Wer Erinnert sich daran??

  • hallo,
    wer kann sich noch an die Tage erinnern,bei denen,
    in den Dörfern und kleineren Städten
    Nachts ab 23.00Uhr die Straßenbeleuchtung komplett abgeschaltet wurden?


    Ich selbst war Damals (war ca. 8Jahr alt)öfters bei meiner OMAauf Besuch,und bekam die Abschaltung der Beleuchtung des öfteren mit.
    In dem Alter wurde es "schrecklich" Dunkel, so das man die Hand vor Augen nicht mehr sah.
    Natürlich hatte ich Damals noch nichts mit Astronomie am Hut,
    wünschte mir aber es wäre so gewesen.


    Was können die "alten" Hasen der Astronomie darüber Berichten????


    Müssen doch TOLLE ZEITEN gewesen sein?


    Würde mich über den ein oder anderen Bericht freuen,
    und wahrscheinlich auch viele andere Spechtler[:D]


    Sternenklare Grüße:


    Thilo

  • Hallo,


    das ist hier (ein Dorf mit ~900 Einwohnern zw. Hamburg und Lübeck) immer noch so. Zwischen 23:00 und 5:30 sind alle Laternen aus. Und da sich bei den Nachbarn allgemein Bewegungsmelder durchgesetzt haben, ist es richtig schön duster. In den Nachbargemeinden ist es ähnlich.


    Grüsse,
    Dirk

  • hallo,


    bis vor etwa einem jahr war es hier (bad mergentheim, 22000 ew) so, dass um 1 uhr die straßenlaternen abgeschaltet wurden. das ließ mein herz höher schlagen, wenn ich auch von zu hause aus weniger beobachte als von der sternwarte aus. um 4 uhr 30 gingen die lampen dann wieder an.


    als ich vor kurzem bei der arbeit (azubi bei der stadtverwaltung) im liegenschaftsamt die rechnungen der stadt an die stromlieferanten bearbeitete, fiel mir ein gewaltiger knick in der stromverbrauchskurve nach oben auf. dies ist darauf zurückzuführen, dass sich einige (viele) einwohner beschwert haben, dass es des nachts zu dunkel sei und aufgrundessen die lampen wieder durchgehend die ganze nacht angeschaltet wurden. daraufhin stiegen natürlich stromverbrauch und damit verbunden die stromkosten um fast 30 %.
    im nachbarort igersheim ist es seit jahren ununterbrochen usus, dass die laternen von 1 uhr bis 4 uhr 30 abgeschaltet sind. und da beschwert sich auch kein mensch...


    was sagt uns das? der "normal sterbliche" mensch weiß eine dunkle nacht nicht zu schätzen und will es draußen am besten ebenso hell erleuchtet haben wie in seinem wohnzimmer.
    aber wann geht der normal sterbliche schon mal nachts raus?? das sind durchschnittlich netto vlt. 5 minuten in einer nacht, um vlt. was aus dem auto zu holen oder dem nachhauseweg von der kneipe. der punkt sicherheit mag ja in gewisser weise auch wichtig sein, aber man kann lösungen finden und z.b nur jede zweite laterne angeschaltet lassen oder die laternen auf 50% leistung dimmen.
    es gibt für alles eine lösung...


    grüße


    jens

  • Hallo Leidensgemeinde!


    Alles Licht hat seinen Reiz und setzt das Leben in Szene.
    Doch Lichtverschwendung ist Lichtverschmutzung und damit fahrlässige Energieverschwendung zugleich, somit ein Verlust in vielerlei Hinsicht. Im Grunde umfasst die Astrogemeinde über viele Organisationen und über viele kluge Mitglieder, so dass politische Lobbyarbeit in manchen Regionen beispielhaft wirken könnte.
    Wer fühlt sich denn in der Lage auszurechnen wieviel öffentliche Gelder man durch Licht- /Energieeinsparungen anderweitig, beispielseise in die Förderung von Astronomieunterricht / Astrophysik an Schulen/Hochschulen oder an öffentlich betriebenen Sternwarten investieren könnte???


    Es geht sicher um mehrstellige Millionenbeträge.


    Was spricht für die Energieeinsparung durch weniger Straßenlampen etc. ?


    Was spricht dagegen ?


    Würde man bei der Beantwortung den amateurastronomischen Aspekt einmal weglassen, so käme sicher eine interessante meinungsbildende Mehrheit zustande.
    Ich bin neugierig auf eine mögliche Diskussion.


    Dark & Clear Skies



    Primoz

  • Hi,
    Und was soll ich als Großstadtbewohner tun?kann ja nur flüchten!!
    hoffe es,das geht Deutschland bald so schlecht,das die einsicht in der Politik einkehrt und bei den Bürgern -den Beleuchtungsorgien ein Ende zu setzen.
    die Hoffnung stirbt zuletzt
    PS: die menschen rauchen trotz gestiegener Zigarettenpreise trotzdem munter weiter-wohl immer noch zu billig genau wie das Autofahren.
    Luftverschmutzung intensiviert Wolkenbildung-beschert uns mangelnde klare Nächte!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tschetto</i>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    beleuchtete Straßen haben in Großstädten auch die Aufgabe, den Leuten, die immer noch unterwegs sind, ein Sicherheitsgefühl zu geben.
    Die Stromkosten und Gaskosten (hier in unserem Viertel sind es Gaslaternen) nimmt man daher in Kauf.

    Das Gefühl, "sehen zu können, ob da einer kommt", werden vor allem, aber nicht nur Frauen als positiv beschreiben können.


    Ich denke, jeder von uns, ob nun Sternfreund oder nicht, wird lieber über einen beleuchteten Bürgersteig gehen als durch dunkle Gassen, in denen man die Hand nicht vor Augen sieht und auch nicht, wo man hin(ein)tritt.


    Überflüssig finde ich nachts leuchtende oder angestrahlte Werbung, die zu dieser Zeit sowieso niemand sieht.


    Ich denke, ich spreche für viele hier, wenn ich sage, dass dieser sorglose Umgang mit Beleuchtung unser Geld kostet.
    Steuergelder sowieso, aber mich kostet es vor allem Benzin, wenn ich in die Eifel fahre, um dem Düsseldorfer Himmel zu entfliehen.
    Vielen von uns wird es nicht anders gehen.


    Man kann es nicht allen recht machen, und wir als Hobbyastronomen sind mit unseren Interessen nun mal in der Minderheit.
    Die einzige Möglichkeit, dies zu ändern, sehe ich in dem Versuch, möglichst viele für unser Hobby zu begeistern und dadurch unsere Zahl zu erhöhen.
    Es hängt von uns ab, unsere Zahl soweit zu vergrößern, dass wir uns mehr Gehör verschaffen können.


    Gute Nacht!


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Leute!


    Meine früheste Erinnerung an klaren Himmel stammt etwa aus 1980 (da war ich 6 Jahre), wo ich an einem Sommerabend auf'm Vorplatz der Ferienbarakke ("Haus" wäre übertrieben) zum ersten mal die Milchstrasse gesehen habe. Da hat mein Bruder mir erklärt, dass das keine Wolke ist sondern unzählbar viele Sonnen.
    Da begann ich dann, auf meinen ersten 60/700 FH zu sparen...




    Jaja, die Lichtverschmutzung...


    Bei Neueinsteigern (mit Torpedo) sag'ich oft: "Sir Isaac Newton hätte an diesem Gerät seine helle Freude gehabt".
    Aber was da denn nicht da steht: "Heutige Spechtler hätten an einem Nachthimmel wie zu Isaac Newton's Zeiten auch riesig Freude..."



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die einzige Möglichkeit, dies zu ändern, sehe ich in dem Versuch, möglichst viele für unser Hobby zu begeistern und dadurch unsere Zahl zu erhöhen.
    Es hängt von uns ab, unsere Zahl soweit zu vergrößern, dass wir uns mehr Gehör verschaffen können.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    "Gehöhr verschaffen" dazu braucht es nicht viele, sondern die richtigen. Problem ist, dass wir Spechtler keine starke Lobby haben, sonst könnten wir mehr Druck ausüben.
    Den Händlern ist's ja auch rechtens, wenn wir immer stärkere und immer transportablere Geräte brauchen..[}:)]



    In den bündner Bergen (Flims, Laax usw.) sollen bald einige Brücken durch die ganze Nacht mit Flutlichtern von unten her bestrahlt werden. Das wäre der absolute SUPERGAU für den dunklen Alpenhimmel!!


    Zweck: Touristik-Werbung. Tierschützer, der Alpenschutzverein und vielleicht auch die eine oder andere Astrogruppe haben sicherlich schon massiv Rekurs angemeldet - aber ich schätze, die Touristik-Branche hat die stärkere Lobby.
    DA sitzen nämlich ein paar Leute die von weitem nach Geld stinken und die haben auch noch starken politischen Einfluss... So nach dem Motto: "wenn wir die Brücken nicht beleuchten, dann bleiben die Touristen weg. Dann können wir Hotels, Restaurants und Zulieferbetriebe dicht machen und dann sind mehrere tausend Arbeitsplätze futsch." Was meint Ihr, wie das Druck macht, wenn es denn noch die Schlagzeile von paar Tageszeitungen wird?


    Der Kopf in Chur oder Bern, der letztendlich über die Brückenbeleuchtung entscheidet, vernichtet Arbeitsplätze??
    Das wäre ja das Ende seiner politischen Karriere![:0]


    btw: dass in dieser Branche schätzungsweise 95% Gastarbeiter unter miesesten Bedungungen malochen (kein GAV, keine Gewerkschaft, selten eingehaltene Mindestlöhne und Sozialleistungen), das ist ja dann auch kein Thema, sonst tritt' man in ein nicht ausrottbares Wespennest (Schwarzarbeit) und wird man zusätzlich noch als ausländerfeindlich abgestempelt.. Also lieber den Mantel des schweigens drüber und mit den tausenden Arbeitsplätzen, die auf'm Spiel stehen, die Angst des "dummen Fussvolkes" schüren.



    Anderes Beispiel: Wenn 10'000 Leute "Fussvolk" sich über Fluglärm beschweren, ist das nur eine Randgruppe. Wenn aber eine einzige ex. Landratsabgeordnete (oder so) sich über Fluglärm beschwert, bzw. den Schlammkessel mit der grossen Kelle anrührt, dann wird die Presse hellhörig und die Politik zieht mit bzw. gibt dem Druck nach.[:(]



    Vielleicht im Sommer, wenn in der Presse das "Sommerloch" herrscht, kann man die Lichtverschmutzung zu einem Thema machen.
    In Prinzip braucht man "nur" eine Massenpsychose zu verursachen - so, dass sich Jedermann angesprochen fühlt. Dann hagelt's psychologische Gutachten (wer schlecht schläft, arbeitet schlecht) und dann meldet sich auch der Umweltschutz. Dann kriegt die Sache Eigendynamik und wird durch sämtliche Zeitungen & Nachrichten geschleppt. Dann sehen vielleicht einige Politiker die Möglichkeit, sich darin zu profilieren (Retter in der Not!) und dann passiert vielleicht was - wie beim Fluglärm oder beim Feinstaub.


    Arme, "reiche" Welt, in der wir leben...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo Leute!


    Jaja, die Lichtverschmutzung...


    Bei Neueinsteigern (mit Torpedo) sag'ich oft: "Sir Isaac Newton hätte an diesem Gerät seine helle Freude gehabt".
    Aber was da denn nicht da steht: "Heutige Spechtler hätten an einem Nachthimmel wie zu Isaac Newton's Zeiten auch riesig Freude..."



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die einzige Möglichkeit, dies zu ändern, sehe ich in dem Versuch, möglichst viele für unser Hobby zu begeistern und dadurch unsere Zahl zu erhöhen.
    Es hängt von uns ab, unsere Zahl soweit zu vergrößern, dass wir uns mehr Gehör verschaffen können.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    "Gehöhr verschaffen" dazu braucht es nicht viele, sondern die richtigen. Problem ist, dass wir Spechtler keine starke Lobby haben, sonst könnten wir mehr Druck ausüben.
    Den Händlern ist's ja auch rechtens, wenn wir immer stärkere und immer transportablere Geräte brauchen..[}:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Oha, glaubst du das wirklich? Ich denke, lieber verkaufen die Händler 10 billigere 60/700er, weil man bei dunklem Himmel was sieht, als 1 10 Zöller für die Stadt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Zweck: Touristik-Werbung. Tierschützer, der Alpenschutzverein und vielleicht auch die eine oder andere Astrogruppe haben sicherlich schon massiv Rekurs angemeldet - aber ich schätze, die Touristik-Branche hat die stärkere Lobby.
    DA sitzen nämlich ein paar Leute die von weitem nach Geld stinken und die haben auch noch starken politischen Einfluss... So nach dem Motto: "wenn wir die Brücken nicht beleuchten, dann bleiben die Touristen weg. Dann können wir Hotels, Restaurants und Zulieferbetriebe dicht machen und dann sind mehrere tausend Arbeitsplätze futsch." Was meint Ihr, wie das Druck macht, wenn es denn noch die Schlagzeile von paar Tageszeitungen wird?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Unsere Sternwarte ist Teil des Touristikprogramms unseres Ortes. Da haben wir etliche Anstrengungen dafür angestellt, z.B. Zeitungswerbung , Bilderausstellungen, öffentliche Vorträge im Gemeindesaal, wir machen bei anderen Veranstaltung mit, z.B. dem Kirchentag usw.
    Unser Bürgermeister steht hinter uns. Kurz: Wir sind Teil des Touristikangebots unseres Ortes.
    Dadurch können wir auch etwas Einfluss nehmen. So wird zum Beispiel die Basilika ab 23:00 Uhr nicht mehr angestrahlt oder wir konnten verhindern, dass ein Windrad mit blinkendem Licht uns wieder ein Stück Himmel mehr geklaut hätte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Vielleicht im Sommer, wenn in der Presse das "Sommerloch" herrscht, kann man die Lichtverschmutzung zu einem Thema machen.
    In Prinzip braucht man "nur" eine Massenpsychose zu verursachen - so, dass sich Jedermann angesprochen fühlt. Dann hagelt's psychologische Gutachten (wer schlecht schläft, arbeitet schlecht) und dann meldet sich auch der Umweltschutz. Dann kriegt die Sache Eigendynamik und wird durch sämtliche Zeitungen & Nachrichten geschleppt. Dann sehen vielleicht einige Politiker die Möglichkeit, sich darin zu profilieren (Retter in der Not!) und dann passiert vielleicht was - wie beim Fluglärm oder beim Feinstaub.


    Arme, "reiche" Welt, in der wir leben...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Leider muss ich dir ja recht geben. Mal ein Beispiel von mir.
    In unserem Ort gibt es eine Lobby, die gegen den Bürgermeister ist. Das sind eigentlich nur 3 Leute. Thema war damals die Privatisierung der Wasserversorgung. Diese 3 Leute haben es geschaft mit Flugblättern, diversen Plakaten, öffentlichen Vorträgen und sogar Bürgerbegehren die Leute für ihr Thema der Art zu sensibilisieren, dass sich die Leute sogar auf der Strasse darüber unterhalten haben.
    Hauptargument war, dass es an den Geldbeutel der Leute geht. Das zieht immer. [;)]
    Wir haben soviel Möglichkeiten: Lokale und überregionale Presse, lokale und überregionale Radio- und Fernsehsender. Wenn zwei Jugendliche im Sat1-Frühstücksfernsehen sitzen, weil sie eine Webseite über Omas-Haushaltstipps gemacht haben, dann müssen wir Astronomen sowas doch erst recht schaffen.
    Man kann z.B. Statements sammeln von Leuten, die auch Nicht-Astronomen kennen. Ich denke da an die Astronauten Walter und Reiter, an Lesch, meinetwegen auch Bublath oder auch Ranga Yogeshwar, der ja auch Astrophysiker ist.
    Auch muss man die Besucher der Sternwarten sensibilisieren, z.B. sagen wir meistens, dass wir keinen schönen Himmel haben, weil die Basilika noch angestrahlt wird um 23:00 Uhr, wenn das Licht ausgeht heisst es dann: "Schaun Sie mal, wie schön der Himmel jetzt ist!" Die meisten Leute sehen eh keinen grossen Unterschied, aber glauben tun sie es und wenn dann noch ein: "Also denken Sie daran, machen Sie das Licht aus, damit ihre Kinder auch mal die Milchstrasse sehen." kommt, dann ist das wieder ein kleiner Sieg.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Robert!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oha, glaubst du das wirklich? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, nicht wirklich. Dass die Händler lieber 10 Leute mit einem kleineren Gerät "anfixen" (die wollen ja dann auch mal was besseres..[;)]) als ein einziges grösseres Gerät zu verkaufen, mit welchem denn wegen des Verschmutzten Himmels auch keine Freude ausfommt, das leuchtet schon ein; war ja auch eher als Joke gedacht. Alles andere ist leider kein Scherz sondern die bittere Pille der Wahrheit.




    Du bist in der glücklichen Lage, dass Euere Sternwarte teil des Touristik-Programmes ist. Dann könnt Ihr natürlich mitreden.


    Wenn nun aber in der selben Region noch ein Skigebiet wäre, dann hätte die Sternwarte nicht mehr viel Stimmrecht gegen Bahnbetreiber, Hoteliers, Restaurants, Sportgeschäfte, Discos und all' den Freizeitlichen Overkill mit welchen man heute versucht, den Snöbern das Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Das allerneueste (hat zwar Willi Bogner in den 80ern schon gemacht) sind jetzt beleuchtete Pisten, damit die "Wandelnden Geldbörsen" gar nicht mehr schlafen gehen - und genau da liegt das Problem:


    Der Betreiber einer Sternwarte bietet keine Arbeitsplätze (weil alles ehrenamtlich betrieben wird) und macht keinen Umsatz.
    Eine Sternwarte ist zwar schön für ein Dorf, bringt aber nichts ein! Im Gegenteil: viele öffentliche Sternwarten sind nichtmal selbstfinanzierend!


    Ein Besucher der Sternwarte kauft nichts im Dorf (die Läden sind nachts eh zu), benutzt keine Sessellifte o.ä., übernachtet kaum im Hotel, und wenn ja, dann und reist am nächsten Tag wieder ab.


    So ein Tourist ist viel weniger wert als eine Horde junger Snöber, die Tageskarten und künstlich beschneite Pisten mit Halfpipe brauchen, Restaurants und Diskos besuchen, im Hotel übernachten und sich in den lokalen Sport- und Lifestyle-geschäften gleich noch mit neuem Equipment eindecken.
    DA rollt der Rubel...[8)]


    Eigentlich umso mehr ein Grund, dass wir Spechtler auch mal die Pressetrommel rühren und etwas Wirbel machen. Wie gesagt: man müsste nur wenige Stellen "infizieren" (aber die richtigen!) und dann würde die Sache Eigendynamik kriegen.


    Ein Beschwerdebrief, mit der "richtigen" Unterschrift an die "richtige" Stelle eingereicht, der bringt mehr als 20'000 Beschwerdebriefe, welche von unbekanntem Fussvolk in 5'000 Gemeinden und Städten eingereicht werden.

  • Hallo zusammen,
    da kann ich auch eine kleine Anekdote beisteuern:
    Fahrt, irgendwann Mitte der 70´Jahre, der damaligen GvA-Jugendgruppe nach Rosdorf, liegt wenn ich mich recht erinnere in der Nähe von Itzehoe. Wir waren dort in einem Schullandheim. Eines Abends kam ein hier nicht näher genannter Sternfreund nach einem kurzen Blick an den Himmel wieder rein und meinte enttäuscht "Beobachten wird heute nix, da kommen Wolken" - Wie sich nach einer kurzen Stippvisite einiger anderer Beteiligter herausstellte handelte es sich bei den Wolken um die Milchstraße! Ja damals war es noch wirklich dunkel !!!


    Clear Skies
    Gerhardt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo Robert!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oha, glaubst du das wirklich? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, nicht wirklich. Dass die Händler lieber 10 Leute mit einem kleineren Gerät "anfixen" (die wollen ja dann auch mal was besseres..[;)]) als ein einziges grösseres Gerät zu verkaufen, mit welchem denn wegen des Verschmutzten Himmels auch keine Freude ausfommt, das leuchtet schon ein; war ja auch eher als Joke gedacht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    War ich wohl auf der Leitung gestanden. [:I]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Alles andere ist leider kein Scherz sondern die bittere Pille der Wahrheit.


    Du bist in der glücklichen Lage, dass Euere Sternwarte teil des Touristik-Programmes ist. Dann könnt Ihr natürlich mitreden.


    Wenn nun aber in der selben Region noch ein Skigebiet wäre, dann hätte die Sternwarte nicht mehr viel Stimmrecht gegen Bahnbetreiber, Hoteliers, Restaurants, Sportgeschäfte, Discos und all' den Freizeitlichen Overkill mit welchen man heute versucht, den Snöbern das Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Das allerneueste (hat zwar Willi Bogner in den 80ern schon gemacht) sind jetzt beleuchtete Pisten, damit die "Wandelnden Geldbörsen" gar nicht mehr schlafen gehen - und genau da liegt das Problem:


    Der Betreiber einer Sternwarte bietet keine Arbeitsplätze (weil alles ehrenamtlich betrieben wird) und macht keinen Umsatz.
    Eine Sternwarte ist zwar schön für ein Dorf, bringt aber nichts ein! Im Gegenteil: viele öffentliche Sternwarten sind nichtmal selbstfinanzierend!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist in der Tat ein Problem. Wir sind mehr oder weniger selbstfinanziert über Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder. Für grössere Anschaffungen (jetzt steht z.B. eine Modernisierung des Teleskops an) brauchen wir aber Sponsoren.
    Da liegt aber auch ein Vorteil drin. Wir haben z.B. das deutsche Jugendherbergswerk als Sponsor gewinnen können. Die könn(t)en auch etwas Druck ausüben auf die Gemeinde. Dann hätten wir da noch Firmensponsoren. Auch denen kann man sagen, macht ein Blech über eure Werbung, dass sie nicht so nach oben strahlt. Ihr sponsort unser Teleskop und gleichzeitig hellt ihr den Himmel auf. Natürlich nicht so direkt, aber es geht schon.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ein Besucher der Sternwarte kauft nichts im Dorf (die Läden sind nachts eh zu), benutzt keine Sessellifte o.ä., übernachtet kaum im Hotel, und wenn ja, dann und reist am nächsten Tag wieder ab.


    So ein Tourist ist viel weniger wert als eine Horde junger Snöber, die Tageskarten und künstlich beschneite Pisten mit Halfpipe brauchen, Restaurants und Diskos besuchen, im Hotel übernachten und sich in den lokalen Sport- und Lifestyle-geschäften gleich noch mit neuem Equipment eindecken.
    DA rollt der Rubel...[8)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da hast du leider noch mehr recht. Wie schauts denn aus in der Schweiz? In Deutschland sind z.B. Discobeamer verboten worden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Eigentlich umso mehr ein Grund, dass wir Spechtler auch mal die Pressetrommel rühren und etwas Wirbel machen. Wie gesagt: man müsste nur wenige Stellen "infizieren" (aber die richtigen!) und dann würde die Sache Eigendynamik kriegen.


    Ein Beschwerdebrief, mit der "richtigen" Unterschrift an die "richtige" Stelle eingereicht, der bringt mehr als 20'000 Beschwerdebriefe, welche von unbekanntem Fussvolk in 5'000 Gemeinden und Städten eingereicht werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Man müsste einen astronomisch interessierten Umweltpolitiker mit Einfluss finden! Gibts sowas überhaupt?

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Robert.


    Mit den einflussreichen Sponsoren habt Ihr natürlich abermals grosses Glück!
    Das freut mich riesig für Euch bzw. Euere Sternwarte! Viel Erfolg bei der Modernisierung!!



    Discobeamer sind bei uns (m.W.) mit Einschränkungen erlaubt - soviel ich weiss, bei nicht dauerhaftem Betrieb (Fete, Kirmes, Dorf- oder Turnfest) nichtmal Bewilligungspflichtig.




    Naja, der Politiker den wir suchen, der muss weder Astronomiebegeistert noch "ein grüner" sein.
    Er muss eigentlich nur ein Sprungbrett für seine persönliche Karriere sehen; die Chance, sich zu profilieren, dann wird er sich voll reinkniehen...



    Dazu muss aber erst das Begehren des Volkes oder noch besser, der Wirtschaft geweckt werden.
    "Doktor-Best-Fresenius sagt, dass wir bei aufgehelltem Himmel oder geschlossenen Läden schlecht schlafen und dann schlecht arbeiten. Wir wollen gut schlafen und besser arbeiten!"
    oder noch besser:
    "Unsere Human resources Abteilungen haben rausgefunden, dass unsere 15'000 Arbeiter in der selben Arbeitszeit 5,3% mehr Leistung brächten, wenn sie besser schlafen würden und zufriedener wären.
    Die IG Farben und die IG-Metall und alle anderen Gewerkschaften fordern bundesweit ab 22:00 einen dunklen Nachthimmel."



    DANN würde sich was tun; dann würden sich die Parteien um das neue Aushängeschild reissen! Die Partei, die sowas nämlich durchsetzen würde, wäre nicht mehr der Buhmann der Nation (Arbeitsplatzvernichter), sondern Held der Gewerkschaften...
    (gibt's eigentlich keinen "in den Arsch-kriech"-Smiley?)


    Politik hat nichts mit dem wirklichen Leben zu tun, es ist reine Strategie um das Ringen von persönlichen Vorteilen!
    (deshalb finde ich sie ja so zum ko.....)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hallo Robert.


    Mit den einflussreichen Sponsoren habt Ihr natürlich abermals grosses Glück!
    Das freut mich riesig für Euch bzw. Euere Sternwarte! Viel Erfolg bei der Modernisierung!!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke, aber Glück allein reicht nicht. Das haben die sich (ich bin noch nicht so lange dabei) in 40 Jahren mühsam aufgebaut und erarbeitet.
    Ohne Fleiss kein Preis und so ist es immer, auch mit dem Darksky.
    http://www.astronomie.de/bibli…/darksky/gesellschaft.htm


    Fällt dir was auf? Vor einem halben Jahr hab ich mal ne Mail an Thorsten Güths geschrieben, dass da noch DM steht und das doch vielleicht geändert werden sollte. Passiert ist es leider noch nicht.
    Was ich sagen will: Auch kleine Sachen in einer gewissen Quantität können Erfolg haben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Naja, der Politiker den wir suchen, der muss weder Astronomiebegeistert noch "ein grüner" sein.
    Er muss eigentlich nur ein Sprungbrett für seine persönliche Karriere sehen; die Chance, sich zu profilieren, dann wird er sich voll reinkniehen...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Leider hast du damit recht.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Dazu muss aber erst das Begehren des Volkes oder noch besser, der Wirtschaft geweckt werden.
    "Doktor-Best-Fresenius sagt, dass wir bei aufgehelltem Himmel oder geschlossenen Läden schlecht schlafen und dann schlecht arbeiten. Wir wollen gut schlafen und besser arbeiten!"
    oder noch besser:
    "Unsere Human resources Abteilungen haben rausgefunden, dass unsere 15'000 Arbeiter in der selben Arbeitszeit 5,3% mehr Leistung brächten, wenn sie besser schlafen würden und zufriedener wären.
    Die IG Farben und die IG-Metall und alle anderen Gewerkschaften fordern bundesweit ab 22:00 einen dunklen Nachthimmel."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Find ich keinen Schlechten Ansatz. Das geht schon in die Richtung, die ich vorher mit den Prominenten versucht hab ein zu schlagen. Nur, wie soll man an solche Daten kommen und wo sollen sie veröffentlicht werden?
    Statt eines grünen Astronomen bräuchten wir deiner Meinung nach also einen astronomischen Mitarbeiter eines Robert-Koch-Instituts?
    Woher nehmen und nicht stehlen?[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    DANN würde sich was tun; dann würden sich die Parteien um das neue Aushängeschild reissen! Die Partei, die sowas nämlich durchsetzen würde, wäre nicht mehr der Buhmann der Nation (Arbeitsplatzvernichter), sondern Held der Gewerkschaften...
    (gibt's eigentlich keinen "in den Arsch-kriech"-Smiley?)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Möglich!
    Ich stell mir grad die Frage, ob es nicht ohne Politik geht.
    Mein Nachbar, mit dem hab ich demnächst ein Hühnchen zu rupfen, hat sich ein Hoflicht installiert, ich schätz mal mindestens 500 Watt (er wohnt ca. 200m weit weg, genau in SW-Richtung [:(!]). Wann es angeht weiss ich nicht - ausgegangen ist es um 21:00 Uhr. 500 Watt, damit der Aff sein Türschloss findet und dafür brennt es auch noch weiss der Geier wie lang? [xx(]
    Ich versuch mal ihn direkt drauf an zu sprechen und werde meine Erfahrungen dann hier kundtun. Ich denke, wenn wir Astronomen es schaffen, dass unsere Nachbarn das Licht ausschalten, dann spricht sich das rum und dann werden auch Wirtschaftsunternehmen, weil irgendwo müssen die Nachbarn ja arbeiten, was davon mitbekommen und wenn dann Initiativen wie "Dark Sky" vom VDS oder ähnliche kommen, könnte das, glaub ich, mehr Erfolg haben.
    Das Problem ist nur, es dauert lange und der "Erfolg" ist wenig einleuchtend für unsere Ego-Gesellschaft.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • hallo Freunde der Dunkelheit,


    wußte gar nicht,
    das in einigen Ortschaften immer noch die Beleuchtung abgeschaltet wird.[:0]
    Aber das Licht der Umliegenden Städte ist wahrscheinlich immer noch zu sehen.


    Da würde ich gerne mal 30Jahre zurückreisen, um den Himmel mit dem jetzigen zu vergeichen.
    Auch die Straßenbeleuchtung von Städten war zu der Zeit doch relativ gering,
    da auch die Industriegebiete noch ziemlich klein waren,oder?


    Egal[:(][:(]
    ich lebe jetzt und hier, und kann sowieso nichts daran ändern[V]


    Sternenklare Grüße:


    Thilo

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