Wie fällt ein Satellitenabsturz zusammen?

  • Hallo!


    Ich habe gerade einen kleinen Aufsatz über Satelliten in der Erdatmosphäre geschrieben [8D].., siehe:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=135840
    zweite Antwort von mir von 31.05. 17:02 Uhr.


    Ich habe mich dafür informiert, warum ein Satellit <b>nicht abstürzt</b> und heraus kam, das dafür Flieh- und Erdanziehungskraft verantwortlich sind, die sich gegenseitig die Waage halten; den Satelliten so weder herunter fallen noch ins Universum heraus fliegen lassen.


    Nun stelle ich mir die Frage: Wie kommt es dann zu diesen ganzen, ob kontrollierten oder unkontrollierten, Satellitenabstürzen? Sind diese physikalischen Kräfte von Menschenhand denn in irgendeiner Art bedienbar? Oder gelten sie nur für eine gewisse Höhe oder Feld?


    Viele Grüße
    Martin


    P.S.: Bitte nicht zu wissenschaftlich, ihr wisst, Stellariumastronom.. [;)][8D]
    Habe auch schon gegoogelt, finde aber nichts..

  • Eine Erklärung ist richtig aber leider etwas idealisiert.
    Die Erdatmosphäre reicht ziemlich weit in den Orbit hinein und bremst die Satelliten. Dadurch fällt die Umlaufgeschwindigkeit und damit die Fliehkraft. Die Erdanziehung lenkt den Satelliten in eine tiefere Umlaufbahn, wo die Atmosphäre dichter ist. Dann ist die Bremswirkung stärker und es geht immer weiter so nach unten bis die Atmosphäre in die Lithosphäre übergeht. Dann steigt die Bremswirkung bedeutend an...


    PS: ... wenn es der Satellit bis dahin geschafft haben sollte. Meistens sind es ja nur noch ein paar Brocken.

  • Hi Martin,


    die Dinger haben ja Treibstoff mit an Bord und können durch diesen in ihrer Lage stabilisiert werden. Ist der Satellit am Ende seiner Lebnszeit angekommen und es ist noch ein Rest Treibstoff vorhanden dann kann man das Teil mit diesem Rest entweder weiter nach außen drücken oder eben kontrolliert nach unten holen- damit der Satellit dann an einer unproblematischen Stelle abstürzt und verglüht.


    Ist jedoch kein Treibstoff mehr an Bord dann fliegt das Dingens solange da oben herum bis es entweder mit einem anderen Satellit zusammenstößt oder durch die Restatmosphäre soweit abgebremst wird das er von selber gar runterkommt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Martin,


    ein Aufsatz ist was anderes, aber ok.
    Alle Objekte, welche sich in einem erdnahen Orbit befinden fallen irgendwann auf die Erde zurück. Die Erklärung wurde schon gegeben.
    Das sich die Flieh- und Anziehungskräfte aufheben gilt nur für Objekte in den Lagrange Punkten.
    Dort sind diese praktisch zwischen der Gravitation zweier andere Körper "gefangen".
    In Näherung gilt das auch für Objekte auf einer geostationären Bahn. Diese fallen, wenn sie nicht mehr kontrollierbar, sind in eine taumelnde Bahn welche nicht ortsfest ist aber zumindest sicherstellt, dass sie nicht in absehbarer Zeit auf die Erde fallen.


    Gruß Dirk

  • Moin Dirk,
    Lagrangepunkte
    ... sind nur Positionen, wo die Umlaufgeschwindigkeit um das Zentralobjekt (gewöhnlich die Sonne) gleich der Umlaufgeschwindigkeit des kreisenden zweiten Himmelskörpers (z.B. die Erde) ist. Die Anziehungkräfte von Sonne und Erde heben sich da nicht auf, sondern wirken zusammen gerade so, dass der Satellit (oder Trojaner) ebenfalls genau ein Jahr um die Sonne braucht. Beim L2 addieren sich die Anziehungskräfte sogar, damit der Satellit auf größerer Umlaufbahn (außerhalb der Erdbahn) dennoch in einem Jahr die Sonne umkreist. Hinsichtlich Stabilität (Stichwort 'gefangen') sind nur die Lagrangepunkte L4 und L5 geeignet (je 60° versetzt auf der Erdbahn vor und hinter der Erde). Die Punkte L1, L2, L3 sind labil, sprich man muss dafür Sorge tragen, dass man dort auch bleibt.


    Fliehkraft
    ... ist eine Scheinkraft*. Tatsächlich sorgt die Anziehungskraft (Zentripetalkraft) für die Kreisbewegung, des ansonsten durch seine Trägheit geradeaus fliegen wollenden Körpers.


    * z.B. bei Kurvenfahrt im Auto. Der Fahrer wähnt sich zum Auto (als Bezugssystem) in Ruhe (er sitzt im Sitz). Das Bezugssystem ist ein beschleunigtes Bezugssystem (wegen der Kurvenfahrt). Nur so empfindet man seine Trägheit als Fliehkraft.

  • Danke für die Antworten.
    Kurzes Wort zum Treibstoff: den klammerte ich hier bewusst aus, da ich ja von der reinen Verformbarkeit der Größen mich informieren wollte.


    Warum der Satellit dann abstürtzt, lässt sich dann am besten mit der Erklärung von stefan-h erklären:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">oder durch die Restatmosphäre soweit abgebremst wird das er von selber gar runterkommt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Viele Grüße
    Martin

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