Beiträge von CorCaroli im Thema „Atlas für Himmelsbeobachter 7. Auflage von E. Karkoschka“

    Hallo,

    welche Werke favorsierst Du für eine Beobachtungsvorbereitung?

    Das würde jetzt ein umfangreicher Text werden, denn zur eigentlichen Vorbereitung gehört bei mir nicht nur ein Sternatlas. Ich will versuchen, das in verständlichen Worten zu fassen... Ich habe das auch in einem Artikel auf meiner Website beschrieben.


    Die Vorbereitung läuft eigentlich schon so lange, so lange ich mich für die Astronomie interessiere und ich Zettel und Stift, oder jetzt, die Tabellenkalkulation in OpenOffice bedienen kann.

    Ich halte die Augen offen, in den Beobachtungsberichten hier im Astrotreff, in Zeitschriften wie "Astronomie, das Magazin" (eine ergiebige Fundgrube) oder im Beobachteratlas für Kurzentschlossene um ein paar zu nennen. Interessante Ziele die zu meinem Teleskop passen, einen 12"/f4 Newton, notiere ich mir in einer Tabelle, aufsteigend nach Rektaszension.



    Das ist mein Pool, aus dem ich meine Objekte nehme.

    Wichtig wäre es zu wissen: am Teleskop benutze ich nur gedruckte Karten, ich setze keine elektronischen Hilfsmittel oder eine App ein.

    Aus dem Ideenpool habe ich mir Cartes du Ciel im Laufe der Jahre viele Aufsuch- und Detailkarten ausgedruckt, die ich in einem Ordner wieder aufsteigend nach Rektaszension abgeheftet habe. Cartes du Ciel ist für mich auch ein ganz wichtiges Werkzeug für die Vorbereitung auf die Nacht. Ein weiteres wichtiges Werkzeug ist ganz altmodisch eine drehbare Sternkarte.


    In Cartes du Ciel kann ich mit der Kalenderfunktion nachsehen, wenn es bei mir überhaupt dunkel wird. Mit der drehbaren Sternkarte sehe ich nach, welcher Bereich am Himmel für die kommende Nacht in Frage kommt (das geht auch mit Cartes du Ciel).

    Am Beobachtungsplatz weiß ich dann, welche Sternkarten für diese Nacht in Frage kommen.


    Grundsätzlich verwende ich folgendes aus meinem Bücherregal:


    1. Den Beobachteratlas für Kurzentschlossene um interessante und passende Objekte zu finden.
    2. Die Zeitschrift "Astronomie - das Magazin" um ebenfalls interessante Objekte zu finden.
    3. Den Astrotreff (mein Computer steht im Bücherregal) um auch dort interessante Objekte zu finden.
    4. Die Kombination "Interstellarum Deep Sky Guide und Deep Sky Atlas"


    Software:


    • "Cartes du Ciel". Mein wichtigstes Werkzeug, oder mein Werkzeugkasten für die Vorbereitung. Mit Cartes du Ciel:
      • Erstelle ich Karten zum Aufsuchen und Detailkarten.
      • Schaue ich was es für Objekte im Umkreis vom eigentlichen Objekt gibt.
      • Erstelle ich Karten für Kometen.
      • Erstelle ich Karten für Kleinplaneten.
    • Stellarium:
      • Mit diesem Programm sehe ich nach, ob es interessante Konstellationen zwischen der Mondsichel und den Planeten gibt.


    Das Internet:


    • "Der Astrotreff (Ideenpool) in den Foren:
      • Beobachterforum.
      • Deep Sky Objekt des Monats.
    • Weitere Webseiten:


    Das ist im großen und ganzen meine Vorbereitung. Da ich schon fertig ausgedruckte Karten zu hause habe, brauche ich nur den Ordner mit den Karten mit hinaus nehmen und habe immer etwas für die Nacht. Einmal im Jahr, meist im Winter, fülle ich diesen Ordner aus meinem Ideenpool wieder auf, so das ich wieder Objekte für weitere Beobachtungen habe.

    Indem ich mir an Tagen, besonders in den Wintermonaten mit seinem ungünstigen Wetter, wieder meine Sternkarten auffülle, habe ich unterm Jahr keinen Stress mir Objekte für eine Nacht heraus zu suchen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Hallo,


    Ich hatte mir den neuen Karkoschka in der Buchhandlung angesehen.

    Ich finde den neuen Karkoschka nicht gelungen. Das Buch kommt in meinem Augen quietschebunt daher und wirkt sehr überfrachtet. Besonders die Sternkarten wirken überladen:


    Die Sternkarten und die Objektbeschreibungen werden von Fotos der Objekte eingerahmt und von diesen buchstäblich erdrückt.

    Noch dazu wirken die Bilder sehr unrealistisch. Die Sterne in den Bildern wurden durch farbige und mehr oder weniger große Scheibchen ersetzt, die die Sternfarben und Helligkeiten wiedergeben sollen. Das eigentliche Objekt auf den Fotos wird dadurch in den Hintergrund gedrängt bzw. ist in einigen Bildern nur noch schwer zu erkennen.


    Den Sternkarten wird durch den Bildern wenig Raum gegeben. Größere Sternkarten wären meiner Meinung nach für einem Atlas wichtiger gewesen als die Bilder der Objekte.

    Ob die bunten Karten in der Nacht mit Rotlicht gelesen werden können, das wage ich zu bezweifeln.


    Insgesamt wirkt dieser Atlas für mich zu unruhig und vor allem zu Praxisfremd. Ich kann diesen Atlas in seiner neuen Ausgabe nicht mehr empfehlen. Für die Nacht ist er mit den Bildern zu überladen, die eigentlichen und wichtigen Sternkarten, die farbig gehalten sind, kommen zu kurz.

    Ich hatte vor vielen Jahren den "Sternatlas für Kleinteleskope" von Péter Vizi. Aus meiner Erinnerung heraus ist dieser Atlas weit praxisgerechter als der neue Karkoschka, aber der Sternatlas für Kleinteleskope ist eben nicht bunt...


    Viele Grüße

    Gerd