Theoretische Überlegungen zur Stereobasis 3D Mond

  • Hallo!


    Um einen Stereomond zu bekommen benutzt man entweder die Eigenbewegung des Mondes wie meinereiner das schon öfter hier präsentiert hat oder man macht zeitgleich ein Bild von sehr weit entfernten Positionen auf der Erde.


    Die größte Entfernung wären Nord und Südpol. Hier hat man aber das Problem, dass man zur gleichen Stunde am einen Ende Tag und am anderen Nacht hat. Das Gleiche gilt für Querverbindungen OstWest. Die Frage ist jetzt wie wirkt sich eine Zeitverschiebung auf ein 3D Bild aus? Wenn ich zum Beispiel ein Bild in Australien mache und das 2. Bild hier erst 6h später (Zeitverschiebung eingerechnet). Würde sich das auf die Stereobasis auswirken oder wäre es sogar besser wenn die beiden Bilder am gleichen Tag aber beim Höchststand des Mondes gemacht würden. Ich bin da ein wenig ratlos...


    Die Formeln zur Berechnung der Stereobasis sind verwirrend. Mit der Russentonne (1000mm Brennweite) soll die Basis nur 475km sein mit einem 50mm Objektiv (what you get is what you see) 9504km. Die Entfernung Sydney/Frankfurt beträgt 16000km. Das sollte auf alle Fälle reichen, oder? VirtualMoonathlas zeigt den Mond aber als flache Scheibe, trotz verschiedener Örtlichkeiten.


    Mir ist zu Ohren gekommen, dass man eines vom ITV aus gemacht hat und zeitgleich eines von Südafrika aus ( ca. 9300km). Das soll einen guten Effekt gehabt haben. Gesehen habe ich die Bilder nicht. Vielleicht hat die jemand oder weiß wer sie hat?


    Fragen, Bedenken, Anregungen erwünscht!


    Sabine

  • Hallo Sabine,


    warum die Brennweite der entscheidende Faktor für den Kameraabstand sein soll, ist mir nicht nicht klar. Die Brennweite ändert nichts an der Perspektive, die ändert sich nur durch den Standort. Natürlich muss die Auflösung so gut sein, dass die Perspektiveunterschiede erkennbar sind. Dabei spielt aber auch die Kameraauflösung (Pixeldichte) eine Rolle und im geringen Mass der Mondabstand.
    Ich habe da einen ganz anderen Ansatz: Das räumliche Sehen über die Parallaxe funktioniert bis etwa 10 Meter, also etwa dem 150-fachen Augenabstand (Basislänge). Da der Mond eine Entfernung von ca. 385000 km hat, sollte ein Kameraabstand von 2500 bis 3000 km für eine ausreichende Perspektiveänderung sorgen, sofern die Bildauflösung gut genug ist, diese Unterschiede deutlich zu zeigen.


    Gruss Heinz

  • Hallo,
    bei gleichzeitigen Aufnahmen von Nord- und Südpol der Erde gibt es keine tageszeitlichen Verschiebungen. Das ist hier falsch dargestellt. Etwas anderes wäre aber störend: Der Mond würde den Stereoeffekt "auf der Seite liegend" zeigen, also nicht N oder S oben. Die widerspräche dem gewohnten Anblick.
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo!


    (==>)Mintaka
    Ich habe die Formel von der DGS und Wikipedia. Allerdings berechnen die damit auch wie der Betrachter vorm Projektor sitzt. Die Brennweite bei Makroaufnahmen leuchtet mir ein. Dann ist es eine Vergrößerung bei sehr nahem Abstand. Bei Objekten im Unendlichen leuchtet mir das auch nicht ein. Ich bide mir ein, dass man bis 50m Entfernung eine gewisse Parallaxe in den Aufnehmen hat, ev sogar mehr. Das sieht man wenn man Panoramaaufnahmen macht. Die Laterne ganz hinten hüpft immer in der Gegend rum.[;)] Wie kommst Du denn jetzt genau auf die 3000km?

    (==>)Avier50
    Nun im Sommer ist am Südpol 20h dunkel und am Nordpol hell, im Winter umgekehrt. Das ist schon mal blöd. Bleibt die Zeit dazwischen wirds auch schwierig, entweder ist er am Nordpol oder am Südpol zu sehen. Ist aber wurscht. Das ist sowieso zu kalt.[:D]


    Gruß


    Sabine

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sabine</i>
    <br />Wie kommst Du denn jetzt genau auf die 3000km?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist die Objektentfernung durch den Faktor 150 (plus etwas Sicherheitszuschlag, ich hatte 2500 - 3000 km genannt). Dadurch ergeben sich die selben Winkel, wie die, ab denen ein Mensch durch Parallaxe räumliche Wahrnehmung hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Raumwahrnehmung#Parallaxe). Ich bin von 67 mm Augenabstand ausgegangen.

  • Hi!


    Ich habe gestern mal ein Experiment gemacht. Mond im Stundentakt. 6h Zeitdifferenz habe ich geschafft.


    Die Fragestellung war: Tritt der 3D Effekt durch die Libration des Mondes schon nach wenigen Stunden ein? Wenn nicht kann man den zeitlichen Unterschied so lange vernachlässigen wie die Libration nichts aus macht. Ich würde sagen 6h gehen locker. Im 6h Bild sehe ich beim Schielen (parallel kann ich nicht) immer eine leichte Spalttablette, egal welcher Mond rechts ist. Beim 1h Bild noch weniger. Scheint dann am ehesten eine optische Täuschung zu sein was den 3D Effekt angeht.


    Seht selbst:


    1h Unterschied


    6h Unterschied Parallel/Schielen egal



    vlobg


    Sabine

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