Hallo,
die Nacht vom 30. April zum 1. Mai war eine Ausnahmenacht: Trotz sehr hoher Transparenz war das Seeing so gut, dass ich am 130er EDF-S fast den Eindruck hatte, hinterm TEC 180 zu sitzen. Entsprechend groß war meine Hoffnung, endlich Prokyons Begleiter zu sehen – nach gefühlt 20 erfolglosen Versuchen in den vergangenen Monaten. Prokyon A zeigte ein recht sauberes Beugungsscheibchen, aber nirgendwo in den nur leicht gestörten bis zu drei Beugungsringen war ein schwaches Pünktchen, Fleckchen oder was auch immer zu entdecken. Wenn schon nicht visuell, dann vielleicht videografisch? Also die Kamera montiert, bei wenigen Millisekunden fokussiert und dann die ganze Spanne bis hinunter zu 2 Sekunden durchprobiert. Zwischendurch stellte ich Castor ein, der einen ähnlichen Abstand der Komponenten hat, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo ich suchen musste. Wieder zu Prokyon. Nichts, leider!
Gegen den Frust hab ich dann zwei Filme von Castor aufgenommen. Die wurden so gut, dass ich das gemeinsame Summenbild kaum schärfen musste und trotzdem je drei saubere Beugungsringe hatte. Die leicht dreieckige Form der Scheibchen und die ungleichmäßige Helligkeitsverteilung in den Ringen könnte daran liegen, dass das Instrument noch nicht lange draußen war und folglich noch etwas Tubusseeing hatte. An eine Verspannung der ölgefügten Optik wollte ich erstmal nicht denken. Hat dazu jemand eine Idee?
CS, Jörg
PS: Auf dem Ipad sehe ich den jeweils zweiten und dritten Beugungsring nicht, aber mein kalibrierter Monitor zeigt sie.