Erste Schritte mit 90/1000 Refraktor auf EQ-2

  • Hallo Leute,


    dies ist mein aller erster Post und überhaupt bin ich zum aller ersten Mal in einem Astronomie-Forum. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich einmal kurz vorstellen und habe für die erfahreneren Astronomen unter Euch auch einige Fragen parat. Also zu mir: Mein Name ist Noel, ich bin 22 Jahre alt, komme aus Düsseldorf und studiere im 3. Semester Englisch und Sport auf Lehramt an der Uni Wuppertal. Für Astronomie/Astrophysik habe ich mich bereits im frühen Jugendalter von 14-15 Jahren angefangen zu interessieren. So sehr sogar, dass ich kurz vor Einzug in die Oberstufe bereits mit dem Gedanken gespielt habe Astronomie später einmal zu studieren. Wie Ihr jedoch sehen könnt wurde daraus leider nichts [;)]
    Vor 2 Monaten hatte ich das Glück von meiner Freundin ein Teleskop zum Geburtstag geschenkt bekommen zu haben. Da ich jedoch keinerlei Erfahrung damit hatte, habe ich nachdem ich es aufgebaut hatte mir erstmal zwei Bücher zum Einstieg gekauft. Einmal "Astronomie für Einsteiger" von W. E. Celnik und "Fernrohrführerschein in 4 Schritten" von Ronald Stoyan. Ich habe mit dem Fernrohrführerschein angefangen und befinde mich gerade bei Schritt 2 wo es um das Fernrohr und seine Leistungsfähigkeit geht. Und nun kommen mir auch die ersten Fragen auf:


    Ich benutze folgenden Refraktor: http://www.astroshop.de/omegon…p-ac-90-1000-eq-2/p,20277 und habe am 05.01.16 zufällig gesehen, dass der Mond in unseren Garten scheint. Spontan habe ich mein Teleskop aufgebaut und versucht mir den Mond anzusehen und es hat auch geklappt [:D][8D] Zuerst habe ich das Prisma an den Auszug gebracht, danach eine Barowlinse(2x Vergrößerung) und dann ein Plössl-Okular 25mm. So habe ich es geschafft ihn zu finden. Nun aber wirklich zu meinen Fragen [:p]


    1.) Warum konnte ich den Mond nur in Kombination dieser Beobachtungswerkzeuge beobachten? Ich habe versucht ihn auch mit meinem 5mm Plössl zu beobachten und es auf die Barowlinse angebracht, konnte aber nichts erkennen.


    2.) Hätte ich den Mond auch ohne die Barowlinse beobachten können? Und wenn ja, was habe ich falsch gemacht?


    3.) Als ich mein Teleskop auf den Mond richten wollte, habe ich mein Suchfernrohr zur Hilfe genommen. Komischerweise konnte ich im Okular erst was sehen, als der Laserpointer ca. eine Faustbreite links neben dem Mond war. Woran liegt das? Habe ich was falsch gemacht oder ist das normal? Wenn ja, warum (nicht)?


    4.) Ich habe vor nachdem ich meine Bücher "durchgearbeitet" habe öfters den Sternenhimmel zu beobachten, möchte aber nichts überstürzen und erst einmal anständig den Mond und unsere Planeten beobachten. Weiß irgendjemand wo man in NRW generell, aber vielleicht auch nicht allzu weit weg von Düsseldorf gut beobachten kann? Aufgrund der Lichtverschmutzung sieht man hier eigentlich schon kaum was mit bloßem Auge.


    Ich weiß, dass die Fragen einen eventuell erschlagen mögen, aber ich bin nur ein einfacher Mann, der seiner Liebe für die Astronomie nachgehen möchte und bin dankbar für jede hilfreiche Antwort. Habt Nachsicht mit mir [:D]


    Gruß


    ResiNerd


    <font color="limegreen">Betreff "Vorstellug & sehr viele Fragen" präzisiert. Stathis</font id="limegreen">

  • Hi Noel,


    kurz zu deinen Fragen:


    1) Das 5mm Plössel mit einer Barlow zu verwenden, ist für dein Teleskop schon viel zu viel Vergrößerung. Einen 'matschigen' Mond hättest Du dennoch sehen müssen bzw. einen kleinen unscharfen Ausschnitt davon.
    Wahrscheinlich war der Mond beim Okularwechsel einfach nur weitergewandert. Wie man sich Vergrößerung und Austrittspupille errechnet, steht sicher in deinen Büchern (klar, man könnte dir auch einfach den Link zum Okularrechner oder die Formeln geben - aber auf der Suche nach den Infos findest Du in der Literatur sicher noch mehr Interessantes und hast eine bessere Chance, die Zusammenhänge zu verstehen)


    2)Natürlich geht das. Unmöglich wäre das nur, wenn der Okularauszug so schlecht ausgelegt wäre, dass man bei der Verwendung eines Zenitspiegels (verlängert den Weg) nur noch mit einer Barlow (verkürzt den Weg, stark vereinfacht gesagt) in den Fokus kommt. Ich will mir aber nicht vorstellen, dass jemand einen Refraktor konstruiert, der nur mit Barlow nutzbar ist - den Zenitspiegel braucht man ja schließlich fast immer.


    3) Dein Sucher ist nicht justiert. Das geht aber recht einfach und steht auch in deinen Büchern. Falls es doch zu knifflig ist, frag nochmal nach, ebenso, falls das mit den Okularen aus 1) Schwierigkeiten bereitet. Wobei google bei 'Sucherjustage' schon ein paar gute Treffer bringt.


    4) Da kann ich leider nicht helfen, nur mein Beileid bekunden. Schlimmstenfalls hab ich mag 5.2 vor der Haustür, bei den andren beiden 6.0 und 6.5. Ausnahmsweise gibt es manchmal auch 6.8. Aber sicher gibt dir hier noch jemand Tipps, wie Du in NRW Anschluss findest bzw. brauchbare Beobachtungsplätze.


    cs
    Jürgen

  • Hallo Noel und willkommen im Astrotreff!
    Erst mal Glückwunsch zu deinem ersten Beobachtungserfolg.
    Zu deinen Fragen:
    Die Barlowlinse verdoppelt die Brennweite deines Teleskops und verdoppelt somit die Vergrößerung. Günstige Barlows taugen von der Qualität i.d.R. nichts, von daher solltest du sie weg lassen.
    Die Vergrößerung berechnet sich aus Teleskopbrennweite durch Okularbrennweite.
    Mit dem 5mm hast du also schon 200x. Das ist für dein Teleskop eigentlich schon zu viel. Das Bild wird zwar größer aber auch dunkler und matschiger.
    Das 25mm bringt dir 40x, für Mond un Planeten etwas wenig.
    Hier wirst du wohl noch zukaufen müssen.
    Zum Leuchtpunktsucher: Der muss erst einmal zentriert werden. Dazu sollten da irgendwo zwei oder drei Schräubchen oder ähnliches in der Nähe der Halterung sitzen.
    Lichtverschmutzung ist zwar ein großes Übel aber beim Mond und den Planeten nicht ganz so tragisch. Hier solltest du mehr Wert auf möglichst ruhige Luft legen. Also möglichst weg von bebauten Flächen, nicht über Häuser hinweg beobachten, nicht aus dem Fenster usw.
    Hoffe das hilft dir erstmal. Viel Spaß weiterhin.
    Gruß und CS Christoph

  • Vielen Dank für Eure Antworten Leute! ALso nur um nochmal zu rekapitulieren ... das 5mm Plössl Okular ist praktisch "nutzlos" weil mein Teleskop damit überfordert ist oder nutzlos in dem Sinne für die Beobachtung unserer Nachbargestirne? Habt Ihr Vorschläge was für Okulare ich mir noch zulegen sollte? Sinnvoll für den Einstieg und die Beobachtung des Sonnensystems, aber auch sinnvoll für die Beobachtung für Deep-Sky-Objekte in hoffentlich nicht all zu ferner Zukunft. Oder mal anders gefragt: Wo kauft Ihr Euer Equipment? Könnt Ihr da einen Shop empfehlen?

  • Hallo Noel,


    erst mal Willkommen an Bord![:)]
    Sehr schöne Vorstellung...[;)]
    Wenn ich wirklich Fragen rund um die Astronomie hätte würde ich zuerst hier nachfragen...
    http://www.intercon-spacetec.com/download/index.html
    Es gibt aber natürlich noch andere gute Anbieter, z.B. Teleskop Service oder Telekop-Spezialisten u.s.w.


    Andreas


    P.S. irgendwie funktioniert die Hauptseite von Intercon nicht, keine Ahnung warum?

  • Hallo Noel,


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Nette Freundin, Teleskop schenken und einen Wunsch damit erfüllt. [:)]


    Zu dem Setup- der Refraktor ist zwar nur ein Achromat, aber dank dem langsamen Öffnungsverhältnis ohne ausgeprägtem Farbfehler. Die Montierung ist für das lange Teil aber etwas schwach, du wirst also beim Einstellen des Fokus deutlich Schwingungen sehen, macht das etwas schwieriger.


    Vergrößerung wurde schon erklärt. Mit dem 5mm liegst du mit 200x etwas zu hoch, mit 90mm liegt das sinnvoll maximale so bei 180x. Das 25mm passt und auch wenn die Barlow nicht sehr hochwertig sein dürfte- zusammen mit dem 25mm kannst du die für den höheren Vergrößerungsbereich erst mal mitnutzen.


    Sucher einstellen- das Teleskop am Tag auf ein halbwegs weit entferntes Objekt einstellen, eine markante Stelle in die Bildmitte bringen. DAnn den Sucher mit den (hoffentlich vorhandenen) Justageschrauben auch auf dieses markante Objekt ausrichten. Dazwischen mal gegenprüfen- Blick ins Okular, ist die Markierung noch in der Bildmitte? Falls nein (Montierung leicht verstellt beim justieren) die Markierung wieder in die Mitte bringen.


    Welche weiteren Okulare machen Sinn? Ein 32mm Plössl für maximale Übersicht, das zeigt dir dann das mit deiinem Refraktor größtmögliche Feld am Himmel. Damit sucht man dann Objekte am Himmel, bringt diese in die Bildmitte und wechselt dann auf ein Okular für höhere Vergrößerung.


    Okular für hohe Vergrößerung (weniger als das 5mm)- eine Brennweite von 8-10mm würde da passen.


    Brauchbar und günstig ein 9mm (klick mich) und hier ein 32mm als Übersichtsokular zu finden


    Gruß
    Stefan


    PS: Hi Andreas, da scheint der Server von ICS abgeschmiert zu sein, heute Nachmittag war die Seite noch online

  • Ok, da habe ich gleich noch ein paar mehr Fragen.
    1.)Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Plössl und Superplössl Okularen?
    2.) Lohnt sich eine Art mehr sodass man sich nur eine zulegen sollte?
    3.) Und was haltet ihr davon wenn ich mir ein 10mm, ein 12,5mm und ein 15mm Plössl für die Planetenbeobachtung zulege? Das müsste von den Vergrößerungen doch passen oder?
    4.) Außerdem habe ich ein 2,5mm Plössl gefunden. Da wären aber 400x Vergrößerung bei meinem Teleskop eher kontraproduktiv, oder? Und wenn dem so ist, bräuchte man für so ein Okular ehrlich ein Teleskop mit 200mm Öffnung?
    5.) Und wie ist das mit Marken bei Okularen und Teleskopen? Ich finde genrell, dass man für Technologie nicht immer "zu sparsam" sein sollte, aber macht es einen großen Leistungsunterschied wenn man von großen Marken wie Celestron oder Bresser kauft?

  • Hallo Noel,


    zu 1) der Unterschied? Die Bezeichnung- einige als Superplössl bezeichnete Okulare bieten 52° Eigengesichtsfeld (eGF), ein normales Plössl hat 50° eGF.


    zu 2) man sollte Okulare nicht unbedingt bunt zusammengewürfelt anschaffen. Manchmal kann man das aber nicht umgehen. Ein 32mm Plössl bietet dir z.B. das max. mögliche Gesichtsfeld an deinem Teleskop, andere Serien bringen bei der Brennweite nicht mehr. Bei kürzeren Brennweiten machen aber andere Okulartypen durchaus Sinn, sie zeigen z.B. dankt größerem eGF mehr Feld am Himmel. Plössl mit kurzer Brennweite haben auch einen sehr knappen Augenabstand.


    zu 3) du hast ein 25mm, bringt dir 40x, 15mm würde dir zu 66x verhelfen, 12,5mm zu 80x und 10mm zu 100x. Das ist zu eng getaffelt, der Unterschied zwischen den Vergrößerung ist nicht groß. 15mm und 10mm wären passend (wobei das 15mm kein Muss ist).


    Passend wären z.B. das TSWA8 und das TSWA12, alternativ TSSWM9 und TSSWM15- alle hier zu finden-


    http://www.teleskop-express.de…e-1-25-Zoll-Gro-feld.html


    zu 4) wenn schon 5mm für dein Teleskop zu viel Vergrößerung bringt, das 2,5 wäre völlig untauglich. Als Plössl musst du dir das zudem ins Auge implantieren lassen, der Augenabstand liegt bei der kurzen Brennweite bei ca. 1,5mm.


    zu 5) Ja, Qualitätsunterschiede sind vorhanden, Spitzenokulare z.B. bekommst du von Televue oder Vixen und einigen anderen Herstellern. Celestron und Bresser sind in dem Sinn keine "großen Marken", das sind nur noch Markennamen bzw. Label, Fertigung überwiegend in China.


    Für dich als Einsteiger vielleicht eine Hilfe bei manchen Bezeichnungen und Abkürzungen- ich habe hier mal eine Liste zusammengestellt (klick mich)


    Gruß
    Stefan

  • Moin Noel,
    willkommen im Astrotreff.


    Vermutlich wirst Du selbst schon bemerkt haben, dass es selbst beim Mond gar nicht so einfach ist, den ohne Visierhilfe auf Anhieb ins Okular zu kriegen.


    Deshalb vorab ein paar Ratschlage, wie man da vorgeht.
    Zunächst kontrolliert man am besten tagsüber, dann sieht man auch, was man tut, an einem entfernten irdischen Objekt (Kirchturm, Baum am Horizont, Dachantenne ... hauptsache mehr als 100m entfernt, ob der "Sucher" und das Teleskop in die gleiche Richtung schauen. Am Sucher sind zwei Stellschrauben, womit man das feintunen kann.


    Beim Aufbau der Montierung hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder Du stellst die parallaktische Montierung "genau" auf, d.h. die Stundenachse zeigt am Ende auf den Polarstern oder Du "missbrauchst" die Montierung, indem du die Achsen einfach waagrecht und senkrecht aufstellst. Letzteres geht viel schneller, dafür muss man dann beim Nachverfolgen von Himmelsobjekten wegen der Erddrehung immer beide Achsen bewegen. Gerade anfangs kommt einem das waagrecht/Senkrechte vielleicht leichter vor, weil beim Aufsuchen bewegen sich die Achsen intuitiv "logischer". Das ist Gewöhnungssache.


    Beim Aufsuchen eines Objektes fängt man immer mit der kleinsten Vergrößerung an. Die Formel dazu lautet: Brennweite Teleskop geteilt durch Okularbrennweite = Vergrößerung
    z.B. 900mm /25mm = 36-fach. Eine Barlow verändert mit ihrem Barlowfaktor die effektive Teleskopbrennweite. So dass die Formel dann lautet:
    Teleskopbrennweite * Barlowfaktor / Okularbrennweite
    z.B. 900mm * 2 / 25mm = 72-fach


    Erst wenn man das Objekt im Teleskopblickbereich (im Gesichtsfeld) hat, vergrößert man nach Wunsch höher und versucht beim Okularwechsel das Teleskop nicht zu verstellen. (Also behutsam Festhalte-Schraube lösen, Okular raus, neues Okular rein).


    Nach jedem Okularwechsel, ja sogar wenn man zu zweit ist, für jeden Beobachter gilt: Jeder muss sich das Teleskop scharfstellen. Insbesondere wenn einer Brillenträger ist. Brillenträger sollten am Teleskop ausprobieren, ob es ohne Brille für sie besser ist. Das Scharfstellen ist gerade am Anfang manchmal komisch, dann fängt man ganz innen an, dreht gefühlvoll, bis das Bild scharf ist. Das kann schon mal mehrere Umdrehungen am Scharfstellknopf sein.


    Man sollte dabei daran denken, dass man das Teleskop in verschiedenen Varianten nutzen kann: Mit Zenitprisma, ohne, mit Barlow/Okular nur mit Okular. Keine Ahnung, ob sogar eine Bildaufrichtung (für Erdbeobachtungen) mitgeliefert wurde. Die würde ich nachts gleich ganz weit weg legen, weil für Sterne ist die überflüssig.


    Wie mit allem in der Optik gilt, Qualität hat ihren Preis. Warum sollte ein Teleskop für 250 Euro (inkl. Montierung) auch nur annähernd mit einem Teleskop für 2500 Euro mithalten können. Oder die Okulare ... es gibt welche die kosten allein über 500,- Euro. Vergleich mal die Preise für gute Feldstecher oder Fotokameraobjektive. Also, erwarte nicht zuviel, Dein Teleskop ist an der untersten Preisgrenze und hat entsprechend viele Unzulänglichkeiten bzw. Kompromisse, wenn man es freundlich ausdrücken möchte.


    Ganz ehrlich, ich täte im Gebrauchtmarkt einfach nach einem 20-Euro-Okular vom Typ Plössl (oft mit PL abgekürzt) mit 10mm Brennweite oder ähnlich gucken, um Huygens (H), Kellner (K) oder oder Reverse Kellner (RK) einen Bogen machen. Wenn ein Okular mit Weitwinkel, Ultrawide oder ähnlichen Begriff dabei ist ... auch gut, aber wird dann teurer werden. Mehr würde ich in das Teleskop erst mal nicht investieren, sondern wenn die Begeisterung anhält, gleich ein besseres kaufen. Ach ja, alle Okulare haben ein Einsteckmaß von 1,25" (=31,75mm), andere passen nicht ans Teleskop.


    Zu Maximalvergrößerung wurde ja schon genug gesagt. Je höher Du vergrößerst, desto kleiner wird das Gesichtsfeld am Himmel (man sieht nur noch Teile vom Mond), aber auch, desto unschärfer kommt einem alles vor. Wichtig hierbei: Das Teleskop braucht ~30 Minuten um vom Zimmer nach draußen sich an die Umgebungstemperatur anzupassen, bis dahin, erscheint alles nur wabernd. An vielen Tagen ist die Luft zu unruhig, dass bei höheren Vergrößerungen die Atmosphäre da Grenzen setzt; insbes. im Winter, wenn Sterne "funkeln". Ein sicheres Zeichen für "schlechtes Seeing". Es gibt andere Tage, da steht die Luft aber still und man sieht am Mond ungeahnte Details.


    Im Garten gilt: Je höher man nach oben guckt, desto besser das Bild, weil die Luft weniger wabert. Über Nachbars Hauskante hinweg wird es dagegen schlimm. Erst recht über den Kamin hinweg.


    Gruß

  • Vielen Dank Kalle66 aber auch den Anderen für diese Informationsflut :D Da wüsste ich aber gerne noch wie das mit dem Aufbau der Montierung gemeint ist. Also als ich den Mond in jener Nacht neulich beobachtet habe, habe ich mein Teleskop einfach so wie ich es damals aufgebaut hatte genommen und auf den Mond gerichtet (ganz stupide gesagt). Ich weiß aber auch, dass man sich normalerweise den Polarstern als Orientierungspunkt am Himmel zur Hilfe nimmt bzw. dass so regulär beobachtet wird, hab dies aber noch nie so gemacht (war ja überhaupt meine aller erste Beobachtung) und kann mir das absolut nicht imaginär vorstellen. Hat man dann praktisch den Polarstern im Visier und navigiert dann auf das gewünschte Objekt oder wie ist das? Ich muss gestehen, dass ich leider noch nicht weiter lesen konnte, vielleicht wüsste ich es dann ja schon :( Ich nehme aber mal an, dass ich meine Montierung "missbraucht" habe, wie Du so schön sagtest ?
    Also ich hatte eigentlich auch erstmal vor mit dem Teleskop zu arbeiten, bis ich praktisch an des Teleskops Grenzen gelange und ich aber über diese hinaus möchte (was auf jeden Fall so sein wird, das weiß ich jetzt schon). Deshalb kann es doch nicht all zu verkehrt sein sich noch 2-3 Okulare für insgesamt 100-150€ zuzulegen, oder? Ich konnte Deinen Vorrednern auch nicht entnehmen, dass solch eine Anschaffung "nicht lohnenswert" sei, so wie du es nett ausgedrückt hast. Ich danke Dir aber trotzdem für Deine ehrliche Meinung :)
    In welchem Preisbereich könnte sich denn mein nächstes Teleskop befinden? Man gehe davon aus ich habe das komplette Potential meines jetzigen ausgeschöpft und alles erdenkbare gesehen, was man mit diesem Teleskop finden kann. Ich habe da so an eine Preisspanne von 500-700€ gedacht. Das sollte schon einen größeren Leistungsunterschied machen oder? Wenn es dann soweit ist, werde ich zu gegebener Zeit auch nochtmal hier nach Eurer Meinung fragen :)


    Vielen Dank Allen nochmal für die Hilfe!

  • Hallo Noel,


    http://www.deepsky-brothers.de/


    Klick mal auf den Link- unter "Tips und Tricks" dann etwas nach unten gehen und den Punkt "parallaktische Montierung" anklicken.


    Durchlesen, Bilder anschauen und darüber nachdenken. Der Vorgang richtig aufstellen nennt sich einnorden. Dazu nutzt man mit dem Polsucher (falls vorhanden) den Polarstern. Ohne Polsucher per Auge die Polachse so halbwegs auf Polaris ausrichten.


    Für visuell genügt ein grobes Einnorden, muss nicht absolut genau sein. Je genauer desto länger kannsst du dann ein Objekt beobachten und musst dabei nur in einer Achse die Erdrotation ausgleichend nachführen.


    Ungenauer eingenordet läuft das Objekt nicht nur quer durch das Blickfeld sondern auch mehr oder weniger schräg. Dann musst du in beiden Achsen korrigieren.


    Das "nur in einer Achse nachführen" ist der Vorteil einer parallaktischen Montierung. Du musst aber erst mal halbwegs richtig hinstellen, um diesen Voreil auch nutzen zu können. Mit Motor(en) an der Montierung erledigen diese dann das Nachführen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">n welchem Preisbereich könnte sich denn mein nächstes Teleskop befinden? Man gehe davon aus ich habe das komplette Potential meines jetzigen ausgeschöpft und alles erdenkbare gesehen, was man mit diesem Teleskop finden kann. Ich habe da so an eine Preisspanne von 500-700€ gedacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für rein visuelle Nutzung gibt es dafür einen gut ausgestatteten 200/1200 (8") Newton als Dobson montiert oder mit kleiner Ausstattung einen 250/1250 (10") Dobson.


    Mehr Öffnung für das Geld stabil montiert bekommst du mit keiner anderen Lösung. Mit einer stabileren parallaktischen Montierung als des die eq-2 ist, würdest du alleine für die Montierung schon mindestens die Hälfte deines Budget ausgeben, für den Rest gäbe es dann max. noch einen 150/750 Newton oder einen entsprechend kleineren einfachen Refraktor.


    Gruß
    Stefan

  • Ah mann, da hab ich wieder ein Müll geschrieben. Also nochmal:


    Du hast
    25mm,
    12,5mm (=25+Barlow)
    5mm


    Lass es dabei bleiben, denn Du planst ja offenbar mittelfristig ein neues Teleskop. Das wird dann eine ganz eigene Okular Reihe brauchen.


    Meine Meinung [;)].


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Noel,
    herzlich willkommen. Das 5 mm Plössl sollte am Mond schon noch gehen. Du bist etwas in der Übervergrößerung, aber am Terminator kann man das schon mal machen.
    Du hast aber vor dem 5 mm Plössl, so wie ich Dich verstehe, noch die Barlow verwendet.
    =&gt; Die scheinbare Brennweite ist dann 2000 mm und mit dem 5 mm Okular kommst Du auf 400x. Das ist natürlich zu viel und das Fokusieren wird dann entsprechend schwierig... Die Montierung ist generell etwas schwach, was vermutlich zu starkem Nachschwingen führt. Zumindest hatte ich das bei meinem alten 114/900 Newton. Ich hab dann das Stativ etwas versteift, was das Schwingen etwas reduziert hat.
    Gut machbar war beim 114/900 Newton mit dem damaligen versteiften Stativ ca. 150x. Das war beim 6 mm Okular erreicht.
    Lustigerweise war ein 6 mm Huygens bei meinem Newton dabei. Die Huygens haben etwas Farbfehler und das Feld ist recht klein...
    Lustigerweise hab ich die alten Huygens an meinem 80/1200 Refraktor ausprobiert und da hab ich so gut wie keinen Farbfehler gesehen (keinen Blausaum an Jupiter. Der weiße Bereich zwischen den braunen Bändern hat cremweiß gewirkt. Es scheint, wie wenn die Huygens einen negativen Farbfehler haben ...Es könnte also sein, dass sie auch am 90/1000 den Farbfehler etwas reduzieren. Extra kaufen würd ich mir aber keine (außer für wenig Geld um es mal auszuprobieren. Meine Huygens sind noch von 1988 und mittlerweilen kann die Qualität noch schlechter sein...)
    Das 5mm Okular hast Du ja schon für die Höchstvergrößerung (etwas Übervergrößerung). Für normale Hochvergrößerung wäre 6 mm also ca. 166x mehr wie genug.
    Wenn die Barlow gut wäre, dann könntest Du ein 12 mm Okular kaufen und das dann entweder mit Barlow betreiben =&gt; 166x oder ohne dann wärst Du bei 83x.
    Auf jeden Fall lohnenswert ist ein 32 Plössl oder Superplössl. Das ist das günstigste brauchbare Okular, dass Dir das maximal mit 1,25" mögliche Feld zeigt.


    Ein großer Zugewinn wäre später eine EQ3 oder EQ5 (oder kompatibel).
    Servus,
    Roland

  • Hallo nochmal,


    ich bin über...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ResiNerd</i>
    <br />Ok, da habe ich gleich noch ein paar mehr Fragen.
    ...
    4.) Außerdem habe ich ein 2,5mm Plössl gefunden. Da wären aber 400x Vergrößerung bei meinem Teleskop eher kontraproduktiv, oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ..gestolpert.


    Wirklich? Ein 2,5mm Okular? Kannst Du ein Foto machen und reinstellen?


    Gruß,
    Walter

  • Halli Hallo,


    bin gerade leider ziemlich im Prüfungsstress, deshalb war ich auch in letzter Zeit so inaktiv. Das wird sich auch in den nächsten 3 Wochen erstmal nicht ändern [B)] Logischerweise bin ich deshalb auch wirklich 0 zum Lesen meiner Lehrwerke gekommen [:(] aber glücklicherweise hab ich danach genug Zeit mich der Astronomie zu widmen [:o)]
    Um mal deine Frage zu beantworten, hier ist der Link zum 2,5mm Okular http://www.astroshop.de/omegon-cronus-wa-2-5mm-1-25-/p,32979 Ich weiß jedoch leider nicht, ob du das erwartet hast - unerfahrener Anfänger halt [:D] Für's erste erstmal ein riesen Dankeschön an Alle die mir versucht haben zu helfen - echt stark!


    Ich denke mal wir hören bestimmt mal wieder von einander und wenn nicht, dann wünsch ich allen ein erfolgreiches Beobachten [:D]


    CS (ich liege doch richtig in der annahme, dass dass für "clear sky" steht, oder?)

  • Hallo lieber Student.Passende Antwort zu Deiner Frage:
    ".) Als ich mein Teleskop auf den Mond richten wollte, habe ich mein Suchfernrohr zur Hilfe genommen. Komischerweise konnte ich im Okular erst was sehen, als der Laserpointer ca. eine Faustbreite links neben dem Mond war. Woran liegt das? Habe ich was falsch gemacht oder ist das normal? Wenn ja, warum (nicht)?


    Nein,das ist nicht normal.Ich würde in diesem äusserst komplizierten Fall versuchen den Tubus vom Refraktor um ein paar Grad zu verbiegen,damit er mit dem Sucher übereinstimmt.Ist doch logisch.Man nennt das auch Korkenzieher-Tubus.
    Genau so macht man es ja auch mit einem Gewehr,wenn das Zielfernrohr nicht parallel zum Lauf ausgerichtet ist.Die 2.te Möglickkeit die sich in diesem Fall anbietet wäre so viele Teleskope zu kaufen bis zufällig der Sucher in die gleiche Richtung sieht wie das Instrument.Auch unbedingt darauf achten,das Du niemals den Sucher mit den justageschrauben verstellst,das wäre garantiert der falsche Weg.Viel Erfolg.PS:Gut auch,das Du nichts technisches studierst.[:)]

  • Moin Noel,
    ja erstmal willkommen im Forum und beim Hobby [;)] .


    Bevor ich hier nun viel schreibe ... wie es der Zufall will, hast Du Glück: heute trifft sich wieder der Düsseldorfer Astrostammtisch in Unterbilk .. siehe hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=206791 Da kannst Du bestimmt gute Tips bekommen.


    Einen darf ich Dir aber (nach Sichtung Deines Teleskopes) geben: Besorg Dir - gebraucht! eine bessere Montierung für Deinen 90er Refraktor. Wenn es nämlich tatsächlich die ist, die im Link zu sehen ist, dürfte das bei Scharfstellen ziemlich wackeln und zittern. Die Händler und Hersteller weigern sich leider ungebrochen partout, den als "Anfängergeräten" werbewirksam bezeichneten Teleskopen auch stabile Montierungen und Stative beizulegen, sondern legen da i.d.R. unbrauchbaren Wackelschrott dazu [:(!]. Das ärgert mich schon seit langem ... mit der Ahnungslosigkeit von Einsteigern hemmungslos das Unwesen treiben.


    Okay, vielleicht biste ja heute abend in Unterbilk, sind nette Leute da (ich kenne die [;)] )


    Greetz aus Stuttgart (DESWEGEN bin ich heute abend nicht dabei[;)] ) Hannes

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