Beiträge von silbi im Thema „Sind wir allein im Universum?“

    >>>Zwischen 0 und 100 darf alles geglaubt werden. Wissen tut keiner etwas und alles ist gleich wahrscheinlich, weil wir derzeit keine konkrete Vorstellung davon haben, unter welchen Umständen sich Lebensformen entwickeln (können).<<<


    Stefan,
    ich verstehe nicht viel von Stochastik,
    aber ich bin sicher: der Astronom und Informatiker Carl Sagan kannte sich da recht gut aus.
    Und er hat in seinem Buch "Cosmos" die Drake -gleichung diskutiert mit dem Ergebnis, daß es sehr viele technische Zivilisationen in unserer galaxis geben sollte,


    Und so war er nicht nur ein großer Planetenforscher
    ("Carl Sagan Memorial Station" auf dem Mars, siehe heutiges APOD)
    sondern auch der größte Förderer und Befürworter von SETI,
    weil er davon überzeugt war, das es "sie" gibt und wir sie suchen sollten

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[


    Ich denke, es spielt keine Rolle, ob ein Wissenschaftler an die Existenz außerirdischen Lebens <b>glaubt</b> oder nicht. Wichtig ist, dass die Wissenschaft solches Leben <b>in Erwägung zieht</b> (also für möglich hält)*.


    Das reicht aus, um danach zu suchen. Und das ist gut so.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja gut.
    "in erwägung ziehen" als abgeschwächte Form des "daran glaubens"


    aber: jemand, der "daran glaubt", wird intensiver danach suchen, als jemand,
    der es nur so "in Erwägung zieht" [:)]


    Lesch's Schüler würden nicht so engagiert suchen, wie die Jünger von Carl Sagan.
    Ich würde was darum geben mitzuerleben, wenn in künftigen Generationen die Diskussionen der heutigen Zeit kommentiert werden,
    oder besser noch, wenn ich jetzt die Gesichter (?) der Aliens sehen könnte,
    wenn sie sich über unsere Debatten amüsieren, ob es sie denn überhaupt gibt *rofl*

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: T. A.</i>
    <br />


    aber es ist doch eine ganz andere sache die materie der sterne zu bestimmen wenn der nächste stern unseren ganzen lebensrhytmus bestimmt und er in fast greifbarer nähe ist oder? im vergleich dazu die daten über exoplaneten die man bisher gesammelt hat. da ist doch ein gewaltiger unterschied, oder?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich muß das ausführlicher erklären:
    Giordano Bruno wurde verbrannt, weil er glaubte (und es öffentlich erklärte),
    die Sterne seien nicht güldene Nägel in Gottes Himmelszelt,
    sonder andere Himmelskörper.


    dafür gab es damals nicht den geringsten Beweis, außer einer Plausibilitätsbetrachtung.


    Natürlich hätte auch ein Natur-Wissenschaftler nicht diese Plausibilitäts- Erklärung als Beweis akzeptiert,
    aber immerhin an eine solche Arbeitshypothese geglaubt.
    Ein solcher "Glauben" nämlich befähigt erst jeden Wissenschaftler zur Suche nach einem Beweis.


    Wenn <b>alle</b> Wissenschaftler heute "nicht daran glauben" würden, daß es Aliens gibt,
    würde auch niemand danach suchen
    (die UFOlogen will ich jetzt mal nciht mit in die diskussion einbeziehen),
    keine Drakeformel aufstellen, nicht deren Faktoren abschätzen,
    kein SETI-Programm betreiben...
    wer nicht sucht, an das er glaubt, wird auch nichts finden,
    wir würden es niemals wissen, ob es noch jemanden gibt da draußen,
    erst wenn sie uns besuchen.


    So war es auch mit den Sternen, die Wissenschaftler mußten erst einmal "daran glauben", daß es ferne Sonnen sind,
    das hat sie befähigt nach Beweisen zu suchen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nafpie</i>
    <br />Silbi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich denke, es wird noch viele, viele andere Möglichkeiten geben, wie andersartiges Leben entstehen und sich entwickeln konnte<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das darfst Du gerne denken, also <b>glauben</b>.


    Wissenschaftliche Anhaltspunkte gibt es dafür derzeit keine. Das zu verstehen und zu akzeptieren ist wichtig.


    Grüße
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    naja, die Drake-Formel ist schon eine wissenschaftliche Methode, diese frage anzugehen,
    es sind halt nur zu viele Unsicherheiten für die einzelenen faktoren.
    Immerhin ist es heute wissenschaftlicher begründet an Aliens zu glauben,
    als es um 1600 war, an die Natur der Sterne als ferne Himmelskörper zu glauben,
    und wer hatte recht?

    wenn ich mich recht erinnere, wurde von Lesch die Möglichkeit außerirdischen Lebens ganz gewaltig eingeschränkt, indem er alles das aufgezählt hat, was hier bei uns notwendig war,
    um Leben hervorzubringen
    <b>wie wir es kennen</b>,
    ich denke, es wird noch viele, viele andere Möglichkeiten geben, wie andersartiges Leben entstehen und sich entwickeln konnte,
    wenn man es denn vielleicht in einigen 100 oder 1000 Jahren entdeckt,
    werden alle sagen: ja so gesehen, geht das natürlich auch....[:)]


    es gab schon zu viele überraschende entdeckungen in der astronomie,
    an die vorher kein Mensch geglaubt hat, auf die nicht einmal scifi-Leute gekommen sind.

    ...und was die Aliens betrifft,
    die unsere entwicklung beobachten,
    oder uns einfach einfach nur für ein paar 10tausend jahre uns selbst überlassen haben
    (denn daß es sie gibt, geben muß,
    scheint mir sehr wahrscheinlich,
    und daß sie technisch sehr viel weiter sind, das auch)
    mit denen würden wir zur Zeit nicht viel Freude haben.


    Ich stelle mir das so vor:
    mein Hund ist ein sehr intelligentes tier,
    angenommen, es gäbe eine Übersetzungsmaschine, die ihm alles verständlich macht, was ich sage,
    was würde er davon verstehen?
    schlafen, Futter, kacken, beißen, tut weh, Vögel beobachten,
    Wasser ist kalt.....


    das ist auch ein teil meines täglichen Vokabulars,
    eine ganze Menge,
    aber wenn ich ihm erzählen will, was ich so den ganzen Tag über bei der Arbeit tue, welche Anschaffungen ich vorhabe und warum....


    das könnte er ebenso wenig verstehen, wie
    wir die fortgeschrittenen Aliens,
    wenn sie uns kontaktieren würden.


    Warum also sollten sie?
    Wir würden sie für götter halten,
    die Atheisten unter uns hätten Probleme....

    Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf irgendeinem Planeten irgendwo in der Milchstraße eine Form von Leben entwickelt ist schon gering und die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus diesem Lebewesen einmal höheres, intelligentes Leben entwickelt ist noch viel geringer wenn man die Artenvielfalt auf unserem Planeten betrachtet. Was man sagen kann ist, dass dieses Leben ähnlich aufgebaut sein müsste [/quote]


    es gehen da die ansichten von zwei sehr populären Astronomen sehr weit auseinander,


    in D ist man geneigt, der Ansicht von Lesch zu folgen:
    sehr geringe Wahrscheinlichkeit für ETI
    allerdings ist Lesch kaum über D hinaus bekannt.


    Sein Kontrahent in dieser Auffassung ist Carl Sagan (leider schon verstorben)
    er hat das populärste und auflagenstärkste Astronomiebuch aller Zeiten geschrieben
    "Cosmos", auch bei uns in vielen Auflagen erschienen.
    ich schließe mich seiner Auffassung an:


    es wimmelt nur so.... :)

    Allerdings dürften die Dimensionen innerhalb der Milchstraße einfach zu groß sein, um so etwas wie intergalaktische Raumfahrt zu betreiben. Und Hyperräume, Sternentore etc. sind solange Spekulation, bis sie bewiesen sind. [/quote]


    du meinst sicher die interstellare raumfahrt innerhalb der galaxis :)


    ja, also auf die spekulativen und exotischen "Raumantriebe" setze ich auch nicht
    eher auf eine robuste, "konventionelle" Raumarche, ein Generationenraumschiff,
    das nicht zum Reisen im herkömmlichen sinn gebaut wird, sondern als one way vehicle,
    die Menschen werden sich so über die Galaxis ausbreiten wie einst die Südseeinsulaner über den Pazifik...

    ich denke, es gibt die uns technisch weit überlegenen aliens.
    Warum können wir sie nicht finden,
    und warum besuchen sie uns nicht?


    diese Frage hat schon Enrico Fermi analysiert und das berühmte
    Fermi Paradox formuliert:


    http://en.wikipedia.org/wiki/Fermi_paradox


    ich persönlich bin zu der Überzeugung gekommen, daß von all den Möglichkeiten die
    Zoo-Hypothese zutrifft:


    http://en.wikipedia.org/wiki/Zoo_hypothesis


    Wir werden beobachtet, so wie wir gewisse Steinzeitkulturen im Indischen Ozean beobachten und streng darauf achten, daß sie nicht beeinflußt werden in ihrer Entwicklung,
    zu gegebener Zeit werden wir in den „galaktischen Club“ aufgenommen,
    vielleicht ist der Stichtag vorprogrammiert:
    wenn wir auf einem entfernten Körper des Sonnensystems (auf Triton etrwa) eine Botschaft vorfinden.


    meint Silbi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Thomas_Stelzmann</i>
    <br />[quote
    Solche Diskussionen sind sinnlos, wenn jemand die Schlagbäume an der Grenze des Popper-Landes nicht überwinden kann, weil er nicht differenzieren kann, WANN man nach Popper handeln und denken sollte, und wann besser nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danke für den Einwand,
    nun ist der Popperei damit vielleicht gleich die Luft rausgenommen [8D]


    dies hoffende Grüße von Silbi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Andererseits ist es aber auch relativ belanglos, ob in 1 Milliarde Lichtjahre Entfernung noch ein Nachbar haust :) Wir kennen uns nicht und bemerken auch unsere Existenz gegenseitig nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das werden wir wohl auch nie herausfinden,
    aber auch in unserer galaxis sollten die Nachbarn reichlich vorhanden sein.


    Und da in diesem Falle das Fermi-Paradoxon beantwortet werden muß,
    bleibt imho nur die Zoohypothese...
    vermutet Silbi


    versehentlich doppelt gesendet, kanns auch nicht löschen, sorry [:(!]

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Hallo Silbi,


    ich schließe mich dem an![:)]


    Grüße
    Thomas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Freut mich thomas, häte nicht gedacht, in einem deutschsprachigen Forum so viele Freunde der Aliens zu finden [:)]


    Gruß von silbi

    Hallo Jürgen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Andererseits ist es aber auch relativ belanglos, ob in 1 Milliarde Lichtjahre Entfernung noch ein Nachbar haust :) Wir kennen uns nicht und bemerken auch unsere Existenz gegenseitig nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das werden wir wohl auch nie herausfinden,
    aber auch in unserer galaxis sollten die Nachbarn reichlich vorhanden sein.


    Und da in diesem Falle das Fermi-Paradoxon
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fermi-Paradox
    beantwortet werden muß,
    bleibt imho nur die Zoohypothese...
    vermutet Silbi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Wäre ziemlich paradox,wenn wir am Rande einer Durchschnittsgalaxie die wichtigsten und vor allem die einzigen Lebewesen im gesammten Universum darstellen würden. Die Erde im Zentrum und der Rest als Beleuchtung? Wäre ziemlich überheblich,nicht?


    Gerhard
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Richtig, Gerhard
    wie sagt Eleanore Arroway in Carl Sagan's "contact"...:


    es wäre eine ziemliche Verschwendung[:)]


    dem schließen wir uns alle an


    meint Silbi


    ps


    wer schweigt scheint zuzustimmen
    (sagten die alten Römer...)

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Willy</i>
    <br />schön, daß es auch noch anhänger des kopernikanischen prinzips gibt.
    mit erleichterten grüßen ...willy
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danke für deine Zustimmung, willy,
    aber wir sollten explizit sagen, was es mit dem KP auf sich hat:


    aus Wikipedia:
    Das kopernikanische Prinzip sagt aus, dass der Mensch keine ausgezeichnete, spezielle Stellung, sondern nur eine typisch durchschnittliche Stellung im Kosmos einnimmt.


    weil: manche Leute denken da nur an "die Sonne im Zentrum"


    also


    kopernikanische grüße von Silbi

    das ist ein sehr interessantes und vielseitiges Thema.
    Ich bin ein überzeugter Anhänger des Kopernikanischen Prinzips, das im modernen und erweiterten Sinn unserem Planeten keinen Sonderstatus einräumt, erst recht nicht den, der einzige Leben beherbergende Himmelskörper zu sein.