Beiträge von Cateye im Thema „8" Newton Hauptspiegel Reinigung und Lagerung in Spiegelzelle“

    Hallo Andreas,


    das spitzt sich jetzt meiner Meinung nach alles etwas zu sehr auf die Klammern und den Blendenring zu, dabei halte ich persönlich die Veloursauskleidung und eine lange Taukappe, die auch Streulicht fernhält, für viel wichtiger.

    Okay ich hab das angefangen und ich meine, dass es mit dieser Ausrüstung in einer Warte auch auf Fotografie hinaus läuft. Eigentlich absolut nicht mein Thema, aber auf den nächsten beiden Bildern, die ich aus Astrobin habe,

    C


    0


    sieht man unter anderem die von Kalle genannten dunklen, dumpfen Spikes, da spielen aber auch ein Okularauszug, der in den Strahlengang ragt und andere Dinge eine Rolle

    Mit Ringblende und oder ohne Klammern kann das so


    0


    aussehen und auch das ist noch nicht perfekt.

    Spätestens wenn du ambitionierter fotografierst, und du so etwas wie auf den ersten beiden Bildern siehst, kann das Thema interessant werden.


    Visuell und mit der üblichen Massenspiegelqualität wird so etwas in aller Regel und in der Einzelbetrachtung unter der Wahrnehmungsgrenze liegen und auch ich bin nicht in der Lage, hier belastbare, allgemeingültige Einschätzungen oder gar Messungen an den Start zu bringen, wann, wie und unter welchen normalen Beobachtungsumständen sich Fehlerquellen nun auch als Feler im Bild zeigen müssen oder nicht.

    Genau das ist der Grund, warum ich versuche, alle Fehlerquellen die ich erkenne, zu beseitigen. Mir ist es praktisch egal, ob ein Spiegel den ich benutzen will, 85 Strehlpunkte oder 95 Strehlpunkte hat. Für mich sind das die 100% des jeweiligen Spiegels und davon will ich so viel wie möglich ans Auge kriegen.

    Gerade weil ich nur mit Glück günstig an einen sehr guten, hochstrehligen Spiegel gekommen bin, den ich mir eigentlich gar nicht leisten könnte, bekommen auch meine Chinaböller die nötige Zuwendung und belohnen das mit guter Abbildungsleistung.

    Eigentlich ist es, ein halbwegs brauchbares Spiegelset vorausgesetzt, sogar sehr leicht, so ein Teleskop aus Massenherstellung deutlich zu verbessern, weil einfach viel mehr Fehler eingebaut sind, die man beheben kann, als z.B. in einem guten ATM-Teleskop mit ebenso guten Spiegelset. Es ist nach meiner Erfahrung einfach so, dass ein gerade so brauchbarer Spiegel durch weitere Fehler (Streulicht, Seeing, Dejustage und so weiter und so weiter) viel schneller zu völlig unbrachbarer Abbildung kommt als ein sehr guter Spiegel.


    Auf den hier ursächlichen Punkt gebracht fehlt mir (und wie Du schreibst, Dir auch) die Möglichkeit, z.B. wie Kalle das tut, festzustellen, dass z.B. die Ringblende oder das Weglassen der Klammern nichts bringt, wiel sein Spiegel das nicht hergibt.

    Ich weiß das für meine Spiegel nicht, es besteht also die Möglichkeit, daher tue ich es.


    Gruß

    Günther

    Hallo Kalle,


    danke für Deine Einschätzung. Das passt sehr gut zu meinem Vorstellungen.

    Mit dem verschlechternden Einfluss hatte ich auch nicht den Strehl, sondern den zusätzlichen Beugungseffekt gemeint, den man im Extremfoto an dunklen und hellen strahlen-/keilförmigen Zonen um einen hellen Stern sieht.


    Die eher ganzheitliche Sicht auf alle Komponenten eines Fernrohrs teile ich ebenfalls

    und wir können eingentlich froh sein, dass die Spiegel als günstigen Industreiprodukte inzwischen doch mehrheitlich auf der brauchbaren Seite sind. Das war mal deutlich fragwürdiger als heute, wobei derzeit gerade die Mechanik drumherum immer kritikwürdiger wird. Man könnte meinen, sie wollten die etwas gleichmäßiger und besser gewordene Spiegelqualität wieder ausgleichen.


    Der Tuningaufwand, gerade für Justierstabilität, Streulichtunterdrückung und Temperierung lohnt sich m.E. schon, denn man lernt dabei viel und ich habe schon erlebt, dass ein nahezu perfekter Spiegel in einem schlechten Teleskop auch verhungert.


    Gruß

    Günther

    Hallo Kalle (alle),


    dazu

    Blendring am HS:

    Der bringt bei den käuflichen 8-Zöllern nur was, wenn du den Spiegel mit einen Focaulttest testest und feststellst, dass die äußeren 5 mm den Strehl auf 80% runterziehen, er sonst 90% hätte. Bei typ. 80% Strehl fallen die Halteklammern ansonsten nicht ins Gewicht. Das zumindest meine Meinung dazu.

    habe ich noch ein paar Gedankengänge und bitte (auch) um Deine Meinung dazu:

    Wenn ein Spiegel mit durchgängig 0,95er Strehl nur durch abfallende Kante oder hochgezogenen Rand auf etwa 0,8er Strehl abstürzt, denke ich auch, dass die Halteklammern da nicht mehr ins Gewicht fallen. In dem festgestellten Fall hilft das Entfernen der Klammern nichts, die komplette, schlechte Randzone gehört abgedeckt.

    Ist aber der Rand ungefähr genau so gut oder schlecht wie der Rest des Spiegels und die Fehler summieren sich eben ohne die Dominanz eines einzelnen Faktors auf 0,8 oder 0,9 oder von mir aus auch 0,95er Strehl, sollten Klammern die auf die verspiegelte Fläche greifen immer einen negativen, zusätzlich verschlechternden Einfluss haben und ein Verzicht wäre anzuraten.


    Natürlich ist das auf Fotografien sehr viel deutlicher als im visuellen Bereich, daher hat wohl inzwischen fast jeder fotografisch genutzte Newton so eine Blende, egal ob sie nun die gezahnte Fase, die Klammern, oder auch noch einen Randzonenfelher kaschiert und Bilder mit solchen krassen Fehlern finden sich kaum noch im Forum, nur noch halbe Profiarbeiten.


    Gruß

    Günther

    Hallo Andreas,


    das Zurücknehmen der Klammern..


    Hi Günther,

    hab ich versucht aber keine Chance die auch nur etwas zurückzunehmen.

    Entweder bohre ich die Schraubenlöcher weiter oder ich schneide etwas von der vorderen Gummikappe ab.

    Grüße

    Andreas


    erledigt sich eigentlich durch die gute Idee mit dem Blendenring für den Hauptspiegel


    und ich selbst verwende einen Sonnenfilter mit Baader Astro Solar Folie über die volle Öffnung (auch bei größeren Teleskopen) und da wurde es im Teleskop noch nie so warm, dass bei Plastikteilen Schmelzprozesse eingesetzt haben. Ich denke, der Hersteller sichert sich da gegen den Einsatz direkt am Sonnenfilter ab.


    Etwas anderes würde ich eher bedenken.

    Wenn ich das Alter des Teleskops und das Bild vom Spiegel in der Zelle ansehe, kann es gut sein, dass der Spiegel tatsächlich 8 Zoll Durchmesser (203,2 mm) hat.

    Aktuelle Blendringe die auf die Halteklammern montiert werden und diese sicher abdecken kommen auf gerade mal ~190 mm Durchlass, was dann runde 7,5 Zoll sind.

    Das würde ich, sollte der Spiegel tatsächlich standesgemäß groß sein, versuchen zu vermeiden und einen Blendring mit 195 bis 200 mm Innendurchmesser einsetzen oder eben doch die Klammern einkürzen.


    Es ist nicht so, dass Du den Unterschied zwischen 190 mm Öffnung und 198 mm Öffnung bezüglich Lichtsammelleistung und Auflösung locker bemerken würdest.

    Ich denke der Nutzen durch die Vermeidung der Beugungserscheinungen an den Klammern wird überwiegen, aber auch das wirst Du ohne gezielte Suche an einem sehr hellen Stern, zumindest visuell, kaum bemerken.

    Aber du warst ja schon auf einem Treffen und hast auch hier bereits Tips für Verbesserungsmaßnahmen bekommen.

    Es ist halt wie immer, die beiden genannten Punkte alleine machen kaum was aus, eine Veloursauskleidung oder Taukappe an brauchbaren Standorten auch nicht so viel wie in lichtverseuchten Ecken, Tubusisolierung und funktionierende (!!!) Lüftung....naja, der eine sagt so, der andere so. Optimierung der Ausleuchtung und Verringerung der Obstruktion......was soll das denn...!???


    Den Nutzen jeder Maßnahme für sich kann man hinterfragen, je nach Beobachtungsziel und -umständen ist das zu bemerken oder auch nicht. Und doch, wenn alles getan ist, hat man ein anderes, ein in allen Beobachtungssituationen deutlich besseres Teleskop.


    Gruß

    Günther

    Hallo Andreas,


    die Reinigung mache ich genau so und ich hatte noch nie Probleme, außer bei einem Spiegel, dessen Quarzschutzschicht gar nicht oder ungenügend aufgetragen war. Da musste ich nach der Reinigung einige ganz feine, bleibende Wischspuren hinnehmen, eine schlechtere Abbildung musste ich aber danach nicht feststzellen.


    Da Du auch die Lagerung ansprichst, mache ich mal auf die dicken Halteklammern aufmerksam.

    Hier nochmal Dein Bild:


    47846-newton-spiegel-reinigung-ergebnis-jpg


    Ich würde sie so weit zurücknehmen, dass sie nicht mehr auf die verspiegelte Fläche greifen. Alles, was auf den Spiegel eingreift verursacht unnötige und unerwünschte Beugungserscheinungen.


    Gruß

    Günther