Beiträge von Kalle66 im Thema „Der Spiegelschleif Boom“

    Hi Stefan,
    ob 114mm oder 150mm; ich würde danach gehen, was schon da ist und was geplant ist.
    Bei mir steht schon ein 200mm-China-Dobson und ein Lidl-Refraktor, als Ergänzung habe ich deshalb eine 114mm-Scheibe f/4,5 gewählt. Die gibt dann später sicher einen guten Sucher her, für die 12-Zoll-Scheibe, die gerade in Arbeit ist oder läßt sich auf das Lidl-Stativ schrauben. Wenn man sich kennt (Geduld- und Hartnäckigkeitsfaktor), kann man natürlich auch gleich zu einer 10, 12 oder gar 14-Zoll-Scheibe greifen.
    Lass Dich nicht allein von den "Wurstfingern" leiten. Wir sind keine Uhrmacher (...bis auf diejenigen, die autom. Nachführungen selbst bauen.)
    Gruß

    Hallo Frank, Hallo Stefan,
    meine Rede, einen kleinen Trainingsspiegel vorweg. Da kann man sogar so komische Dinge wie Fließentool, Gipsabdruck für ein Poliertool üben. Vom Foucaulttest auf dem Wohnzimmertisch ganz zu schweigen [:)] Und prompt gehört man zu den erfahrenen Schleifern. [:D] Einmal gemacht, immer gekonnt [:D][:D][:D]
    Gruß

    Hi Kai,
    kleine Spiegel lohnen finanziell wirklich kaum.
    Ich hatte mir dennoch einen 4,5-Zöller geschliffen, als Training für die 12-Zoll-Scheibe. War pakettechnisch eine Beigabe sozusagen. (bezahlt, nicht das Stathis jetzt runtergehandelt wird [:D][:D][:D])
    Und er passt noch ins Sortiment zwischen Lidl und China-8-Zoll-Dobson.

    Nur keine falsche Bescheidenheit im Umgang mit den Borofloatscheiben. Die finden auch in Kamin- und anderen Öfen als Schaugläser Einsatz. Sie sind 25mm dick, man kann also problemlos draufstehen oder anderen Unsinn damit machen. Dachziegel sind Spielzeug dagegen.
    Nur gegen Stöße sind sie empfindlich, vor allem aber, weil sie doch deutlich schwerer sind als eine Flasche Bier und entsprechend mehr Impulsenergie übertragen, falls sie mal im Waschbecken, der Badewanne oder dem Schleiftool zusammenknallen.
    Ich finde, es ist die Mischung aus "brachialer" Gewalt und Fingerspitzen/Samthandschuhen, was die Sache so einladend macht. Und die Präzession, die man quasi mit Haushaltsmitteln erreicht. 100 Nanometer Oberflächengenauigkeit bei einer 300mm-Scheibe ist ja so, als ob man die Erde völlig einebnet. Der Mt. Everst hätte noch 4m Höhe - ein Termitenhügel also.
    Dazu kommt, dass die physikalischen Kenntnisse entweder ganz einfach gehalten werden können oder bis auf höchstes Niveau getrieben werden können - je nach Laune.
    Ganz zu schweigen, dass heute im Wohnzimmer Optiken entstehen, die noch vor 60 Jahrens der Stolz einer jeder Universitäts-Sternwarte waren.
    PS: So neu ist so ein Boom übrigens nun auch nicht. Ich habe mal gelesen, das während des zweiten Weltkriegs viele ATM-Optiker sich an der Produktion der damals ja opt. arbeitenden Zielerfassungsgeräte beteiligten, vor allem in den USA. Die haben also damals Prismen, Linsen etc. zugeliefert. Natürlich in der vom Militär geforderten Qualität.
    PPS: Newton, Herschel und Co. haben sich ihre Teile auch selbst herstellen müssen.
    Gruß