Umbau- neuer Fangspiegel

  • Hallo zusammen,


    hatte es ja schon in einem anderen Beitrag erwähnt- ich hab mir einen neuen FS geleistet und in meinen 12" Galaxy eingebaut, hier ein paar Bilder von der Aktion.


    Der neue: kleine Achse ca. 66 mm, beste Qualität aus Pyrex. Dielektrik-Beschichtung mit 98% Reflektion und extremer Haltbarkeit. Oberflächenqualität besser als 1/10 Peak to Valley, incl. Interferogramm


    So steht es bei ICS im Shop- geliefert wurde ein Spiegel mit 1/20 Peak to Valley, also noch deutlich besser [:)]. Dazu bekam ich auf meine Bitte hin einen original GSO FS Halter umsonst mitgeliefert den ich etwas modifiziert habe.



    Auf die Rückseite habe ich 3 Widerstände mit Silikon aufgeklebt um bei entsprechend feuchtem Wetter den FS heizen zu können. Ausgelegt für 9V Blockzelle- Heizleistung etwa 0,8W. Ist nicht viel, soll aber ja auch nur leicht temperieren



    Über die Widerstände noch einen Streifen Alufolie damit die abgestrahlte Wärme Richtung FS geht



    Spiegel mit 6 ca. 5mm großen Plobs Silikon auf den Halter geklebt, als Abstandstalter 6 flache Streichhölzer zwischengelegt und mit einer Platte Metall zum Aushärten beschwert. Schaut nicht schwer aus- ist aber sauschwer- das Material ist Wolfram, die kleine Platte wiegt ca. 1,4kg [}:)]



    Ein Tag später- Silikon ist fest- auf dem Bild sieht man die seitliche Ausleitung für die FS Heizung- der 9V Block kommt später dann vorne direkt auf die FS Halterung- mit Klettband fixiert. Dadurch will ich mir die Drähte sparen die längs der Spinne nach außen geführt werden müssten. Ein 9V Block dürfte für ca. 2 Stunden Dauerbetrieb reichen, also für eine Nacht 2-3 Akkus nötig.



    Der alte und der Neue- man sieht beim Original den umliegenden Rand der Kunststofffassung. Auch ist erkennbar das der neue im Vergleich zum Original etwas nach oben versetzt ist- ich habe ca. 3,3mm Offset geklebt. Nach MyNewton war dieser Wert gegeben.




    Nach Einbau stellte ich fest das ich den neuen FS nicht weit genug nach vorn justieren kann, daher heute noch für die Spinnenhalterung 4 neue Löcher in den Tubus gebohrt. Versatz der Löcher nach vorn dabei 13mm. Damit bleibt genug Blech zwischen den Löchern stehen und die Justierung war auch möglich.


    Erster Eindruck von heute Abend- obwohl noch nicht 100% justiert- ein wunderbar scharfes Bild. Mond und Jupiter begeistern, Sternabbildung war auch sehr schön, dann kam leider leichter Dunst auf.


    Einziges Manko was ich gefunden habe- bisher kam ich mit meiner 2" 2fach Powermate und der daran per T2/2" Adapter angehängten SRL wunderschön in den Fokus- da fehlen mir nun ca. 2mm nach innen. Mal sehen, es gibt von Televue für die PM ja einen extra T2 Adapter, damit baut das Teil kürzer, vielleicht order ich mir den.


    Bericht ist wohl lang genug, reicht fürs Erste.


    Gruß und klaren Himmel


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    kleb dir auf die Stirnseite des Halters noch eine grosse Beilagscheibe oder ein passendes Alublech. Die Justageschrauben graben sich sonst in die relativ weiche Kunststoffoberfläche. Mit Scheibe erhöhst du die Justagestabilität....


    CS, Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Spiegel mit 6 ca. 5mm großen Plobs Silikon auf den Halter geklebt, als Abstandstalter 6 flache Streichhölzer zwischengelegt <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hoffe, das baut niemand so nach!
    Was hat dich dazu veranlasst, 6 Klebepunkte zu nehmen und dann auch noch so dünne Abstandshalter, obwohl wir dieses Thema in der Vergangenheit recht ausführlich diskutiert hatten?


    Mehr als 3 Blobs ist statisch überbestimmt und kann den Fangspiegel verspannen. In der Praxis wird er dieses auch tun - ob man das sieht, hängt von den Temperaturunterschieden und der Dicke der Blobs ab... und natürlich davon, wie genau man hinguckt (Seeing). Einen 1/20 Peak to Valley hast du so aber bestimmt nicht mehr.


    Siehe alte Beiträge:
    http://www.astrotreff.de/topic…TOPIC_ID=2463&whichpage=2
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=22393
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=51909
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=63030

  • Hallo Stefan,
    als Widerstände für deine Fangspiegelheizung, hast Du ausgerechnet eine Bauform genommen, die viel Leistung verträgt und dabei kaum Wärme abgibt.
    Dünner Widerstandsdraht direkt auf der Rückseite, wäre die bessere Wahl.
    So wie es jetzt ist, wird es nur schlecht funktionieren.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Stefan,


    ein einzelner Widerstand in das Gehäuse hinter dem FS angebracht ohne mechanischen Kontakt zum FS wäre weitaus günstiger. Dieser Widerstand sollte so bemessen sein, dass er in Betrieb ziemich heiß wird und damit die erzeugte Wärme überwieged durch IR- Abstahlunmg abgegeben wird. Das Gehäuse könnte noch mit Alufolie ausgekleidet werden. Da der FS rückseitig nicht belegt ist würde das Glas im wesentlichen durch die IR- Abstahlung des Heizwiderstandes erwärmt werden.


    Ansonsten bin ich wie Stathis der Meinung, dass man Deine Version der Befestigung lieber nicht nachbauen sollte.


    Gruß Kurt

  • Hallo zusammen,


    erst mal danke für die Rückinfos [B)].


    ==&gt; Hi Rainer: die Scheibe ist drauf, ist bei GSO/Galaxy seit einiger Zeit wohl Standard, die können auch was lernen [:D]


    ==&gt; Hi Stathis: an dem Punkt hatte ich nicht darüber nachgedacht, ehr nur das ich mit 6 verteilten Klebestellen eine gute Anbindung bekomme.
    Der Rand des originalen Halters ist ja schmaler geworden, deswegen kam ich auf die Idee mit den 6 Klebestellen.


    Lass mich aber gern eines Besseren belehren. Wenn ich die von dir gelinkten Beiträge durchsehe wären drei Klebestellen besser, kann ich ja abändern.


    Wie dick sollte so ein Plob dann sein? Ich hatte flache Streichhölzer für den Abstand zwischengelegt, also etwa so 0,8mm stark- zu dünn?


    Der Grund war das der neue Spiegel dicker ist als der alte und mit dem Offset auch noch weiter Richtung HS kommt- dachte zu dem Zeitpunkt ich würde mit dem Justageweg noch auskommen, was nicht der Fall war. Mit der neuen Position (weiter vorn) der Spinne hab ich nun genug Justierweg.


    ==&gt; Hi Jörg: Die Widerstände waren in meinem vorhandenen Bastelsortiment vorhanden, Konstantandraht leider nicht, daher diese Version


    ==&gt; Hi Kurt: Da ich keine Zuführung der Spannung von außen wollte und die Heizung mit einem 9V Blockakku betreiben will, kann ich keine hohe Leistung fahren- die erhältlichen Akkus liegen zwischen 170mAh bis max 250mAh und mit den 100 Ohm ziehe ich ca.0,9A- damit hält mir ein Akku bei Dauerbetrieb ungefähr 2 Stunden.


    Danke nochmals für die Tips


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">==&gt; Hi Kurt: Da ich keine Zuführung der Spannung von außen wollte und die Heizung mit einem 9V Blockakku betreiben will, kann ich keine hohe Leistung fahren- die erhältlichen Akkus liegen zwischen 170mAh bis max 250mAh und mit den 100 Ohm ziehe ich ca.0,9A- damit hält mir ein Akku bei Dauerbetrieb ungefähr 2 Stunden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    9 V an 100 Ohm würden 0,09 A und nicht 0,9 A fließen lassen. Diese ca. 0,8 W würden sehr wahrscheinlich ausreichen. Wenn Die mech. Abmessung des 100Ohm Widerstandes klein gewählt werden, dann wird dieser entprechend heiß und gibt die Leistumg eben überwiegend als IR-Strahlung ab und nicht durch Konvektionsströmug und Wärmeleitung wie bei Deinem Beispiel. Sicher würde Deine Art der Befestigumg auch den Tau– oder Raureifbelag auf dem FS zuverlässig vermeiden aber mit dem Risiko, dass der Spiegel durch die realtiv feste Ankopplung der Widerstände deformiert wird.


    Gruß Kurt

  • Uups,


    danke für die Berichtigung mit dem Strom- hatte vorhin geschrieben und kopfrechnen zugleich war wohl nix [}:)]


    Die Heizleistung reicht aus um die Widerstände leicht zu erwärmen. Ich habe sie auch nicht angedrückt, also sie liegen nicht flächig auf dem Spiegel auf.


    Mal sehen ob ich in den nächsten Tagen passenden Konstantandraht auftreibe, dann könnte ich es anders aufbauen. Im Moment dürfte es so sein das ein Teil der Wärme zum Spiegel abgestrahlt wird, der größere Teil der Wärme indirekt über die übergelegte Alufolie auch zum Spiegel reflektiert wird, aber eher verteilt.


    Damit sollte eigentlich eine punktuelle Aufwärmung des Spiegels vermieden sein.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Damit sollte eigentlich eine punktuelle Aufwärmung des Spiegels vermieden sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...müste mal jemand messen was mit so einem FS bei Heizungsbetrieb passiert. Ich hatte mal einen 54 mm FS mit überdimendionierter Heizleistung irrtümlich auf Dauerbetrieb geschaltet. Als mir das nach ca. 30 Minuten Beobachtungszeit eigefallen war fühlte sich der FS auffällig warm an. Aber bei der Beobachtung hab ich nix davon bemerkt. Das ist natürlich noch kein Beweis für Resistenz gegen Verspannung infolge von Erwärmung...

    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    ich hab aus der Arbeit einen alten Spigel für eine Umlenkeinheit, Rodenstock, ist aber verkratzt.


    Wenn ich dazukomme klebe ich da mal Widerstände auf, betreibe die Heizung mit unterschiedlicher Leistung und messe an verschiedenen Stellen die Temperatur um zu ermitteln wie diese sich im Spiegel verteilt.


    Weiß jetzt zwar nicht welches Trägermaterial für den Spiegel verwendet wurde, aber das dürfte fast unerheblich sein solange es Glas ist und keine Glaskeramik.


    Gruß
    Stefan

  • Hi!
    Ich möchte nochmal was fragen? Waren diese flachen streichhölzer zu dünn als abstandshalter?
    und noch eine Prinzipfrage: Warum ist es nicht gut wenn man eine ganze Silikonfläche macht statt einzelnen blobs? Der alte Spiegel bei mir war ja auch so eingeklebt, nur halt nicht silikon sondern mit so einem schaumstoffzeug.

  • Hallo Arpad,
    entscheidend ist bei elastischen Lagerungen nicht unbedingt die Anzahl der Plopps, sondern eher die Steifigkeit (Schubmodul).
    Die ist bei größerer Fläche (abhängig auch von der Höhe natürlich) auch größer.
    Optimal ist eine Verbindung, die gerade so das Gewicht des FS in den einzelnen Teleskopstellungen dauerhaft so halten kann, dass keine mess- bzw. sehbaren Fehler auftreten. In der Praxis ist das wohl nur mit großem Aufwand realisierbar. Mir persönlich ist die korrekte Position (Justierstabilität) deutlich wichtiger, als möglicherweise auftretender Asti. Deshalb mache ich lieber zu viele Plopps, als zu wenig.


    Stefan:
    Bevor Du gleich alles umbaust, probier es doch erst mal aus. Möglicherweise funktioniert Deine Konstruktion zufriedenstellend. Bei der Dicke (ich schätze 1,5cm) halte ich 6 gleichmäßig verteilte Plopps nicht unbedingt für untauglich.


    CS, Dennis

  • Hi Arpad,


    die Dicke/Höhe der Plobs mit Hilfe Abstandshaltung durch die Zündhölzer- da habe ich ja die Frage auch an Stathis zurückgegeben.


    Hinsichtlich der Anzahl der Klebepunkte bekam ich ja meine Schelte [:)] weil ich gleich 6 Punkte gewählt habe- 3 sind wohl ausreichend.


    Grund so wie ich es nun verstehe- wenn sich der Spiegel erwärmt/abkühlt führen zu viele Klebestellen dazu das er sich verspannen kann. Das dürfte auch auftreten wenn du ihn kreisförmig oder gar flächig klebst.


    Aber ich denke die alten Hasen geben uns beiden da noch die richtige Antwort drauf- hoffe ich doch.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    an dieser Stelle vielleicht noch ein alter Beitrag von mir zum FS-Einbau und zur Heizung, hat sich mittlerweile mehrfach bewährt:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=63030


    Der Spiegel wurde mit drei Blobs verklebt, ansonsten verzieht sich da Nichts, Du darfst nur nicht zu viel Power auf die Widerstände geben, 100-150mW sind vollkommen ausreichend.


    Gruß und cs,



    René

  • Hallo zusammen,
    ich möchte in dem Zusammenhang noch eine Frage zur dielektrischen Beschichtung in den Raum stellen:


    Wie groß ist denn der Wellenlängenbereich, in dem die 99% Reflexion erreicht werden? Bei Beford gibt es eine Beispielkurve, und da ist der 99% Bereich gerade mal 200nm breit. Und die Nebenmaxima bei asndderen Wellenlängen bringen es auf bestenfalls so 30% Reflexion.


    Grüße,
    Stefan

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