Gerhard,
hier meine Überlegungen zu einer Polier-Simulation:
Ich hatte mal in Excel ein Tool zum Beschichtungsauftrag beim Vakuumbedampfen erstellt; so nebenbei (als Kurt und Kai mit Vakuumbeschichtungen experimentierten). Das war einfache Geometrie, nach der Logik der Berechnung der Leuchtdichte in Abhängigkeit von ein paar Lampen. Im Grunde ein einfaches Superpositionsproblem, wie sich die Helligkeit einerseits im Quadrat der Entfernung verkleinert, anderseits von verschiedenen Lichtquellen addiert. Alu im Vakuum verhält sich auch so, kommt sogar von einer Glühwendel.
Der Politurabtrag eines Tools verhält sich ähnlich; hmm, ein Ticken komplizierter. In erster Näherung ist es die zurückgelegte Wegstrecke je Flächeneinheit, je Zeitinterval gewichtet mit dem Druck. Für starre Kreisflächen geht das sogar analytisch für Translation- und Rotationsbwegungen (Linearbewegung und Drehung). Die Druckverteilung ergibt sich über die Gewichtskraft, Schwerpunktlage und Hebelgesetze (wenn z.B. ToT das Tool überhängt).
Selbst ein Pechtool, dass z.B. sternförmig zugeschnitten ist oder aus mehreren Teilflächen (Pads) besteht, lässt sich mit vertretbaren Aufwand modellieren, indem man dies als Overlay für die Druckverteilung (Kontakt, kein Kontakt) abbildet.
Kompliziert wird es erst bei Asphären, wenn die Pechhaut sich anpassen muss, was ebenfalls über die Druckverteilung geschieht. Aber selbst das lässt sich in Grenzen modellieren, in dem man die Toolform (beim Anpassen das Negativ zur Spiegelform) abhängig von der Druckverteilung/Krafteinwirkung laufend anpasst (sprich als Funktion über die Zeit parametrisiert). Das dürfte nach meinem Bauchgefühl aber erst dann vernünftige Ergebnisse bringen, wenn man die Kräfte auf die Pechhaut über ein Vektorfeld erfasst und daraus ein Fließverhalten des Pechs ableitet. Das geht Richtung FEM-Berechnungen, ähnlich wie Plop die Spiegelverbiegung in der Spiegelzelle berechnet.
Die Abtragkonstante müsste man experimentell ermitteln. Die schwankt, nach Menge der Poliersuspension, Glassorte, Härte des Pechs usw.
Gleiches gilt für die Anpassungsfunktion der Toolform.
Selbst wenn das jemand alles programmiert. Bis der Anwender so ein Softwaretool bedienen kann, hat er sein Teil womöglich schon auspoliert. die Abtragskonstante und die Pechfließkonstante müsste er empirisch für seine Situation ermitteln.