Beiträge von Kalle66 im Thema „milliarden von Galaxien?“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo


    das mit dem weit gucken ist so eine Sache, wegen der immer steigenden Geschwindigkeit, sehen wir das licht nicht mehr, die "Lichtwelle" kommt schon noch an ist aber um so schneller das Objekt wegrast um so mehr in die Länge gezogen. Das fängt mit Rotverschiebungan, Blaues Licht kommt dadurch Rot bei und an, irgendwann Infrarot, dann als Radiowellen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Frank,
    Deine Überlegung ist jetzt nicht falsch, sie scheitert nach meinem Verständnis am "wenn".


    Was Du beschreibst ist der klassische Dopplereffekt. Damit kannst Du z.B. die Rotationsdrehung einer Galaxie bestimmen, die wir "auf Kante" sehen (also solange die Scheibe nicht senkrecht zu uns steht, und wir optisch die Schräglage über die Perspektive bestimmen können.) Da dreht sich dann die eine Hälfte auf uns zu und verschiebt sich ins Blaue und die andere Seite dreht sich von uns weg und verschiebt die Wellenlängen ins Rote. Das klappt ganz gut sogar...


    Aber die kosmische Rotverschiebung hat damit überhaupt nichts zu tun, weil da sich nichts mit "Geschwindigkeit" bewegt. Die Galaxien entfernen sich aufgrund einer Raumexpansion (Hefeteigbeispiel lässt grüßen). Hier ist die Rotverschiebung linear zu Entfernung und kann sogar Überlichtfaktoren annehmen, die wir dann garantiert nicht mehr sehen können. Dieser Ausdehungsfaktor liegt bei gemessenen 72 km je Sekunde und Megaparsek (~3,2 Mio LJ). Es hat also den Anschein - nur den Anschein -, dass eine Galaxie sich etwa in 3,2 Mio LJ um 72 km/s entfernt. (Zum Vergleich: Andromeda bewegt sich tatsächlich mit 500 km/s auf uns zu, aber schon bei 100 Mio. LJ Entfernung (30 Mparsec.) würde die Raumexpansion mit über 2000 km/s überwiegen.)


    Ich benutze zur Unterscheidung gerne die "Gummiautobahn": Die dehnt sich schneller aus, als das Auto fahren kann. Das Ziel entfernt sich dabei, bewegt sich aber nicht, das Auto bewegt sich, schafft es aber u.U. nie bis zum Ziel - fast wie bei einer Fatamorgana. Nimm z.B. eine Stecke, aktuell 100km lang und einer Dehnung von 1 km/h und km unterworfen. Ein Auto mit Tempo 60km/h fährt los. Nach 1min ist es 1km weit gefahren, die Autobahn allerdings um 1,6km länger geworden, verbleiben also noch 100,6 km [:D]. Ob der jemals ankommt? (Mathematisch ein schönes Beispiel für die Oberstufenschüler mit ihren Grenzwertbetrachtungen...)


    Gruß


    PS:
    Die Schwäche der Lichtsignale... das ist nur eine Frage der Empfangsempfindlichkeit und der Belichtungszeit (bzw. dessen Pendant im Radiobereich) sowie der Sammelfläche der Antenne (Öffnung).