Beiträge von PeterBez im Thema „Euer digitaler astronomischer Nachlaß“

    Hallo Diskutanten,


    Letztlich ist das hier am Ende ja eine philosophische-religiöse Diskussion letztlich über den Sinn oder die Sinnlosigkeit des Lebens geworden.

    Das wird seit den alten Griechen breit und auch intelligent diskutiert und da kann man in dem Themenforum Astrotreff sicher nichts grundsätzlich neues mehr beitragen.


    Klar ist, die Dokumentation eigener Gedanken, Bilder, Gedichte, wissenschaftlicher Arbeiten etc. über den eigenen Tod hinaus ändert den Lauf der Welt nicht und sind möglicherweise nur wertvoll für die eigenen Nachkommen für einige Zeit, bis irgendjemand das dann doch entsorgt, weil er keinen Bezug mehr z.B. zum UrUropa hat. Wenn die Erde in einigen Jahren untergeht (mit der Klimawandel kann es angeblich ja schnell gehen, wie viele meinen) geht wohl das gesamte Wissen (also auch das Prof-Wissen) der Menschheit im Feuersturm der brennenden Erde unwiderbringlich verloren und es würde irgenwo neu anfangen müssen.


    Aber macht es Sinn, deswegen in Nihilismus zu verfallen und alles als sinnlos zu deklarieren? Deswegen finde ich solche im Grunde depressive Argumente für die Menschheit kontraproduktiv und daher eher bedenklich. Wie will man damit Kinder motivieren?

    Als vollkommen nichtreligiöser Mensch gefällt mir im Alter immer mehr der christliche Spruch "und wüßt ich, die Welt würde morgen untergehen, so planzt ich heute noch einen Baum", einfach weil er positives Denken in den Vordergrund stellt.


    Also ich sehe das Astrohobby mit Astrophotos und Beobachtung wie matss und JogiNet auch als kulturelle Leistung an, die einen gewissen Wert in sich haben. Es ist ein kultureller Wert in sich, dass der Mensch sich soweit entwickelt hat, dass normale Bürger sich heute hobbymäßig Kenntnisse aneigen können, die vor 20 Jahren nur Spezialisten hatten, und sich heute Dinge im Weltall mit eigener Kraft und Fähigkeiten anschauen, sich daran freuen und ihren Enkelkindern z.B. zeigen können. Das löst das Grundproblem der eigenen Sterblichkeit sicher nicht, und man wird sich mit seinen Astrowerken posthum nicht länger im Gedächnis halten.


    Aber es macht jetzt Spaß und man ist von der Straße weg und freut sich. Positive Stimmung in einer Welt, die immer depressiver wird und taditioneller Werte immer mehr ablehnt. Ich habe z.B. in meinem wissenschaftlichen Leben viele per-reviewed Arbeiten, Buchkapitel, Bücher geschrieben und weiß, dass die nach einigen Jahren komplett veraltet sind und keinen mehr interessieren werden. Hätte ich das wegen dieser vor vornherein ausweglosen Perspektive sein lassen sollen?


    Also, wer seine Astrobilder dokumentieren möchte, kann das doch gern tun dürfen undsollte sich nicht durch solche negativen Kommentare ala CHnuschti davon abhalten lassen.


    CS Peter