Beiträge von mintaka im Thema „kurzer Erfahrungsbericht zum TS UHC und O-III“

    Hallo,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ascan</i>
    <br />Also ich bin sehr postitiv überrascht von dem TS UHC. Er zaubert aus dem Nichts einen wunderbaren Nebel hervor!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie sagte doch mal ein Bekannter von mir ganz begeistert, nachdem ich ihm meinen Astronomik-UHC gegeben hatte, weil er mal wieder im 150/1200 FH den Cirrus nicht sah: Da sucht man jahrelang nach dem Teil und sieht nichts. Und mit dem Filter ist er sofort da. [:D]
    Eigentlich ist der Cirrus-Komplex ein typisches O-III-Objekt. Aber vor ein paar Tagen hatte ich zum ersten mal den Effekt, dass er im schmalbandigen UHC (TS und Lumicon) besser zu sehen war als mit O-III (ebenfalls TS und Lumicon). Keine Ahnung, ob dass am aufgehellten Himmel lag. Kann dies jemand bestätigen?


    Gruss + CS
    Heinz

    Hallo Leute,


    ich habe jetzt mal die Filter (übrigens die billige 2. Wahl) vermessen lassen.


    Dabei wurde der gute visuelle Eindruck bestätigt:
    UHC: 24 nm HWB, Durchlass für H-Beta, O-III-Nebenlinie und Hauptlinie: 92%, 94%, 91%
    O-III: 15 nm HWB, Durchlass für H-Beta, O-III-Nebenlinie und Hauptlinie: 1%, 90%, 93%


    Damit ist die Transmission etwas schlechter als bei Astronomik Profi oder Lumicon, die Halbwertsbreite liegt dazwischen. Und ausserhalb des Durchlassfensters ist die Linie bei beiden TS-Filtern zwischen 400 und 700 nm unter 1% [:)].


    Gruss Heinz

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MootzGMS</i>
    <br />So ist es nicht, wie häufig berichtet, die Größe der Optik, wenn es um die Entscheidung UHC oder O III geht, sondern vielmehr eine Frage der erreichbaren und angewendeten AP.
    Ein O III Filter leistet beispielsweise am 102/500er Refraktor mit Okularen zw. 35mm und 20 mm Brennweite durchaus gute Dienste, am 102/1000er Refraktor oder 114/900er Newton empfiehlt sich bei ähnlicher Okularwahl eher ein UHC.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, so ist es. Der Baader O-III ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Der Filter ist so engbandig, dass er auch bei grossen Optiken zu einer sehr starken Abdunklung führt. Dies ändert sich aber, wenn er mit mindestens 5 mm AP eingesetzt wird. Dann zeigt er durchaus seine Stärken und bringt Details zum Vorschein, die auch mit teureren O-III-Filtern eher schlecht sichtbar sind.
    Aber vor allem am Anfang sucht man ja nicht nach dem idealen Filter für eine bestimme AP, sondern nach einem möglichst universellen Filter für ein Teleskop. Und da sind dann doch häufig gewisse Zusammenhänge von Öffnung und AP gegeben. So werden typische kleine Einsteigertelekope mit einem Öffnungsverhältnis von ca. f/8 mit einem 32 mm Übersichtsokular genutzt. Das ergibt dann eine maximale AP von 4 mm. 8-Zöller haben meisten ein Öffnungsverhältnis von f/6 oder f/5 und werden i.R. mit 2"-Okularen ausgerüstet, die um die 6 mm AP bringen. Und alle Teleskope werden mit entsprechenden Okularbrennweiten bis runter zu 0.7 mm AP (sinnvoll) genutzt. Auch wenn es eine nicht ganz korrekte Betrachtungsweise ist, kleine Teleskope werden durchschnittlich mit kleinerer AP betrieben als grosse Instrumente und damit ist dann auch wieder ein gewisser Zusammenhang zur Öffnung gegeben. Anders sieht es nätürlich bei kleinen Richfieldern mit 2"-OAZ aus, aber wer so ein Teleskop kauft, besitzt meistens auch schon mehrere Nebelfilter.
    Ausser der AP gibt es m.E. aber auf jeden Fall noch einen weiteren Aspekt, der vielfach nur unzureichend beachtet wird. Es wird häufig so getan, als sei der O-III einfach so was wie ein UHC mit stärkerer Wirkung. Bei den sicher oft vorkommenden O-III-Nebeln ist dies so, aber bei vielen Objekten, bei denen ein UHC durchaus gewinnbringend eingesetzt werden kann, hat ein O-III keine bis negative Wirkung. Darum sehe ich auch bei grossen Öffnungen einen guten UHC als ersten Filter durchaus im Vorteil, da nur der UHC ein Universal-Nebelfilter ist. Der O-III ist ein häufig einsetzbarer Spezialist, während der UHC nahezu bei allen Nebeln genutzt werden kann.
    Das heisst jetzt aber nicht, dass der UHC als Skyglow missbraucht werden sollte. Bei anderen Objekten als Nebeln verringert er nur die Bildhelligkeit. Wie Günther bin ich der Meinung, dass ein dunkler Himmel nicht durch irgendeinen CLS, LPR oder Skyglow ersetzt werden kann. Hier weckt die Werbung zu häufig falsche Vorstellungen von der Wirksamkeit der sogenannten Stadtlichtfilter.


    Gruss + CDS
    Heinz

    Hallo Armin,


    stimmt, auf Grund der stark unterschiedlichen Wellenbereiche, die dargestellt werden, muss man schon genauer hinsehen, wenn man die Kurven vergleichen will. Der zusätzliche Durchlass beim Baader und Astronomik liegt im H-Alpha-Bereich und Infrarot. Visuell sind diese Bereiche uninteressant, da das dunkeladaptierte Auge in diesem Bereich nur eine niedrige Empfindlichkeit hat (die graue Kurve nei Astronomik).
    Ich finde schon, das solche Kurven gewisse Rückschlüsse zulassen. Aber wie heisst es doch so schön 'Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast' [;)]. Einen Praxistest können solche Grafiken nicht erstzen.


    Gruss Heinz

    Hallo Alex,


    es gibt aus meiner Sicht 3 Merkmale:
    - die Breite des Fensters, also welche Wellenlängen der Filter blockt bzw. durchlässt
    - die Transmission im Fenster und ausserhalb des Durchlassfensters
    - die Flankensteilheit, also wie hart der Übergang vom Durchlass zu Sperre definiert ist


    ein Filter ist umso besser:
    - je mehr unerwünschte Wellenbereiche ausserhalb des Durchlassfensters liegen
    - je mehr Transmission im Fenster vorhanden ist und je höher die Dämpfung ausserhalb
    - je steiler die Flanken sind


    Wenn du z.B. den Baader UHC ansiehst, so geht das Fenster von etwa 450 bis 520 nm. Das ist fast schon ein CLS-Filter. Die anderen Filter gehen von ca. 480 bis 510 nm, sind also nur halb so breit. Der Baader lässt also relativ viel unerwünschtes Licht durch und dementsprechend gering ist der Kontrastgewinn.
    Bei der Transmission im Fenster schneidet der TS eher schlecht ab, lässt das Nebellicht nicht ganz durch, sondern dämpft es um etwa 10%.
    Bei Lumikon und Astronomik sieht man sehr steile Flanken, der TS hat einen etwas flacheren Übergang von Sperr- zu Durchlassbereich, was dazu führt, dass die H-Beta und zweite O-III-Linie etwas beschnitten werden.


    Viel Spass beim Filterkurvenlesen
    Heinz

    Hallo,


    ein O-III knipst natürlich schon viele Sterne aus, aber bei vielen Nebeln hat er halt die maximale Wirkung, auch bei kleinen Optiken. Andererseits ist es kein Universal-Nebelfilter. Bei H-Beta-Nebeln ist er kontraproduktiv.
    Darum würde ich als ersten Nebelfilter, besonders bei Öffnungen unter 8", doch eher den UHC empfehlen. Der funzt bei nahezu allen Nebeln.


    Hier noch zwei Links zu der Wirkung von Nebelfiltern:
    http://www.astro-okulare.de/nebelliste.htm
    http://pages.sbcglobal.net/raycash/filters.htm (Englisch)


    CS Heinz

    Hallo Marius,


    ich muss zugeben, dass ich wenig darauf geachtet habe, ob Sterne evtl. etwas unschärfer werden. Verzerrungen beim Schwenken habe ich nicht bemerkt. Die Fassungen sind ganz normale Filterfassungen, wie sie auch bei Farbfiltern aus China oder Taiwan verwendet werden und schränken den Durchmesser nur gering ein. Die Fassung des 1,25"-Filters sieht aus wie bei meinen GSO-ND09.
    Ob sich ein gebrauchter Filter eines bekannten Herstellers eher lohnt, ist nur schwer zu sagen. Da kommt es auf den Zustand und Preis an [;)]. Bei einem neuwertigen Lumikon zum halben Preis würde ich zuschlagen ohne lange nachzudenken.
    Das Preis/Leistungsverhältnis der TS-Filter ist gut und die Leistung scheint harmonischer als bei den entsprechenden Baader-Filtern zu sein.


    Gruss Heinz

    Hallo Leute,


    wie angekündigt, hier ein kurzer Erfahrungsbericht zu den relativ neuen Nebelfiltern von TS. Letzten Freitag hatten wir nach recht heftiger Bewölkung kurz vor Mitternacht einen klaren Himmel im südlichen Eggegebirge bei gutem bis mittelprächtigem Seeing und hoher Luftfeuchtigkeit. Das SQM zeigte 21,3 an dem nicht ganz transparenten Himmel.
    Unter anderem kamen in meinem 200/1000'er Newton auch die neuen TS-UHC und TS-O-III im Cirruskomplex zum Einsatz. Ein kurzer Schwenk von NGC 6960 nach 6992 mit dem Antares W70 25 mm Okular ohne Filter zeigte noch keine spontan erkennbaren Nebel. Also wurde der neue TS-O-III mit 1,25" ins Okular geschraubt. Das Gewinde passte recht problemlos und 6960 war auf dem ersten Blick zu sehen, passte aber nicht ins Gesichtsfeld, sondern hing an beiden Seiten aus dem Okular. Ein Schwenk zu 6992 zeigte spontan die streifigen Strukturen an der Innenseite.
    Dann kam der neue 2"-UHC zum Einsatz. Das Gewinde packte im neuen 35mm Scopos nicht ganz so spontan wie der 1,25"-Filter, was aber vertml. auch daran lag, dass noch nie ein Filter in das Okular geschraubt war. Auch diesmal war der Nebel sofort zu sehen, aber der Kontrast war eindeutig niedriger und die Strukturen verlangten genaueres Hinsehen. Triangular Pickering Wisp war bei den den kurzen Schwenks zwischen dem östlichen und westlichen Nebelteil nicht zu sehen, was aber auch an dem nicht ganz transparenten Himmel und der flachen Stellung des Schwans gelegen hat. Zum Vergleich wurden nun ein 1,25" UHC von Astronomik und ein 2" UHC von Lumicon eingesetzt. Da letzterer schon ein ziemlich 'ausgelutschtes' Gewinde hatte, wollte er im Scopos einfach nicht halten und kam darum mit einem 32'er TS zum Einsatz. Beise Filter zeigten einen ganz leicht besseren Kontrast als der TS-UHC, waren aber eindeutig schlechter als der TS-O-III. Ein Baader UHC-S stand an dem Abend leider nicht zur Verfügung, aber vermtl. hätte er den geringsten Kontrastgewinn gebracht.
    Eigentlich fiel das Ergebnis so aus, wie es aufgrund der Filterkurven auch zu erwarten war. Die Transmission im Durchlassfenster ist etwas geringer als bei den Markenfiltern und die Flanken sind nicht ganz so steil, aber die Breite des Fensters ist ähnlich. Der TS-UHC lässt im Gegensatz zum Astronomik kein H-Alpha durch. Visuell fehlt darum das Farbkippen an hellen Sternen, welches der Astronomik manchmal zeigt. Für den visuellen Nutzen ist dies egal, da das dunkeladaptierte Auge fast keine Empfindlichkeit für H-Alpha besitzt, aber fotografisch ist dieser Unterschied relevant.
    Als Fazit dieses kleinen Tests kann man sagen, dass die neuen Filter von TS vor allem preislich eine interessante Alternative zu den deutlich teureren Markenfiltern sind, bei relativ geringen Unterschieden im Kontrastgewinn.


    Gruss + CS
    Heinz


    NACHTRAG vom 6.9.2008:
    Der Test des TS-UHC bezieht sich auf den TS Premium UHC, der in der ersten Jahreshälfte 2008 verkauft wurde und keinen Durchlass für H-Alpha hat. Die aktuelle Version ist laut Artikelbeschreibung für H-Alpha durchlässig und auch der niedrigere Preis lassen darauf schliessen, dass es sich trotz ähnlicher oder sogar gleicher Bezeichnung um einen anderen Filter handelt. Die Testergebnisse sind also nicht auf das aktuelle Modell übertragbar.