Beiträge von sweeper im Thema „Wer Erinnert sich daran??“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo Robert.


    Mit den einflussreichen Sponsoren habt Ihr natürlich abermals grosses Glück!
    Das freut mich riesig für Euch bzw. Euere Sternwarte! Viel Erfolg bei der Modernisierung!!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke, aber Glück allein reicht nicht. Das haben die sich (ich bin noch nicht so lange dabei) in 40 Jahren mühsam aufgebaut und erarbeitet.
    Ohne Fleiss kein Preis und so ist es immer, auch mit dem Darksky.
    http://www.astronomie.de/bibli…/darksky/gesellschaft.htm


    Fällt dir was auf? Vor einem halben Jahr hab ich mal ne Mail an Thorsten Güths geschrieben, dass da noch DM steht und das doch vielleicht geändert werden sollte. Passiert ist es leider noch nicht.
    Was ich sagen will: Auch kleine Sachen in einer gewissen Quantität können Erfolg haben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Naja, der Politiker den wir suchen, der muss weder Astronomiebegeistert noch "ein grüner" sein.
    Er muss eigentlich nur ein Sprungbrett für seine persönliche Karriere sehen; die Chance, sich zu profilieren, dann wird er sich voll reinkniehen...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Leider hast du damit recht.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Dazu muss aber erst das Begehren des Volkes oder noch besser, der Wirtschaft geweckt werden.
    "Doktor-Best-Fresenius sagt, dass wir bei aufgehelltem Himmel oder geschlossenen Läden schlecht schlafen und dann schlecht arbeiten. Wir wollen gut schlafen und besser arbeiten!"
    oder noch besser:
    "Unsere Human resources Abteilungen haben rausgefunden, dass unsere 15'000 Arbeiter in der selben Arbeitszeit 5,3% mehr Leistung brächten, wenn sie besser schlafen würden und zufriedener wären.
    Die IG Farben und die IG-Metall und alle anderen Gewerkschaften fordern bundesweit ab 22:00 einen dunklen Nachthimmel."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Find ich keinen Schlechten Ansatz. Das geht schon in die Richtung, die ich vorher mit den Prominenten versucht hab ein zu schlagen. Nur, wie soll man an solche Daten kommen und wo sollen sie veröffentlicht werden?
    Statt eines grünen Astronomen bräuchten wir deiner Meinung nach also einen astronomischen Mitarbeiter eines Robert-Koch-Instituts?
    Woher nehmen und nicht stehlen?[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    DANN würde sich was tun; dann würden sich die Parteien um das neue Aushängeschild reissen! Die Partei, die sowas nämlich durchsetzen würde, wäre nicht mehr der Buhmann der Nation (Arbeitsplatzvernichter), sondern Held der Gewerkschaften...
    (gibt's eigentlich keinen "in den Arsch-kriech"-Smiley?)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Möglich!
    Ich stell mir grad die Frage, ob es nicht ohne Politik geht.
    Mein Nachbar, mit dem hab ich demnächst ein Hühnchen zu rupfen, hat sich ein Hoflicht installiert, ich schätz mal mindestens 500 Watt (er wohnt ca. 200m weit weg, genau in SW-Richtung [:(!]). Wann es angeht weiss ich nicht - ausgegangen ist es um 21:00 Uhr. 500 Watt, damit der Aff sein Türschloss findet und dafür brennt es auch noch weiss der Geier wie lang? [xx(]
    Ich versuch mal ihn direkt drauf an zu sprechen und werde meine Erfahrungen dann hier kundtun. Ich denke, wenn wir Astronomen es schaffen, dass unsere Nachbarn das Licht ausschalten, dann spricht sich das rum und dann werden auch Wirtschaftsunternehmen, weil irgendwo müssen die Nachbarn ja arbeiten, was davon mitbekommen und wenn dann Initiativen wie "Dark Sky" vom VDS oder ähnliche kommen, könnte das, glaub ich, mehr Erfolg haben.
    Das Problem ist nur, es dauert lange und der "Erfolg" ist wenig einleuchtend für unsere Ego-Gesellschaft.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo Robert!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oha, glaubst du das wirklich? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, nicht wirklich. Dass die Händler lieber 10 Leute mit einem kleineren Gerät "anfixen" (die wollen ja dann auch mal was besseres..[;)]) als ein einziges grösseres Gerät zu verkaufen, mit welchem denn wegen des Verschmutzten Himmels auch keine Freude ausfommt, das leuchtet schon ein; war ja auch eher als Joke gedacht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    War ich wohl auf der Leitung gestanden. [:I]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Alles andere ist leider kein Scherz sondern die bittere Pille der Wahrheit.


    Du bist in der glücklichen Lage, dass Euere Sternwarte teil des Touristik-Programmes ist. Dann könnt Ihr natürlich mitreden.


    Wenn nun aber in der selben Region noch ein Skigebiet wäre, dann hätte die Sternwarte nicht mehr viel Stimmrecht gegen Bahnbetreiber, Hoteliers, Restaurants, Sportgeschäfte, Discos und all' den Freizeitlichen Overkill mit welchen man heute versucht, den Snöbern das Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Das allerneueste (hat zwar Willi Bogner in den 80ern schon gemacht) sind jetzt beleuchtete Pisten, damit die "Wandelnden Geldbörsen" gar nicht mehr schlafen gehen - und genau da liegt das Problem:


    Der Betreiber einer Sternwarte bietet keine Arbeitsplätze (weil alles ehrenamtlich betrieben wird) und macht keinen Umsatz.
    Eine Sternwarte ist zwar schön für ein Dorf, bringt aber nichts ein! Im Gegenteil: viele öffentliche Sternwarten sind nichtmal selbstfinanzierend!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist in der Tat ein Problem. Wir sind mehr oder weniger selbstfinanziert über Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder. Für grössere Anschaffungen (jetzt steht z.B. eine Modernisierung des Teleskops an) brauchen wir aber Sponsoren.
    Da liegt aber auch ein Vorteil drin. Wir haben z.B. das deutsche Jugendherbergswerk als Sponsor gewinnen können. Die könn(t)en auch etwas Druck ausüben auf die Gemeinde. Dann hätten wir da noch Firmensponsoren. Auch denen kann man sagen, macht ein Blech über eure Werbung, dass sie nicht so nach oben strahlt. Ihr sponsort unser Teleskop und gleichzeitig hellt ihr den Himmel auf. Natürlich nicht so direkt, aber es geht schon.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ein Besucher der Sternwarte kauft nichts im Dorf (die Läden sind nachts eh zu), benutzt keine Sessellifte o.ä., übernachtet kaum im Hotel, und wenn ja, dann und reist am nächsten Tag wieder ab.


    So ein Tourist ist viel weniger wert als eine Horde junger Snöber, die Tageskarten und künstlich beschneite Pisten mit Halfpipe brauchen, Restaurants und Diskos besuchen, im Hotel übernachten und sich in den lokalen Sport- und Lifestyle-geschäften gleich noch mit neuem Equipment eindecken.
    DA rollt der Rubel...[8)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da hast du leider noch mehr recht. Wie schauts denn aus in der Schweiz? In Deutschland sind z.B. Discobeamer verboten worden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Eigentlich umso mehr ein Grund, dass wir Spechtler auch mal die Pressetrommel rühren und etwas Wirbel machen. Wie gesagt: man müsste nur wenige Stellen "infizieren" (aber die richtigen!) und dann würde die Sache Eigendynamik kriegen.


    Ein Beschwerdebrief, mit der "richtigen" Unterschrift an die "richtige" Stelle eingereicht, der bringt mehr als 20'000 Beschwerdebriefe, welche von unbekanntem Fussvolk in 5'000 Gemeinden und Städten eingereicht werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Man müsste einen astronomisch interessierten Umweltpolitiker mit Einfluss finden! Gibts sowas überhaupt?

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo Leute!


    Jaja, die Lichtverschmutzung...


    Bei Neueinsteigern (mit Torpedo) sag'ich oft: "Sir Isaac Newton hätte an diesem Gerät seine helle Freude gehabt".
    Aber was da denn nicht da steht: "Heutige Spechtler hätten an einem Nachthimmel wie zu Isaac Newton's Zeiten auch riesig Freude..."



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die einzige Möglichkeit, dies zu ändern, sehe ich in dem Versuch, möglichst viele für unser Hobby zu begeistern und dadurch unsere Zahl zu erhöhen.
    Es hängt von uns ab, unsere Zahl soweit zu vergrößern, dass wir uns mehr Gehör verschaffen können.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    "Gehöhr verschaffen" dazu braucht es nicht viele, sondern die richtigen. Problem ist, dass wir Spechtler keine starke Lobby haben, sonst könnten wir mehr Druck ausüben.
    Den Händlern ist's ja auch rechtens, wenn wir immer stärkere und immer transportablere Geräte brauchen..[}:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Oha, glaubst du das wirklich? Ich denke, lieber verkaufen die Händler 10 billigere 60/700er, weil man bei dunklem Himmel was sieht, als 1 10 Zöller für die Stadt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Zweck: Touristik-Werbung. Tierschützer, der Alpenschutzverein und vielleicht auch die eine oder andere Astrogruppe haben sicherlich schon massiv Rekurs angemeldet - aber ich schätze, die Touristik-Branche hat die stärkere Lobby.
    DA sitzen nämlich ein paar Leute die von weitem nach Geld stinken und die haben auch noch starken politischen Einfluss... So nach dem Motto: "wenn wir die Brücken nicht beleuchten, dann bleiben die Touristen weg. Dann können wir Hotels, Restaurants und Zulieferbetriebe dicht machen und dann sind mehrere tausend Arbeitsplätze futsch." Was meint Ihr, wie das Druck macht, wenn es denn noch die Schlagzeile von paar Tageszeitungen wird?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Unsere Sternwarte ist Teil des Touristikprogramms unseres Ortes. Da haben wir etliche Anstrengungen dafür angestellt, z.B. Zeitungswerbung , Bilderausstellungen, öffentliche Vorträge im Gemeindesaal, wir machen bei anderen Veranstaltung mit, z.B. dem Kirchentag usw.
    Unser Bürgermeister steht hinter uns. Kurz: Wir sind Teil des Touristikangebots unseres Ortes.
    Dadurch können wir auch etwas Einfluss nehmen. So wird zum Beispiel die Basilika ab 23:00 Uhr nicht mehr angestrahlt oder wir konnten verhindern, dass ein Windrad mit blinkendem Licht uns wieder ein Stück Himmel mehr geklaut hätte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Vielleicht im Sommer, wenn in der Presse das "Sommerloch" herrscht, kann man die Lichtverschmutzung zu einem Thema machen.
    In Prinzip braucht man "nur" eine Massenpsychose zu verursachen - so, dass sich Jedermann angesprochen fühlt. Dann hagelt's psychologische Gutachten (wer schlecht schläft, arbeitet schlecht) und dann meldet sich auch der Umweltschutz. Dann kriegt die Sache Eigendynamik und wird durch sämtliche Zeitungen & Nachrichten geschleppt. Dann sehen vielleicht einige Politiker die Möglichkeit, sich darin zu profilieren (Retter in der Not!) und dann passiert vielleicht was - wie beim Fluglärm oder beim Feinstaub.


    Arme, "reiche" Welt, in der wir leben...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Leider muss ich dir ja recht geben. Mal ein Beispiel von mir.
    In unserem Ort gibt es eine Lobby, die gegen den Bürgermeister ist. Das sind eigentlich nur 3 Leute. Thema war damals die Privatisierung der Wasserversorgung. Diese 3 Leute haben es geschaft mit Flugblättern, diversen Plakaten, öffentlichen Vorträgen und sogar Bürgerbegehren die Leute für ihr Thema der Art zu sensibilisieren, dass sich die Leute sogar auf der Strasse darüber unterhalten haben.
    Hauptargument war, dass es an den Geldbeutel der Leute geht. Das zieht immer. [;)]
    Wir haben soviel Möglichkeiten: Lokale und überregionale Presse, lokale und überregionale Radio- und Fernsehsender. Wenn zwei Jugendliche im Sat1-Frühstücksfernsehen sitzen, weil sie eine Webseite über Omas-Haushaltstipps gemacht haben, dann müssen wir Astronomen sowas doch erst recht schaffen.
    Man kann z.B. Statements sammeln von Leuten, die auch Nicht-Astronomen kennen. Ich denke da an die Astronauten Walter und Reiter, an Lesch, meinetwegen auch Bublath oder auch Ranga Yogeshwar, der ja auch Astrophysiker ist.
    Auch muss man die Besucher der Sternwarten sensibilisieren, z.B. sagen wir meistens, dass wir keinen schönen Himmel haben, weil die Basilika noch angestrahlt wird um 23:00 Uhr, wenn das Licht ausgeht heisst es dann: "Schaun Sie mal, wie schön der Himmel jetzt ist!" Die meisten Leute sehen eh keinen grossen Unterschied, aber glauben tun sie es und wenn dann noch ein: "Also denken Sie daran, machen Sie das Licht aus, damit ihre Kinder auch mal die Milchstrasse sehen." kommt, dann ist das wieder ein kleiner Sieg.