lampenschirm als teleskopspiegel benutzen ?

  • hallo,


    ich wollte fragen ob man theoretisch einen lampenschirm der eine konkave form hat, abschleifen, versilbern und als teleskopspiegel benutzen kann ?


    die idee kam mir als ich unsere lampe beim mittagstisch angeschaut habe.


    grüsse


    MB

  • Hallo Markus,


    theoretisch ja, wenn dieser die passende Brennweite und Materialdicke hat [;)].
    Praktisch ganz sicher nicht. Zumindest ist mir kein Lampenschirm bekannt, der die nötige Dicke hat, um formstabil zu sein und der eine parabolische Form mit der Genauigkeit der hundertstel Dicke eines menschlichen Haares besitzt.


    Gruss Heinz


    Nachtrag: Das gezeigte Ding ist viel zu kurzbrennweitig.
    Nimm lieber einen Rasierspiegel, um festzustellen, dass auch der nicht funzt.

  • Hi MB,


    ein eindeutiges NEIN.
    So ein Teleskopspiegel muss am Ende eine Genauigkeit von +/-100 Nanometer = etwa 1/10.000stel Millimeter über seine gesamte Oberfläche im Vergleich zu einer mathematisch berechneten Oberfläche (Paraboloid) haben.


    Lampenreflektoren kommen da auch nicht nur annähernd ran. Das wäre ja zu schön, wenn jeder Autoscheinwerfer als Teleskopspiegel taugen würde. [;)]
    Wenn Du allerdings unter Lampenschirm irgendeine Glasscheibe meinst, aus der Du einen Teleskopspiegel herstellen willst, dann empfehle ich Dir, dass Du bei Stathis Kafalis für eine Handvoll Euros eine "gute" Glasscheibe kaufen tust. Weil so ein handgeblasener Schirm wäre teurer und die billigen sind aus Pressglas, das wiederum nicht geeignet ist. Denn es ist durch die Pressmatrix und der raschen Abkühlung anschließend sicher verspannt.


    Gruß

  • Hallo Ullrich,


    bist du heute mit dem falschen Fuss aufgestanden?
    Die Beiträge kamen alle innerhalb von 5 Minuten. Ist doch ganz normal, dass sich da mal was überschneidet, oder?


    Gruss Heinz

  • hmm Ullrich,
    als ich schrub, war das Bild noch nicht verlinkt. Tippe ich jetzt zu langsam? Muss ich jetzt auch löschen?


    Der Schirm auf dem Bild wird frühestens nach dem Einschmelzen in einer Glasfabrik als Rohstoff für ein Teleskop taugen. Vermutlich noch nicht mal dann, da zu viele Fremdstoffe als Farbstoff verbaut sind. Da ist der Flaschenboden einer Bierflasche schon besser...


    Gruß

  • Hallo!


    Völlig abwegig ist die Idee nicht: Man muss bedenken, dass die Glühbirne (bah, pfui, aus!! ... die Energiersparleuchte) etwa im Brennpunkt sitzt. Damit eignet sich so ein Ding nicht für optische Teleskope, aber eine Sat-Schüssel / "Radioteleskop für Arme" wäre wieder ne andere Sache. In Entwicklungsländern zimmern sich die Leute aus allen möglichen und unmöglichen Sachen solche Richt-Antennen zusammen, als Spaßprojekt wäre das eine interessante Aufgabe, entsprechende Elektrotechnik-Kenntnisse vorausgesetzt :)


    CS
    Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i><br />Schön, daß noch 2 Beiträge mit dem sinngemäß gleichen Inhalt dazu gekommen sind...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">"Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!" (Karl Valentin) [;)]

  • Heinz,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Völlig abwegig ist die Idee nicht: Man muss bedenken, dass die Glühbirne (bah, pfui, aus! ... die Energiersparleuchte) etwa im Brennpunkt sitzt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hier geht's weniger ums Prinzip, sondern um die Realisierung.


    Das Prinzip ist


    1) nicht Strahlbündeln/Ausrichtung wie beim Scheinwerfer, sondern "Wellenfront-Bündeln" zwecks Abildung. Der Lampenschirm erfüllt übrigens weder das eine, geschweige das andere. Er ist Zierde und "Diffusor".


    2) von der Wellenllänge abhängig, die man empfangen will. Und hier geht's nicht um LNCs für den SAT-Empfang im 11 GHz-Band (3cm-Bereich) sondern um Licht (800 bis 400 Nanometer). Von der Wellenlänge nehme man ein Viertel als Richtwert für die Genauigkeit der Reflektorform.


    Ein 30-Liter-Plastik-Maurerkübel eignet sich doch auch nicht als Ersatzreifen, nur weil er zufällig rund, schwarz und aus Kunststoff ist und etwa die gleiche Größe wie ein Autoreifen hat.


    Gruß

  • lol, eure antwoten sind ja lustig. da bin ich ja froh dass ich heute abend mein 10er GSO dobson krieg, mein erstes RICHTIHES teleskop. bin mal gespannt was man so sieht...

  • Hallo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    2) von der Wellenllänge abhängig, die man empfangen will. Und hier geht's nicht um LNCs für den SAT-Empfang im 11 GHz-Band (3cm-Bereich) sondern um Licht (800 bis 400 Nanometer). Von der Wellenlänge nehme man ein Viertel als Richtwert für die Genauigkeit der Reflektorform.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na das war doch gerade der Sinn meines Postings: die Idee auf Radiowellen zu übertragen. Mir ging es um ein "Radioteleskop für Arme" (siehe Text). Oder nochmal ganz langsam: NEIN, das klappt nicht für ein optisches Teleskop...aber im Radiobereich könnte man eine messbare Wirkung erzielen. Als "Spaßprojekt". Sorry falls ich mich undeutlich ausgedrückt haben sollte ....


    CS
    Heinz

  • Heinz,
    es gibt grenzen der Skalierung:


    Beispiel:


    Zu Fuß gehst du 1,5m/s
    auf dem Fahrad 10 m/s
    ein einfaches Auto 50 m/s
    ein Sportwagen 100 m/s


    und Du skalierst jetzt auf einen Supersportwagen mit 8000 m/s : Bessere Reifen, stärkerer Motor usw. Aber Du vergisst, dass ab 7,9km/s die Bodenhaftung verloren geht, da Du die erste kosm. (Flucht-) geschwindigkeit erreicht hast. Das Auto könnte dann als Satellit die Erde umkreisen. Von der Reibungshitze in der Atmosphäre ganz zu schweigen. Der Luftkühler kühlt dann nicht mehr, der heizt dann ein.


    Ähnlich sind die Probleme beim Wechsel der Wellenlängen über mehrere Zehnerpotenzen. Im Röntgenbereich ginge das Licht z.B. einfach durch die Schüssel durch. Zum langwelligen Licht treten andere Probleme auf, angefangen vom Antennbau, der Signalauswertung usw.


    Eine SAT-Schüssel ist dann eher wie ein Fotoapparat mit genau einem Pixel der recht unscharf sieht. Wie wärs, wenn du dafür dann auch Darkframes und Flats machst. [:D]


    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Im Röntgenbereich ginge das Licht z.B. einfach durch die Schüssel durch.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie kommst Du jetzt auf Röntgenstrahlung? Niemand hat die Absicht eine Röntgenschüssel zu bauen.... ;)


    Wozu auch? Röntgenstrahlung wird von der Erdatmosphäre so stark gedämpft dass hier bei uns auf Meereshöhe nun wirklich fast nix ankommt.



    Jedenfalls sollte man nicht den Fehler machen den Erfindungsreichtum (und Humor) der Antennen-Selbstbauszene zu unterschätzen. Hier eine Übersicht (aus Regenschirmen, Woks, Bratpfannen etc). Habe mir jetzt nicht alle angeschaut aber es ist bestimmt auch ein Lampenschirm dabei.


    http://www.usbwifi.orconhosting.net.nz/


    Clear Skies
    Heinz

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