Beiträge von PeterSurma im Thema „Neuling mit vielen Ambitionen und noch mehr Fragen“

    Servus,


    Das Equipment sollte Ok sein so.


    ABER : Frag bei astroshop nach dem kurzen Durchmesser des (elliptischen) Fangspiegels im Teleskop. Er sollte eher bei 63mm liegen als bei 50mm. Ersterer hätte ca 32mm voll ausgeleuchtetes Feld, letzterer nur 16mm. Siehe das Tool im web, link oben. Ein bisschen Vignettierung lässt sich gut flatfielden, aber nicht zu viel... Vollformat kannst Du mit solchen normalen 2" Okularauszügen an f/5 und schneller aber afaik sowieso nicht 100% ausleuchten.


    Das Teleskop bringt ein 2" 28mmmOkular mit, das wird jedoch im Vergleich zu dem 30m ES82° eher 'grottig' sein, aber man kann es natürlich benutzen und so erstmal sparen. Das 30mm ES ist dennoch ein sehr gutes empfehlenswertes Okular, und ist so gut wie das Televue Nagler 31mm (guck mal was DAS kostet ;) ).


    Filter für Galaxien gibt es nicht, weil sie im Wesentlichen Kontinuumsstrahler sind.


    Filter für Emissionslinien- Gasnebel gibt es. Du wirst definitiv einen solchen kaufen (visuell) früher oder später (spätestens im Sommer, wenn Du den Cirrusnebel angucken willst...), der Gewinn ist (objektspezifisch) drastisch ! (Sehen versus nicht sehen !) Nimm 2" und OIII, wenn du nur einen kaufen willst. Kauf keinen Billigfilter, sind oft nicht engbandig genug, nimm Astronomik. Details dazu gibt es bei unserem Physiker Kollegen Reiner hier:

    Dobsons bauen und Deep Sky, Reiner Vogel


    Alles Equipment kannst Du einfach im Web bestellen. Der Kauf vor Ort wird überschätzt.


    Besorg Dir nen Laser zum Justieren ! Für Newton, 1.25" Einsteckmesser, mit 45Grad geneigter Auftrefffläche, das ist am einfachsten. Normale Quali ca 50 eur genügt erstmal. Wenn's perfekt sein muss, justiert man dann nochmal nach am Stern (nochmal genauer)...


    Good luck,

    Peter

    Hier übrigens ein Foto Beispiel mit 8", allerdings mit CCD und einigem Aufwand + Know- How.


    PS:
    Fotonewton Design checken geht übrigens hiermit:


    Newtonian Reflecting Telescope Designer

    --> Diagonal


    Input:

    metric

    900mm

    f/4.5

    200mm


    Mag loss = 0.5mag

    (z.B.) 63mm Diagonal

    --> 30mm unvignettiertes Feld

    --> 40mm Feld mit 0.125mag Vignettierung (12.5%) (also etwas weniger als FF)

    Vollformat-Ausleuchtung geht auch = ist aber viel teurer !!! (spezialisierte Teleskope, eingebaute Korrektoren)


    Für Foto:

    brauchst zum Fotografieren noch einen Koma-Korrektor... !

    Und jetzt spezifischer:

    (ich hatte kürzlich für einen Freund visuelles Equipment rausgesucht, daher hatte ich noch einigen Text + Links):


    Mein Ratschlag, im Angesicht Deiner Pläne/mittelfristigen Wünsche und (weicheren) Finanzlimits:


    - Fotooptimierten Newton, wie diesen (oder ähnlich) - (natürlich gibt es hier auch viel besseres Zeugs, aber auch viel teurer !)

    1/8 Oberflächenquali reicht meist, wenn Du willst auch 1/10 lambda

    (Zur DSLR Ausleuchtung siehe unten)


    - RACI Finder:

    Galaxy Sucher 8x50 RA, rot 90°, seitenrichtiges Bild, incl. Halter | Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

    Gleiche Orientierung wie mit dem Auge (der Newton dreht jedoch das Feld auf den Kopf)


    - sehr gute Okulare für visuelles Beobachten (sehr empfehlenswert, insofern absolut ihren preis-wert !!! Hier wirst Du mit Ratschlägen totgeworfen, wenn Du nach Okularen fragst, DIESE HIER sind für Deep-Sky hervorragend, evtl, noch ein spezifisches Okular für Planeten dazu... z.B. Planeten-Zoom von Svbony = günstig)

    Explore Scientific 82°

    Explore Scientific Okulare Bauart UWA | Eigengesichtsfeld > 80 ° | ASTROSHOP

    30, 18, 11, 6.7, 4.7mm - kosten ca 1000 Euro zusammen. Willst Du erst nicht alle kaufen zum Testen - nimm: 30, 11, 4.7mm als ersten Satz. Falls sie Dir nicht passen sollten (bezweifle ich), wieder-verkaufen sie sich sehr gut...


    - OIII Filter 2" Astronomik

    Astronomik OIII Filter 2"
    www.astroshop.de

    für alle Nebel mit OIII Emissionslinien (PN, SNR, HII Gebiete), unbedingt in 2" Durchmesser (Wegen der Okulare) !!!


    - Newton Justierlaser 1.25"

    ca 50+ Euro


    - Lass Dir ne gute Montierung von den Foto-Kollegen hier empfehlen und investier eher ZUVIEL Geld in die Montierung ! Sie kann eigentlich kaum stabil genug sein (für Foto !). GOTO, ja gleich am Anfang. Ich würde eher ca 1000+ Euro ausgeben dafür. Instabilität kommt nicht nur durch Gewicht von Teleskops/Cam sondern auch durchs (beim Newton durchaus nicht geringes) Drehmoment und möglichen Wind ! Ausserdem ist bei Foto oft auch Unwucht in den Achsen (Position der Cam) ein Problem, also den Tubus Verstellen längs verschieben können in den Schellen und Zusatz-Gegengewicht evtl. nötig. Gut auch, wenn dann die Motoren etwas besseres Drehmoment haben...


    Es gäbe auch die Möglichkeit das Teleskop wie ein Dobson zu montieren:

    Telrad-Finder incl. Basis | Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

    Das ist allerdings (zu/relativ) teuer verglichen mit den Kosten für eine parallaktische Montierung !


    Wenn Du noch was wissen willst, per PN oder eMail an meine Adresse im Impressum meiner Webseite.


    Wenn Du auf's rein visuelle schwenken willst, dann unbedingt (>= 10") Dobson. Dazu könnte man sich später einen Foto-Apo auf Montierung zum Fotografieren kaufen, und beides (parallel) machen... wäre durchaus auch eine schlaue Alternative !


    Good luck,

    Peter

    Servus,


    also folgendes erstmal allgemein:


    - ein *rein visuelles* Teleskop würde man auf MAXIMAL Öffnung und schnelles Öffnungsverhältnis trimmen. Im Preisrahmen von 2000 Euro (inkl. sehr guten Okulare) würde ich einen D=250mm 10" f/5 Dobson kaufen.Sowas hier:

    Galaxy Dobson D10 Teleskop 10" f/5 konfigurierbar | Galaxy Dobson | Galaxy | Teleskope - Marken | Teleskope | Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

    Das Ding hat den Vorteil, dass maximal viel Geld in der Teleskopöffnung steckt, und das will man für visuelles Beobachten unbedingt !!! Die Montierung ist sehr einfach, aber erstaunlich stabil. Aber eben *NICHT* für Foto (parallaktische Nachführung) ausgelegt. AUSSERDEM: man muss die Objekte mit dem Auge/zu Fuss am Himmel finden. Man muss dazu die Sternbilder kennen ! Finden ist zuerst nicht trivial, aber mit Übung später problemlos. Visuell braucht maximal dunklen Himmel, 21.2mag/sq.arcsec sind aber durchaus schon für viele Dinge schon recht passabel, auch Galaxien ! Emissionsnebel gehen auch, dazu am besten einen OIII Emissionslinienfilter einsetzen.

    Als Beispiel kannst Du mal das hier lesen/überfliegen (Freund von mir gerade eingestiegen):

    eyes4skies - reports


    - Ein rein fotografisches Teleskop braucht nicht so viel Öffnung (die treibt via Gewicht die Stabilitäts-Anforderungen an die parallaktische Montierung hoch). D=200mm reichen durchaus für vieles. Fotografie will ebenfalls eher schnelles Öffnungsverhältnis: f/4.5...f/5 ist gut korrigierbar durch einen Komakorrektor, den man aber auch noch kaufen muss. Man braucht aber eine überdimensionierte parallaktische Montierung (kann eigentlich immer schon GOTO, also Objekte finden per Click, braucht aber Justage vorher), eine kleines Leitrohr, eine Guiding Cam und ein Notebook (für die rückgekoppelte Guiding-Korrektur). Montierung laufen nicht von alleine genau genug (ausser extrem teure, aber selbst die brauchen Korrekturen). Das Teleskop braucht einen stabilen Okularauszug mit Feststellmöglichkeit und Feinbewegung.


    Noch bedenken:

    Beim Astro-Fotografieren geht der Hauptaufwand in (die richtige Software und) die Bildbearbeitung (Computerarbeit).

    Daher bevorzuge ich visuelles Beobachten - ist mehr Erlebnis pro Aufwand. Kannste auf meiner Webseite in den Beobachtungsberichtenzur Genüge lesen... Daher bin ich sehr bewusst kein Fotofreak (trotz einigermassen Knowhow aus der Profihistorie), sondern Grossdobsonianer ;)


    Ausserdem:

    Der Nachteil des Newton auf einer parallaktische Montierung ist, dass er - visuell eingesetzt - oft axial gedreht werden muss, weil der OAZ in die falsche Richtung für den Einblick pointet - das ist lästig, aber ist so (für Foto ist das nicht so tragisch). Man braucht unbedingt mit der Hand bequem zu öffnende gute Schellen. (Bei Dobson bleibt der OAZ immer an der Seite, was sehr bequem ist für Einblick und Handling.) Die parallaktische Montierung findet aber (nach Justage) die Objekte per Goto selbst, das ist prima, ABER man bleibt dadurch etwas Analphabet was den Himmel angeht (wie bei GPS Navi im Auto).


    Dennoch Newton ist ein gutes optisches Design mit wenig opt. Flächen, insofern im Amatuerbereich sehr gut geeignet. Cassegrain würde ich keinen empfehlen, zwar geometrisch kurz und Einblick immer hinten (dann braucht man wieder einer 200 Euro 2" Zenitprisma...), aber eben sehr langbrennweitig und f/10+, zu lang für Foto und damit wieder sehr gute Montierung nötig (wegen der Brennweite).


    Viele Leute, die nur Fotografieren benutzen aber (Widefield) Foto-APO-Refraktoren (D=80mm f/7 mit Flattener oder sowas), die gar nicht so teuer sind und wenig Montierung brauchen, das ist evtl. der beste Weg zu günstigen guten Fotos !!! Im Endeffekt sind das gute Teleobjektive, die mit der Montierung nachgefürht werden. Wenn Du (mögl. schnelle) Teleobjektive hast, kann man aber damit auch sehr gute Ergebnisse erzielen !!! Also z.B. Canon 200mm 2.8 mit 2x Telekonverter auf 400mm f/5.6. Damit (halbe Brennweite) sind die Montierungsanfordernungen natürlich wesentlich softer.


    Gruss, Peter

    Ciao Stephan,


    Sollen denn die Fotos zum Spass/zum Angucken sein, oder willst Du astrophysikalisch d.h. quantitativ damit arbeiten ? (Messungen machen)


    Willst Du auch visuell durchgucken öfter mal, oder immer nur Foto ? Willst Du (gute) Okulare haben ? Bei visuell würde ich in (gute) Okulare nochmal so viel Geld stecken wie ins Teleskop. Die Teleskope wechseln, die Okulare bleiben...


    Wie gross sind die Objekte, die Du fotografieren willst ? Andromedanebel im ganzen (3°) oder Quasare (Bogensekunden Feldgrösse reicht). Irgendwelche Randbedingungen an den Abbildungsmassstab - und damit an die Brennweite ? Also: Willst Du vor allem Planeten fotografieren ?


    Wieviel Budget hattest Du gedacht, und hast Du schon CCD/DSLR Cam oder sowas ? Crop oder Vollformat ?


    Muss der ganze Setup bewegt werden oder (95%) stationär ?


    Wie gut (dunkel) ist Dein Himmel, dort wo Du beobachten willst/wirst. Guck hier nach und gibt den Wert im mag/sq.arcsec an.

    Light pollution map

    Je nachdem kann man visuell mehr oder weniger sehen im Teleskop. Für Foto ist das weniger kritusch/relevant.


    Kannste alles mal überlegen, für Dich selber klären und mitteilen... ;)


    Für Foto generell: Montierung immer deutlich oversizen relativ zum Teleskop !


    1000 Euro sind für Teleskop und Montierung so gut wie nix, zu wenig für meinen Geschmack und mit Deinem Background. Ausser Du sagst: das ist nur ein Pilotprojekt...


    Mich erstaunt beim Astrophysik Background Deine Präferenz Mond/Planeten. Du weisst schon, dass man sogar 3C273 (mit Teleskop) visuell sehen kann, oder Kugelsternhaufen in M31, Sternentstehungsgebiete in M33, Filamente in SNRs (Cirrus Nebel)...? Es gibt aber auch Amateure die messen (CCD) Exoplanetendurchgänge...


    Für visuell würde man ein anderes Teleskop/Setup nehmen als für Foto. Daher die Fragen.


    Gruss,

    Peter


    PS: ich hab einen ähnlichen Backgound wie Du ;) daher die vllt. etwas penetranten Fragen...