f:6 für deepsky

  • Hi Leute,


    Bekomm ich mit f:6 (200/1200 Dobson)einigermassen gute Bilder vor die Augen wenn ich z.B. mein Teleskop auf die Andromedagalaxie oder auf grössere Sternhaufen richte?


    Ich weiss noch nicht genau welchen Nutzen mir die 1200 Brennweite bringt, weil ich genaugenommen mein erstes Teleskop noch nicht bestellt habe.


    Brauch ich überhaupt so grosse Vergrösserungen? Oder bin ich da bei gleichem Öffnungsdurchmesser und niedriger Brennweite bzw niedrigerem Öffnungsverhältnis besser bedient? Wenns um Deepsky Objekte geht...


    Natürlich möchte ich auch Planeten beobachten. Ich dachte mir das macht die 1200mm Brennweite wieder wett... falls ein f:5 oder so nur bei Deepsky besser wäre.


    please help:)



    Liebe Grüsse
    Zunae

  • F/6 sind bei einem Newton ein recht harmonisches Öffnungsverhältnis, welches recht geringe Ansprüche an die Okulare stellt. So gesehen visuell ein echtes Universalgerät. Das passt schon.
    Die max. sinnvolle Vergrösserung hängt übrigens nicht vom Öffnungsverhältnis, sondern der Öffnung ab. Man braucht halt nur unterschiedliche Okularbrennweiten bei unterschiedlichen Öffnungsverhältnissen, um diese zu erreichen.


    Mir fallen nur zwei Nachteile bei f/6 gegenüber f/5 ein (visuell):
    - Das Teil ist grösser, was beim Dobson für das Beobachten sogar vorteilhaft ist.
    - Das max. Gesichtsfeld ist 20% kleiner.
    Ansonsten hat das kleinere Öffnungsverhältnis (grössere Zahl unter dem Bruchstrich!) nur Vorteile:
    - Geringere Obstruktion
    - Geringere Anforderungen bei den Okularen.
    - Justagefehler wirken sich weniger aus.
    - Weniger Koma.


    Gruss Heinz

  • Salü Sandro.


    f/6 ist eigentlich unproblematisch, denn bei DS (*) geht es eigentlich nicht um Vergrösserung oder Abbildungsmasstab (Okay, ganz unwichtig sind diese Dinge schon nicht) sondern primör um die Austrittspupille (AP).


    (* wobei DS ja wesentlich mehr beinhaltet als nur die Andromeda - GLX; kleinere Kugelsternhaufen oder PN betrachtet man gerne auch mal mit 1mm AP oder weniger...)


    Die berechnet sich AP= Optikdurchmesser / Vergrösserung oder auch
    AP= Okularbrennweite / Öffnungszahl des Teleskopes.
    ("Öffnungszahl ist die Zahl "X" im f/x des Teleskopes)


    Da kannst Du sehen, dass f/6 eigentlich gar nicht so weit von f/5 entfernt ist... [;)]


    Wenn Du an einem f/5 Teleskop (ob das nun 40 oder 200 oder 500mm Öffnung hat, ist egal) eine AP von 7mm willst, brauchst Du ein 35mm Okular.
    Um an einem f/6 Teleskop eine AP von 7mm zu erreichen, brauchst Du ein 42mm Okular. (und wenn Du am f/6 hald "nur" ein 35mm hast, dann hast Du hald nur 5,8mm AP.


    Das ist "eigentlich" alles - abgesehen von der Tatsache, dass mir kein 42mm Okular mit >80° GF bekannt ist (geht das überhaupt, in 2"?)


    Und wie gesagt: "Deep Sky", das heisst nicht ausschliesslich mit Minimalvergrösserung (7mm AP) zu beobachten; viele Objekte haben schon gerne etwas mehr Vergrösserung (und AP so 2..4mm, in einigen Fällen auch weniger als 2mm und in wenigen Fällen auch über 6mm)


    So gesehen bist Du mit dem f/6 nicht wirklich schlechter dran als wie mit einem f/5! Wirklich "Widefield" können bei 8" beide nicht; das macht man im mit etwa 3-4" Öffnung, (mit 4" ist bei 7mm AP die Vergrösserung halb so hoch wie beim 8"er und das GF doppelt so gross) oder mit einem Fernglas...[;)]


    Aber der f/6 hat auch seine vorteile: er ist weniger justierempfindlich (und weniger empfindlich auf Randschärfe der Okulare) als ein f/5. Auch sind f/6 Optiken tendenziell besser, denn sie sind auch weniger empfindlich auf Fertigungstoleranzen und die Obstruktion (zentrale Abschattung durch den Fangspiegel) ist tendentiell kleiner.


    Unter gutem Nachthimmel hast Du mit einem 8"er f/6 ettliche Hundert Objekte aufzufinden. Viele davon sind nur ein diffuser grauer Wattebausch, einige zeigen auch mehr oder weniger Struktur (z.B. M42 zeigt sehr viel Struktur[;)]) und mit zunehmender Beobachtungserfahrung siehst Du immer mehr Details.


    Noch vor etwa 15...25 Jahren musste man als Amateur-Astronom sehr ambitioniert sein, um einen 8" Spiegel zu besitzen.... [8D]

  • Hallo Sandro,
    weniger als 1200 mm Brennweite beim Dobson bringt eigentlich eher Nachteile, weil entweder das Okular sehr niedrig liegt oder die Rockerbox höher gebaut werden muss als von der reinen Mechanik her erforderlich.


    Ein "entspannteres" Öffnungsverhältnis bedeutet einfach, dass das Licht weniger stark abgelenkt werden muss, um die gleiche Vergrößerung zu erreichen. Das führt grundsätzlich sowohl beim Teleskop als auch bai den Okularen zu geringeren Abbildungsfehlern. Oder man kann dieselbe Abbildungsgüte mit weniger Aufwand erreichen.


    Solange man zum Beobachten keine Leiter braucht und auch kein Transportproblem dagegen spricht, rate ich deshalb immer eher zur längeren Brennweite.


    Gruß,
    Martin

  • vielen dank für die antworten:)


    Da ist noch was zum Thema Austrittspupille...
    So wie ich das verstanden habe ist ein 42mm Okular an einem f/6 die minimale sinnvolle Vergrössrung.
    Was ist denn z.B. die maximale sinnvolle Vergrössrung? 0.5 AP?


    Meine Schlussfolgerung... weniger AP - weniger Licht und kleineres Gesichtsfeld, ist das richtig?
    d.h. bei DS sollte ich eine kleine Vergrösserung wählen bzw. mehr AP damit lichtschwache Objekte besser zum vorschein kommen?


    Mit 1200 Teleskobrennweite und einem 42mm Okular komm ich auf einen Vergrösserungsfaktor von 28.5
    Jetzt meine Frage:)
    Reicht diese Vergrösserung überhaupt aus um was zu sehen? Galaxien etc. (ich rede von sehen, nicht erkennen;) )


    Könnte man auch höhere Vergrösserungen bzw niedrigere AP bei DS verwenden? Oder seh ich dann einfach schwarz?


    noch was zum schluss..


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das ist "eigentlich" alles - abgesehen von der Tatsache, dass mir kein 42mm Okular mit &gt;80° GF bekannt ist (geht das überhaupt, in 2"?)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Muss ich das Okular denn &gt;80° GF haben? Ich mein 80° ist ganz schön gross?
    Gibts da noch was auf das ich achten muss bei Okularen die kürzere Brennweiten haben? Natürlich ist ein Grosses GF immer gut aber ist das GF noch für was anderes Notwenig?


    Wär super toll wenn ihr meine übrigen auch Fragen noch beantworten könntet:)


    Danke euch...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Da ist noch was zum Thema Austrittspupille...
    So wie ich das verstanden habe ist ein 42mm Okular an einem f/6 die minimale sinnvolle Vergrössrung.
    Was ist denn z.B. die maximale sinnvolle Vergrössrung? 0.5 AP?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hi erst mal
    mit der minimalen vergrößerung ist es noch etwa komplizierter. da dort die ap sehr groß ist, kann das bild unter aufgehelltem himmel zu hellsein. also ist eine anpassung an den meist genutzen beobachtungsort notwendig.
    die max vergr. berechnet sich aus öffnung des teleskops in mm x2.
    hier macht aber das seeing immer eine begrenzung, denn das bild wabbert dann ziemlich rum.
    auch eine gute justage ist dann ein muss.
    du solltest vorerst nichts kaufen was höher als ein 6 oder 5mm okular vergrößert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Meine Schlussfolgerung... weniger AP - weniger Licht und kleineres Gesichtsfeld, ist das richtig?
    d.h. bei DS sollte ich eine kleine Vergrösserung wählen bzw. mehr AP damit lichtschwache Objekte besser zum vorschein kommen?
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    2x ja


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mit 1200 Teleskobrennweite und einem 42mm Okular komm ich auf einen Vergrösserungsfaktor von 28.5
    Jetzt meine Frage:)
    Reicht diese Vergrösserung überhaupt aus um was zu sehen? Galaxien etc. (ich rede von sehen, nicht erkennen;) )
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    wenn du den richtigen himmel für das okular hast reicht das locker.
    bereits im 10x50 fernglas (also 10x vergrößert und öffnungen von 50mm)
    kannst du bereits etliche objekte erkennen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Könnte man auch höhere Vergrösserungen bzw niedrigere AP bei DS verwenden?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auch hier ein ja. für galaxien kann man um die 3mm AP nutzen.
    für einige planetarische nebel und kugelsternhaufen sogar noch mehr.
    etwa bis 1,3mm AP
    kommt aber wieder auf den himmel an


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Muss ich das Okular denn &gt;80° GF haben? Ich mein 80° ist ganz schön gross?
    Gibts da noch was auf das ich achten muss bei Okularen die kürzere Brennweiten haben? Natürlich ist ein Grosses GF immer gut aber ist das GF noch für was anderes Notwenig?
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    ja. 80° ist schon viel. muss aber nicht wirklich. 60-70° würden auch reichen. ist eine frage des geldes und auch der persönlichen vorlieben. und auch der genutzten teleskope.
    je geringer die brennweite, desto größer die vergrößerung und auch das "fenster" wird dann kleiner, das du am himmel siehst.
    da sich die objekte bewegen, wandert zb der saturn aus dem feld. je größer das sgf, desto länger kannst du ihn eben beobachten, ohne dass du nachschubsen musst.


    hoffe alles ausfürlich und verständlich erklärt zu haben,
    bye michael

  • da es an dieser stelle eigentlich gut rein passt mal eine einschätzung, was so machbar ist an APs (so in etwa)
    - Vergrößerung zwischen 40 und 60fach, vorzugsweise Weitwinkel für offene Sternhaufen und großflächige Nebel
    - AP 3,5-2,5 für Galaxien
    - AP 2-0,8 für Kugelsternhaufen
    - AP 1,5-0,6 für Planeten und Mond
    Für ein f/6 Teleskop ergeben sich z.B. 30mm, 18mm, 8mm und 5mm als möglich Lösung.


    (leider weiß ich nicht mehr wo ich das gefunden habe)

  • Servus "zunae"


    Mit dem 42mm Okular bekommst du eine AP von rund 7mm. Das ist recht gut zum aufsuchen von Objekten, oder auch zum abfahren von großflächigen Objekten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Könnte man auch höhere Vergrösserungen bzw niedrigere AP bei DS verwenden? Oder seh ich dann einfach schwarz<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Um kleinere und kompaktere Objekte wie Galaxien oder auch kleine Planetarische Nebel und Kugelsternhaufen zu sehen benötigst du auch mittlere bis hohe Vergrößerungen.
    Oft sind diese Objekte so klein, das man hier hoch vergrößern muss um sie aufzuspüren.
    Auch bei großflächigen Objekten lassen sich meiner Erfahrung nach hohe Vergrößerungen sinnvoll einsetzen, um kleinste Nuancen herauszuarbeiten.


    Es gibt meiner Erfahrung nach keine Standartvergrößerung für einen bestimmten Objekttyp. Bei ein und dem selben Objekt ist es vom Vorteil, wenn man die Vergrößerungen wechselt.
    Ich würde den langbrennweitigen Okularbereich weiter abstufen, und zu den mittleren und höheren Vergrößerungen enger werden.


    Im niedrigen Vergrößerungsbereich ein bis zwei Okulare mit ca. 30 und 20mm, im mittleren und hohen Vergrößerungsbereich Okulare von ca. 14mm (85x), 10mm (120x), 8mm (150x), 7mm (171x), 6mm (200x) und 5mm (240x).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Muss ich das Okular denn &gt;80° GF haben? Ich mein 80° ist ganz schön gross?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Gesichtsfeld von einem Okular kann meiner Meinung nach nie zu groß sein!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ist denn z.B. die maximale sinnvolle Vergrössrung? 0.5 AP<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die maximale optimale Vergrößerung errechnet sich aus dem Obektivdurchmesser/0,7.
    Bei 200mm Öffnung wäre das 285x.
    Bis auf 0,5mm AP würde ich nicht gehen, das lassen meistens nicht die Bedingungen zu.


    Überlege dir aber auch die Anschaffung von Nebelfiltern, [OIII] und UHC.


    Gruß
    Gerd

  • Hallo Sandro,
    bei aller Theorie ...


    Besuche doch einfach mal ein Teleskoptreffen (eine Auswahl findest Du hier: http://www.teleskoptreffen.info) und schaue Dir die Geräte der teilnehmenden Hobbyastronomen einfach mal an, sprich mit ihnen (noch bei Tageslicht) und schau als Gast dann abends/nachts mal einfach mit durch (wenn das Wetter mitspielt).


    So lernst Du die Eigenheiten der verschieden Teleskopvarianten am schnellsten und bekommst ein Gespür dafür, ob Dir das Hobby liegt und welches Teleskop Deine Wünsche am besten erfüllt. Du willst ja nicht die Katze im Sack kaufen.


    Gruß


    PS: Stammtische und astronomische Vereine/Sternwarten sind dafür auch gute Anlaufstellen. Einfach mal googlen.


    PPS: Vorab auf jeden Fall mal telefonisch/emailisch [:D] Kontakt aufnehmen, genaue Koordinaten geben lassen (manchmal sind die Plätze Off-Road) und - ganz wichtig - für nächtliche Sessions die wärmsten Klamotten einpacken, so dass man nicht friert (immer nach der tiefsten Temperatur auf der Wetterseite schauen).

  • hi


    da gebe ich kalle mal recht. wenn man nicht weiß, was einen erwartet kauft man evtl was falsches.
    bei nem besuch erfährst du sicher einiges, auch über die teleskop montierung (bei dir dobson)
    und vor allem auch deren öffnung. aktuell ist der himmel leider ziemlich hell. mir reicht die öffnung von 200mm noch nicht wirklich.
    ich wäre besser auch erst mal auf ne sternwarte gefahren und hätte verglichen. galaxien kann man zwar erkennen, leider reicht es mir noch nicht aus. geld und transportabilität setzen aber auch ihre grenzen.


    bye michael

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