Neu hier

  • Hallo!


    Da neu hier, möchte ich mich auch kurz vorstellen...
    Ich verfolge seit einigen Tagen interessiert den Forenbeiträgen, da ich so langsam in die Astronomie einsteigen möchte. Das bereits länger geplante Vorhaben (etwa 12 Jahre..) mal ein Teleskop zu besitzen, hat sich nun endlich realisiert ... und aus Geldmangel (Student) ist es zunächst ein Firstscope 76 geworden. Da mich selbst dadurch der Anblick des Saturn (kl. Kreisfläche mit dünnem Strich) umgehauen hat, bin ich aber optimistisch, dass bald mal was größeres her muss..
    Allerdings sind die Bedingungen relativ schlecht... zwar ist der Garten vorhanden (etwas mehr Sichtfeld als ein Balkon ,), nur mitten im Ruhrgebiet..


    Somit meine Fragen: Hat jemand bereits Erfahrung mit einem kleinem Teleskop durch Lichtverschmutzung zu blicken? Kann mir vielleicht jemand Tipps geben, welche Ziele sich anversiert zu lohnt.


    Optimale Blickrichtung wäre für mich Süd-Ost. Deep-Sky Objekte werde ich wohl nur erkennen können, wenn ich mal etwas weiter aus der Stadt heraus fahre, nehme ich an. M65 konnte ich zunächst nicht entdecken.


    Die Software Stellarium hat sich übrigens bereits als sehr hilfreich erwiesen. Zudem hatte ich mir ein neues Okular (5mm WA - macht echt was aus) angeschafft.


    Grüße!
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    willkommen beim <b><i><font color="yellow">Astro</font id="yellow"><font color="orange">treff</font id="orange"></i></b>.


    Besorg dir den Karkoschka (Atlas für Himmelsbeobachter). Dort sind 250 DS-Objekte mit einer Punktebewertung drin. Je mehr Punkte, umso leichter ist das Objekt mit einem kleinen Instrument beobachtbar. Ausserdem sind die Punkte Schwarz bzw. Weiss, was darauf hinweist, ob des Objekt einen dunklen Himmel erfordert oder auch bei einem aufgehellten Himmel lohnenswert ist.


    Entscheidend ist bei einem aufgehellten Himmel nicht die üblicherweise angegebene Gesamthelligkeit des Objekts, sondern die Flächenhelligkeit. Du solltest Objekte mit grösser Flächenhelligkeit auswählen. Die Flächenhelligkeit ist im Karkoschka oder im Deepsky-Reiseatlas angegeben.


    Gruss Heinz

  • Hallo Sebastian,
    willkommen im Astrotreff! Im Südosten findest Du gerade abends Löwe und Jungfrau mit einem ganzen Haufen Galaxien - für die ist das Scope aber eher etwas klein - gerade, wenn Du viel Lichtverschmutzung hast.
    Den Karkoschka hat Heinz schon erwähnt - eigentlich gibts immer in jedem Himmelsabschnitt irgendwas zu sehen. Gerade bei Kugel- und offenen Sternhaufen wirst Du schon eindrucksvolle Anblicke erleben - einige große hell planetarische Nebel zeigen Dir auch schon ihre audgedehnte Form und teilweise sogar Strukturen...
    Viel Erfolg und dunklen Himmel,
    Holger

  • Hi Sebastian,
    Auch von mir als "Newbie" ein Willkommen und Glückwunsch zu Deinem Teleskop und Deiner ersten Saturnbeobachtung.
    Dass Du den Ring sehen konntest ist schon mal bemerkenswert, (wir sehen ihn derzeit nur in einem sehr schmalen Winkel von der Kante), er wird aber in den nächsten 10 Jahren zunehmend seine wahre Pracht entfalten!
    Auch gut ist Deine Entscheidung zum Stellarium, es ist sehr hilfreich, sich die Beobachtungsziele vorher einprägen zu können.


    Nun zu Deiner Situation, Du beobachtest aus dem Garten (sehr gut) Richtung Südosten in einer lichtverschmutzten Region. Mach Dir nichts draus, dass Du derzeit in dieser Richtung nicht allzuviele spektakuläre Objekte findest. In dieser Richtung blickst du im Frühjahr aus der Milchstraße "heraus", in Deiner Blickrichtung befinden sich jetzt wirklich nur die lichtschwachen Galaxien.
    Aber auch die alten Kugelsternhaufen, die im Halo unsere Galaxie begleiten, versuch es doch erstmal einfach mit M3 oberhalb von Arktur! Und wenn du etwas länger aushältst, den prachtvollen M13 im Herkules! Die kannst Du in Deinem Teleskop mit Sicherheit finden.
    Und warte das Himmelsjahr ab, im Sommer und Herbst wirst Du im Südosten eine Fülle von reizvollen Beobachtungsobjekten finden, auch Jupiter kommt in das Sichtfeld!


    Viele Grüße
    Uwe

  • Hallo Sebastian,


    ich kann dich gut verstehen da ich auch aus einer, wie ich seit ich mich mit dem Thema auseinandersetzte feststellen mußte, recht hoch lichtverschmutzten Region beobachte. Die Tage von "gutem Himmel" sind halt in solch einem Gebiet zumeist schwach gesäht.


    Aber Planeten sollten eigentlich ganz gut gehen. Als ich meinen ersten selbst eingestellten Saturn, im höchst eigenen Teleskop, durch das Okular sah wahr ich auch hin un weck un hab knapp ne Stunde nur immer wieder nachgestellt ohne an irgendwas anderes zu denken, letzlich hat mich meine, den Witterungsverhältnissen, recht unangebrachte Kleidung daran erinnert mein Tuhn einzustellen. ;)

    Wie du schon richtig bemerkt hast ist für Nebel und Galaxien ein dunkler Himmel weit ab der Stadt unabdingbar. Das muß man halt als gegebene Tatsache akzeptieren. Und die Größe des "Rohrs" scheint mir auch nicht wirklich entscheidend. Soweit ich mich in div. Foren eingelesen habe ist es wohl eher so, daß es für jedes Teleskop eine Himmel gibt und wenn deins ein gescheites Öffnungsverhältnis hat, kannst du schon einiges an Planeten beobachen.


    An der Stelle möchte ich noch ein Lanze brechen für unsern allseits geliebten Mond. Der Kollege mag zwar in seiner Glanzzeit fast alles zu überstrahlen, was zum Pausieren so manch einem Deep Sky Astronomen führen kann, aber er ist auch ein wirklich dankbares Objekt der Beobachtung auch mit kleinerem Greät aus absolut lichtverschmutzten Gebieten. Es gibt je nacht Sonneneinstrahlung halt immer ein anderes Bild zu beobachten und neue Schattenwürfe zu bestaunen. Auch das geht aus dem lichtverschmutzestem Winkel der Republik.


    in diesem SInne all zeit CS

  • Danke für die vielen hilfreichen Antworten :)


    Den Karkoschka werde ich mir besorgen...den Unterschied zwischen Gesamt- und Flächenhelligkeit kannte ich nicht, nehme mal an in Stellarium ist die Gesamthelligkeit angegeben...


    Alex, in Bezug auf die Saturn-Entdeckung gings mir ganz ähnlich, ich hatte vorher nicht damit gerechnet wirklich den Ring sehen zu können ,-) (Werte das mal als kl. Pluspunkt fürs Teleskop.) Und es macht Spaß, sich mehr und mehr zurecht zu finden. Auch wenn ich M65/M66 im Löwen nicht sehen konnte, war ich mir ziemlich sicher, dass es die Stelle sein muss. (in Bezug auf die Sternen-Konstellation) Auch das ist ein Erfolg :)


    Bisher gab es leider nicht viele Gelegenheiten, den Mond zu beobachten, zuviele Wolken. Werde es mir aber vornehmen... Mars war leicht zu finden, allerdings nicht viel zu erkennen... Sternenhaufen werde ich als nächstes suchen...bin bereits gespannt auf Jupiter...


    Zur Lichtverschmutzung: Denke mal, dass sie erst was aus macht, wenn man weiß wie's auch anders sein kann. Kommt man aus der Stadt, hatte man zuvor vlt nicht so den Blick fürs Stellare, und ist leichter zu begeistern...


    Grüße!

  • Hallo Sebastian,


    natürlich wirst du im Ruhrgebiet nicht so viele Objekte beobachten können wie auf dem Land, aber es geht schon. Helle Objekte wie Kugelsternhaufen, offene Haufen gehen recht gut, auch einige der hellsten Galaxien und planetarischen Nebel solltest du zumindest sehen können. Es hilft, etwas höher zu vergrößern, damit sich das Objekt vom hellen Himmelshintergrund besser abhebt.


    Der Mond als dankbares (und sehr schönes!) Beobachtungsziel wurde hier schon genannt. Vielleicht magst du auch dein Firstscope mit einem Folienfilter von Baader ausstatten um die Sonne zu beobachten. Kostet nicht viel und macht sehr viel Spaß.


    Grüße aus Gladbeck,
    Anke


    PS: Schau doch mal auf der Astrotreff-Landkarte, wer in deiner Nähe ist. Es lohnt sich als Einsteiger, mal mit einem erfahrenen Beobachter was zu machen und vielleicht auch durch ein größeres Gerät zu schauen. "Benachbarte" Sternfreunde kannst du ruhig per PN fragen, ob du mitbeobachten kannst.


    http://www.astrotreff.de/astromap.asp?Koord.x=0&Koord.y=0

  • Hallo Sebastian,


    Ein passender Bericht zu dem was mit einem 78mm/630mm Refraktor im Ruhrgebiet geht (südlicher Stadtrand Essen, Vorort-Randlage) ist hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=98231


    Bei einem 120mm Refraktor am gleichen Ort sieht es beispielsweise so aus: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=100323


    Von den Innenstädten heraus kannst Du das natürlich nicht machen. Bei Lichtverschmutzung gehen am besten Mond, Sonne (!), Planeten und ggf. Plantarische Nebel (mit UHC-Filter) sowie Doppelsterne und die helleren DS-Objekte wie M13, M42 etc.


    Wo steckst Du denn im Ruhrgebiet. Kann Dir ggf. Unterstützung bieten.


    CS
    Dirk

  • Das wäre super :) Komme aus Gelsenkirchen (Nord)...also ca. 40 min von Essen entfernt (Essener Süden nehme ich an? ländlich sozusagen ,)


    Das ist ein umfangreicher Bericht...sehr interessant, werd's mir durchlesen...


    Eine gute Funktion, die Landkarte...

  • Ich möchte kurz eine Rückmeldung zu den genannten Beobachtungstipps liefern:
    Mit dem Firstscope 76, und zwei Okularen (5mm und 20mm) war es mir gestern zum ersten Mal möglich, eine Galaxie zu beobachten :) Denke nach einigen Versuchen, es ist derzeit die einzige für das Teleskop und der Lichtverschmutzung: Bodes Galaxie M81 und M82 (also gleich zwei ,) Beide standen fast im Zenit und bei 20 mm und mit Hilfe von Stellarium konnte ich erstmal nur aufgrund der Sternenkonstellation die Stelle erahnen, wirklich erkennen ließen sich beide noch nicht. Mit 5mm (ca. 70x) War der Kern deutlich zu sehen, umhüllt von einer ovalförmigen schwachen "Wolke".


    Sehr schön.


    M13 und M3 übrigens waren auch zu erkennen, allerdings ließen sich keine Sterne auflösen. Sehr schön ist noch Praespae, dank der Nähe zum Mars derzeit auch eine Empfehlung für (absolute) Anfänger. Vielleicht stört nur der Mond seit einigen Tagen etwas...


    Außerdem möchte ich kurz anmerken, dass die Software Stellarium mit der Okularfunktion sehr hilfreich ist, das Star-Hopping zu erlernen. Hat man entsprechende Gebiete erstmal Schritt-für-Schritt erkunden, ist es anschließend ein Leichtes dies mit Sternenkarten (oder auch ohne) zu wiederholen.


    Weiterhin gutes Seeing.


    Grüße!
    Sebastian

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