Beiträge von Kalle66 im Thema „Geschwindigkeit von satelliten“

    Hallo Melchior,
    Triangulation ist bei interplanetarischen Satelliten vielleicht das falsche Wort, aber auch die Erde rast durchs All und vergrößert dadurch die sog. Basisline. Und man kann durch Verfolgung der Signalwinkel durchaus präzisie messen, auch nur mit einer Bodenstation. Man erhält Sollwinkel aufgrund der berechneten Bahn und Ist-Winkel, und das für jeden Tag mit Funkkontakt. Umgekehrt macht es der Satellit bei Annäherung an das Zielobjekt.


    Interessantes auch zur Funkfequrenzverschiebung: Aufgrund eines Fehlers der Huygens/Casini-Mission wäre fast der Funkkontakt aufgrund der Fequrenzverschiebung abgebrochen, man musste das Landemanöver daher so abändern, dass die Verschiebung aufgrund der Geschwindigkeit (der Komenonente relativ zwischen den Sonden nach Trennung) daher unter einem kritischen Wert blieb. Glücklicherweise hat das ja geklappt, indem man den Anflugwinkel abgeändert hatte.

    Soweit ich informiert bin, gibt es zunächst einmal berechnete Bahnen (Kepler sei Dank). Dann gibt es Positionsbestimmungen mittels Triangulation (Seefahrer kennen das schon lange) und zwar nicht nur von der Erde aus sondern auch durch den Satelliten. Erst bei Abweichungen von Soll- und Istposition wirds interessant. Dann müssen Kurskorrekturen durchgeführt werden.
    Wieviel Schub und wie lange Triebwerke brennen müssen, wird anhand der Bahnparameter ausgerechnet. Dazu muss man auch die Flugrichtung kennen. Kennt man die Bahnparameter, kennt man fast alles (Vielleicht meinst Du ja auch dies - den Geschwindigkeitsvektor). Schließlich wird die meiste Zeit im freien Fall geflogen.
    Zur Kommunikation haben Satelliten ein Trägheitssystem an Bord, das vor allem die Lage des Satelliten kontrolliert (Kreiselsysteme, Zielfernrohre auf Leitsterne) und beeinflusst, die Antennen müssen schließlich ausgerichtet werden und die Flugrichtung bestimmt werden.
    Zur Kontrolle der Triebwerke zusätzlich neben der Lagekontrolle Beschleunigungssensoren, Durchflusssensoren, Tankanzeige etc.. Die aktuelle Masse abzgl. verbrauchten Brennstoff sollte auch bekannt sein bzw. F=m*a läßt wiederum Schub/Beschleunigung berechnen.
    Die Geschwindigkeit selbst ist ziemlich uninteressant, die ergibt sich nach Newton und Kepler; gegen was soll die den gemessen werden (Erde, Zielobjekt?) Aber selbst das ginge noch, z.B. Radarmessungen, Funkfequrenzverschiebung). Viel interessanter ist - wie eingangs gesagt - der Vergleich von Ist- und Sollposition zu einem gegebenen Zeitpunkt und Flugrichtung (Lagekontrolle). Piloten und Seefahrer lassen grüßen. Die interessieren sich auch mehr für Kurs und Position, weniger für Tempo, welches ja dann ex post bekannt ist und extrapoliert bei der Postionsfortschreibung genutzt wird.