Beiträge von DK279 im Thema „Leben im Universum“

    Hi zusammen,


    wahr oder nicht, jeder der hier schreibt ist ebenfalls Teil der Menschheit. Damit hat auch jeder zu einem kleinen Teil in der Hand, ob sich "die Menschheit" dem Ruf einer intelligenten Art als würdig erweist oder nicht. Es fällt leider sehr oft auf, dass sich zwar alle einig sind dass viel schlecht ist, aber es jeder einzelne weder konkret weiss was man besser machen könnte, noch es besser _macht_...


    Nachdenlichke Grüsse,
    DK

    Hi hmaag,


    hier muss ich kurz mal einhaken: Man hört sehr oft dass "unterm Strich" laut den Naturgesetzen das Universum garnicht immer mehr Komplexität hervorbringen könne, eben aufgrund des Entropiesatzes. Jedoch, Entropie ist eine extensive Grösse, was im Klartext bedeutet dass allein durch die gigantischen Faktoren um die das Universum seit dem allerersten Moment expandiert ist (wir reden hier durch die Inflation über >55 *Grössenordnungen*) viel viel mehr als genug für alles was wir sehen, und noch viel mehr, "in die Entropiekasse einbezahlt" wurde...


    Viele Grüsse,
    DK

    Nun, ja. Technologische Zeitskalen sind offenbar kurz sogar gegen die Lichtlaufzeit zwischen Sternen in der Milchstrasse. Das meinte ich unter anderem auch mit dem letzten grossen unbekannten Faktor...

    Klar Maurice. Es ist nur natürlich anzunehmen dass auf vielen Planeten alles in einer vorbiologischen Sackgasse endet, auf anderen nur "Bakterien" entstehen. Aber auf wieder anderen eben auch höheres Leben. Natürlich ist das Extrapolation, aber eben das beste was man tun kann solange man nicht mehr Daten hat...

    Hi,


    warum sollte es denn eigentlich *keine* Evolution geben anderswo im Universum? Wie gesagt, die Evolution ist mit Naturgesetzen erklärbar, diese sind soweit wir wissen überall gleich. Das sehe ich als sehr sehr starkes Argument dafür an dass auch anderswo evolutionäre Prozesse stattfinden.


    Und Überlegungen wie "der Mond war unverzichtbar wegen Gezeiten und Stabilität der Erdachse, Jupiter ebenso weil er vor Einschlägen schützt -> das ist doch megaselten" mögen für genau die Menschheit auf genau der Erde irgendwo stimmen. Aber nur weil es hier so funktioniert hat bedeutet nicht automatisch dass es *nur* so funktioniert. Irgendwie hat das ein wenig den gleichen "it was a freak accident" Anstrich wie die Aktion mit dem Streifschuss durch einen anderen Stern für die Entstehung des Planetensystems, finde ich. Psychologisch verfällt der Mensch (auch der Wissenschaftler) leicht in das Denken dass seine momentane Situation die einzig vorstellbare sei...


    Vielleicht wird man über das ganze Thema sehr viel mehr lernen sobald man rausfindet woher das ganze Methan in der Marsathmosphäre stammt.


    Viele Grüsse,
    DK

    Hi Maurice,


    auch wenn das im irdischen Alltag natürlich anders ist, so ist auch ein Faktor 0.001 für astronomische Maßstäbe *sehr* nahe an 1. Denn was bedeutet das, allein im _sichtbaren_ Universum gibt es ~10^23 Sterne. Ob man nun mit 1, 10000 oder 0.001 multipliziert, die Antwort auf "sind wir allein?" bliebe die gleiche. Und für eine genaue Abschätzung war diese Drake - Gleichung eh nie gedacht, sondern eher als Anschauungsobjekt...


    Grüsse,
    DK

    Ich kann mir ehrlich gesagt keinen Grund vorstellen warum nicht. Die Naturgesetze sind überall gleich, und auf diesen basiert neben allem anderen schlussendlich auch die Evoution. Sicher bringt nicht *jeder* theoretisch denkbare Ort (intelligentes) Leben hervor, aber eben eine hinreichend grosse Untermenge vermutlich schon.


    Grüsse,
    DK

    Hi,


    zu diesem Thema macht man sich natürlich schon lange Gedanken. Die Drake - Gleichung als quasi-quantitativer Ansatz wurde schon genannt. Ich möchte hinzufügen dass man in der Wissenschaft bisher immer dann falsch gelegen hat wenn man dachte "hier" wäre ein ganz aussergewöhnlicher Ort. Ich erinnere mich gut daran als (astronomisch interessiertes) Kind die abstrusesten Theorien gelesen zu haben wie nur ein "freak accident" unser Sonnensystem geschaffen haben könne, und dass es daher bestimmt einzigartig sei


    (-> unter anderem gab es den Vorschlag ein ganz ganz nahe an der jungen Sonne vorbeifliegender Stern habe eine Material"fontäne" aus der Sonne gezogen aus der dann die Planeten wurden. Heute schmunzelt man ein wenig darüber da man weiss dass Planetensysteme ein ganz normales Produkt der Sternentstehung sind)


    Daher habe ich den Verdacht dass man in der Drake - Gleichung die Zahl der Sterne mit lauter Faktoren multipliziert die alle nahe bei 1 liegen, bis auf den letzten, nämlich die "Lebensdauer" einer technologischen Zivilisation. Den halte ich für eigentlich entscheidend, und für mit massiven Unsicherheiten versehen. Das muss garnicht mal nur die klassische Selbstzerstörung einschliessen.


    Daher würde ich schätzen dass das Universum übervoll ist mit lebentragenden Planeten/Orten, aus denen auch häufig genug intelligente Wesen (welcher Art auch immer) hervorgehen. Unsere Chancen jedoch diese zu "finden" beurteile ich vorsichtiger, eben aufgrund der grossen Unbekannten.


    Viele Grüsse,
    Dominik