Beiträge von Winfried Berberich im Thema „Astrophotographie - warum?“

    Hallo,


    was Stefan (Stelen) geschrieben hat, finde ich schon in Ordnung. Aber das mag für den einen gelten, für den anderen wiederum nicht.
    Stefan (Stelen) ist Fotograf, Stefan (nafpi) ist Fotograf und ich bin es auch. Die beiden Fotografieren Astro, ich (nicht) mehr.


    Das hat unterschiedliche Gründe.
    Während die einen die pretty pictures brauchen, um sich selbst zu bestätigen (was ich jetzt überhaupt nicht negativ meine), sagen sich die anderen, so wie ich, von der Astrofotografie los. Entweder, weil sie so viel Zeit dafür nicht aufwenden wollen, oder weil die Sache, betreibt man sie richtig, sehr teuer werden kann. Zum ersteren tendiere ich.


    Trotzdem halte ich die Astrofotografie, auch in unserem Amateurbereich, für wichtig. Überlegt mal, was vor 15 Jahren möglich war und was heute möglich ist! Schaut Euch mal Euren alten Ausgaben von S&W an, die aus den 70ern und 80ern. Was gute Astrofotografen heute machen, das konnten die mit den Großteleskopen vor 15 Jahren noch nicht.


    Ich war selbst dabei, als Bernhard, ein Bekannter, mit seinem Meade 12" SC und irgendeiner SBIG, weiß nicht mehr welche, die protoplanetaren Scheiben im Orion fotografiert hat. Und mit solchen Dingen kann die Astro-Amateurfotografie sogar der Wissenschaft dienlich sein.


    CS
    Winfried

    Hallo Benny/Frank,


    doch, man kann den Bogen an M42 schon darstellen, ohne daß der Rest überbelichtet ist. Ist bei meiner besten Aufnahme zwar nicht der Fall, aber ich hatte analog auch nur 3 verschiedene Belichtungen gemacht. Mit bereits 6 Aufnahmen hätte ich auch tiefer belichten können und anstelle der überstrahlten Aufnahmen die kurzen nehmen können.
    Stefans Aufnahme zeigt das, was man sehen könnte und damit ist diese Aufnahme absolute Spitze.


    Aber in Orion ist ja noch mehr drinnen an zarten und filigranen Strukturen. Fragt sich dann nur, was an einer solchen Aufnahme nun noch "echt" ist. Das, was das menschliche Auge in der Lage ist "zu sehen", oder das, was in Realitas vorhanden ist?


    Da beginnt "unsere" Amateurfotografie, - wenn man sie in diesem Falle noch als solche bezeichnen sollte - den Bogen zu spannen zum Übergang zur wissenschaftlichen Fotografie, in der auch das gezeigt werden soll, was ansich nicht mehr sichtbar ist, so auch z.B. das Hinzufügen von für uns unsichtbaren Wellenlängen. - Möglich ist eben heute (fast) alles.


    Und, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, dies macht eben den Reiz der Astrofotografie aus. Ausloten was geht.


    Ist im Skifahren ja auch so. Wenn ich mir anschaue, wo sich so mancher Skifahrer herunterstürtzt und dabei noch Spaß hat, da sträuben sich mir die Haare. Etwas ähnlich sehe ich den Aufwand, den ein guter Astrofotograf betreibt.


    CS
    Winfried

    Hallo,


    nochmal zur Sinnfrage "teure" Astrofotografie:


    Rechnet doch einfach mal zusammen, was Eure Stereoanlage gekostet hat, zählt (die älteren) mal Eure Platten und die ganzen CD`s zusammen. - War das alles zusammen billiger? - Hätte es ein ganz normaler Radio nicht auch getan?


    Oder das leidige Thema Auto: brauche ich wirklich Lederausstattung, Klimaanlage, Sitzheizung und 200PS, würde es ein Golf in Standardausführung nicht auch tun? - Und trotzdem fahren viele solche Autos.


    Und deshalb macht es manchen auch SPASS, sich der Astrofotografie zu verschreiben.


    CS
    Winfried

    Hallo,


    ich sehe das etwas anders.
    Die einen schauen - meist mit dem Dobson - sich die Schönheiten des gestirnten Himmels an. Das ist IHR Hobby.
    Die anderen fotografieren, wollen das, was da oben ist, sichtbar machen. Möglichst perfekt und einfach nur schööön. Einen wissenschaftlichen Aspekt haben beide nicht, sie wollen diese herrlichen Bilder. Und das ist IHR Hobby.


    Ergo: für die meisten, so denke ich, sind das fast schon 2 verschiedene Hobbys, die sich aber mit dem gleichen beschäftigen. Aber der Fotograf beobachtet auch, er fotografiert nicht nur.


    So denke ich, sind es zwei verschiedene Aspekte, sich mit dem Himmel zu befassen.


    CS
    Winfried