Beiträge von astrowaller im Thema „Astronomieunterricht für alle!“

    Hallo Gemeinde,


    interessante Beiträge und Meinungen liest man hier. Nun auch meine mit Verlaub :)


    Astronomie als Schulfach wird es nicht (mehr) geben (ebenso wie die bundesweite, nächtliche Abschaltung aller
    störender Lichtquellen). Davon bin ich überzeugt.
    Im Gegenteil: Wir müssen sogar um das Fach Physik bangen. Ich denke es wird langfristig mit anderen Naturwissenschaften
    zu einem Fach verschmelzen. Sicherlich liegt dies an einem zunehmenden Desinsteresse und einen zunehmenden Mangel an
    physikalisch und pädagogisch asugebildeten Nachwuchslehrern.
    Meiner Meinung nach ist das eigenständige Fach Astronomie auch nicht notwendig. Es gibt in allen Jahrgangsstufen in
    der Mathematik und der Physik geügend Möglichkeiten Exkurse in die Astronomie zuwagen und durchzuführen.
    Lehrpläne bieten hierzu durchaus noch Möglichkeiten, wenn auch fakultativ.


    Hier ein paar Beispiele:
    Große Zahlen ärgern schon die Kleinsten Mathematiker, also raus ins Sonnensystem.
    Die Optik ist stets Thema in der Physik der Sekundarstufe I, also astronomische Optiken behandeln (und evt. "basteln").
    Die Himmelsmechanik in der 10/11ten Klasse ist doch prima Beispiel für Kreisbewegungen, Gravitationskraft, Kräfte überhaupt.
    Die Thermodynamik der Oberstufe könnte im Zusammenhang mit der kinetischen Gastheorie mal das "Sternengas" betrachten.
    In der 13ten ist Kosmologie als Halbjahresthema pflicht, meine ich.
    Und, und, und...
    Das Ganze steht und fällt allerdings mit dem Willen und dem Interesse der LehrerInnen - keine Frage.


    Soll die Astronomie nicht ganz aus dem Schulalltag verschwinden, dann liegt das nicht nur an den Kultusministerien, sondern AUCH an UNS.
    Astronomische Vereine und Institutionen müssen (oder besser sollten) mit ihrem Angebot und ihrem Programmen gezielt die
    Schulen bewerben und auf die Astronomie als Kulturgut und (sinnvolle ? :)) Freizeitbeschäftigung hinweisen und eine Zusammenarbeit anbieten.


    Mir persönlich sind unter den vielen Tausend Kindern und Jugendlichen, welche mir durch meine mittlerweile jahrzehntelange
    Tätigkeiten an Sternwarten und Vereinen, sowie Schulen, begegnet sind, nur sehr sehr wenige über den Weg gelaufen, denen die Astronomie schnuppe war.
    Kinder und Jugendlich zu motivieren ist generell schwieriger geworden. Das liegt aber nicht an Ihnen, sondern an uns, wie wir mit Ihnen umgehen und
    was wir aus Ihnen machen (gemacht haben). Ist ein gesellschaftliches Problem.
    So, dass reicht erstmal...


    Viele Grüße und clear skies


    Walter