Erde bald ohne Mond?

  • Hallo Leute,


    hab heute eine Sendung namens Planet Wissen auf WDR gesehn.
    Es ging über Laser und das man mit ihnen Den Abstand z.B. zum
    Mond messen kann. Dabei wurde fest gestellt das sich der Mond jedes Jahr um wenige Zentimeter von der Erde entfernt.


    Heißt das, dass unser Planet bald ohne Mond um die Sonne kreist?


    Warum entfernt er sich?



    Danke im Vorraus!

  • Hallo (Danke im Vorraus) oder wie dein Name ist?


    das wirst du nicht mehr erleben.Das dauert noch einige Tausend Jahre.
    Es sind so 3-4 cm pro Jahr.


    Gruß Bernd

  • Hallo Eliman,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: eliman</i>
    Heißt das, dass unser Planet bald ohne Mond um die Erde kreist?


    Warum entfernt er sich?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    eine, wie ich finde, gute Erklärung findest Du unter http://de.wikipedia.org/wiki/Mond im Abschnitt 1.2.4 "Vergrößerung der Umlaufbahn".


    Gruß Patrick

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    + In der Ruhe liegt die Kraft +

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  • Sobald Mond und Erde synchron rotieren steht er relativ zu Erddrehung still, er bleibt er immer an der gleichen Stelle. Eine Frage wurde mir noch nie beantwortet: Hört die Erdrotation im Verhältnis zum Mond einfach einmal auf oder gibt es eine Zwischenphase, während der sie sich auspendelt.

  • Hallo Hans,


    die Erdrotation kommt ja nicht zum Stillstand. Es kommt doch nur zum Zustand gebundene Rotaion. Damit dreht sich die Erde nach wie vor weiter, etwas langsamer als heute, aber sie dreht sich. Und der Mond kreist nach wie vor um die Erde- nur eben mit einer Geschwindigkeit die dazu führt das er immer über der gleichen Stelle steht.


    ==&gt; Hallo Bernd, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..einige Tausend Jahre<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das sind wohl eher so ca. 5 Milliarden Jahre [:D]


    Und verloren geht der Mond dabei auch nicht.


    Gruß
    Stefan

  • Moin Hans!


    &gt; Sobald Mond und Erde synchron rotieren


    Wie kommste denn auf das schmale Brett? Der Mond ist doch schon viel zu weit weg, um jemals die massereiche Erde in ihrer Rotation so abzubremsen, daß eine gebundene Rotation entstehen kann.

  • Hi,


    von Begriffen wie "schmales Brett" rate ich ab.


    Es ist in der Tat so dass der Grund für die "Wegbewegung" des Mondes die Gezeitenreibung ist. Diese wird wegen der steigenden Distanz Erde-Mond immer kleiner, aber der Energievorrat ist endlich, so dass er langsam aber sicher aufgezehrt wird. Das wird solange andauern bis Mond und Erde in "doppelt gebundener Rotation" sind, d.h. in ferner Zukunft wird der Mond immer "über" einer Stelle der Erde stillstehen. Das dauert in etwa solange wie die "Restlebenszeit" der Sonne (5 Mrd Jahre), aber auch wenn die Sonne zum roten Riesen wird wird das Erde-Mond System vermutlich physisch überleben, so dass dieser Zustand eintritt. Ein "Einschwingen" gibt es dabei nicht, eher ein langsames "Einkriechen" in diesen Zustand. Dann hört auch die Wegbewegung auf, der Mond entkommt also nicht ins Unendliche.


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Doch "schmales Brett"...[;)]
    Wie weit ist denn der Mond bei der beschriebenen angenommenen gebundenen Rotation weg? Wie lang dauert dann ein Umlauf? Bedenke, daß der Mond seit seiner Entstehung (!) es erst geschafft hat, die Erdrotation von 14 Stunden *** auf (heute) knapp 24 Stunden abzubremsen. Und da dieser Bremseffekt in Zukunft immer geringer wird, ist es wohl eher von theoretischem Interesse, ob a) des Erde-Mond-System das Rote-Riesen-Stadium der Sonne überstehen (und dabei sämtliches "Bremswasser" verlieren) und b) ohne Wasser auf der Erde die Rotation weiter verlangsamt wird und wenn ja, wie...


    Wir reden hier über eine zukünftige Abbremsung der Rotation von 24 Stunden auf mindestens den 30fachen (!) Wert. Utopisch, wenn der früher wesenlich näherstehende Mond nicht mal ansatzweise ähnliches geschafft hat.


    *** "Mathematische Modelle für die frühe, gerade im Entstehen befindliche Erde, also vor rund 4 Milliarden Jahren, legen eine ursprüngliche Tageslänge von lediglich 14 Stunden nahe.[7] Andere Wissenschaftler nehmen für diese Phase der Erdgeschichte eine Rotationsdauer von sechs bis sieben Stunden an.[8]"
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdrotation

  • Der entscheidende Punkt ist, man vertut sich bei "Wir reden hier über eine zukünftige Abbremsung der Rotation von 24 Stunden auf mindestens den 30fachen (!) Wert.", und zwar bedeutend: Die physikalisch entscheidende Grösse ist nicht die Umlaufdauer, sondern der Drehimpuls! Und davon müsste der Mond nur den heutigen Wert um etwa 20% steigern um den doppelt gebundenen Zustand herzustellen. Die 5 Gigajahre bekommt man indem man den heutigen Verlustwert vorwärtsrechnet, was zu optimistisch sein kann, aber nicht um gewaltige Faktoren. Weiterhin gibt es auch ohne Ozeane Gezeitenreibung, Charon hat Pluto auch in gebundene Rotation gebremst. Der Wert ist nur geringer. Der Zustand wird in endlicher Zeit erreicht, darum gings mir. Haare lass ich mir bald kürzer schneiden, zum spalten hab ich keine Zeit [;)]

  • Hi,
    Dominik hat eigentlich den maßgeblichen Punkt genannt. Man nehme den Drehimpuls der Erde und vergleiche dies mit dem Drehimpuls der Erde bei doppelt gebundendener Rotation.


    Interessant ist aber auch, was uns das über die Vergangenheit sagt, als der Mond entstanden ist. Denn damals war er näher als die heutigen geostationären Satelliten (die auf 36.000km Höhe kreisen),also die, wo Satellit und Erde bereits in doppelt gebundener Rotation sind (Der Satellit, damit die Antenne immer nach unten zeigt, die Erde, damit unsere Antenne den ASTRA auch immer trifft). in Bezug zur Erde hätten die Satelliten damals bei einem 11h Tag (oder so) in nur 24.000km Höhe fliegen müssen (oder so). Denn nur weil der Mond damals außerhalb der damaligen geostationären Bahnhöhe war, konnte er sich entfernen und die Erdtage verlängern. Sonst bräuchten wir heute keine Astra-Satelliten, sondern könnten RTL zum Mond schicken. [:D]


    Es gibt - zusammengefasst gesagt - nämlich zwei Konstellationen wo doppelt gebundene Rotationen möglich sind. In die von mir erwähnte gelangt man aber nicht mehr...


    Gruß


    UPS: EDIT Fehlerteufel erlegt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Hi,
    Dominik hat eigentlich den maßgeblichen Punkt genannt. Man nehme den Drehmoment der Erde und vergleiche dies mit dem Drehmoment der Erde bei doppelt gebundendener Rotation.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ich für meinen Teil nehme lieber "das" Drehmoment.


    Grüssle

  • HD
    alter Zahnspalter... ist bei dir etwa der Akkusativ dem Dativ sein Tod?



    Grüsse


    Edit: Wobei du natürlich im ersten Teil recht hast. Aber irgendwann wird das sicher mal so in den Duden übernommen. [8D]

  • HD,
    das kommt davon, wenn man DAS Drehmoment schreibt, dabei aber an DEN Drehimpuls denkt.


    Sorry, bin ich Dir schuldig, sonst wird Dein Beitrag fast sinnfrei, nach meinem EDIT 4 sek. nach Dir rausging.


    Gruß

  • Kurze Milchmädchenrechnung: 3,5cm/Jahr x 5 000 000 000 Jahre sind 175 000 Kilometer, vereinfachend vorausgesetzt, der Prozess würde nicht langsamer. Insofern bleibt uns der Mond erhalten, er wird im Teleskop lediglich weniger Bogensekunden groß erscheinen.


    Wenn man sich in Celestia mal anschaut, was für'n Fliegenschiß die Mondumlaufbahn im Sonnensystem darstellt, dann kann etwas mehr Radius nur gut tun :)


    Grüße
    Stick

  • Hi Stick,
    die Kraft der Verlangsamung ist von der aktuellen Entfernung des Mondes abhängig. Schließlich lässt die Schwerkraftwirkung des Mondes auf die Erde im Quadrat der Entfernung nach. Der Prozess verlangsamt sich allein dadurch schon. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Flutberge-Bildung von der Erdrotation abhängig ist (Langsame Erde -&gt; Wasser zerläuft von allein oder allg. Reibung ist von der Geschwindigkeit abhängig), dann ergibt sich hieraus nochmal ein Grund zur Verlangsamung des Anpassungsprozess zur doppelt gebundenen Rotation. Mit Deiner Rechnung kommst Du somit nicht weit ...


    Gruß

  • Hi,


    die lineare Extrapolation ergibt ein unteres Limit, ja. Andererseits, zwar werden wie Kalle sagte die Gezeiten schwächer, aber auch das Bindungspotential nimmt ja ab (beides ist gravitative Wechselwirkung). Dennoch, die 5 Milliarden Jahre sind sicher eher eine untere Grenze, das mag am Ende Faktoren Grössenordnung 1 länger dauern [;)].


    Der "Konvergenzradius" der Mondbahn liegt jedoch für maximal auf die Bahn übertragenen Drehimpuls bei ~580 000km. Sooo schlecht ist Sticks Schätzung dann also auch wieder nicht...


    Viele Grüsse,
    DK

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