Bevor ich damit anfange, stelle ich mir die Frage ob ich nicht besser einen spaltlosen Foucault-Tester bauen sollte, da diese Methode inzwischen offensichtlich am verbreitetsten ist.
Mit LEDs drängt sich diese Variante auf. Mit offener Flamme oder Glühlampe machte der Spalt Sinn, weil er überflüssiges und störendes Licht entfernt.
Auch der spaltlose Tester hat im Ergebnis einen Spalt, nämlich die Klinge und ihr Abbild als Reflexion. Ich nenne das virtuellen Spalt. Wenn du die Lichtquelle am Spalt in die optische Achse bringst, kommt die Reflexion von der anderen Seite ja auch immer näher an die opt. Achse, so dass nur das Licht der LED direkt am Spalt überhaupt noch durch kommt. Das kannst du mit einem Stück bedruckter Klarsichtfolie vor der LED (z.B. aus einer Brotverpackung) selbst prima selbst ausprobieren. ...Übrigens ein schöner Workaround zum Grobtuning der Testeraufstellung. Kann man die Beschriftung auf einem Hilfspapier (per Büroklammer an der Klinge) lesen, hat man ziemlich den Fokus getroffen.
Ein weiterer Unterschied ist beim Spalttester, dass die Lichtquelle in der Regel fest aufgestellt und getrennt vom Empfangsspalt ist (fixed source, wenn der Abstand zum Spiegel beim Messen nicht verändert wurde), während sie beim spaltlosen Tester an der gleichen Klinge sitzt, die beim Messen mitbewegt wird (moving source). Das Mitbewegen halbiert zwar die Empfindlichkeit, aber das Zustellen der Klinge ist mechanisch nicht das kritische am Tester. Schon eine M6-Schraube lässt sich auf 0,01 mm justieren. Allerdings nimmt man zum Messen selbst besser eine Messuhr, denn die Industriegewinde sind nicht perfekt spiralförmig.
Der slitfree, moving source Aufbau ist halt mechanisch insgesamt einfacher. Alles in allem: Es führen viele Wege nach Rom.