Hallo Zusammen,
nach der Diskussion zum Thema CMOS-Temperatur habe ich mir einmal zwei Masterdarks der 294MM bei -10°C und bei 0°C etwas genauer angesehen. Dazu habe ich ein Feld mit etwa 260k Pixeln ausgewertet. Für beide Masterdarks wurde eine Integrationszeit von 240s gewählt, Gain 120 und Offset 5. Da es sich um einen 14-bit AD-Wandler handelt, sind die Ergebnisse unten in den Screenshots entsprechend auf ADU skaliert (1 ADU = 1 / 16384). Bei -10°C ergibt sich ein Mittelwert von 80.1 ADU und bei 0°C etwa 82.6 ADU, die Different beträgt also 2.5 ADU. Dies ist konsistent mit dem vom Hersteller veröffentlichten Verhalten, siehe hier (Dark Current vs. Temperature). Der Mittelwert ist aber nicht entscheidend sondern eher das Rauschen, das durch die Standardabweichung repräsentiert wird. Bei 10-°C beträgt diese 0.57 ADU und bei 0°C dann etwa 1.2 ADU. Der Unterschied zwischen den beiden Betriebstemperaturen entspricht also einer Differenz der Standardabweichungen um weniger als 1 ADU.
Nun, zum Vergleich habe ich mir ein Light Frame angesehen und ein kleines Pixelfeld innerhalb eines Dunkelnebels ausgewertet, um einen Anhaltspunkt für die aktuelle Hintergrundhelligkeit meines Himmels zu erhalten (in diesem Fall für Ha). Für dieses Pixelfeld ergibt sich dann eine Standardabweichung von 5.9 ADU. Somit ist das durch die Hintergrundhelligkeit meines Himmels gegebene Rauschen fast um eine Größenordnung größer als der Unterschied im thermischen Rauschen zwischen den CMOS-Temperaturen -10°C und 0°C. Ich kann mir somit nicht vorstellen, dass sich unter meinen Bedingungen ein Vorteil in der Bildqualität bei geringerer CMOS-Temperatur ergibt.
CS - Oliver