Hallo zusammen, [:)]
ich beschäftige mich derzeit etwas näher mit der Speziellen Relativitätstheorie (to start with) und lese dabei Beyers/Krusch "Kleines 1x1 der RT". Es ist ein Springer-Buch und ich denke man kann es als wissenschaftlich seriös bezeichnen. Zudem kratzt es nicht nur an der Oberfläche, sondern geht schon (etwas) mehr in die Tiefe mit (bescheidener) Mathematik. So wollen es die Autoren (beides Physiker) ja auch, daher der Titel.
Mit Sicherheit ist die RT und Fragen dazu in Unmengen von Foren unzählige mal schon besprochen worden, oder versucht worden. Ich schreibe hier aber, weil ich ein wenig Dialog darüber anstrengen möchte und der Austausch von interessanten Gedanken ja immer wieder interessant. Es ist mir klar, dass wenn man sich mit der RT beschäftigt, man bereit sein muss physikalisch ungewohntes Neuland zu betreten , allerdings erlaube ich mir immer noch mit meinem (hoffentlich logischen) physikalischen Weltverständnis mitzudenken, was allerdings richtig oder falsch sein mag.
Meine Frage nun zur Zeitdilatation:
Es heißt um es kurz zu machen: "Bewegte Uhren laufen langsamer". Ok, ich habe das alles gelesen und ich akzeptiere das jetzt halt zunächst mal so. Wenn sich also zwei Beobachter in unterschiedlichen Inertialsystemen (IS) gegenseitig betrachten, wobei einer davon sich relativ zum anderen mit beträchtlichem Bruchteil von c bewegt (das soll nun für alle Fragen auch als gegeben definiert sein), so sieht der ruhende eine hypothetische Uhr im IS des sich bewegenden langsamer laufen. Ich denke, das ist soweit richtig verstanden von mir. Das lässt sich auch mit dem Lorentz-Faktor mathematisch gut errechnen.
OK, nun stellen sich mir zwei Fragen:
1) Das es so ist, wird wohl so sein, kann ja auch u. a. mit kosmischen Teilchenmessungen oder im Beschleuniger anhand von Teilchen-Lebenszeiten bewiesen werden. Aber, warum! passiert das? Warum läuft diese Uhr wirklich langsamer?
2) Nach dem Relativitätsprinzip sind "... ISe in jeder Beziehung gleichberechtigt. Jeder Beobachter in einem bewegten IS darf behaupten, dass er gegenüber jedem anderen IS selbst ruht... " Auch OK soweit (kennt man ja von der anrollenden Zuggeschichte im Bahnhof etc.) Ein Beobachter, der also sagt, er ruht, sieht damit Uhren in einem anderen (von ihm aus gesehen sich nahe c bewegenden) IS langsamer laufen. Hatten wir ja oben.
Jetzt kommt's - folglich kann jeder Beobachter in einem anderen IS jeweils Uhren langsamer laufen sehen? Aber die anderen sehen die (bewegten) Uhren "gegenüber" dann doch auch langsamer laufen. Kann das denn sein? Jeder sieht die anderen Uhren je nach v/c immer irgendwie langsamer laufen? Im Prinzip müsste es doch sogar gerade andersherum sein. Der Beobachter mit der für andere langsameren Uhr müsste doch die anderen Uhren schneller laufen sehen. Auch hier wiederum zusätzlich die Frage, warum ist das so?
Es grüßt Euch Galactica aus Stuttgart