Beiträge von Maurice im Thema „Gasometer "Sternstunden: Wunder des Sonnensystems"“

    Ein kleiner Bilderbericht der Ausstellung im Gasometer Oberhausen, welcher so noch bis zum 31.12.2010 zu besichtigen ist.


    Hier der Organisationsversuch im Vorfeld:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=98143


    Am 07.03.2010 war es dann soweit. Es geht zum Gasometer in Oberhausen.


    Abfahrt um 09:10 nachdem wir umsonst auf einige gewartet hatten (Leute ruft wenigstens an wenn ihr dann doch nicht könnt). Kleine Irrfahrt über die verschachtelten Autobahnen und -Zubringern im Ruhrpott trotz Navi. Wir sind um 10:30 dann am Gasometer angekommen. Eisiger Wind begrüßte uns bei strahlend blauem Himmel und kein bisschen Schnee. Vor Ort trafen wir noch einige weiteren Interessenten.


    <font color="orange"><i>(Wichtig: Ich bitte die Datumsanzeige in den Bildern zu ignorieren. Diese ist schlicht falsch und beruht lediglich dadrauf das es a) nicht meine Kamera war, und b) nicht ersichtlich war das überhaupt das Datum den Bildern zugefügt wurde!)</i></font id="orange">



    Paar technische Daten zum Gasometer:
    - zwischen 1927 und 1929 als Scheibengasbehälter gebaut
    - bis 1988 in Betrieb
    - 1990 für 16mio DM umgebaut
    - seit 1994 Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konzerte, Theatervorstellungen und vieles mehr.


    - 117m hoch
    - 68m Durchmesser
    - 347.000 m³ Speichervolumen
    - +/- 3.630 m² im Erdgeschoß
    - +/- 7.000 m² Ausstellungsfläche auf drei Ebenen
    - Gewicht der Abdeckscheibe 1.207 t


    - UNBEHEIZT ! (Im Sommer auch nicht klimatisiert!)



    Vom Dach des Gasometer regnete es Eis und Wassertropfen aus 120m Höhe. Drinnen war es nicht wärmer, aber der Wind war futsch. Im dunkelen Innern des Gasometers begrüßte uns die hell beleuchtete Sonne in der Mitte. Allerdings war auch diese wie das Orginal zur Zeit, völlig ohne Flecken.



    Um die Uhrzeit (10:30) war zum Glück noch nicht viel los. Im "Erdgeschoß" des Gasometers ging es im Kreis um die Sonne los mit den Planeten, deren Monden, einigen Satelliten und vielen Bildern von Deepsky-Objekten und verwandten Themen.








    Im Erdgeschoß befindet sich auch ein kleines Café und den fast obligatorischen Buch- und Nutzlosen-Utensilien-Laden. Niveau der Bücher war, nicht überraschend, offensichtlich an die Zielgruppe angepasst. Dafür dann aber nicht schlecht. Viele Kinderbücher und praktisches Lehrmaterial, wie zB. einige Puzzle oder kleine Karten mit den Sternenbildern. Die Lektüre für Erwachsene beschränkte sich auf populärwisschenschaftlichem und leicht-verdaulichem. Dazu noch vieles aus der Geschichte des Ruhrpotts.



    Jedes Exponat und jedes Bild der Ausstellung ist mit einer Beschreibung versehen. Am Eingang im Gasometer gibt es zudem die Möglichkeit sich einen Audioguide zu mieten. Ich habe es beim Lesen der Schildern belassen. Für mich völlig ausreichend.


    Der Aha-Effekt kam dann ein Stockwerk höher. Es führen 2 Treppen hinauf in den 1e Stock. Dieser wartet mit einem beeindruckenden Blick auf einen riesigen Mond und die enorme Höhe des Gasometers (117 Meter) auf. Allerdings ist hier auch etwas Vorsicht geboten. Stahlträger ragen im 45° Winkel aus dem Boden. Sie sind zwar gepolstert, man sollte aber trotzdem aufpassen. Auch einige Stolperfallen gibt es. Und die magere (aber absichtlich so gewählte) Beleuchtung tun ihr Bestes sie zu verhüllen.


    Diese Ebene bietet doppelt soviele Exponate. Es sind einige interessante Instrumente zu sehen, sowohl aus den frühen Anfängen als auch aus der jüngeren Vergangenheit.



    Die berühmteste Hasselblad




    Ein 40cm Wachter mit Bildauswurf durch einer der Achsen aus den 1960-er Jahren, ursprünglich im Besitz der Sternwarte Bochum.



    Ein 1,5 Meter großer Spiegel von SCHOTT.



    Dialytisches Linsenfernrohr (Plössl-Typ, nach 1830) der Sternwarte Bergedorf


    Theorien, wie zB die Hohlwelt, oder Verknüpfungen mit Religionen (natürlich fehlten die Ägypter nicht) werden erläutert. Auf vielen Großbildfernsehern laufen Dokus und Kurzfilmchen. An manchen Stellen werden auch per Kopfhörer allerhand Geräusche aus dem All, von Satelliten und Sonden, präsentiert. Vom Erdgeschoß in's erste Obergeschoß ragt das Triebwerk einer Ariane. Modelle der Marslander, Rover und andere Sonden kann man aus der Nähe betrachten mit in unmittelbarer Nähe die nachgestellte Landung auf Mars auf einem Großbildfernseher. Ich fand die Kombination sehr gelungen und für "Laien" sicher nicht nur sehr ansprechend sondern auch lehrreich.




    Mit diesen Instrumenten wurde im frühen 19. Jahrhundert die Erde vermessen.



    Historische Nachbildung einer astronomischen Kunstuhr von Jeremias Metzger, 1564
    Auf 9 Ziffernblättern sind etwa 30 verschiedene astronomische, astrologische (ja, pfui!), kalendarische und zeittechnische Angaben ablesbar.



    Armillarsphäre


    Aber es geht noch weiter. Wiederum 4 Meter höher führt eine Treppe zu einer Plattform im Zentrum des Gasometers. Das dritte Stockwerk in 12 Meter Höhe. Von hier hat man einen freien Blick auf den riesigen Mond unmittelbar über einem.


    <font color="orange"><i>(Die Kamera versagte bei den Lichtverhältnissen. Daher hier der Link zum offiziellen Bild von http://www.gasometer.de)</i></font id="orange">


    Und man schaut von oben auf die Exponate des ersten Obergeschoßes. An einer Seite führt eine breite große Treppe, die wohl als Tribüne dient, zum innenliegenden Panorama-Glasfahrstuhl.


    <font color="orange"><i>(Auf dieser Seite auf das Bild oben rechts klicken um einen guten Eindruck vom Inneren und des Panoramafahrstuhls zu bekommen. 360° Panorama!)</i></font id="orange">


    Dieser befördert Personen 100 Meter hinauf am Mond vorbei auf circa 115m Höhe zur Aussichtsplattform. Von hier kann man durch Gitter einen letzten Blick auf den Innenraum des Gasometers werfen bevor es dann hinaus geht auf's Dach des Gasometers.


    Dieser Weg blieb uns an dem Tag allerdings versperrt, da auf dem Dach sowohl Eisbildung als auch der straffe Wind den Verbleib unmöglich machten.


    Aber ein weiterer Besuch im Sommer ist nicht ausgeschlossen, zumal die Umgebung für Kind und Kegel genug Abwechselung bietet. Ein Kletterpark, der CentrO PARK, SeaLife, das CentrO selber, Kinos etc.
    Man kann den Besuch also auch familiengerecht mit anderen Attraktionen kombinieren! Oder mit dem kommenden ATT. Sind nur circa 25 Km.


    Netter Zug übrigens das die Parkplätze und Parkhäuser am Gasometer und dem Centro alle kostenlos sind.


    CS,


    Maurice