Hallo Guntram, Hallo Chris,
danke, dass Ihr mich bei der Ursachensuche unterstützt. Manchmal braucht man ja so einen Schubser, um in die richtige Richtung zu denken und die Dinge besser zu machen.
Hier mal einige Überlegungen: Es erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich, dass die temperaturkompensierenden Objektivfassungen von Astrophysics Verspannungen produzieren. Deshalb sollte ich erst mal nach anderen möglichen Ursachen fahnden. Um von f/6 auf die f/34.5 zu kommen, war hinter dem OAZ ein ziemlich langer Aufbau nötig: Zunächst der Gutekunst-ADC (Extender + Keilplattenelement) mit drei Ringschwalben, dann eine 2“-Baader-Clicklock-Klemme, darin eine 40 mm lange 2“-Verlängerungshülse mit Ringklemmung, in der wiederum der FFC, an dem zwei jeweils 40 mm lange T2-Hülsen, daran Nikon-Bajonett männlich, und ganz hinten die ASI 2600 MM mit Nikon-Bajonett weiblich und Filterschublade. In Summe sind das (ohne nachgemessen zu haben) an die 40 cm Klapperatismus, die 4 bis 5 kg auf die Waage bringen und den armen 3“-Feathertouch-Auszug einseitig belasten.
Als ich dieses Monster zusammenschraubte und -steckte, war ich mir der Unzulänglichkeit bewusst, dachte aber: Wenn ich einen Doppelstern aufnehme, ist die Verkippung der Bildebene zu vernachlässigen. Offenbar ein Irrtum. Allein ein Richtungswechsel beim Fokussieren führte zu einer Auslenkung des Sterns von ~ 10“. Das wäre das Kippspiel des nur ganz leicht geklemmten OAZ. Weitere Kippstellen sind die beiden Ringklemmungen hinter dem ADC, hier vor allem die 2“-Verlängerungshülse. Sie ist im Durchmesser ein paar Zehntel mm zu groß, so dass der FFC möglicherweise exzentrisch und/oder verkippt geklemmt wird. Und schließlich noch die Nikon-Bajonettverbindung. Während die bei Kamera und Objektiven zuverlässig passt, haben die Nachbauten aus dem Astrobereich fast immer etwas Spiel.
Das ist ja alles kein Wunder, werden die Verfechter geschraubter Verbindungen jetzt sagen. Allerdings hab ich schon Unsummen für die verschiedensten Gewindeadapter ausgegeben, und wenn ich dann so etwas zusammenbaut, fehlt mir doch noch irgend einer. Also behelfe ich mir mit dem, was da ist. Außerdem ist die Kamera hinter dem Nikonanschluss perfekt auf 55 mm Abstand eingestellt. Das mag ich auch nicht jedesmal auseinanderbauen, wenn ich in Projektion fotografiere.
So, das waren jetzt sehr viele technische Details. Wenn Ihr die mal in Summe wirken lasst – könnte das die Ursache sein?
CS, Jörg