemand Interesse hat das darzustellen, ich hab solche Programme leider auch lange ni ht mehr angefasst.


    Benutzen solltest du das Teleskop.... mit Asti Korrektur vor dem Auge,

    Ist bisschen ein Schlechtwettertread😁


    Laterale Lagerung, einfach vergleichen Horizontnaher und im Zenit, siehst du nix machst du auch nix dran.

    So Spiegel hochkant wie auf der optischen Bank beobachtet man nie, da sollte nix kippen, vermutlich ist eine Rauskippsicherung, drückt der Spiegel dagegen die Form in den Keller, so wäre er nicht messebar.


    Kurt hat sich auch oft mit der Kontrast Übertragung bes häftigt, könnte die sagen welcher perfekten Öffnung das entspricht


    Gruß Frank

  • Hallo,


    ich denke auch, dass man für relativ dicke Spiegel man mit einer Schlingenlagerung nicht viel falsch machen kann. Wenn die Schlinge eine bestimmte Breite hat, sollte eigentlich auch nichts kipplen. Die PTB übrigens nutzt für ihren 300mm Zerodur-Referenceflat mit 60mm Dicke einen schnöden V_Groove als Lagerung.


    Vg Tino

  • also für mich sieht das nicht wie ein Problem aus, sondern wie eine basteltechnische Herausforderung!

    Das ist ja das Problem! Wer kann das machen? Ich trau mir das nicht zu. Muss es aber überhaupt sein? Eigentlich ja, weil ich die Laterallagerung auch deshalb noch will, um den Spiegel separat transportieren zu können, damit ich beim aus- und einfädeln mir die Hände versehentlich nicht zusammenbinde ;) Die Spiegelbox wiegt halt mit Spiegel eben 40+ kg, das tut meinem Rücken so gar nicht gut.

    Klappere mal das Selbstbauforum durch hier und vielleicht juckt es dich ja in den Fingern da selber etwas werktätig zu werden - ich bin mir sicher du bekommst jede erdenkliche Unterstützung hier!

    Ja, wenn es wirklich sein muss, dann frage ich sicherlich mal nach.

    In deiner Auswertung sind ja die Zernikes, ich meine die neueren Interferometrieprogramm kann man mit diesen Daten füttern und du bekommst gezeigt wie die Sternabbildung mit den Fehlern sein sollte.

    Was für Kurt, oder mal versuchen ob I'm Optik forum jemand Interesse hat das darzustellen, ich hab solche Programme leider auch lange ni ht mehr angefasst.

    Gute Idee. Ist aber Theorie ... besser ist's, jemanden zu haben, der sich auskennt und mal durchschaut und nen Sterntest macht.

    Laterale Lagerung, einfach vergleichen Horizontnaher und im Zenit, siehst du nix machst du auch nix dran.

    Du meinst nen Sterntest in Horizontnähe mit einem in Zenitnähe vergleichen? Ich habe noch nie einen Sterntest gemacht. Ich bezweifele, dass ich die Ergebnisse interpretieren kann. Sollte jemand Versiertes tun.

    Kurt hat sich auch oft mit der Kontrast Übertragung bes häftigt, könnte die sagen welcher perfekten Öffnung das entspricht

    Wer ist Kurt?

    Die PTB übrigens nutzt für ihren 300mm Zerodur-Referenceflat mit 60mm Dicke einen schnöden V_Groove als Lagerung.

    Hi Tino. Wer ist PTB? Hast Du einen Link mit Bildern dazu parat? Würde mich mal interessieren, wie das aussieht.


    Danke Euch!

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

  • Hallo,


    die Physikalisch Technische Bundesanstalt ist natürlich gemeint. ;)

    https://www.ptb.de/cms/en/ptb/…c-flatness-metrology.html

    Hier sitzt die genaueste Referenz für interferometrische Messungen, leider ist der passende Publikation aber nicht frei verfügbar. Auf Arbeit habe ich sie. Auf der angegebnen Seite kann man aber gut erkennen, was gemeint ist. Den entsprechenden Einfluss der V-Auflage wurde auch mit FEM nachgerechnet, es sind nur ein paar wenige nm-PV. Es handelt sich übrigens um eine ebene Zerodurscheibe mit 330mm Durchmesser und 60mm Dicke. Auf Arbeit verwenden wir auch eine Schlingenlagerung für eine ähnliche Flatness-Referenz. Wenn der zu messende Teleskopspiegel in eurem Fall sehr stark gekrümmt ist und im Vergleich zur Größe sehr dünn, kann natürlich der eingeführte Astigmatismus relevant werden. Aber die Schlingenhalterung ist schon eine im Vergleich zu anderen Varianten gutmütige Variante.

    Vg Tino

  • Hallo Micha


    Guck doch mal ins Teleskop Selbstbau Optikforum

    Da findest du eher Leute die so etwas gern analysieren und Freude an Zahlen haben, die können aus den par Zahlen Bilder machen und umgekehrt


    Kurt Schreckling findet man in der Tat leichter in Wikipedia als hier😖

    Er bes häftigt sich gern mit Optik, und allen Macken die eine Optik haben kann, hat schon an vielen Testapperaturen mitgewerkelt und mag MTF, ind der Tat hier registriert als Kurt


    Gruß Frank

  • Den entsprechenden Einfluss der V-Auflage wurde auch mit FEM nachgerechnet, es sind nur ein paar wenige nm-PV. Es handelt sich übrigens um eine ebene Zerodurscheibe mit 330mm Durchmesser und 60mm Dicke.

    Ach, Physikalisch-technische Bundesanstalt. Arbeitest Du da? Was ich meinte, ist, dass ich gerne ein Bild von dieser Schlingenlagerung und dem Spiegel darin gesehen hätte.

    Aber die Schlingenhalterung ist schon eine im Vergleich zu anderen Varianten gutmütige Variante.

    Ja, gut zu wissen. Das habe ich jetzt nun auch verstanden durch Eure Aussagen. Aber -wie auch schon gesagt- es ist nicht einfach, nachts den 20 kg Spiegel in die Schlinge einzufädeln und wieder herauszunehmen. Allein deswegen wäre eine Laterallagerung eigentlich besser.


    Guck doch mal ins Teleskop Selbstbau Optikforum

    Da findest du eher Leute die so etwas gern analysieren und Freude an Zahlen haben, die können aus den par Zahlen Bilder machen und umgekehrt

    Ja, das werde ich machen. Danke für den Tipp. Auch für den Hinweis zu Kurt. Wenn auch nicht wirklich notwendig, wie meine gemessenen Zernickes das perfekte Bild beeinflussen, würde mich das dennoch mal generell interessieren. Danke!


    Viele Grüße und Danke an alle für Eure Kommentare. Hat mir doch einiges geholfen!

    Gruß

    Micha

    Starsplitter II 18" f/4,45 Gitterrohr Dobson mit Hauptspiegel aus dem Jahr 1993-94 von Galaxy Optics und 3,5"-Fangspiegel aus dem Jahr 2021-22 von Antares Optics. Okulare: 31 mm Nagler, 24 mm ES, 17 mm Ethos, 13 mm Ethos, 9 mm ES, 6 mm Ethos, 4,7 mm Ethos; 2" Powermate 2x; Astronomik 2"-Filter visuell: [OIII], UHC, H$\beta $.

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