Unterschiedliche Sternbilder

  • Hallo Leute,


    ich hoffe ich habe dieses Thema im richtigen Unterforum veröffentlicht. (also nicht [:D] )


    Nämlich geht es mir ganz im allgemeinen um die Sternbilder...
    Wie kommt es, dass anscheinend manche Sternbilder nicht wirklich festgelegt sind?
    Jenachdem welche Literatur / welches Medium man nutzt, in beinahe jedem ist jedes Sternzeichen unterschiedlich gezeichnet / abgegrenzt bzw. werden Sterne noch hinzugezählt oder nicht. Wie kann das sein?
    Klar, "Jagdhunde" z.B. ist relativ eindeutig. Größere Sternbilder, wie z.B. Großer Bär werden aber oft sehr unterschiedlich ausgelegt.
    Warum ist das so?


    Beispiel Andromeda:
    http://commons.wikimedia.org/w…llation_map_01_and_de.png
    http://de.wikipedia.org/wiki/D…eda_constellation_map.png


    Beispiel "Ursa Major":
    http://de.wikipedia.org/w/inde…timestamp=20060520105705&
    http://de.wikipedia.org/wiki/D…jor_constellation_map.png
    (wobei das letze ja der große Wagen ist, aber dann dürfte man das ja auch nicht als Ursa Major bezeichnen...)


    Es gibt noch viel mehr Sternzeichen wo mir das aufgefallen ist, hab aber gerade die Unterlagen nicht da. Kann ich später noch ergänzen...


    Kann doch eigentlich nicht sein dass es mal so und mal so festgelegt wird, wie man gerade Lust hat?
    Möglich dass ich irgendwie auf dem Schlauch stehe aber etwas merkwürdig ist das schon. [8)]


    <font color="limegreen">Verschoben aus dem Beobachterforum DS. (mintaka)</font id="limegreen">

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Derp</i>
    <br />Jenachdem welche Literatur / welches Medium man nutzt, in beinahe jedem ist jedes Sternzeichen unterschiedlich gezeichnet / abgegrenzt bzw. werden Sterne noch hinzugezählt oder nicht. Wie kann das sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo 'Derp',


    das ist so nicht ganz richtig. Mich stört zum einen der Begriff Sternzeichen, so werden die Sternbilder der Ekliptik von den Astrologen bezeichnet, Sternbilder ist passender.
    Die Grenzen der Sternbilder wurden 1928 festgelegt und damit steht fest, welche Sterne zu welchem der 88 Sternbilder gehören. Dies bezieht sich auf alle Sterne, deren Koordinaten bekannt sind.
    Nicht festgelegt ist hingegen, welche Sterne die Sterbildlinien bilden und wie diese verbunden werden. Da gibt es einige Unterschiede zwischen der Darstellung, welche in Amerika und Europa bevorzugt wird.


    Gruss Heinz


    Nachtrag: Wissenschaftlich sind die Sternbildlinien ohne Bedeutung und es gibt bekannte Sternbilder, wie der grosse und kleine Wagen, die offiziell gar nicht existieren.

  • Hallo Leut!


    Da Sternbilder aus verschiedenen Epochen und Kulturkeisen stammen, sowie die "deutsche Normierungsbehörde für Sternbildsemantik" in Fake(DNBS/F) erst am 1.04. diesen Jahres ihren Dienst aufnahm, ergeben sich unterschiedliche Sichtweisen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    Nicht festgelegt ist hingegen, welche Sterne die Sterbildlinien bilden und wie diese verbunden werden. Da gibt es einige Unterschiede zwischen der Darstellung, welche in Amerika und Europa bevorzugt wird.


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das meinte ich [:D] Ich schaff`s immer wieder mich kompliziert auszudrücken [;)]


    Somit ist die Definition der Sternbildlinien nicht festgelegt sondern (mehr oder weniger) frei wählbar?


    Gruß, Manuel

  • Wenn du die Verbindungslinien meinst, dann könnte man das so sagen. Bestimmte Formen gleichen sich meist, aber selbst beim Orion hab ich schon unterschiedliche Darstellungen gefunden (die normale und eine, bei der Schulter- und Fußsterne direkt verbunden sind). Aber wie bereits gesagt wurde, die Sternbildgrenzen sind festgelegt und definiert.

  • Stimmt, auch bei Orion sind die Unterschiede bei den Sternbildlinien besonders krass.
    Irgendwie ist das so willkürlich das es so garnicht zur Astronomie passen will... sonst ist auch immer alles 100%ig festgelegt, definiert und beinahe schon unbestreitbar.
    Alleine auf Wikipedia (im selben Artikel!) 4 verschiedene Varianten von Sternbildlinien. Sehr bizarr [}:)]

  • Ni hao "Derp",


    zum Thema- da ich gerade in Shanghai sitze- wenn du dir mal die chinesischen Sternbilder anschaust wirst du dich am Kopf kratzen- da wirst du kaum etwas bekanntes entdecken. Auch wenn die gleichen Sterne benutzt werden kommt da was völlig anderes heraus.


    Der Himmel ist eben nicht genormt- eigentlich ganz gut so.

    nqièdewènhòu
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    hast du irgendwelche Literatur (Deutsch oder Englisch) über die chinesischen Sternbilder? Ich hab da noch nicht viel gefunden.


    =&gt; Derp: Bis 1928 konnte wirklich jeder neue Sternbilder einführen, und das wurde auch kräftig gemacht. Es gibt eine ganze Reihe von Sternbildern, die sich nicht durchgesetzt haben. Ich schreibe grad selber an einem Buch darüber, aber das dauert noch, bis ich das fertig habe - bis dahin schau dir mal http://www.ianridpath.com/startales/contents.htm an, vor allem Kapitel vier.
    Oder die Sternatlanten unter
    http://hos.ou.edu/galleries/18thCentury/Bode/1801/
    http://hos.ou.edu/galleries/17thCentury/Bayer/1661/
    http://hos.ou.edu/galleries/02LateAncient/Hyginus/
    http://hos.ou.edu/galleries/19…pin-1825-Aries-image/5in/
    und besonders krass:
    http://www.lindahall.org/servi…oks/schiller/thumbs.shtml - der christliche Sternenhimmel von Julius Schiller
    und viele mehr - da hat jeder seine eigenen Ideen verewigt.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Spannendes Thema!
    Ich selbst bin Sternzeichen Waage und weiß bisher nur das folgende darüber:


    Was kann man nun über die im Sternzeichen Waage geborenen in der 1. Dekade (24.9. – 2.10.), der 2. Dekade (3.10. – 12.10.) und der 3. Dekade (13.10. – 23.10.) sagen? Hierbei gibt es dann noch den Aszendenten Widder. Danach soll es Waagen mit diesem Aszendenten möglich sein, immer mit ihrem großen Tatendrang die Menschen in ihrer Umgebung zu verwundern.


    Positiv an ihnen ist auf jeden Fall, dass sie meistens sehr ausgeglichen sind und auch harmoniesüchtig, sich also nur sehr ungern streiten. Ebenso ist sie in den meisten Fällen auch recht diplomatisch, weil sie einfach keinen Streit verträgt. Dann sagt man ihnen auch eine gewisse Feinsinnigkeit nach. Waagen gelten als gute Verhandlungspartner, da sie es schaffen, sich in das Gegenüber hinein zu versetzen und so zu spüren, wie es dem Gesprächspartner geht und was er von den Menschen mit dem Sternzeichen Waage möchte. So kann er sich optimal auf das Gegenüber einstellen. So sollen sie auch geeignet für die Politik oder als Psychotherapie sein, sagt man ihnen nach. Sternzeichen Waage ist wie eine Art Aushängeschild, denn ihnen liegt sehr viel daran, dass es auch den Menschen in ihrem Umfeld möglichst gut geht. Über Menschen mit Sternzeichen Waage sagt man im Bezug auf Partnerschaften nur Positives, dass es nämlich für jeden Menschen ein Glück sei, auf eine Waage zu stoßen und eine Beziehung mit dieser aufzubauen. (Quelle: http://sternzeichen-waage.net/ )

  • Hi Alex,


    direkt gesucht hab ich danach auch noch nicht bzw. nicht viel gefunden. Aber wenn man in Wiki reinschaut und sich die Namen durchliest dann wird schnell klar- die dürften doch ein wenig anders aussehen als unsere [:D]


    http://de.wikipedia.org/wiki/C…he_Sternenkonstellationen



    Hallo Pippo,


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Ich fürchte nur- du bist etwas im falschen Forum gelandet. Heir auf Astrotreff geht es um Astro<font color="orange">nom</font id="orange">ie und nicht um Astro<font color="orange">lo</font id="orange">gie.


    Astronomen geben Geld aus, um Sterne oder Galaxien zu beobachten- Astrologen verdienen Geld, indem sie daran glaubenden Leuten etwas über Sternzeichen und deren angeblicher Auswirkung auf uns Menschen erzählen. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Derp,
    die Linien, die aus den Sternkonstellationen ein "Bild" machen, sind u.a. deshalb nicht definiert, weil sie von unterschiedlichen Erdpositionen (Kontinente, Länder) unterschiedlich aussehen. Für uns sieht z.B. der Orion leicht schräg stehend aus, trägt ein Schwert unterhalb der sog. Gürtellinie. Auf der Südhalbkugel müsste man schon viel Phantasie aufbringen und sich auf den Kopf stellen, wenn man das nachvollziehen will. Das sog. Schwert (die Region um M42) wäre dort eher in Kopfhöhe. Am Äquator liegt der Orion dann.


    Schon die Mondphasen wirken - je nach Breitengrad - unterschiedlich. So kann man am Winkel, wie der Halbmond auf vielen islamischen Flaggen abgebildet wird, erkennen, wie weit südlich diese Länder gelegen sind.


    Die heute gültigen Abgrenzungen der Sternbilder wurde von der Internationalen Astronomischen Union 1928 festgelegt. Dabei wurden viele Abgrenzungen von Johann Bayers "Uranometria" übernommen.


    Dadurch, dass die Erdachse am Himmel etwas kreiselt (Präzessionsbewegung), ändern sich die Koordinaten ständig etwas. Man muss also immer darauf achten, auf welche sog. "Epoche" sich Sternkoordinaten beziehen. Aktuell wird die Epoche 2000.0 verwendet. Schon bei der Umrechnung der 1928 festgelegten Grenzen auf diese Epoche werden aus ursprünglich "geraden" Linien (Entlang der Koordinaten) dann Bögen, die sich nicht mehr allein via Anfangs- und Endpunktkoordinaten darstellen lassen.


    Verwirrend ist auch, dass einige Sternkataloge und die Bezeichnung der geläufigen Sternobjekte aus alten Katalogen (vor 1928) zwar heute noch verwendet werden, die Sternbildabgrenzungen von 1928 aber eine andere Zugehörigkeit definieren. Augenfällig ist z.B. der letzte Hauptstern vom Sternbild Andromeda. Die Hilflinien nehmen ihn regelmäßig als Bezugspunkt, dabei gehört er eigentlich zum Sternbild Pegasus (und ist gleichzeitig einer der Eckpunkte des sog. Pegasus-Vierecks).


    Selbst bei der Bezeichnung einiger Objekte z.B. im NGC-/IC-Katalog wird heute noch diskutiert, was damit genau gemeint sein könnte. Zum Einen waren die Teleskope damals nicht so genau, zum Anderen war das damals Handarbeit und Menschen machen auch schon mal einen Fehler. Im Grunde spiegelt sich in der Abgrenzung der Sternbilder die Geschichte der Astronomie wieder.


    Gruß

  • Hallo Stefan,


    danke für die Info. Es ist bemerkenswert, wie wenig Infos über chinesische oder indische Astronomie zu finden ist - anders als zu den beiden Amerikas, Afrika, Australien oder Skandinavien dürfte es da ja eine schriftliche Überlieferung gegeben haben, die die letzten 400 Jahre überlebt haben könnte.


    Beste Grüße,
    Alex

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist bemerkenswert, wie wenig Infos über chinesische oder indische Astronomie zu finden ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    D.H. Kelley, E.F. Milone:
    Exploring Ancient Skies
    Springer, 2nd ed. 2011
    http://www.springer.com/astronomy/book/978-1-4419-7623-9 (mit Preview)


    hat neben 19 Seiten über Indien und 20 Seiten über China eine umfangreiche einschlägige Bibliographie.


    Tschau,
    Thomas

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