...mal mit 'nem Augenzwinkern betrachtet…
…(Be)raten wir … vielleicht in die falsche Richtung?
...oder bedienen wir sogar, am meisten, nur unsere persönlichen Eitelkeiten...?
Hallo Alfons, Hallo Bernd, Hallo liebe Berater und Mitleser,
in Alfons‘ Beitrag steckt eine Menge Wahrheit. Seit ich ganz am Anfang meinen Senf dazu gegeben habe, habe ich hier mitgelesen und mich häufig gewundert, welche Richtung das alles genommen hat. Natürlich machen wir alle nur Angebote, die auf unserer persönlichen Erfahrung basieren. Oder auf dem, was wir dafür halten. Dabei gehen wir fast immer nur von uns aus und können uns schwer vorstellen, dass andere die Dinge ganz anders sehen (übrigens das Grundübel der Weltpolitik). Aber jede(r) bringt andere Vorlieben, Ziele, Erfahrungen und Charaktereigenschaften mit. Deshalb sollten wir nicht, wenn unser Rat nicht widerspruchslos befolgt wird, gleich an Beratungsresistenz denken.
Das im Hinterkopf, habe ich mir hier weitere Reaktionen verkniffen. Auch, weil es letztlich unerlässlich ist, als Einsteiger eigene Erfahrungen zu machen.
Also, Bernd, der laute Chor der Berater kann Dir Deine Entscheidung nicht abnehmen. Denk noch mal gründlich nach. Was ist Dir wichtig und angenehm, was von den vorgeschlagenen Dingen eher hinderlich und ein bisschen suspekt?
Meiner persönlichen Sicht kam der Beitag von Stathis (#106) am nächsten. Ich habe nämlich schon Anfänger erlebt, die nach dem Ausfall ihrer elektronischen Helferlein völlig aufgeschmissen im Dunkeln standen. Weil sie immer nur auf den Monitor geschaut hatten statt sich selbst zu orientieren und den Himmel wirklich kennenzulernen. Auch waren sie dadurch nie in den Genuss einer echten Dunkelanpassung gekommen. – Aber ja, die Welt dreht sich weiter. So wie ich vor fast sechs Jahrzehnten „astronomisch sozialisiert“ wurde, läuft das heute nicht mehr. Das ist gut so, aber auch ein bisschen schade.
Wenn Bernd mit 63 in die Astronomie einsteigen will, sollten wir als Berater auch berücksichtigen, dass er kein digital native ist. Viele in seiner und meiner Altersklasse schlagen sich zwar tapfer an Computer und Smartphone, aber eben längst nicht so selbstverständlich wie die Jüngeren, die damit aufgewachsen sind.
Soweit noch mal ein paar Überlegungen dazu. Bernd wünsche ich, dass er die für ihn richtige Entscheidung trifft, Freude am Beobachten findet und dadurch dabei bleibt.
CS
Jörg