eine ganz HEISSE Kiste

  • Hallo Harry,
    ich weiß ja nicht wie dick die trübe Schicht ist. Vielleicht könnte man, um schon einen Anhaltspunkt zu bekommen, mal etwas anpolieren (vielleicht hilft schon, nass machen) und mal einen Stresstest mit dem Polfilter machen. Da würdest Du zumindest schon wissen, ob das Feinkühlen funktioniert hat.
    Viele Grüße
    Jörg

  • (==>)Kai: Das Angebot mit den Teststreifen nehme ich DANKEND an. Neues Material bekomme ich erst in 2-3 Wochen. Und bis DSM möchte ich ausser der Obstschale schon noch was anderes mitnehmen.[:D]


    Warmglass.com kenne ich eh klar. Und erst Recht den Dave. Aber genau diesen Thread, nö den kannte ich nicht. Ist aber schon lustig wie blauäugig er an die Sache gegangen ist. "Annealing? Hähhh, mut dat so genau". Funny, daß ihm auch erstmal ein 12er zerflossen ist weil er die Herstellerangaben interpretiert hat.


    (==>)Jörg: Da müßte man die Kristallisation erstmal wegschleifen. Aber die auch die Rückseite hat die Oberflächenform der Form viel zu gneau angenommen. Man sieht sogar einen Papierschnitt von meinem Trennpapier. Übrigens auch ein Beweis, daß das Glas auch auf der Unterseite richtiggehend "flüssig" war. Ehrlich gesagt, ist mir jetzt zu aufwendig. Nix für ungut. [:)]


    (==>)Roland: 16 Zoll bei 10mm. Klingt machbar. Let's try.


    (==>)Martin: der Rohling WAR 18mm stark.


    (==>)Matze: Ich gebe mein bestes um ein Anschauungsobjekt abliefern zu können. Mein Dealer hat immer so lange Lieferzeiten. [:D]



    Grüße,


    Harry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(==&gt;)Martin: der Rohling WAR 18mm stark. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie dick ist er jetzt? Alles was noch 2mm Dicke hat, ist gut, da macht der Kai noch was draus.[:D][:D][:D]

  • Harry,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Harry,
    wär's nicht einfacher, Du näherst Dich der Temperatur von unten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was Kalle hier vorgeschlagen hat finde ich sinnvoll. Zusätzlich könntest du eine Messvorrichtung einbauen, um zu erkennen wann das Glas sich in die Form gesenkt hat. Heisses Glas leitet bekanntlich den Strom ziemlich gut. Man müsste einfach nur zwei Kontakte in die Form einbauen. Einer am Rand, und einer an der tiefsten Stelle. Wenn das Glas den tiefsten Punkt berührt, muss der Widerstand zwischen den beiden Kontakten sprunghaft abfallen.


    Gruß
    Michael

  • Hi Jörg,


    ganz genau das ist der richtige Weg.


    (==&gt;)Michael: Das kling natürlich sehr gut. Funktioniert aber nur bei einer festen Form. Also nicht mit Sand. Ich werde trotzdem weiter drüber nachdenken.


    Habt Dank,


    Harry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FHarry</i>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Harry,


    da ich in der lokalen Insider-Szene bekanntlich als "Borofloatschänder" [:I] gelte, meine Frage: Wäre es nicht kosten- und ressourcenschonender solche Tests mit kleineren Rohlingen zu machen?
    MfG


    Bernhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wäre es nicht kosten- und ressourcenschonender solche Tests mit kleineren Rohlingen zu machen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mag sein. Hinterher sind alle schlauer.
    Ich hätte es genau so gemacht - alles oder nichts - bewährtes Naturprinzip[;)]
    Und Faktor 2 (oder 4[:D]) zur Endgröße, ich finde das passt doch und ist vernünftig.


    cs Kai

  • Hallo Harry,
    oh das tut mir Leid. Ja jetzt sind alle schlauer und man könnte doch...
    Haupsache du lässt dich nicht entmutigen.
    Ruf doch einfach mal bei Schott in Jena an ob die dir weiterhelfen können zwecks der Temperaturen.
    Wie ich schon geschrieben habe hat sich meine 60cm Scheibe auch beim feinkühlen in der Form geändert. Vielleicht reicht ja schon die annealing Temperatur aus oder etwas darüber?!?
    Wünsch dir jedenfalls weiterhin viel Erfolg.
    Was machst du mit den Resten? Wenn das Zeug schon bei diesen Temperaturen wegläuft kannst du dir ja auch eine neue Scheibe selbst gießen? Oder dir Reste bei Schott besorgen und gießen?
    Kopf hoch! Wünsch dir viel Erfolg ohne Rückschläge!
    Gruß, Andreas

  • Hallo Harry,
    schade, dass es doch noch nix geworden ist.
    Jetzt heisst es erst mal: kühlen Kopf bewahren und Ursachenforschung betrieben.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vorgesehen waren 2 Stunden slumping/halten bei 820°. Nach 18 Studen gleimäßigem anfahren in Richtung 820° hat sich bereits bei 700° merklich was bewegt. Bei 730° hab ich dann im Profil einen Zeitsprung gemacht und bin jetzt unterwegs Richtung annealing bei 565°. Die 6mm Pfeiltiefe sind erreicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Abluftöffnung zeigt nur grelles Orange. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich sehe nur drei denkbare Gründe, warum dein Versuch misslungen sein könnte:


    1) Das Glas hat eine deutlich niedrigere Erweichungstemperatur als angegeben.
    2) Das Thermometer zeigt deutlich zu niedrige Werte an.
    3) Die Einwirkzeit der hohen Temperatur war viel zu lang.


    Zu 1) müsstest Du Schott fragen, aber ich halte es ehrlich gesagt für unwahrscheinlich, dass die thermischen Glaseigenaschaften im mehr als 1-2°C vom Datenblatt abweichen.


    Punkt 2) kannst Du selbst klären: Wie genau zeugt dein Thermometer an? Du solltest es mindestens bei Raumtemperatur und bei ca. 500°C kalibrieren. Ersteres ist simpel, für die 500°C hab ich keine spontane Idee.


    Bevor Du weiter machst, solltest Du das aber unbedingt klären.
    Die grellorange Farbe im Ofen deutet auf einer Temperatur knapp über 950°C hin, währen deine Messvorrichtung wohl nur 730°C angezeigt hat!
    Bei 730°C dürftest Du eigentlich nur Rotglut sehen.


    Punkt 3) ist zumindest als Teilursache wohl momentan nicht auszuschließen.


    Oberhalb der Annealing-Temperatur können sich keine nennenswerten Spannungen im Glas aufbauen, da solltest Du die Temperatur so schnell wie möglich in den Slumping-Bereich bringen Nur so lange wie nötig verweilen, das sollte auch die Gefahr der Kristallisation verringern.


    Anschließend schnell wieder bis etwas oberhalb Tg runterkühlen.
    Dann dort halten, bis die Glastemperatur wieder völlig gleichmäßig ist. Nun sehr langsam durch den kritischen Bereich kühlen.


    Deutlich unterhalb Tg kannst Du dann wieder schneller runter kühlen.


    Es gibt ein Freeware Windows-Programm, das die Temeperaturverteilung im Teleskopspiegel bei Änderung der Umgebungstemperatur berechnet. Ich komme gerade nicht auf den Namen. Aber das kann dir vielleicht auch helfen.


    Übrigens, um die richtige Slumping-Temperatur zu finden, kannst Du vielleicht erst mal mit dünnen Glasteilen üben. Damit kannst Du viel steilere Temperaturkurven fahren und an einem Wochenende vielleicht 2-3 Experimente hinbekommen.


    Gruß,
    Martin

  • (==&gt;)Bernhard: Genauso wie der Kai sehe ich das auch. Es MUSS schon was vernünftiges zum Experimentieren sein. Du darfst den Faktor "Gravitation" nicht vergessen. Bei den "niedrigen" Temperaturen die gebraucht werden, damit das Glas gerade so noch einsinken kann -&gt; eben ohne gleich zu fliessen [:D], braucht es eben auch genug Masse. Ansonsten kann man die Parameter für ein "kleines" Experiment nicht einfach auf ein "grosses" übertragen.


    (==&gt;)Andi: Endmndigen? Häh, was'n das für ein Wort? [:)] Ganz bestimmt nicht. Das hab ich jetzt auch gelernt. Eben dass lange nicht die Temperatur des sog. softening points notwendig ist. Aber schon interessant, auch für mich zu wissen, daß man in meinem Ofen auch schmelzen kann. Da tun sich ganz neue-interessante Möglichkeiten auf. [8D][:D][:p]


    Grüße,


    Harry

  • Harry,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FHarry</i>
    Funktioniert aber nur bei einer festen Form. Also nicht mit Sand.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist deine Form denn nicht fest?


    Gruß
    Michael

  • Hi Michael,


    meine jetzige, letzte Form WAR fest. Ich hab diese 2 mal benutzt. Mehr ging nicht. Ist nicht optimal gewesen. Hätte beim nächsten Versuch gerne mit Quarzsand experimentiert. Kommt dann auch dem finalen großen Experiment wesentlich näher.


    Jedoch existiert im Moment gar keine Form. Irgendwas muss also auf die Schnelle wieder her.


    Grüße,


    Harry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FHarry</i>
    Du darfst den Faktor "Gravitation" nicht vergessen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn man die Temperatur sehr genau treffen muss, helfen kleine Scheiben wohl nicht weiter.
    MfG

  • Hallo,


    ich oute mich hier auch mal als begeisterter Mitleser. Immer wieder faszinierend, was in der Hobbyastronomie so alles möglich ist mit ein wenig Enthusiasmus gewürzt mit (im postitiven Sinne) einer Priese Wahnsinn.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du solltest es mindestens bei Raumtemperatur und bei ca. 500°C kalibrieren. Ersteres ist simpel, für die 500°C hab ich keine spontane Idee.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn's nicht unbedingt 500° sein müssen, hilft zum kalibrieren vielleicht ein Stückchen Blei (Schmelzpunkt: 327°C), Zink (Schmelzpunkt: 419,5°C) oder Reinaluminium (Schmelzpunkt: 660,3°).


    Rein in Ofen und langsam hoch fahren, bis das Metall flüssig wird. Zumindest theoretisch. Bin kein Chemiker und weiß daher nicht, wie die Umgebungsluft mit dem Metall bei diesen Temperaturen reagiert und wie sich das auf den Schmelzpunkt auswirkt. Dürfte sich auf jeden Fall 'ne Oxidschicht bilden, bevor es schmilzt.


    So und jetzt noch der unqualifizierte Kommentar: Die teilgeschmolzene Glaspizza hat schon was von Kunst [:D]


    Gruß Stefan

  • Stefan,
    wie will Harry den Schmelzpunkt von Materialien direkt feststellen, wenn der Ofendeckel drauf ist?
    Dazu müsste er ja ganze Serien fahren.


    Bis 250° geht's ja noch im Backofen, danach, wo's interessant wird ...

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    wie will Harry den Schmelzpunkt von Materialien direkt feststellen, wenn der Ofendeckel drauf ist?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zum Beispiel indem man einen (Reinaluminium-)Draht verwendet während man den Stromfluss durch diesen Draht misst. Wie eine Schmelz-Sicherung.


    Gruß
    Michael

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    dann doch gleich zwei Drähte kreuzweise unters Glas und warten, bis die Scheibe absinkt, die zusammendrückt und den Schalter schließt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da kommt dann aber wohl nur noch Gold oder Platin in Frage, weil alle anderen Metalle bei den hohen Temperaturen zu schnell oxidieren.


    Gruß
    Michael

  • hmm,
    ausrangierte Glühwendeln aus bald nicht mehr erhältlichen Glühlampen. [:D][:D][:D]


    Aber die Idee ist eh nicht so gut. Wegen der Wärmeausdehnung würden die Drähte von allein aufeinander absenken.

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    Aber die Idee ist eh nicht so gut. Wegen der Wärmeausdehnung würden die Drähte von allein aufeinander absenken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein einfacher elektrischer Kontakt (kein Schalter) am tiefsten Punkt würde völlig ausreichen, wenn man das Glas selbst als Gegenkontakt verwendet. Der Widerstand des heissen Rohlings müsste (ganz grob geschätzt) ungefähr zwischen 10 und 1000 Ohm liegen.


    Gruß
    Michael

  • Guten Abend,
    das Problem wird langsam interessant!
    Weil das Slumpen einerseits Ähnlichkeit mit dem Fließen von Pech (oder anderen hochviskosen Flüssigkeiten) hat und anderseits auf Durchbiegung unter Eigengewicht beruht.


    Die (elastische) Durchbiegung unter Eigengewicht skaliert mit D^4/d^2
    (D Durchmesser, d Dicke)
    Das ist die Couder Formel für normale Spiegel.
    Das bedeutet extreme Abhängigkeit von der Geometrie.


    Die Viskosität ändert sich sehr stark mit der Temperatur.


    Wie so oft hat das schon jemand wunderschön zusammengestellt:
    http://www.coating.udel.edu/pdfs/bridge.pdf


    Fehlt noch die Viskosität.
    Seite 14 - Viskosität:
    http://www.schott.com/austria/…download/borofloat_33.pdf


    Für D=500mmm und d=20mm komme ich auf folgende <i>Geschwindigkeiten</i> für die Durchbiegung der Mitte:

    Code
    678°C      1e10Pas      10mm/h
    700°C   3.16e9 Pas      31mm/h
    730°C      1e9 Pas      96mm/h


    Für eine Halbe Stunde entsprechend halb soviel.
    Selbst wenn es um Faktor 2 daneben liegt, kann es dennoch als Anhaltspunkt dienen.


    Harry, wie lange bleibst Du auf Slumping Temperatur?
    Halbe Stunde?
    Aus den Formeln ergeben sich zwei wichtige Konsequenzen:
    - es ist einfacher die Durchbiegung über die Temperatur zu regeln (Haha, wer hätt' gedacht[;)])
    - wenn es mit kleinen Rohlingen funktioniert, geht es mit großen in jedem Fall! Man kann bei gleicher Zeit sogar ein paar Grad weniger nehmen!


    Viele Grüße
    Kai


    edit: Zahlenkorrektur[;)]

  • Servus Kai,


    ich hatte 1 bis 2 Stunden veranschlagt. Und die hätte ich auch weiterhin genommen. Nur diesemal bei wesentlich geringerer Temperatur. Ich täte sagen 600°C - 630°C.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Harry,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich täte sagen 600°C - 630°C.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Code
    600°C      1e12Pas      0.1mm/h
    630°C    1.6E11Pas      0.6mm/h


    Also unter 678°C wird's eher nix. Wobei die 10mm/h eher auf der sicheren Seite sind, denn das Aufheizen und Abkühlen dauert auch ein paar Minuten und da ist das Glas immer noch genügend viskos.
    Achtung: Das bezieht sich alles auf D=500mm und d=20mm!


    Die kleinen Probedreiecke verbiegen sich dann viel weniger. Rechne ich aus mit den genauen Auflagedaten.


    cs Kai

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