Alles anzeigenHallo Joe,
Dein eingangs erwaehntes 8"-Dobsonteleskop ist wahrscheinlich heutzutage das meistempfohlene Geraet fuer den Einsteiger, sofern die Rahmenbedingungen stimmen:
- Du willst visuell beobachten, Fotografie spielt keine oder eine sehr untergeordnete Rolle.
- Du kannst einen Dobson dieser Groesse handhaben. Waehrend der Aufbau simpel ist, sind die (wenigen) Einzelteile relativ schwer. Vor allem die Dobsonmontieurung, die (aus dem Englischen) als "Rockerbox" bezeichnet wird (was in etwa als "Wippkiste" uebersetzt werden koennte). Das Teil hat die etwa die Ausmasse eines Nachtschraenkchens, und es besteht in dieser Preisklasse aus Spanholz. Also relativ schwer und ein bisschen sperrig. Auf der Plus-Seite sind keine langwierigen Justagen wie die Einnordung bei parallaktischen Montierungen notwendig.
- Du hast Geduld, Objekte zu finden. Du wirst fuer die meisten Objekte (Deep-Sky) einen Sternatlas brauchen, dazu eine Rotlichttaschenlampe. Die als "Starhopping" bezeichnete Methode ist ein sehr intuitiver Weg, Objekte zu finden und ein gewisses Repertoire von Objekten aufzubauen, die Du aus dem Kopf wiederfindest. Die ersten paar Objekte werden lange dauern, aber nach einiger Uebung geht es zunehmend einfacher vonstatten.
Ob der 10" die bessere Wahl ist, haengt stark davon ab, ob Du das Teil transportieren musst oder nur aus einem Schuppen etc herausrollen kannst. Waehrend in der Astronomie bei gleicher optischer Qualitaet das groessere Teleskop in der Regel das Kleinere schlaegt, muss auch der Aufwand zur Beobachtung einbezogen werden. Ein Teleskop, das aufwendig transportiert werden muss, wird in vielen Faellen nach einer Phase der Einstiegsbegeisterung recht schnell in der Ecke verstauben. Das beste Teleskop ist nicht das groesste, sondern das, was am meisten benutzt wird.
Hast Du einen dunklen Garten und kannst Du das Teleskop einfach aus einem Schuppen oder einer Garage tragen, hat der 25cm die Nase vorn. Beim Transport aus der Etagenwohnung ins Auto und dann Fahrerei an einen dunklen Standort kann der 20cm punkten, weil er einfach schneller einsatzbereit ist. Es haengt also ganz von den Gegebenheiten ab.
Ich habe zu diesem Thema vor Jahren mal eine "Teleskopauswahlhilfe" verfasst, die unten angehaengt ist. Hierbei geht es nicht darum, ein Teleskop der Marke X und Bauart Y zu empfehlen, sondern die Umstaende auszuloten, die das beste Teleskop fuer einen individuellen Beobachter bestimmen.
Guten «Morgen»
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich habe diesen Text und auch den in der PDF komplett gelesen. Ich habe einen grossen Garten, der auf der einen Seite sehr dunkel ist, wo auch nichts im Wege steht. Gewicht ist nicht o schlimm, da ich noch gut anpacken kann und will. Das Skywatcher Skyliner 200/1200 habe ich mir nun bestellt. Okulare bzw. FIlter werde ich mir nach und nach gute kaufen. Eine drehbare Sternenkarte habe ich auch. Selbst mit dem Billigteil habe ich gestern den Mond bestaunen können. Da freue ich mich schon, mit einem richtigen Teleskop zu schauen.
Liebe Grüsse
Joe