Servus Udo
Etwa zwei Drittel aller Astrophysiker (Weltweit) können sich mit dem Gedanken anfreunden, dass es außerirdische Lebensformen gibt und zwar UNABHÄNGIG von den dortigen Bedingungen ! (das wären dann die besagten 70 %) Der Rest beharrt auf den Punkt "bedingungsbedingt" und weicht auch nicht davon ab.
hast du eine Quelle für diese These?
Und vorher hattest du geschrieben: "Außerirdische Lebensformen sind durchaus möglich was auch von rund 70 % aller Astrophysiker (weltweit) so gesehen wird." Das impliziert, dass 30% meinen, dass außerirdische Lebensformen nicht möglich seien (und das, ich hatte das schon angemerkt, kann ich mir nicht vorstellen).
Jetzt änderst du die Aussage insofern, dass der Rest (die 30%) auf "bedingungsbegingt" beharren, also auch von außerirdischem Leben ausgehen. Dann sind wir ja doch einer Meinung, denn ich kann mir eben nicht vorstellen, dass es Astrophysiker gibt, die Leben außerhalb der Erde als unmöglich ansehen. Ich hatte (mit Tippfehler, 80 statt 70) ja geschrieben "woher hast du die 80%? Ich gehe eher davon aus, dass fast alle Astrophysiker außerirdische Lebensformen für möglich halten." Aber wie gesagt, da sind wir ja jetzt offenbar doch einer Meinung (was nicht nötig ist, man darf ja auch anderer Meinung sein). Nach der Quelle hatte ich da aber schon gefragt gehabt. Hast du eine oder sind die 70% nur von dir geschätzt? Nebenbei angemerkt, glaube ich hier die 70% nicht, die unabhängig von den dortigen Bedingungen überall Leben als möglich ansehen. Aber die Diskussion bringt eh nichts, wenn du keine Quelle hast, um die Aussagen zu prüfen, also nachzulesen, was diese 70% denn so meinen. Wenn man eine Information aus einer Quelle zusammenfasst, dann kann dadurch der Inhalt anders interpretiert werden.
Was erdähnliche Bedinungen und habitable Zonen angeht, scheinst du sehr emotional betroffen zu sein. Ich hatte versucht, dir per Logikkette näherzubringen, warum ich deine Aussage dazu als falsifizierbar erachte. Ich diskutiere gerne über solche Themen, aber dann lieber sachlich. Wo ist der Fehler in meiner Logik? Du kannst mich da gerne widerlegen. Auch hier gerne nochmal meine Aussage dazu.
Erst in Bezug auf Galaxien: "
Habitable Zonen sind übrigens sehr plausibel. Für komplexes Leben benötigt man genügend schwere Elemente, insbesondere solche, aus denen komplexe Moleküle aufbaubar sind (Kohlenstoff, Silizium, Phosphor, Stickstoff usw.). Es müssen also genügend Sterne ihre gesamte Entwicklug durchlaufen haben, um diese zu erbrüten. Dort, wo aber aufgrund zu hoher Sterndichte ständig nebenan eine Supernova hochgeht, gibt es zwar genug der Elemente, aber die Supernovae zerstören regelmäßig auskommendes, potentielles Leben (mit hoher Wahrscheinlichkeit). Dort, wo die Sterndichte zu gering ist, gibt es zu wenig ausgebrüteten "Sternenstaub". Galaktische habitable Zonen anzunehmen und darüber wissenschaftlich zu diskutieren kann also durchaus sinnvoll sein."
Wo irre ich mich hier? Kannst du diese Gedanken mittels Argumenten widerlegen? Das wäre interessant und ergäbe eine inhaltliche Diskussion.
"Erde: Leben entstand! Bedingungen sind recht gut bekannt, die damals auf der Erde herrschten, Schlussfolgerung: unter den Bedingungen, die auf der Erde herrschten, ist Leben entstanden, folglich kann es auch sein, dass unter diesen Bedingungen anderswo Leben entsteht. Folglich schadet es nicht, bei der Suche nach Leben nach erdähnlichen Bedinungen zu schauen.
Daraus zu folgern, dass nur bei erdähnlichen Bedinungen Leben entsteht, wäre hingegen ein Logikfehler. Und nicht von ungefähr sucht man auch auf anderen Welten nach Spuren des Lebens."
Auch hier würde mich interessieren, warum du das anders siehst. Ich will dich nicht überzeugen, ich will dir deine Meinung nicht nehmen, aber ich biete dir an, zu diskutieren. Und zwar inhaltlich und sachlich. Ich vereinfache meine Aussage durch eine Analogie: Wenn ich gesehen habe, dass man eine Montierung mit Hilfe eines kleinen Scopes einnorden kann, das parallel zur Teleskopachse ausgerichtet ist (und mit der Info, wo zu welchem Zeitpunkt Polaris stehen müsste), dann würde ich, wenn ich ein anderes Teleskop einnorden will, erstmal genau so vorgehen. Ich weiß ja, dass das einmal geklappt hat. Dann wird es wieder so klappen und ich komme so zu einem Ergebnis. Daraus aber zu schließen, dass es nur so und nicht anders geht, wäre ein unzulässiger Umkehrschluss. Und ja, klar, die Scheiner-Mthode geht auch, was eben zeigt, dass der Ausschluss ein Umkerhschluss ist.
Für mich klingt deine Argumentation, dass es falsch ist, nach erdähnlichen Bedinungen zu suchen, wenn man Leben finden will, genau wie dieser Logikfehler. Ich würde gerade da nach Spuren des Lebens suchen, weil ich weiß, dass es bei den Bedingungen schonmal geklappt hat und Leben entstand (und ich meine nicht die Erde heute, sondern die Bedinungen von vor 4 Milliarden Jahren bzw. etwas davor). Dass unter solchen Bedinungen Leben möglicherweise entsteht, also möglich ist, schließt nicht aus, dass es unter anderen Bedingungen nicht auch existieren könnte oder entstehen könnte.
Noch kurz ein zweites Mal zum Thema "Beweis"... Ich hatte auch schon etwas angemerkt bzw. nachgefragt: "Was ist für dich ein Beweis? In der Wissenschaft gibt es Beweise nur in der Mathematik. Naturwissenschaften bewerten die Plausibilität einer These und sehen nichts als bewiesen an."
Also konkret von dir:
Gilt es denn als wissenschaftlich bewiesen, wenn eine Gruppe (durchaus berechtigt) vermutet, dass es außerirdische Lebensformen gibt ? Wird alleine die Vermutung schon als "Beweis" angesehen ?
Ich sage eben, und wiederhole das gerne, dass Vermutungen schon per Definition keine Beweise sind. Und dass in den Naturwissenschaften Beweise und Beweisführung nicht existieren. Definiert man Axiome, kann man auf diesen aufbauend etwas beweisen. In den Naturwissenschaften setzt man aber keine Axiome und man beweist nicht, sondern man belegt. Der Unterschied mag kleinlich klingen und manche Wissenschaftler reden auch (salopp) mal von "bewiesen", meinen damit aber eigentlich, dass eine These extrem plausibel ist, weil sie durch viele Beobachtungen bestätigt wird und bisher nicht falsifiziert wurde. Newtons Mechanik war ein Beispiel dafür. Und später hat sich dann doch herausgestellt, dass die Formeln erweitert werden müssen (Spezielle Relativitätstheorie).
Das Thema Krebs lasse ich raus, weil es extrem off topic ist.
Wie gesagt, Meinungspluralität ist nicht verkehrt und Diskussionen sollten nicht dazu führen, dass am Ende ein Diskussionteilnehmer Recht haben muss. Ich für meinen Teil finde eine Diskussion dann (für mich) wertvoll, wenn ich Denkanstößt bekommen habe oder wenn meine Argumentation widerlegt wurde oder mir Logikfehler klargemacht wurden. Wenn du also inhaltlich per Argumentation weiter diskutieren willst, dann stehe ich gerne zur Verfügung. Ich kann dann auch gerne Quellen für meine Thesen nennen oder diese nachrecherchieren. Ich würde mich aber erstmal über eine Quelle deiner widerholten 70% freuen.
Und falls du nicht inhaltlich diskutieren willst, ist auch das kein Problem. Ich biete es dir nur an.
Liebe Grüße,
Christoph