Ethos 17 goes f/3

  • Hallo Fans dicker Linsenstapel,


    in zwei klaren Nächten konnte ich das Ethos 17 an meinem 28" f/3.1 Dob ausprobieren, oder besser gesagt geniesen. Und da die NEAF Aktion(*) nicht mehr lange läuft, stelle ich hier meine Eindrücke und Überlegungen rein, vielleicht hilft es Euch die "schweren" Entscheidungen des Lebens richtig zu treffen[^]


    Um es vorweg zu nehmen: Nobel geht die Welt zu Grunde! Es ist Luxus!


    Warum gerade 17mm?
    So ein großer Dob hat ein Problem - der Vergrößerungs-Bereich in dem man noch feine, punktförmige Sterne hat ist sehr klein. Das geht von der Minimalvergrößerung 100x los, oft bis 150x, mit Abstrichen 200x, selten bis 350x, nur bei sehr gutem Seeing. Darüber gibt es mehr oder weniger große Sternknödel.
    Damit das große, teure 100-Grad Feld irgendwie ästhetisch rüberkommt, bleibt nur der untere Vergrößerungsbereich. Das 21'er Ethos + Paracorr bei 119x wäre ein Kandidat. Die 6mm Pupille finde ich allerdings in Punkto Himmelshintergrund zu hell. Weiterhin ist mein leichter Augenasti bei 6mm schon ansatzweise fühlbar, das wird nicht besser. Bei *dem* Preis muss man auch echt beobachten können, langfristig. Zum Suchen habe ich ein 26'er Nagler. Das 26'er ist rundum ein feines Okular und kommt auch nicht weg. (Die T6 Nagler haben irgendwie wenig Flair, gleichwohl optisch sehr gut! Klein, leicht und damit praktisch zum Beobachten und Okularwechsel. Der Begriff "Arbeitspferd" würde passen, nur klingt das irgendwie anstrengend, nach Schweiss und Muskelkater, sooo schlimm ist Sternegucken nun auch wieder nicht...)


    Beim DSM hat dann jemand (Gerd war's) das 17'er angebracht. Perfekt, passt! 150x mit knapp 5mm Pupille.
    Es ist erstaunlich leicht und schmal für die Größe. Da könnte man, ja genau, die 2x Powemate - und es gibt ein 8,5mm Ethos gratis!
    Gesagt getan, das 17'er liegt nun dauerhaft im Koffer!
    Zusammen mit dem 26'er, beide sind übrigens gleich schwer, daneben ein 40mm Plössl. Letzteres kann man mit der 2xPowermate+Paracorr tatsächlich verwenden! Der Augenabstand ist generös, der Blick etwas eng...


    Wie schlägt sich das 17'er nun am 28" f/3,1?
    Grandios! Ich habe noch kein Okular gesehen, was die reine Koma eines schnellen Newton-Spiegels so perfekt gezeichnet hat, ohne okulareigene "Beigaben". Wie aus dem Lehrbuch, spricht für eine ausgezeichnete Korrektur sämtlicher Okularfehler. Ohne den Paracorr natürlich. Mit Paracorr, der alte Typ I ist das Bild dann ziemlich gut. Die Koma ist fast weg. Bei normalem Seeing wirken die Sterne, mit Ausnahme der ganz hellen, noch punktförmig. Das Gesichtsfeld ist indirekt bequem zu überblicken. Man kann einen Stern nahe der Feldblende platzieren und merkt sofort wenn er verschwindet oder auftaucht. Das große Feld kommt in der niedrigen Vergrößerung gut zur Geltung. Mit der 2xPowermate wirkt es nicht mehr so groß, es sind nicht mehr so viele Sterne im Feld, ein Effekt der bei den Naglern schon auffällt, denn auch das 26'er wirkt weiter als die T6 Typen mit den kurzen Brennweiten. Zusätzlich verstärkt wird der Eindruck durch die große Augenlinse. Insgesamt ein großer Wurf, so ein Riesenfeld scharf zu bekommen! Einblickverhalten ist sehr gut, Gewicht und Form passen.
    Ein paar Bilder vom 17'er und 26'er, oben und unten, Augenlinse etc.
    Aufpassen muss man, wie auch bei den großen Naglern, beim Okularwechsel. Die gute Nachricht - es ist selten notwendig[:)]




    Die Kombination mit Paracorr und/oder Powermate


    Beide 2'er Kombinationen liegen, trotz des Hebels, im grünen Bereich des OAZ - übrigens auch ein Argument gegen das 21'er, das wäre grenzwertig.
    Nur alle zusammen, also in der Reihenfolge Powermate-Paracorr-Ethos ist etwas zu viel des gutes. Wer lange Arme hat kommt auch damit klar[:D] Im Ernst, das Bild ist mit der 3'er Kombination sehr gut! Nur eben Stress für den OAZ. Aber das "8,5mm Ethos" erfüllt auch ohne der Paracorr seinen Zweck, das Seeing verschmiert bei 256x einen Teil der Koma und den Rest muss man ignorieren. Beobachten kann man damit allemal. Bei sehr guten Seeing versucht man sein Glück eher mit 500x aufwärts.



    Abschließend: Das ganze bezieht sich auf f/3.1 bei einer Brennweite von 2,18m! Das kann bei kürzeren Brennweiten anders aussehen denn die Bildfeldwölbung ist dort größer, bzw krümmer. Mir ist schon öfters mit anderen Okularen aufgefallen, dass das Bild in kleinen, schnellen Newtons um die f/4 nicht so toll ist. Also auch eine Frage der (zufälligen) Passung zwischen Okular und Optik und nicht 1:1 am Öffnungsverhältnis festzumachen.


    (*)Fussnote: Ich bin kein Televue Werbeträger. Trotzdem, solch einen Glasstapel in dieser Perfektion zu designen verdient Respekt. Das ist für jeden klar, der sich für Optik interessiert und vielleicht mal mit OSLO gespielt hat.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    wenn ich den Anfang Deines Postings richtig interpretiere hast Du also zugeschlagen und Dir das 17er geleistet, oder? Ich kann Deine Überlegung zur Wahl des 17ers gut nachvollziehen. Für mich ist auch das Okular für 5.5mm AP das meistbenutzte Übersichtsokular. Das für 7mm kommt eigentlich nur bei extremen Objekten und mit Filter zum Einsatz. Da Dein Himmel vermutlich im Mittel etwas aufgehellter ist als bei mir, läuft das auf etwa dasselbe hinaus bei Dir.


    Ich hatte ja die Ehre [:D], Gerd's E17 auf dem DSM an Deinem Teleskop mittesten zu dürfen. Mein Eindruck deckt sich ziemlich genau mit Deinem. Ohne Paracorr die bilderbuchmäßigste Koma die ich jemals gesehen habe, mit dem Paracorr dann feine Sterne fast bis zum Rand. Ich war erstaunt, dass der alte Paracorr das auch bei f/3.1 noch gut hinbekommt und kann den Hype um den neuen Paracorr II nicht so recht nachvollziehen. Vielleicht bin ich da nicht pingelig genug [;)]


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,
    ja genau, zugeschlagen, geb ich nicht wieder her[^]
    Normalerweise kaufe ich die Okulare nicht für ein bestimmtes Teleskop sondern eher die langbrennweitigsten der Serie. Die Nagler 31T5 und 13T6 zum Beispiel. Oder was sonst rundum gut gelungen ist, wie das Nagler 26.
    Das nächste wäre das Ethos 21 geworden, aber wie gesagt ein paar Gründe sprechen dagegen und sowas schweres macht nachts um zwei keinen Spaß mehr. Da ticken die Uhren einfach anders. Das hat mich beim 31'er immer sehr gestört. Es passt nicht mehr in die Jacke, man hat keine Hand mehr frei, muss immer so aufpassen mit dem Klotz, lauter so Sachen.
    Dein Setup mit dem Panoptik 24 ist da noch besser, das spart diesen nervigen 2"-Adapter. Das Panoptik 19 war deshalb schon auf meiner Habenwill-Liste. Aber irgendwie bin ich doch sehr zufrieden mit dem Ethos, ich surfe gern ziellos zwischen den Sternen und lasse mich überraschen, dafür ist es echt genial.


    Den Test ohne Paracorr hatte ich auf der DSM Wiese verpasst, interessant, daß Du das gleich so gesehen hast mit der Koma. Ich habe etwas gebraucht, um das richtig zu realisieren. Komischerwiese ist der Paracorr bei dem Ethos ein Muss. Ansonsten gehen die Meinungen über den Paracorr ja sehr auseinander, die einen meinen bei f/4.5 muss man den unbedingt haben, andere sagen das Ding taugt nichts.
    Wahrscheinlich braucht es genug Koma, damit er anspringt, wenn er einmal läuft funktioniert er auch[:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hi Kai,
    besorg Dir noch ein paar Klemmringe und Verlängerungshülsen für die Ethose und Co., dann kannst du alles auf 2" setzen und mit den Klemmringen auch gleich homofokal einstellen. So macht beobachten dann gleich noch mehr Spaß.


    Fokaloffsets der Okulare kannst Du in meiner Tabelle im Wissensspeicher ablesen.


    Gruß
    und klaren Himmel.


    PS: Bei dem f/3-Monstrum würde ich mir überlegen, ob ich den Paracorr nicht im OAZ gleich eingebaut haben möchte. Televue bietet da doch eine Version integriert im Moonlite an, oder?

  • Hallo Kalle,
    um den Plural von "Ethos" muss ich mir derzeit keine Gedanken machen. (Da geht's ja schon los: Ethose, Ethoi...?)
    Ich hab nur das eine.
    Aber an den T6 Naglern werde ich vielleicht parfokale 2" Hülsen ranbauen, mal sehen, die werden auch schnell unhandlich. Zum Durchzappen sind die kleinen T6 echt genial, oder wenn man das Objekt verloren hat. Als Normalmensch denkt man, die Sterngucker haben Probleme, mann o mann! Du weißt was ich meine, nach Mitternacht muss alles so simpel wie möglich sein.


    Das Integrated Paracorr Dingens ist schon schick:
    http://starlightinstruments.co…_info.php?products_id=334
    Bin mir allerdings nicht sicher, ab der Spiegel-Paracorr-Abstand bei einem Gitterrohr-Dobson immer konstant ist, und was die Toleranzen sind. Beim normalen Paracorr geschieht dieser Ausgleich automatisch beim Fokusieren. Naja, und der Preis ist etwas ambitioniert.


    cs Kai

  • Hallo Kai, Reiner und Kalle,


    wir haben am 30"F4 zu 99% nur noch drei Okulare in Verwendung.
    31mm Nagler=100x, 17mm Ethos=180x, 10mm Ethos=300x.
    Die Abstufung finde ich gelungen und bezüglich der Okularpreise "eng" genug.
    <font size="3"><b>Diese Okulare haben wir und unsere Fernrohre verdient[;)]</b></font id="size3">


    "Ethos statt Spoiler"

  • Hallo Gerd,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... und bezüglich der Okularpreise "eng" genug.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">So kann man es natürlich auch ausdrücken[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diese Okulare haben wir und unsere Fernrohre verdient<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Schöner Satz, sollte meine Frau zufällig mitlesen, kann ich mir schon mal Gedanken über ein Kompensationsgeschenk machen. Aber sie hat sich hinreißen lassen und einen Blick auf dem Mond geworfen (obwohl eigentlich "schon mal gesehen"), fand das sehr beeindruckend und kam zu demselben Schluss. Nur weiss ich nicht ob das Fernrohr oder ich das verdient haben, will nicht weiter nachfragen...


    Wie findest Du das 10'er? Man sieht es selten weil viele mit dem 13'er angefangen haben.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo,
    kann das nur bestätigen was Kai schreibt es sind tolle Okulare. Wir haben sie allerdings nur bei f4,5 getestet. Und man gönnt sich ja sonst nix.
    Kai: Außerdem verdient hast du dir das sicher nach so einer Arbeit den 28er selbst zu bauen und zu schleifen.


    Das 13er Ethos wäre ebenfalls zu nennen und bei gutem Seeing ein echt tolles Okular. Und bei dir Kai mit Paracorr ca. 200fach.
    Weiterhin gute Sicht und richtig: das Ergebnis der Arbeit mit den tollen Okularen genießen.


    cs Andreas

  • Hallo Kai,
    danke dass Du deine Erfahrungen mit der Okularwahl an f/3 mit uns teilst.
    Verdient hast Du dir das 17er ganz bestimmt!
    Ich konnte mich bisher noch beherrschen und benutze Nagler T5 (26 und 20 mm) T6 (13 und 9 mm) sowie ein altes T2 7mm. Das 20er ist nicht unbedingt nötig, bietet bei manchen Objekten aber etwas mehr Seherlebnis. Praktisch alle benutze ich bei jeder Beobachtungsnacht.


    Beim letzten Neumond konnte ich mal eine ganze Nacht die Explore Scientific Okurs testen. Das 20er und das 9er würde ich mir anschaffen, wenn die Naglers nicht schon so gut wären.
    Und auch mein EIndruck ist: Von diesen Superweitwinkel-TEilen braucht man wirklich nicht alle Brennweiten.
    Subjektiv fand ich übrigens als Brillenträger den Einblick bei den Explore Scientific Okus minimal besser als beim 13er Ethos.


    Was mich bei allen Ethössern und Explore Scientifics aber tierisch nervt, ist die völlig unterschiedliche Fokuslage bei den einzelndn Brennweiten. Ich finde, das ist bei dieser Preislage eine Zumutung!
    Allerdings habe ich auch ein klein wenig Verständnis dafür, denn die eh schon extrem lang bauenden kurzen Brennweiten wären in parfokaler Ausführung moch etwas länger[B)]. So gesehen ist Kalles Vorschlag wohl die zweitbeste Lösung. Die beste wäre, so einen Klemmring würde ab Werk ohne Aufpreis immer dabei liegen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diese Okulare haben wir und unsere Fernrohre verdient<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Volle Zustimmung, Gerd! Wer so ein Teleskop selbst konstruiert und im Schweiße seines Angesichts baut, hat nur die besten Okulare verdient!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Integrated Paracorr Dingens ist schon schick:
    http://starlightinstruments.co…_info.php?products_id=334
    Bin mir allerdings nicht sicher, ab der Spiegel-Paracorr-Abstand bei einem Gitterrohr-Dobson immer konstant ist, und was die Toleranzen sind. Beim normalen Paracorr geschieht dieser Ausgleich automatisch beim Fokusieren. Naja, und der Preis ist etwas ambitioniert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hab mal in die Bedienungsanleitung 'reingeschnuppert.
    Es ist alles justierbar. Wenn man dan Hauptspiegel nur mit 2 Schrauben kollimiert und die dritte nicht anfasst, sollte sich der Fokus kaum ändern. Schlampige Bauweise beim Gittertubus muss man sich wohl verkneifen. Und zum Kollimieren muss man die Linsengruppe des Paracorr jedesmal rausnehmen. Ok, zum Transport wird man das Teil eh in die Okularkiste verfrachten und nicht am Hut lassen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ohne Paracorr die bilderbuchmäßigste Koma die ich jemals gesehen habe, mit dem Paracorr dann feine Sterne fast bis zum Rand. Ich war erstaunt, dass der alte Paracorr das auch bei f/3.1 noch gut hinbekommt und kann den Hype um den neuen Paracorr II nicht so recht nachvollziehen. Vielleicht bin ich da nicht pingelig genug<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielleicht vignettiert der alte Paracorr schon so stark, dass der effektive Strahkegel am Bildrand eh nur f/4 ist?
    Im Ernst, mit 2" vorn und 80 mm oder mehr Baulänge hat man leider bei f/3 immer Vignettierung. Eigentlich bräuchten wir einen Komakorektor mit 3" Frontlinse, die existierenden Produkte sind für ein 28" f/3,1 Teleskop unterdimensioniert. Nur wer soll das bezahlen?
    Außerdem kann ja ein Komakorrektor immer nur für eine bestimmte Brennweite optimiert sein, wenn er gleichzeitig die anderen Bildfehler klein halten soll.
    Zum Glück sind unsere Augen auch keine perfekten Hochleistungs-Optiken...


    Gruß,
    Martin

  • Hi Martin,
    die Ethos 17, 10, 6 parfokal machen, dafür brauchst Du 2 Verlängerungshülsen und 2 Klemmringe. Danach haben alle 3 die Größe etwa vom 17er. Das ist der Fluch, dass Televue da nicht eine 2"-Hülse mit integrierten Stoppring auf Feldblendenebene mitliefert und beim 17er und 21er ebenfalls nicht auf Feldblendenebene seine Anschlag hat. Ist mir übrigens unverständlich, warum gerade Televue (ach ja, Antaras mit den Speers Waler ist da nicht besser) so viel Mist bauen. Einzig beim 3,7er Ethos hat sich da was getan ... aber das hab ich noch nicht in den Händen gehabt.


    Gruß

  • Hallo Andreas,
    ja, durch das 13'er konnte ich ebenfalls einen Blick werfen. Super Ding! Nur, ich musste mich entscheiden, siehe Gerd's Satz zur Abstufung[:D]


    Hallo Martin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich konnte mich bisher noch beherrschen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mit dem Nagler 20T5 fällt die Entscheidung schwerer! Habe ich ebenfalls kurz durchgesehen, Timm hatte eins dabei. Top!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Subjektiv fand ich übrigens als Brillenträger den Einblick bei den Explore Scientific Okus minimal besser als beim 13er Ethos.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Tust Du Dir das echt mit Brille an? Eine Brille bekomme ich nur bei dem 40'er Plössl dazwischen, da ist der Augeabstand aber auch so groß, daß man fast die Leiter umstellen muss[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mich bei allen Ethössern und Explore Scientifics aber tierisch nervt, ist die völlig unterschiedliche Fokuslage bei den einzelndn Brennweiten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, vorallem wenn man den Paracorr noch passend einstellen muss. Ich stelle den auf die parfokalen T6 exakt ein und toleriere im Moment die eine Stufe Abweichung für das 26T5 und E17. Könnte aber mit Hülsen geändert werden, we auch immer.


    Wegen dem Integrated Paracorr:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und zum Kollimieren muss man die Linsengruppe des Paracorr jedesmal rausnehmen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Damit ist das Ding nun endgültig disqualifiziert. Als einziger Vorteil bleibt, dass man jedes dahergelaufene Okular einfach einstöpseln kann und die Abstände passen dann. Nur bei mir kommt nichts einfach so daher, das ist alles streng rationiert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht vignettiert der alte Paracorr schon so stark, dass der effektive Strahkegel am Bildrand eh nur f/4 ist?
    Im Ernst, mit 2" vorn und 80 mm oder mehr Baulänge hat man leider bei f/3 immer Vignettierung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hey Martin, diesen wichtigen Punkt hab ich total verpennt. Danke für den Einwurf!
    Für mich war das ganze längst gegessen (und vergessen), das hatte ich noch vor dem Flexen des Rohlings abgeklärt.
    Ergebnis:
    - der Paracorr (Typ I, visual) ist immer der Flaschenhals
    - Ethos 17, Nagler 31, 26, 13T6, 7T6 (sicherlich alle T6) sind weiter als der Paracorr
    - Der Paracorr leuchtet den Achspunkt ohne Vignette bis f/2 aus!
    - f/3 ist vignettierungsfrei bis mindestens 50% vom Feld, bei den kurzen T6 auch deutlich mehr.
    Ganz grob geschätzt anhand der Pupillen.
    Am dümmsten trifft es das 31T5, aber das interessiert bei f/3 ja nur Leute mit Pupillen über 10mm.

    Vignettierung ist am echten Teleskop kein ernstes Problem, aber man muss schon auspassen mit Fangspiegel, Hut, OAZ. Das ist nicht ganz so gutmütig wie f/5.
    Michael Koch hatte letztens einen Messaufbau vorgestellt:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=112510


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außerdem kann ja ein Komakorrektor immer nur für eine bestimmte Brennweite optimiert sein, wenn er gleichzeitig die anderen Bildfehler klein halten soll.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, sehe ich auch so. Wie auch immer, die Sache funktioniert und das ist schon ein Wunder bei den vielen Linsen[:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    eine Frage zum Paracorr- zum älteren Typ I für visuell. Da kann man ja das tunable Top nicht abschrauben. Kommt man mit einer DSRL noch in den Fokus wenn man diese per 2"/T2 Adapter einsteckt oder sitzt die Kamera auf jeden Fall zu weit draußen?


    Grübel darüber nach weil ich mir heute noch einen ordern möchte und schwanke zwischen Typ I und II- sind ja immerhin 120 Taler Unterschied [:D]


    Will das Dingens eigentlich für visuell, aber man will damit vielleicht auch mal fotografieren und wenn das mit dem alten nicht ginge bliebe nur der teuere neuere. Aktuell hab ich einen 12" f/5 (der würde von meiner Atlux noch so grad getragen), bekomme aber in Kürze einen 16" f/4,5 Spiegel (nur zum gucken).


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    na dann fix, die Zeit drängt.
    Mit dem Visual Typ I kommt man mit der Canon EOS nicht in den Focus. Auch nicht wenn man das Einstell-Geschlabber abschraubt und das Bayonett direkt auf den Linsenkörper auflegt. Ohne Säge - Null Chance.


    Der Foto-Typ I soll mit dem Nagler 31 (etwas) vignetieren, für visuell braucht es einen gedrehten Adapter und parfokale Okulare. Glaube es gibt auch von Televue eine Lösung.


    Der neue Typ II soll besser sein, konnte es nie nebeneinander testen, macht auch - Stand heute - nur Sinn mit Ethos und bei guten Seeing.


    Im Mai kommt die Betaversion des Tassilo-Korrektor, soll sehr gut und günstig (200 Euro?) sein.


    Wirst Du wohl die 120 Euro locker machen müssen. Oder eben warten bis Mai.


    Hilfte das hilft.
    cs Kai

  • Hallo Kai,


    gut, jetzt bist du schuld dran das ich mehr Geld ausgebe [:D]


    Hab mir soeben Typ2 geordert, nun muss noch der 16" Spiegel fertigwerden und ich muss endlich anfangen an der Konstrukion des Gitterdobs zu bauen


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    jetzt ist mir doch ein kleiner Fehler unterlaufen, Televue gibt folgendes an:
    "For mirrors faster than f/4.5, purchase the Paracorr Type 2 (VIP-2010). Choose the original Paracorr (PVL-2008) for visual only use on scopes f/4.5 or slower."


    Das war vorher anders, da ging der alte TypI bis f/3.5, komisch[:D]


    Um meinen Fehler wieder gutzumachen, ja, ja so bin ich nun mal, biete ich Dir großmütig meinen alten und bewährten Paracorr an, und ich würde Deinen neuen in meinem OAZ entsorgen. Wirklich ganz ohne Kosten für Dich. Irgendwie muss man für seine Fehler Verantwortung übernehmen.[^]


    In diesem Sinne, schönes Wochenende und viel Spaß mit dem Teil!
    Kai

  • Was den neuen Paracorr 2 betrifft, anbei ein Kommentar aus der Praxis:


    "Le nouveau Paracorr type 2 est un poil décevant sur du F/3. En gros il engendre un peu d’aberration de sphéricité… En gros les bords sont mieux corrigé mais au détriment du centre. C’est dommage.
    Avec les Ethos 21, 17 et 13, on grossit pas assez pour le voir, c’est parfait, par contre pour les Ethos 8 et 6 il vaut mieux utiliser le Paracorr classique, ca marche mieux.
    Le nouveau Paracorr n’est donc intéressant qu’à faible grossissement."
    Kurz sinngemäß übersetzt: Er produziert eine leichte sphärische Aberration bei F 3. Der Bildrand ist etwas besser korrigiert als beim alten Paracorr, dafür aber ist die Bildmitte nicht mehr so gut. Bei den Ethos 21, 17 und 13 mm ist es kein Problem, aber bei den Ethos 8 mm und 6mm ist der alte Paracorr besser. Der neue ist also nur interessant bei schwachen Vergrößerungen.


    Gruß Rolf
    Diese Erfahrung wurde beim beigefügten Astrotreffen gemacht: hier der Link: http://www.astrosurf.com/ubb/Forum15/HTML/001631.html

  • Hallo Rolf,
    danke für diese interessante Fundstelle!
    Den Bericht vom Astrotreffen werde ich baldigt durch die Übersetzungsmühle drehen. Schon die Bilder! Wow! Das T1000 ist in Betrieb! Der Spirographennebel in bunt, M51 mit Staubbändern (hab ich's doch geahnt, und sie scheinen auch mit 600mm zu gehen!)
    Müssen ausgezeichnete Bedingungen auch vom Seeing gewesen sein, ich fühle mich nicht in der Lage den Paracorr bei höheren Vergrößerungen einzuschätzen.Aber interessant ist es allemal, denn was an Okularen bei f/3 noch funktioniert, das wird Richtung f/4 noch besser. Das war auch der Grund warum ich meine Beobachtung hier eingestellt habe, dass ich mich nebenbei riesig über das 17'er Ethos freue kann und will ich nicht verschweigen[^]


    Hast Du Informationen zu dem Spiegel des T1000? Durchmesser ist klar[;)], aber Dicke und Material?


    Danke und Viele Grüße
    Kai

  • Wenn ich mich recht erinnere sind es 6,5 cm Dicke (95 kg) aus Pyrex. Nicht nur die Optik F 3 ist allererste Sahne, auch die Mechanik ist vom Feinsten. Von diesem Teleskop gibt es zwei. Einer hat die beiden Optiken gemacht, und der andere die Mechanik. Da stecken mehrere Tausend Arbeitsstunden drin.
    Hier noch ein zweiter detaillierter Beobachtungsbericht über eine andere Nacht nördlich von Grasse (Provence):
    http://www.astrosurf.com/ubb/Forum15/HTML/001659.html


    Gruß Rolf

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