Beiträge von astromaster im Thema „Seeing in the dark - der Film zum Hobby“

    Hallo Jacko,


    Deine Argumentation kann man in der ausführlich beschriebenen Form zumindest nachvollziehen. Man sollte vielleicht nicht außer Betracht lassen, dass es vor 20-25 Jahren keine Astrofotografie für den Amateurbereich gab, mal abgesehen von ein paar Bildern von Kurt Rihm, Bartsch und E. Alt, um nur die mir bekannten Namen einmal zu nennen.


    Es ist mir auch bekannt, das es tatsächlich Leute gibt, die ausschließlich visuell beobachten, dagegen habe ich auch nichts und die Astrofotografie ist dort kein "muss".


    Zu Punkt zwei nur ganz kurz:


    Nicht jeder deckt sich mit Astrozeitschriften ein oder liest hier erst die Bedienungsanleitung vor dem Kauf, ganz klar. Wenn man es richtig sehen würde (und jetzt gleich zu Pos. 4), müsste es eigentlich eine Klagewelle geben, bei so viel Trickserei mit Hochglanzbildern. Genauso wie die Beschreibung "Lichtsammelvermögen gegenüber dem unbewaffneten Auge beträgt 266x" oder "die theoretisch maximale Vergrößerung beträgt 555x" usw., also so ganz unschuldig ist da keiner von der Truppe.


    Und genau hier im Forum können sich die Neulinge auch ohne Astro-Abo informieren, dass finde ich gut. Deswegen lasse ich hier ab- und zu auch (vielleicht) etwas überspitzt ein paar Dinger los...


    Gruß und cs,


    René


    PS: Bitte jetzt keine Diskussionen zu den Unterschieden zwischen der "sinnvollen" und "theoretischen" Vergrößerung.

    Hallo Hannes,


    so ein Bericht könnte sicher jeder von uns hier schreiben, wer hat noch kein Kabel abgerissen oder sich den Kopf an der Gegengewichtsstange eingedellt....?


    Die Leute sehen ja immer nur das Ergebnis, alles schön bunt mit irgendwelchen Belichtungszeiten, egal, ob die zum Sensor und Filtersatz passen...?


    Es müsste auch mal geschildert werden, mit welchem Ärger man sich hier herumschlägt, bis überhaupt was auch dem Monitor erscheint, so von A - Z.


    Dann würde selbst der interessierte Neuling ganz schnell sagen: "Das brauche ich nicht, mir reicht mein Skylux!"


    An dieser Stelle:


    Es ist mir schon vollkommen klar, dass man neues Publikum fast nur mit Hochglanzbilder anlocken kann. Die Enttäuschung beginnt dann bereits beim Auspacken, meistens zur Weihnachtszeit. Und wenn es dann gleichzeitig länger bewölkt ist, erlebt das Teleskop gar nicht erst sein First-Light, sondern wandert auf den Dachboden oder zu Ebay.


    Dann ist der Anfänger noch froh, nicht mehr als 100 EUR ausgegeben zu haben, sonst würden die jetzt auf dem Dachboden liegen.


    Man benötigt starke Nerven und viel Zeit, bevor die ersten Ergebnisse sichtbar werden, vor allem bei der Fotografie. Der Anfänger schaut sicherlich nur visuell durch ein Kunststoff-Okular und versucht den Unterschied zwischen "mit" Staubschutzdeckel und "ohne" Abdeckung zu begreifen, nun gut....


    Vor einigen Jahren (ist schon etwas her) habe ich dann festgestellt, das (für mich) visuell nichts zu holen ist und die Kamera ans Rohr muss, dann wird es auch bunt (und vor allem teuer). Spätestens an diesem Punkt wird man Amateur oder verkauft alles bei Ebay bzw. im Forum, was dann so aussieht:


    "Verkaufe komplette Astroausrüstung, nur einmal benutzt, liegt seitdem auf dem Dachboden, günstig,..."


    Ich denke, dass wollen wir doch alle verhindern, in dem man den Leuten vorher schon begreiflich macht, dass die bunten Sofortbilder nicht mit dem verpackten Equipment zu bekommen sind. Es sind viele zusätzliche Kartons und belastbare EC-Karten notwendig....!


    Das wird dem Händler jetzt nicht gefallen, muss es auch nicht.


    War wieder alles daneben, aber jetzt ist es raus!


    Gruß und cs,


    René

    Hallo Chris,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man stelle sich einen Film vor, in dem 6 Fotonächte dokumentiert sind. Was der Astronom treibt, wie er die Kamera anschliesst... das Objekt anfährt... nach 10 Aufnahmen im H-Alpha das Filterrad dreht und so weiter... Dann das Fluchen im Keller, wenn die Hälfte Gudingfehler hat... das verkauft sich sicher nur in Fachkreisen gut. Aber wenn ich an Newbies denke, wie meine Ex, dann macht der Film schon mehr Aufsehen. Und breiteres Aufsehen führt zu mehr Leuten, die dann auch hängen bleiben... So seh ich das. Mit cooler Musik gefällt mir das schon auch. :)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau, ich habe mir sogar schon überlegt, mal ein Beobachtungsbuch mit einer Pannenstatistik zuzulegen: 00:21h - Am Videokabel hängen geblieben, 00:26h - Adapter auf den Boden gefallen, 40 EUR Schaden, 00:31h - Kamera hat die Belichtung abgebrochen, Rechner bootet gerade neu, 01:22h - ATK16HR hat Bild nicht abgespeichert, hatte den Haken im Fenster vergessen, 01:45 - Belichtung gerade zu Ende, habe zur Hälfte die Regenfront aufgenommen, kurz davor war noch eine Sattelitenspur drauf usw....


    02:00 - Katze macht den Bewegungsmelder an usw.


    Ich denke, da gibt es auch eine Menge zum schmunzeln...


    Gruß und cs,


    René

    Hallo Rainer,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber leider weckt der Umschnitt von Blicken durchs Okular auf tolle Hubblephotos mal wieder unrealistische Erwartungen beim Laien...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau das wollte ich schreiben, habe mich da aber ausnahmsweise zurückgehalten, aber jetzt unterstütze ich die Feststellung voll und ganz.


    Es ist eben wieder typisch amerikanisch gemacht. Da wird ein hochaufgelöster M42 dazwischen geblendet und anschließend wieder zurück ins wahre Beobachten geschaltet, was ein blödsinn, auf verständlicher Weise aber sehr verkauftsfördernd.


    Grundsätzlich ist die Idee des Filmchens schon gut, wenn da nicht immer diese totalen Übertreibungen wären...


    Wenn überhaupt, dann kommt man nur fotografisch an farbige Aufnahmen, der Film zeigt es aber etwas anders, neue Welten, farbige hochaufgelöste Nebel mit Sternen, die im Raum schweben und sogar den Blick dahinter, was ein Trick, oh jeh!


    Machen wir uns doch hier alle nichts vor, der Anfänger freut sich über ein C 8, damit sieht er den grauen Mond (Grau ist da die Farbe) und fertig. Wenn er mehr will, schaut er sich am besten Filmchen an, da kann er lernen und gleichzeitig Geld sparen...


    Immer diese Trickaufnahmen, wild und abenteuerlich zusammengeschnitten, genau so wie bei den großen Kartons der Astrofirmen, ferne Welten farbig abgelichtet, aber leider nicht mit dem Rohr, welches sich dann in der Kiste verbirgt, so ein schrott.


    Vielleicht bin ich jetzt etwas vom Thema abgekommen, aber wenn solche Dinger hier gezeigt werden, kommt einen wieder alles hoch und es geht letztendlich nicht mehr um ernsthafte Hobbyausübung, sondern nur um die Vermarktung billiger Ramschware, mehr kann der "normale" Amateur sich leider nicht leisten, schade!


    Gruß und cs,


    René


    PS: Jetzt könnt Ihr wieder schreiben, alles falsch, die armen Einsteiger usw.