Beiträge von astrometer im Thema „Qualitativ Hochwertiges Liebhaber Teleskop gesucht“

    ich kann mich für die gute Qualität meiner Pentax-Okulare, was langsamere Optiken an Teleskopen als f:7 anbegeht, verbürgen. Keine Milch, absolut scharf, die Farben kommen sehr gut raus und die Vergütung ist makellos.

    Hallo Samuel,


    wie gesagt, am Refraktor hatte auch ich absolut keine Probleme mit den Pentax-Okularen, sondern nur am Bino. Die dort fehlende Randschärfe dürfte am Öffnungsverhältnis liegen, der schlechtere Kontrast wahrscheinlich an den Prismen.


    Und was Du über TV Nagler schreibst, kann ich ebenfalls bestätigen. Aber probiere mal die Delos, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Die sind bei Einblick, Randschärfe und Kontrast wirklich fantastisch. An meinem Bino liefern die 3,5er 188x, aber man hat beim Beobachten gar nicht das Gefühl, derart kurzbrennweitige Okulare drin zu haben. Ich bin weit davon entfernt, TV rückhaltlos zu loben. Aber mit der Delos-Serie haben sie wirklich ihr Meisterstück abgeliefert.


    CS, Jörg

    ich denke nicht, daß Pentax Spektive Mittelklasse sind und zudem kann man auf selbigen Spektiven die hervorragenden 1,25er SMC-XW Okulare verwenden, die einem Televue Okular in nichts nachstehen.

    Hallo Samuel,


    hast recht, Pentax ist besser als Mittelklasse. An deren Spektive hatte ich gar nicht gedacht.

    Um allerdings fundiert entscheiden zu können, welches Spektiv überlegen ist, müsste man beide Geräte nebeneinander testen. Weil ich weder das gemacht habe, noch ein Pentax oder ein Swarovski besitze, halte ich mich mit Aussagen zurück.

    Wozu ich allerdings was sagen kann, sind die Pentax-Okulare. Als ich vor drei Jahren mein 120er APM SD Bino gekauft hatte, habe ich viel getestet. Ich hatte drei Paare Pentax SMC XL im Bestand (21, 14 und 7 mm) und konnte sie mit TV Panoptic 24 mm, NOBLEX UWA 12,5 mm und TV Delos 8 und 3,5 mm vergleichen. Das Bino hat f/5.5, also noch kein sehr herausforderndes Öffnungsverhältnis. Dennoch waren die Pentax-Okulare deutlich schlechter als die TV-Okulare. Vom Noblex ganz zu schweigen, das ist ohnehin eine Klasse für sich. Die Randschärfe der Pentax war schlechter, besonders aber störte mich der fast milchige Kontrast. Das war mit früher am Refraktor gar nicht aufgefallen. Weil ein Bino im Prinzip aus zwei nebeneinander montierten Spektiven besteht, gehe ich davon aus, dass diese Schwächen auch an Spektiven auftreten.

    Natürlich kann es sein, dass die XW noch mal etwas besser sind als die XL. Weil ich die XL an den Apos kaum noch benutzte, hab ich sie verkauft und die Delos angeschafft. Sie sind am Bino ebenso brilliant wie an allen anderen Instrumenten.


    Ja, und was die Swarovski-Tochter angeht – das wäre mir nur dann nicht egal, wenn ich wüsste, dass alle anderen Großunternehmer Tugendschafe sind. Aber ich bin Realo und hab wenig Illusionen über die Welt, in der wir leben.


    CS, Jörg

    … Okulare kann man da keine Verwenden man kann nur das ganze Modul tauschen…

    Schade, war ja auch vermessen, von einer Edelschmiede wie Swarovski Kompatibilität zu gängigen Standards zu erwarten. Aber versuch das mal mit dem 1,7x-Konverter. 60x wären erst mal eine echte Erweiterung. Und vielleicht lässt sich ja sogar eine 4x-Barlowlinse anpassen. Wenn es der Fokussierbereich hergibt, könnte man es evtl. mit einem Baader FFC versuchen. Preislich wärst Du damit im Bereich von zwei guten Einzelokularen. Und von der Auflösung her dürfte mit dem 115er Swaro-Objektivmodul eine 150fache Vergrößerung in guter Qualität möglich sein.


    CS, Jörg

    Hallo Rockcrusher,


    das Swaro BTX 115 ist doch mit 30 - 70x angegeben. Also hast Du keine Okulare für 70x? Die würden das Gerät entscheidend aufwerten. Mit 70x sind Mond und Sonne (Achtung, unbedingt einen Sonnenfolienfilter vor dem Objektiv verwenden!) bestimmt ein Genuss. Die Sonne dürfte damit ganz deutlich die Granulation zeigen. Und recherchiere doch mal, ob sich eventuell noch kürzerbrennweitige Okulare anpassen lassen. Wenn man – vielleicht in Verbindung mit dem von Dir erwähnten Konverter – auf rund 160x käme, würde das ein weiteres Teleskop überflüssig machen. Dafür in eine solide Montierung investieren, die auch nach oben gerichtet werden kann und auf das Berlebach passt.


    CS, Jörg

    Hallo Rockcrusher,


    nochmal einige Überlegungen zu Deiner Instrumentenwahl, die hier noch nicht explizit genannt wurden.


    Du hast mit dem Swarovski BTX 115 ein absolutes Highend-Spektiv, das dank seinem Binokularansatz bei 30x bis 70x eine Wahrnehmung bringt, die der eines monokular genutzten 80mm-Teleskops bei gleicher Vergrößerung überlegen ist. Wenn Du das Swarovski durch höhere Vergrößerungen für Mond und Planeten erweitern willst, brauchst Du nach meiner Erfahrung zwingend ein 100mm-Teleskop mit Binokularansatz. Damit erschließt Du Dir den Bereich von 100x bis 200x. Rein von der Auflösung gewinnst Du da aber selbst damit noch nichts im Vergleich zum 115mm-Swaro. Um das zu übertreffen, müsstest Du auf 130mm bis 140mm gehen, was aber groß, schwer und im Hinblick auf die Montierung fordernd ist.


    Als Anfänger in der Astronomie sieht man gerne nur die Vergrößerung. Aber es ist ein enormer Unterschied, ob man 70x bei 115mm mit einer Austrittspupille von 1,6mm binokular verwendet oder bei 60mm mit einer Austrittspupille von 0,9mm mit nur einem Auge. Selbst wenn Du bei 60mm bis 80mm das Beste vom Besten kaufst, wirst Du spätestens dann enttäuscht sein, wenn Du das neue Instrument mal neben dem BTX verwendest. Es ist leider eine Tatsache, dass sich bestimmte Gesetzmäßigkeiten nicht austricksen lassen. Selbst ein Questar würde Dir da nicht helfen. Es ist ein obstruiertes System von 90mm Öffnung, daran kommen wir nicht vorbei, und wenn es noch so perfekt gebaut ist.


    Aus diesem Grund rate ich Dir wirklich zu reiflicher Überlegung. Vor allem aber dazu, die in Frage kommenden Instrumente am Himmel zu testen. Wir alle neigen in unserer Begeisterung dazu, uns die Dinge, von denen wir gerade träumen, schön zu reden. Dann kommt die Realität, und alles sieht doch wieder anders aus.


    CS, Jörg

    Na Leute,


    so wie sich dieser Thread gerade in der Bedeutungslosigkeit verliert, ist es doch kein Wunder, dass Rockcrusher nicht mehr antwortet. Da wird so oft über die eigene Befindlichkeiten vergessen, worum es ursprünglich ging, da werden Meinungen gepflegt und verteidigt, anstatt auf die Argumente anderer einzugehen. Klar, jeder kann machen, was er will. Ist sein gutes Recht innerhalb eines Hobbys. Aber wozu tauscht man sich noch aus, wenn der eigene Blickwinkel unverrückbar feststeht? Dieser Hang zur Beratungsresistenz macht mir Angst. Dann können wir doch gleich alle die Klappe halten und stumm unser Ding machen. – Ist nicht böse und nicht persönlich gemeint und gilt auch nicht für alle. Aber denkt bitte mal drüber nach.


    CS, Jörg

    Hallo in die Runde,


    es ist vielleicht wegen der Länge dieses Threads untergegangen: Rockcrusher hat bereits ein 115mm BTX Swarovski-Spektiv. Sorry, aber da bringt ein Tak 60, so schön er auch ist (hab selber einen), nicht allzu viel. Das wäre dann wirklich nur ein Teil zum Anschauen im Arbeitszimmer. Was ich in gewisser Weise nachvollziehen kann, den ich bin selbst ein optikverrückter Perfektionist und Ästhet. Aber für mich kommen optische und mechanische Perfektion sowie die Freude damit beim Beobachten noch ein ganzes Stück vor dem Aussehen. Wirklich schön ist deshalb für mich nur ein Teleskop, das fürs Durchsehen genau so gut ist wie fürs Ansehen und das ich deshalb häufig benutze.


    CS, Jörg

    Zwei von denen als Doppelteleskop sind noch so ein Traum von mir...

    Hallo Holger,


    o ja, das kann ich verstehen. Wär‘ allerdings ein sehr teurer Traum. Mein 120er SD-Bino hat gerade mal so viel gekostet wie eine Seite von so einem 107er Doppel-Borg, und es ist bestimmt nicht sooo viel schlechter. Bin damit hin und wieder mit 188x am Mond unterwegs und sehe dann die selben Rillen, die auch der 130er AP EDF-S zeigt – mitunter sogar eine Spur deutlicher.


    Aber okay, ich hatte noch nie einen echten Binorefraktor mit Matsumoto EMS zum Vergleich. Vielleicht würde ich dann anders darüber denken.


    CS, Jörg

    Hallo Felsenbrecher,


    dieser 107-mm-Apo ist mit gerade beim Stöbern im Netz aufgefallen:


    Teleskop-Express: Borg Fluorit APO 107FL F/5.6 - Objektiv von Canon Optron - Kasai V-Power Okularauszug


    Der ist in der Öffnung nur 3 mm kleiner und in der Brennweite 16 mm kürzer als mein TEC 110 bei gleichem Öffnungsverhältnis (5.6). Als Zweilinser dürfte er noch ein ganzes Stück leichter als der TEC sein. Und mit Borg macht man ganz sicher nichts falsch. Hinzu kommt, dass der OAZ einen guten Eindruck macht. Bei Takahashi sind die OAZ zwar solide, aber ich kenne einige, die mit ihnen nicht ganz zufrieden waren und noch einmal aufwendig umgebaut haben.


    CS, Jörg

    Nimm Deine Erfahrungen aus der Fotografie und verdopple, besser verdreifache Deinen dortigen Aufwand für den Unterbau. Ein 300er Tele mit 2x Konverter entspricht vom Vergrößerungsfaktor einem 12x vergrößernden Teleskop. Wenn Du visuell höher vergrößerst – z. B . 200x – dann Ist eigentlich klar, dass ganz andere Anforderungen an die Montierung gelten. Die 200x entsprechen schließlich zehn Meter Brennweite. Das ist zwar eine Abschätzungsrechnung, die auf der Normalbrennweite (50 mm) des Vollformats basiert, aber zum Verdeutlichen der Anforderungen kommt es hin.


    Zu den Marken kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur sagen, das Astrophysics und Zeiss gut sind. Und Ioptron zumindest nicht schlecht. Über die aktuellen Angebote sollten sich mal Leute äußern, die davon etwas besitzen. Es ist aber so, dass Qualität auch hier richtig Geld kostet und die Preise steigen und steigen…

    Hallo Felsenbrecher (um’s mal zu entenglischen),


    mit dem Thema Montierung stellst Du ein (mindestens!) ebenso wichtiges Kapitel der erfolgreichen Teleskopbeschaffung in den Raum. Ohne hier auf bestimmte Marken oder Produkte einzugehen, will ich nur einen Grundsatz loswerden, den ich in mehr als 50 Jahren mühsam und teils nur über schmerzhafte Fehlentscheidungen gelernt habe:


    Eine Montierung kann niemals zu groß und zu stabil sein!!!


    Das ist natürlich überspitzt. Zwei Wahrheiten sind aber, dass erstens der größte Teil der Komplettteleskope mit einer zu schwachen Montierung verkauft wird, und zweitens der größte Teil der Kunden eher bereit ist an der Montierung zu sparen, als ein kleineres Fernrohr zu kaufen.


    Mal ein Beispiel. Auf meinem Balkon ist eine AP 900 GTO stationär aufgebaut. Auf ihr setze ich je nach Beobachtungsziel Refraktoren von 50 bis 180 mm Öffnung ein. Der leichteste wiegt 2 kg, der schwerste 26,5 kg. Mit dem Zeiss E 50/540 ist es ein Genuss, auf der schweren Montierung zu beobachten. Ich hatte ein solches Rohr als Jugendlicher auf einem primitiven Kinostativkopf mit Wackelstativ und habe damals nicht annähernd so viel gesehen wie heute. Setze ich den 110er TEC oder den 130er AP auf die AP 900, dann ist sie auch noch gut, aber schon nicht mehr so felsenfest und perfekt wie für den Minirefraktor. Und wenn ich den TEC 180 montiere, dann bin ich froh, dass ich einen Motorfokus habe, weil das Bild beim Fokussieren von Hand deutlich zittert. Und ich bin dankbar, wenn es windstill ist, weil jeder Windstoß das Teleskop trotz der massiven Säule unter der Montierung zittern lässt.


    Mir ist bewusst, das diese Aussagen nicht gerade ermutigend sind. Denn selbst für einen Vierzöller brauchtest Du schon eine Montierung, die sich kaum noch für grab and go eignet. Sie soll ja parallaktisch sein und nachführen. Die damit verbundene Masse ist der Grund, weshalb relativ viele Leute eine hochwertige azimutale Montierung vorziehen. Du wirst also Kompromisse eingehen müssen. Entweder ein kleineres Teleskop (~80 mm) und eine dazu passende Montierung. Oder ein größeres Teleskop (>100 mm) und eine nur noch eingeschränkt transportable – oder eben eine zu leichte Montierung, mit der die Bilder zittern und man die Lust verliert.


    Das beste Teleskop ist eines, das 1. so leicht aufzubauen ist, dass man sich nicht jedesmal dazu überwinden muss, das 2. eine so gute Abbildung hat, dass man nicht mehr darüber nachdenkt, sich ein besseres zu kaufen, und 3. das so stabil montiert ist, dass die gute Abbildung wirklich entspannt und verlustfrei genutzt werden kann.


    CS, Jörg

    Hallo,


    die aktuell noch gefertigten AP und TEC sind zwar optisch und mechanisch Highend, aber mit 130 bzw. 140 mm schon recht groß. Besser wären der AP Traveller gewesen (der in der Größe mit dem 95mm Baader vergleichbar ist) oder der TEC 110 FL. Aber leider werden diese beiden nicht mehr gefertigt. Ich habe den kleinen TEC und bin sehr glücklich damit. Der ist sowohl optisch als auch von Größe und Handling ein wahres Traumteleskop. Man kann ihn mühelos mit einer Hand tragen, er ist schön kurz und bildet. auch bei 200x noch richtig scharf und farbfehlerfrei ab. Den AP EDF-S 130 nutze ich bis 266x, aber er ist gefühlt doppelt so schwer und wegen der feststehenden Takappe doppelt so lang. Die Anforderungen an die Montierung sind im Vergleich zum TEC 110 schon viel größer. Das ist nichts mehr, was man am Stück rausträgt. Wenn es ein 5“ -Refraktor sein soll, dann müsste das Ganze auf einem Stativdolly montiert werden, falls die Möglichkeit besteht, es ebenerdig-barrierefrei nach draußen auf Balkon oder Terrasse zu schieben.


    CS, Jörg