Blutiger Anfänger braucht Hilfe

  • Hallo,
    Ich würde mich sehr gerne diesem Hobby anschließen, weil ich es unglaublich interessant finde, jedoch stehe ich kurz vor der Verzweiflung. Ich habe vor etwa 3 Jahren ein Teleskop von meinem Onkel geschenkt bekommen, kein teures oder ein Markenteil, aber wenigstens den Mond oder ein paar Sterne möchte gerne mal damit beobachten, bevor ich mich dazu entschließe, ein besseres Modell zu kaufen. Als ich es bekommen habe, konnte ich nichts dadurch sehen. Dann landete es bis vor Kurzem auf dem Dachboden. In einer klaren Nacht habe ich letztens wieder versucht, dadurch zu schauen, nachdem ich es entstaubt hatte, auch die Linsen mit einem Microfasertuch. Aber immer noch nichts. Es hat glaube ich noch nicht einmal einen richtigen Namen. Es steht Visiomar drauf und ein paar Angaben, mit denen ich nichts anfangen kann:
    Model 70060 Telescope
    Focal Length: 700 mm
    Diam: 60 mm
    Coated Lens


    Was ich jetzt im Internet gelesen habe, scheint es zu den Achromatischen Refraktoren zu gehören. Aber ich habe leider keine Ahnung davon.
    Wenn ich dadurch schaue, erkenne ich meistens nichts, ich habe das Gefühl, dass ich mit den Wimpern oder so mir die Sicht versperre, also ich erkenne auch nichts, wenn ich etwas am Boden einstelle, dann müsste sich ja wenigstens die Farbe ändern. Kann es sein, dass ich vielleicht falsch darein scahue?
    Und selbst wenn ich etwas sehen würde, wüsste ich nicht, wie ich das Teleskop einstellen müsste, um, z.B. den Jupiter zu sehen.
    Und wie ist das mit Lichtverschmutzung. Ich beobachte von einem kleinen Ort mit etwa 8000 Einwohnern am Niederrhein, bis auf ein paar Straßenlaternen ist hier nichts.


    Ich hoffe mir kann jemand helfen, damit ich dieses wahrscheinlich wunderbare Hobby weiter verfolgen kann.

  • Servus Zustel.


    Mit diesem Teleskop kannst du sicher etwas sehen.


    Hast du für dieses Teleskop Okulare? Okulare sehen aus wie z.B. diese hier. Hast du diese auch benutzt?


    Dann sollte noch ein Zenitprisma dabei sein, das sieht ungefähr so aus wie dieses hier.


    Beides muss in den Okularauszug, der sich am anderen Ende vom Teleskop befindet gesteckt werden.


    Es sollte auch noch ein kleines Sucherfernrohr dabei sein, zum anpeilen der Objekte.


    Gruß
    Gerd

  • Hi,
    vermutlich ist es das Bresser Visiomar 700/60, wie es z.B. auch im Lidlshop angeboten wird:
    http://www.lidl.de/de/BRESSER-Linsenteleskop-Visiomar-60/700


    So ein Linsenteleskop ist folgendermaßen aufgebaut:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Linsenteleskop
    siehe Grafik dort.


    Links, ein großen Linsensystem mit 700mm Brennweite und 60 mm Durchmesser (das man zum Himmel richtet, rechts ein einstellbares Auszugsrohr, in welches man entweder direkt ein Okular oder zuerst einen 45° Umlenkspiegel und erst in diesen das Okular einsteckt. Der Spiegel hilft bei astronomischen Beobachtungen gegen Nackenstarre.


    Als erster Schritt sollte man unter den Okularen, dasjenige mit der größten Brennweite (vermutlich ~20mm) auswählen und tagsüber mal ein parkendes Auto in mindestens 200m Entfernung anpeilen. Dazu muss man das Teleskop am Auszugsrohr erst mal scharf stellen.
    Im nächsten Schritt justierst Du das kleine Sucherfernrohr anhand der Stellschrauben so ein, dass es ebenfalls auf das gleiche Auto zielt.


    Danach kannst Du das Okular wechseln und auch mal die anderen Okulare ausprobieren. Die Vergrößerung berechnet sich übrigens aus der Teleskopbrennweite 700mm geteilt durch die Okularbrennweite (z.B. das 20mm-Okular dann zu 35-fach).


    Dadurch entwickelst Du ein Gefühl, wie man das Teleskop schwenken muss, wie das Stativ nach jeder Berührung erst noch ein Moment braucht, bis es sich beruhigt usw. Nicht immer ist die größte Vergrößerung (mit der kleinster Okularbrennweite) besser als die Stufe darunter.


    So vorbereitet kannst Du dann abends anfangen den Himmel anzuvisieren und einen hellen Stern scharfstellen. Derzeit bietet sich sogar Saturn mit seinen Ringen an, der bei 35-fach schon winzig klein erkennbar ist.


    Am Himmel nimmt man den Sucher als Hilfe und sollte immer mit der kleinsten Vergrößerung anfangen. Erst wenn man das Objekt gefunden hat, darf man auf höhere Vergrößerungen wechseln. Sonst findet man nichts. Beim Okularwechsel sollte man zudem das Teleskop nicht unnötig wackeln und verstellen und trotzdem zügig rangehen. Denn die Erde dreht sich ständig weiter und Sterne wandern deshalb in Minuten aus dem Bild heraus. Je höher die Vergrößerung umso schneller natürlich.


    Ja nach Kenntnis und Orientierung könnte es Sinn machen auf den Mond zu warten und gerade dann, wenn die Mondsichel noch schmal ist, diesen zu betrachten. Dann sind die Schatten lang und die Krater am besten zu sehen.


    Gruß


    PS
    Wenn das alles nichts hilft, dann schau Dich nach einer Sternwarte in Deiner Nähe um (Google: Astronomie, Sternwarte, Stammtisch, Verein etc.) und besuche diese. Die haben regelmäßig Tage der offenen Tür, Beeobachterabende und helfen Dir beim Einstellen Deines Teleskop, vorausgesetzt Du hast alles eingepackt.[:)]

  • Hallo,
    Wow, wie schnell man hier Antwort bekommt. Erstmal vielen Dank an euch.
    (==>)Kalle: Ja, das ist das Teleskop.
    Ich denke, dass mir das schon helfen wird. Ich werd die Tipps beherzigen und schreiben, wenn ich was sehe. Und ich bin heilfroh, dass ich nicht so ein 300€-Teil kaufen muss, weil mir dazu einfach das Geld fehlt.

  • Moinsen,


    lade dir mal das Planetariumsprogramm "Stellarium" aus dem Netz.
    Dammit kannst du genau sehen wo und wann z.b Saturn am Himmel steht.


    Und noch ein kleiner Tipp, Sterne sind immer Punkte egal in welchem Teleskop.
    Nicht das du am Ende ganz enttäuscht bist weil bei den Sternen nix passiert, so ging es mir am Anfang.[:D][:D]


    Gruß Nils

    Tak FS-60CB / Tak FC 76 DCU / DDoptic 56mm ED Spektiv / Manfrotto 502AH Neiger + Vixen APP TL 130 Stativ

  • Hallo Tobias,


    ich suche am Dienstag mal nach einer Anleitung für dich, und einer Zubehörliste, damit du überprüfen kannst, ob alles vollständig ist.


    Gruß,
    Anke

  • Hi,
    Ich habe jetzt meine ersten paar Sterne anvisiert. Stimmt, sind wirklich nur Punkte, aber allein der Erfolg, sie gefunden zu haben, treibt mich an, noch mehr zu sehen :D. Ich habe anfangs immer das 4 mm Okular benutzt und deswegen nichts gesehen. Mithilfe des Stellariums habe ich am Himmel auch den Saturn gefunden, jedoch sehe ich ihn nur mit dem 20 mm und dem 12,5 mm Okular. Die Öffnung des 4 mm Okulars ist so klein, dass ich da nicht durch sehen kann. Habt ihr da irgendeinen Tipp für mich?

  • Hallo Tobias,


    falls du eine brille trägst, versuch mal, ob du ohne Brille mehr im Okular siehst.


    Anderenfalls solltest du über bessere Okulare mit grösserem Augenabstand nachdenken. Allerdings kosten die schon pro Stück ungefähr so viel wie dein ganzes Teleskop (oder auch das Vielfache davon).


    4 mm sind übrigens bei deinem Teleskop Unsinn. 6 mm als kürzeste Okularbrennweite reicht allemal.


    Gruss Heinz

  • hi


    ich weißn jetzt nicht, wie viel sgf bei dem oaz und dem öffnungsverhältnis möglich ist, aber okulare mit einem größeren scheinbaren gesichtsfeld wie zw swa oder uwa zeigen die gleiche vergrößerung aber ein größeres "fenster"


    siehst also mehr am himmel. denn auch mit 4mm solltest du ihn sehen, wenn auch nicht mehr qualitativ


    bye michael

  • Hi.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> denn auch mit 4mm solltest du ihn sehen, wenn auch nicht mehr qualitativ <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit vier Millimeter Okularbrennweite hat er bei dem Teleskop (60/700mm) nur noch eine AP von 0,34mm bei einer Vergrößerung von 175x.


    Ich glaube kaum, das es da noch ein angehend sinnvolles Bild im Okular gibt. Tobias schreibt ja schon, das er mit 4mm Okularbrennweite Schwierigkeiten hat.


    Die Lösung wären sicher andere Okulare, ob sich das bei dem kleinen Teleskop lohnt, ist eine andere Frage.


    Gruß
    Gerd

  • hi


    sagte doch "nicht mehr qualitativ" dennoch hätte er doch den saturn noch als solchen erkennen müssen,
    wenn er im gf gelegen hätte oder nicht?
    deswegen glaube ich ist ein größeres sgf bei den okularen sinnvoll denn er war denke ich einfach "knapp" daneben
    und eben ein passenderes okular als das 4mm


    bye

  • hm,
    bei so kleiner Austrittspupille und so geringem Augenabstand, dass man das Auge aufs 4mm Okular praktisch auflegt, wird's nicht einfach überhaupt was zu sehen. Zudem ist das Bild sehr dunkel und selbst, wenn er einen Stern genau im Sucher zu haben meint, schaut er mit 175-facher Vergrößerung dann immer noch locker vorbei.
    Ganz eklig ist das <u>Auge-auf-Okular-halten</u> einerseits und das <u>Teleskop-nicht-berühren-sonst-wackelt-es</u> andererseits. Da ist halt das Ende der Fahnenstange erreicht.[;)]


    Es ist halt ein Teleskop der 60,- Euro-Klasse und nicht der 1000-Euro-Klasse. Was erwartet man denn da?


    175-fach ist immer noch ein Wert, den zwei Ferngläser hintereinander gehalten nicht erreichen.[:D]


    Gruß

  • Mit diesem Telskop hab ich auch angefangen,auf jedenfall siehst du damit Mond,Sonne(WICHTIG!!:NIEMALS OHNE GEEIGNETEN FILTER IN DIE SONNE BLICKEN;ERBLINDUNGSGEFAHR!)Planeten(Jupiter,Saturn,Venus,Mars)und auch Nebel.


    Aber sei nicht entäuscht wenn du einen Nebel anguckst,er wird nie in farbe sein so wie auf Bildern,die Farbe auf den Bildern entsteht nur,weil der Nebel mit eine Spiegelreflexkamera abgelichtet wurde,und die Kamera das Licht über mehrere Stunden sammeln kann,was das Auge nicht kann


    CS

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