Hallo liebe Astrotreff-User!
Zu Beginn möchte ich mich gleich mal vorstellen, da ihr mich wahrscheinlich ab jetzt öfter hier sehen werdet Wie mein Username schon vermuten lässt, heisse ich Pascal und bin 1984 geboren – ergo kommt der 30er schön langsam in Reichweite :(( Ich bin gebürtiger Österreicher und stamme aus dem Innviertel (Oberösterreich / Grenze zu Bayern) Beschäftigt bin ich in der IT-Branche, genauer gesagt bin ich als Administrator/Netzwerktechniker bei einer kleinen Firma tätig. An dieser Stelle sei gleich gesagt: NATÜRLICH suche ich auch nach Gleichgesinnten aus der Umgebung, bitte meldet euch
Ein weiterer wichtiger Punkt: Bitte korrigiert mich, falls ich irgendwo falsch liegen sollte.
Ich bin noch ein blutiger Anfänger im Bereich der praktischen Astronomie , beschäftige mich aber schon seit Jahren immer wieder mal mit der Theorie, bzw. bin begierig generell mehr über die Welt da draussen zu erfahren – nicht zuletzt deswegen, bin ich seit mehreren Jahren ein permanenter Besucher der Seite astronews.com – natürlich auch anderer Seiten, um diese eine nicht ungewollt hervorzuheben (ich mag einfach das Übersichtliche Layout und den Stil) Natürlich haben auch bei mir die beeindruckenden Aufnahmen der großen Teleskope – vor allem der Weltraumteleskope – ihre Spuren hinterlassen, und so habe ich mich nun vor gut 6 Jahren dazu entschieden, mir ein Teleskop zuzulegen. Um in diesem eher unwichtigen Bereich der Story schnell voran zu kommen, hier die Abkürzung: Teleskop bekommen, festgestellt dass ich (Kleinstadt) aufgrund der baulichen Lage unseres Wohnhauses , sowie der Straßenlaternen und generell wegen der Lichtverschmutzung so gut wie keine Chance haben werde etwas zu sehen – Überlegungen waren da, mit dem Teleskop wo anders hinzufahren (im Prinzip sind wir ja „auf dem Land“) – dann kam ein persönlicher Schicksalsschlag daher, das Teleskop wurde in die Schachtel zurückgelegt, und lag…. 6 Jahre lang im Keller
*Grins*
Und so geschah es, eines Tages, im Keller meines Vaters - es entfuhr mir ein: „Ja was liegt denn da noch herum?“ gefolgt von ein par nicht ernst gemeinten Abstaub-Versuchen mit der Hand… Im nächsten Augenblick fiel es mir wieder ein, was da wohl in dieser Schachtel drin sein muss – und mit einem Schlag war das Interesse und die Neugier wieder da – als ob sie nie weg gewesen wären – Kleines-Kind-vor-Weihnachten-Feeling
Da ich mittlerweile umgezogen bin, und endlich wieder am Land wohne, stand also der erstmaligen Benutzung meines 6 Jahre alten – aber trotzdem neuen – Teleskops ja nichts mehr im Wege. Glücklicherweise hat es sich so zugetragen, dass auch just mit dem wiederaufflammen meiner vergessenen Leidenschaft, einer meiner besten Freunde sich ebenfalls stark für das Thema zu interessieren begann – später hierzu mehr. Erstmal möchte ich euch von meinen ersten Gehversuchen (auf meinem wackeligen Balkon) – mit einem wackeligen Teleskop, wie ich gleich beschreiben werde, erzählen. Am besten fange ich nun mal mit dem Teleskop an, dass ich nun schon so lange besitze. Einige von euch, wird es beim Herstellernamen wahrscheinlich schon das erste mal heben *lach* Ich habe schon sehr viel „gutes“ über die Teleskope dieser Firma gelesen – nichts destro trotz, möchte ich gleich an diesem Punkt betonen, dass ich es auf KEINEN FALL als Fehlkauf erachte – trotz einiger gravierender Mängel - auch heute noch nicht Wie habe ich es hier schon ein par mal sehr treffend formuliert gelesen: „Jedes Teleskop hat seinen Himmel!“
Dass es diese Firma (zum Glück) heute nicht mehr gibt – es sieht zumindest alles danach aus – deutet eh schon genug auf die Nachhaltigkeit der Geschäftsplanung hin (haha) – die Rede ist von dem Hersteller OPTRONS.
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Kurze Pause – geht’s wieder? Na na na – so schlimm wie es sich anhört ist es nicht, gebissen hat es mich bis jetzt noch nicht
Leider konnte ich bei meinen (ein par Tage dauernden) Nachforschungen nicht so viele Informationen zu dem genauen Modell sammeln, wie ich das gerne gehabt hätte. Im konkreten handelt es sich um ein Newton-Spiegelteleskop mit 900 mm Brennweite und 114er Öffnung (so wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, müsste dass dann ein 900 / 114 = 7,89… ~ f/8 Öffnungsverhältnis sein.) sowie einer EQ-? (hier werde ich ein Bild nachreichen, da ich nicht genau sagen kann welche Montierung es genau ist, hoffe/schätze/glaube aber EQ-3) Montierung.
Bei meinen Nachforschungen habe ich von der Firma Optron allerdings nur Bilder und Infos zu Katadioptrischen 114/900ern gefunden – ich besitze (zum Glück) einen Tubus dessen Länge der angegebenen Brennweite entspricht, er ist also wirklich um die 900mm lang. Vielleicht wurde „mein“ Modell nur kurzzeitig produziert, bevor auf die Katadioptrischen umgestiegen wurde – keine Ahnung?
Als Zubehör (alles 1,25“) liegt dem Teleskop folgendes bei:
- 2x Barlow Linse (obwohl diese leider verloren gegangen ist)
- Okular 4mm
- Okular 6mm
- Okular 10mm
- Okular 20mm
- 1,5x Umkehrlinse
- Mondfilter
- Sucherfernrohr 6x30
Sowie eine kurze Anleitung auf englisch, gekauft habe ich das Gerät damals für 89 € - also selbst wenn es ein kompletter Reinfall gewesen wäre – was es zum Glück nicht ist – wäre es nicht sooo tragisch gewesen.
So, letzten Sonntag war dann – nach 6 Jahren Keller – endlich der Zeitpunkt für das First-Light gekommen, dachte ich zumindest… durch einen schlimmen Anfängerfehler war dem dann leider nicht so. Ich schreibe das hier nochmal ganz deutlich auf, auch für alle Anfänger, die sich eventuell nicht fragen trauen oder sich gar schämen (das Scham-Gefühl kam auch bei mir auf :)) … Es reicht definitiv NICHT aus, von der großen, schwarzen Abdeckkappe am Ende des Tubus lediglich das kleine, mittlere, runde Stück herauszulösen – nein, nein, man muss die ganze Kappe abnehmen *Grins und Lach* - Sonntag Abend war also wegen der eigenen Unfähigkeit ein Reinfall, Montag Abend grinste mir dann nur eine dicke Wolkendecke entgegen, und so wurde der Dienstag hoffnungsvoll erwartet.
Um es gleich vorweg zu sagen – ich habe nicht viel gesehen – aber das WAS ich gesehen habe, hat locker gereicht um mich vollends zu fesseln und mir ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern – nicht zuletzt in Betrachtung der vielen Nächte, die ich mir noch um die Ohren schlagen werde – einfach schön
Manche werden sich jetzt fragen, warum ich nicht viel gesehen habe an diesem Abend – ums gleich zu sagen: Nein, das Teleskop trägt nicht die Hauptschuld
Die ersten Beobachtungen habe ich von meinem Balkon aus gemacht – und wie ich festgestellt habe, ist er aus diversen Gründen nicht wirklich für astronomische Zwecke geeignet: Der Boden besteht aus Holzbrettern, die sehr stark schwingen. Zu allem Übel befinden sich auch noch genau vor meinem Balkon mehrere Straßenlaternen … - die zum Glück um 24 Uhr Feierabend machen – kein Grund zur Freude, denn zur selben Zeit beginnt dann die Hauseigene Aussenbeleuchtung ihren Dienst. War in diesem Fall auch kein Problem: Der entsprechende Schalter am Hauptverteiler war schnell gefunden Endlich Dunkelheit! Super!
Und was schaue ich mir jetzt an auf meinem Balkon, der genau nach Süden zeigt? Kein Mond (warum muss man so was auch genau bei Neumond wieder auspacken?) – keine Planeten, alles irgendwie grad nicht zu sehen, entweder im Norden oder noch gar nicht aufgegangen (hab mir natürlich Karten angeschaut). Ich habe mich dann mehrere Stunden mit dem Sommerdreieck beschäftigt, sowie ein bisschen mit den Okularen herumprobiert und auch herausgefunden, dass ich den Sucher wohl besser am nächsten Tag bei Licht justieren sollte.
Trotz allem war dieses „First-Light“ für mich persönlich ein bedeutendes Erlebnis, und ich bin wohl einer der wenigen, der der Firma Optron im nachhinein dankt – denn ohne diese Schleuderpreise auf eBay – das muss auch mal gesagt werden – hätte ich mir NIE ein Teleskop zugelegt, das garantiere ich.
Die nächste Planung sieht folgendermaßen aus: Am Freitag werde ich (hoffentlich) wohl meine sieben Sachen packen, und mich die 200 Meter auf den örtlichen Sportplatz begeben. Dort erwartet mich dann ein 360° Blick sowie genügend Platz und ein fester Boden unter den Füßen – darauf freue ich mich schon sehr. Konkret habe ich vor, mich bis dahin mit der korrekten Ausrichtung des Teleskops zu beschäftigen, damit habe ich mich noch gar nicht wirklich beschäftigt. Die zwei mal – bis jetzt - hab ich es „irgendwie“ hingestellt. Ich hatte heute schon mal ein PDF in den Fingern, wo das gut beschrieben war – hoffentlich find ich das wieder.
Die nächste „Problematik“, die ich auf mich zukommen sehe: Justierung! Erst der Transport, dann 6 Jahre im Keller – wo niemand genau sagen kann wie oft das Ding Erschütterungen ausgesetzt war – und dann nochmaliger Transport ins neue zuhause. Hier bitte ich dringend um Hilfe – kann ich das überhaupt selbst bewerkstelligen, was für Werkzeug benötige ich dazu? Gibt es teleskopspezifische Anleitungen oder Allgemeine? Oder wäre es hier für einen Anfänger besser, dass von jemand anderen machen zu lassen?
Da ich jetzt eh schon einen ganzschönen Text hingelegt habe, wie ich sehe, möchte ich schön langsam zum Schluss meiner Vorstellung kommen – und noch kurz etwas sehr erfreudiges ansprechen, dass ich oben schon angedeutet habe: Ein sehr guter Freund hat auch sein Interesse für die Sterne entdeckt und sich heute ein Teleskop bestellt. Genauer gesagt handelt es sich dabei um das Produkt Megastar 1550 (teleskop-express.de) – bin schon sehr gespannt wie sich dieses Gerät macht, da ich dann auch gleich einen Vergleich zu meinem eigenen Newton habe. Dürfte auch in Sachen Leistungsfähigkeit, Stabilität und Verarbeitung in einer ganz anderen Liga spielen, als mein Optrons
So long
Clear skies und beste Grüße
Pascal
PS: Sorry für so viel Text
PPS: Hoffe auf positives feedback, Tips und Tricks, Anregungen, Korrekturen, Kontaktanfragen, usw