14er Rohling gegen 4mm Glasscheibe planschleifen?

  • Hallo,


    wo geschliffen wird, fallen Fragen, oder so ähnlich:


    Macht es Sinn einen 14"-Rohling mit 26mm gegen eine 4mm Glasscheibe planzuschleifen? Ich habe gerade mal mit 2 Chargen K180 geschliffen und die Spiegelrückeite wird schön gleichmäßig matt und auch die Eddingstriche verschwinden gleichmäßig (zumindest Rotationssymmetrisch). Ich frage mich nur, ob das mit der dünnen Scheibe überhaupt Sinn macht. Passt die sich nicht notgedrungen an jede Spiegelrückseite an, wenn sie zwischen 5kg Borofloat und einer Schicht Teppich "eingequetscht" wird, so dass sie in jedem Fall überall Kontakt hat?


    Falls dem so ist, wie dick müsste die Scheibe denn mindestens sein?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Kalle und Michael,


    Danke für die Antworten. Ich habe mir die Glasplatte nochmal angeschaut. Nach dem kurzen Schleifen sieht man, dass sie im Gegensatz zum Rohling nicht gleichmäßig angegriffen ist, sondern nur in einem etwa L-förmigen Bereich.


    Fazit: Sie passt sich also doch nicht so leicht durch Verformung an und sollte von daher zum Planschleifen funktionieren.


    Gruß,
    Martin

  • Nach meiner Vorstellung müsste man, um es 150-%ig zu machen, die Glasscheibe nicht auf Teppich, sondern auf eine harte Unterlage legen. Im Verlauf des Schleifens die Glasscheibe nicht bewegen. Da sie dünn ist, werden die Stellen, auf denen sie mehr aufliegt hochgedrückt und entsprechend von oben mehr weggeschliffen. Wenn Spiegelrückseite und Glasscheibe überall Kontakt machen, ist die Spiegelrückseite zimlich genau plan (oder zumindest rotastionssymmetrisch)


    Soweit meine Gedanken dazu, praktische Erfahrung mit dünnen sich unter Teppich wegbiegenden Scheiben habe ich nicht. Vielleicht kann jemand anders auch was sagen?


    Da du mit deiner Vorgehensweise vollen Kontakt am Spiegel hast, sollte es doch aber ok sein?

  • Hallo,
    hier wird doch nicht poliert, sondern gerade mal mit 180er die Rückseite plan geschrubbt. Das soll doch keine "polierte Platte" in Fangspiegelquali werden.
    Scheibe auf ein Stück Küchentisch, Dübel/Nägel gegen verrutschen; ein dünnes biliges Kunst-Fenster/Spülleder geht da auch als Anti-Rutschmatte. Und den Rohling darüber hin- und herschieben und drehen.
    Gruß

  • Hallo Martin,


    muss es denn unbedingt 4 mm Fensterglas- Murks sein? Du kriegst doch beim Glaser für wenige € wesentlich dickeres Bruchglas. Davon 2 - 3 Scheiben mit Epoxi verkleben ergibt ein gutes Werkzeug sowohl zum planschleifen der Rückseite und auch als Schleiftool. Nach den jüngeren Disdkussipnen wäre auch Granit eine gute Alternative. Das lässt sich im. Gegensatz zu Glasplatten sehr gut mit der Flex annähernd rund zuschneiden.


    Übrigens haben mir zwei Optik- Profis erklärt, dass es Sinn macht die Rückseite des Spiegels nicht nur annähend plan zu schleifen sondern auch noch zu polieren. Das hat irgend etwas mit oberflächennaher Spannungsveerteilung zu tun.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
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    Übrigens haben mir zwei Optik- Profis erklärt, dass es Sinn macht die Rückseite des Spiegels nicht nur annähend plan zu schleifen sondern auch noch zu polieren. Das hat irgend etwas mit oberflächennaher Spannungsveerteilung zu tun.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hi!
    nennt sich twyman effekt. ich hatte bei meinen monsterlinsen nincht die gelegenheit, das zu beobachten - ich habe aber auch immer beide seiten mit demselben grad behandelt. im grunde genommen glaube ich aber, dass das bei 25 mm und 14" nicht mehr soooo die grosse rolle spielt ....
    lg
    wolfi

  • Hallo Martin !
    Ganz ehrlich gesagt wäre sie mir zu dünn, denn beim schleifen biegt sich die dünne Scheibe zu stark durch, sodass sie eher die Form des rohlings annimmt als dass sie den Rohling planschleift. Also vom planschleifen kann hier nie die Rede sein. Mach es so wie Roland sagte klebe zwei weiter Scheiben dazu oder besorge Dir eine 16 - 19 mm Starke Platte .
    Grüsse

  • Mir wäre - bei einem Durchmesser-Dickenverhältnis von 1:14 sogar der Spiegel zu dünn ... von der Fensterscheibe zum planschleifen ganz zu schweigen.


    meint - Matthias

  • Hi wolfi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...im grunde genommen glaube ich aber, dass das bei 25 mm und 14" nicht mehr soooo die grosse rolle spielt ....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...weil wahrscheinlich wegen der geringen Dicke die Fehler in Form von irregulärem Asti überwiegen. Aber ich will den Martin nicht verunsichern. Mit einiger Geduld bekommt man den Deformations- Asti in Griff, so sagt man zumindest. Freiwillig würde ich so einen dünnen nicht schleifen wollen.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    ...weil wahrscheinlich wegen der geringen Dicke die Fehler in Form von irregulärem Asti überwiegen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    servus!
    naja - das ist halt so, bei so dünnen dingern. bei den korrektorlinsen vom lurie habe ich aber keine andere wahl (es scheint aber funktioniert zu haben).
    lg
    wolfi

  • Danke an alle für die Tipps zum Planschleifen. Ich werde mal nach einer Granitplatte Ausschau halten.


    Dass der Rohling dünn ist, ist schon klar. Aber da ich schon mit einem Dobson mit vergleichbarem, selbstgeschliffenen Spiegel (von FHarry) beobachten und beglückende Momente erleben durfte, habe ich da keinerlei Hemmungen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich habe auch einen 14" Rohling mit 25mm Dicke. Hatte ich mit einer Granitplatte geschliffen. Meiner befindet sich im Moment bei der Politur und ärgert mich ganz schön mit Kratzern ;)
    Aber das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinbekämen!


    Grüße,
    Florian

  • Wenn ich mir die Beträge von Kurt, Birki und Matts durchlese, könnte man zum Schluss kommen, dass es mit eine 4 mm Glasscheibe nicht gehen kann. Wenn man es aber nach meiner oben beschriebenen Methode (auf harter Unterlage, Glasscheibe nicht bewegen) macht, sollte es funktionieren, da in diesem Fall ja nicht mehr nur das 4 mm dünne Glas trägt, sondern die Unterlage hinzukommt. Das Verfahren wurde übrigens von Alois im alten Thema Astigmatismus: Spiegelrückseite nicht ganz Eben! vorgestellt. Warum sollte das nicht funktionieren?


    Martin,
    falls du nach wie vor unsicher bist, kannst du den Spiegel auch Dienstags zum Spiegelschleiftreffen mitbringen. Dort haben wir noch Tassilos 20-Zöller mit wunderbar planer Rückseite rumliegen gegen den wir planschleifen könnten.


    Ich sehe aber ehrlich gesagt das Problem überhaupt nicht. Bitte korrigiert mich, wenn ich hier zu blauäugig herangehe.


    ==&gt; Matts
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir wäre - bei einem Durchmesser-Dickenverhältnis von 1:14 sogar der Spiegel zu dünn ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, vor 5 Jahren hätte man jeden für irre erklärt, der sowas vor hat. Bei all den Problemen die wir hier im Forum wälzen, dürften Teleskopspiegel eigentlich überhaupt nicht möglich sein[:)]

  • Hi Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ja, vor 5 Jahren hätte man jeden für irre erklärt, der sowas vor hat. Bei all den Problemen die wir hier im Forum wälzen, dürften Teleskopspiegel eigentlich überhaupt nicht möglich sein[:)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    klar sind die möglich, aber nicht so sehr perfekt. Das gute daran ist, man merkt es bei der Beobachtung nicht[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Stathis,
    immerhin bringst Du die superflachen Scheiben (max. Dicke 25mm bei fast beliebiger Größe) unter die Leute.


    Ich gebe Dir aber Recht, 25mm Scheiben jenseits von 250mm Durchmesser rückseitig plan zu schleifen im Mikronbereich, um sie dann beim Polieren auf einem Teppich zu legen, halte ich auch für Overkill oder Inkonsequenz (je nach Sichtweise).
    Andererseits, habe ich eine feste Unterlage (Küchenplatte, Steinplatte), stellt sich die Frage, wie plan und stabil diese ist. -&gt; Anderes Thema...
    Gruß

  • Hallo Schleifgemeinde,


    es gibt neue Erkenntnisse und leider auch Probleme mit dem Planschleifen meines 14-Zöllers:


    heute habe ich nochmal ca. 20min mit K180 auf der 4mm Glasplatte die Rückseite geschliffen, diesmal aber ohne Teppich zwischen Tische und Glas, sondern nur mit einer dünnen Plastiktischdecke als Schutz für den Tisch und als Anti-Rutschmatte.


    Irgendwie hatte ich dann doch das Gefühl, dass sich die Glasplatte etwas unter der Last des Spiegels durchbiegt und dadurch hauptsächlich der Rand des Spiegels traktiert wird.


    Daraufhin bin ich dann doch losgezogen, um eine Granitplatte zu besorgen. Brauchte eh noch ein paar Sachen vom Baumarkt. Nach längerer Odysee durch diverse Baumärkte (Obi, Hornbach, Toom) bin ich dann bei Praktiker endlich fündig geworden. Eine 40cm Granitplatte mit ca. 3cm dick für 7 EUR. Wobei, ob es wirklich Granit ist, da bin ich mir nicht so ganz sicher da die Beschriftung im Laden nicht so eindeutig war, womit wir bei Problem 1 sind. Beim Schleifen ist vom Rand mal ein Stück abgebrochen, und das ist relativ bröselig. Habe ich da einen anderen Stein in Granitoptik erwischt??? Wegen der Brösel habe ich keine Bedenken, da ich die Platte nur für die Rückseite herneheme (für vorne habe ich schon ein Fließentool von Harry ausgeliehen, das aber wegen etwas krummer Rückseite nicht zum Planschleifen taugt). Aber hat es sonst irgendwelche Nachteile, wenn der Stein z.B. zu weich ist?


    Beim Schleifen hat sich dann folgendes Bild ergeben: Ich habe gleich am Anfang mal einen Eddingtest gemacht. Die Striche verschwanden insgesamt relativ gleichmäßig, allerdings blieben die äußeren ca. 2 cm stehen. Habe ich jetzt mit der Glasplatte einen abgesunken Rand an der Unterseite fabriziert, oder war der schon da??? Ich habe dann ca. 2 Stunden mit K180 geschliffen (MOT, wenig Überhang, nur Spiegel gedreht) und der Bereich, wo der Strich nicht weggeht, ist jetzt auf gut 5mm geschrumpft. Aber irgendwie geht es nun extrem zäh vorwärts.


    Nach Aussage von Stahis würde es ja reichen, wenn der Spiegelrückseite rotationssymmetrisch ist, was eigentlich schon die ganze Zeit der Fall ist. Aber wenn ich jetzt noch mit K320 schleifen, dann bleibt natürlich der Rand unbearbeitet. Macht das was? Soll ich noch eine Stunde mit K180 weitermachen (ächz)???


    Gruß,
    Martin

  • Hi,


    nach nochmal einer Stunde K180 Schleiefn auf der Rückseite mit Granittool (oder was immer es ist) geht der Edding schön gleichmäßig weg. Pfeiltiefe habe ich auch keine reingeschliffen!


    Das Problem, warum es gestern so langsam vorwärts ging war, dass ich zuviel Wasser beim Schleifen verwendet habe. Das war wohl mehr Aqualplaning. Mit weniger Wasser und deutlich mehr Körpereinsatz (da war ich von meinem 4,5-Zöller wohl noch etwas verwöhnt) ging es dann heute deutlich schneller vorwärts.


    Also alles wieder im grünen Bereich!


    Aber die 4mm Glasplatte war wohl doch nicht so ideal...


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinM</i>
    <br /> Habe ich da einen anderen Stein in Granitoptik erwischt??? Wegen der Brösel habe ich keine Bedenken, da ich die Platte nur für die Rückseite herneheme (für vorne habe ich schon ein Fließentool von Harry ausgeliehen, das aber wegen etwas krummer Rückseite nicht zum Planschleifen taugt). Aber hat es sonst irgendwelche Nachteile, wenn der Stein z.B. zu weich ist?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Wenn die Platte aus weichem Material ist, dann gibt das beim Schleifen einen furchtbaren Schlamm und das Tool arbeitet sich schnell ab. Ist mir mal passiert als ich einen undokumentierten Feldstein benutzt habe.
    Vermutlich hat sich deine 4mm Glasplatte durchgebogen und den Rand mehr bearbeitet als das Spiegelzentrum, das macht aber glaube ich nicht so viel aus auf der Rückseite.
    Grüße Martin

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