Beiträge von Arndt im Thema „Astronomieunterricht für alle!“

    Hallo Michael,


    dazu muss ich mich doch auch mal zu Wort melden (bin selber Lehrer an einem Gymnasium, unter anderem für Astronomie und Physik):
    Deine Sichtweise ist leider ein Grundproblem der heutigen Schule. Wir sind inzwischen wirklich soweit, dass die Schule unmittelbar auf das Berufsleben vorbereiten soll - leider, leider. Bildung ist nicht mehr gefragt, nur noch Ausbildung. "Was nützt es" wird allenthalben nur noch gefragt, alles muss eine unmittelbare praktische Verwertbarkeit haben. Weltbild? Wozu? Die Schüler lernen Metaplan- und Präsentationstechniken, damit sie später gleich ins Marketing können. Sie haben 36 oder 37 Wochenstunden - super, das ist doch die beste Lebensschule: Sie sollen also trainiert werden, frühzeitig - pardon - die Schnauze zu halten und unbeschränkt belastbar zu sein. Humboldt ist tot! [xx(]. Umso mehr muss man es laut ausrufen: Astronomie gehört zur Grundbildung! Mindestens so sehr wie Jura oder Wirtschaftslehre!
    Nebenbei gehört Astronomie mitnichten in den Physikunterricht, schon gar nicht als "Thema". Lies Dir den offenen Brief richtig durch, da steht alles drin. Astronomie umfasst so viel mehr, und vor allem bis zur Klasse 9 kann man kaum "Physikalisches" machen. Das spielt sich viel mehr auf dem Gebiet der Erdkunde ab, vielleicht Geschichte. Erst danach beginnen die Schüler allmählich gut genug ausgebildet zu sein, um physikalisch an die Sache heran zu gehen.
    Lieber Michael, bitte entschuldige, wenn ich so deutlich antworte, aber ich habe diese abgedroschenen "Argumente" schon zu oft gehört.


    Nicht für ungut sagt
    Arndt