Atlas für Himmelsbeobachter 7. Auflage von E. Karkoschka

  • Hallo Astrofreunde,


    Der Sternatlas zum „Kosmos Himmelsjahr“ – jetzt im neuen Layout!
    Größeres Format, farbige Sternkarten, über 500 Fotos.
    Die 500 schönsten Deep-Sky-Objekte sicher finden.

    247x177x19mm
    (LxBxH)

    7. Auflage 2022

    Umschlag/Ausstattung: 452 Farbfotos, 80 SW-Fotos, 65 Farbzeichnungen,

    Seiten: 144


    ich bin ja ein Atlas für Himmelsbeobacter Fan und habe den Atlas seit der 2. Auflge 1995. Nun gibt es seit 2022 die 7. Auflage mit einigen interessanten Erweiterungen.

    So gibt es nun zusätzliche Karten wie N11+, E14+, E18+ und S2+, wo weitere schwache NGC Galaxien z.B. im Virgohaufen aufgeführt sind. Insgesamt 150 weitere Nebel.

    Sodass es nun 500 Deep-Sky-Objekte statt wie vorher 350 sind. Davon 400 Deep-Sky-Objekte und 100 Deppelsterne.

    Endlich wieder ein Buch mit robusten Einband und keine Spiralbandbindung.

    Und er kommt mit neuen aktuellen Tabellen und farbenfrohen Bilder daher.

    Und die Objetbilder sind nun nicht mehr am Ende, sondern im jeweiligen Abschnitt enthalten.

    Der Preis ist zwar um 5€ teuer. Das Buch kostet nun 25€. Aber es lohnt sich auf jeden Fall ihn zu kaufen.

    Viel Spaß beim lesen.


    cs

    Lothar

  • Hallo,


    Ich hatte mir den neuen Karkoschka in der Buchhandlung angesehen.

    Ich finde den neuen Karkoschka nicht gelungen. Das Buch kommt in meinem Augen quietschebunt daher und wirkt sehr überfrachtet. Besonders die Sternkarten wirken überladen:


    Die Sternkarten und die Objektbeschreibungen werden von Fotos der Objekte eingerahmt und von diesen buchstäblich erdrückt.

    Noch dazu wirken die Bilder sehr unrealistisch. Die Sterne in den Bildern wurden durch farbige und mehr oder weniger große Scheibchen ersetzt, die die Sternfarben und Helligkeiten wiedergeben sollen. Das eigentliche Objekt auf den Fotos wird dadurch in den Hintergrund gedrängt bzw. ist in einigen Bildern nur noch schwer zu erkennen.


    Den Sternkarten wird durch den Bildern wenig Raum gegeben. Größere Sternkarten wären meiner Meinung nach für einem Atlas wichtiger gewesen als die Bilder der Objekte.

    Ob die bunten Karten in der Nacht mit Rotlicht gelesen werden können, das wage ich zu bezweifeln.


    Insgesamt wirkt dieser Atlas für mich zu unruhig und vor allem zu Praxisfremd. Ich kann diesen Atlas in seiner neuen Ausgabe nicht mehr empfehlen. Für die Nacht ist er mit den Bildern zu überladen, die eigentlichen und wichtigen Sternkarten, die farbig gehalten sind, kommen zu kurz.

    Ich hatte vor vielen Jahren den "Sternatlas für Kleinteleskope" von Péter Vizi. Aus meiner Erinnerung heraus ist dieser Atlas weit praxisgerechter als der neue Karkoschka, aber der Sternatlas für Kleinteleskope ist eben nicht bunt...


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hab ja auch mit dem "Atlas für Himmelsbeobachter" angefangen. 6. Auflage ;) .


    Damit mich vorwärtsgetastet, fast ein Jahr lang nur damit eigentlich an "Literatur". Stehe nach wie vor positiv zum Werk. Für Anfänger und Einsteiger ist eigentlich alles drin, und zwar radikal verschlankt aufs absolut Wesentliche, ohne weiteres Gelafer. Bezweifeln würde ich etwas, ob die farbigen Karten nun ein Mehrwert bringen? Für Vorbereitung zuhause vielleicht, im Feld wohl eher weniger. Und ja, hat sich gut gehalten in all den taubefeuchteten Nächten. "Grösser" wohl auch nur bedingt positiv, gegenüber den 215x150mm vorher.


    Dennoch, benutze seit langen nun Skysafari auf dem Tablet. An Kartendarstellung ist sowas, mit Verlaub, meilenweit überlegen was die realistische Darstellung angeht, verglichen mit den Papierkarten. Insbesondere durch die beliebige Zoombarkeit. Möchte ich keinesfalls mehr missen.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Der neue Karkoschka ist für den Schreibtisch. Im Feld nicht zu gebrauchen. Wie schon erwähnt: Wenn sowieso GOTO benutzt wird, dann SkySafari zur Objektauswahl und -suche.

    Hatte mir auch Hoffnungen auf ein nützliches Instrument in Papierform gemacht. War wohl nix ...

    Gruß,

    Peter

  • Hallo,


    Selbst für die Vorbereitung am Schreibtisch ist dieses Werk nur bedingt geeignet. In dieser Hinsicht gibt es modernere und deutlich bessere Werke.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Bei mir ist die 2.Auflage von 1989 heimisch geworden. Besonders praktisch ist der flexibele Einband. Nicht zu groß, nicht zu schwer und in freundlichem schwarz/weiß, mehr brauche ich nicht.

    Für eingehender Studien habe ich andere Himmelsatlanten, u. a. Der Sonneberger Photographische.

    Grüße

    Dietrich

  • ... Vorbereitung am Schreibtisch .... In dieser Hinsicht gibt es modernere und deutlich bessere Werke.

    Gerd,

    welche Werke favorsierst Du für eine Beobachtungsvorbereitung?


    Viele Grüße

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo,

    welche Werke favorsierst Du für eine Beobachtungsvorbereitung?

    Das würde jetzt ein umfangreicher Text werden, denn zur eigentlichen Vorbereitung gehört bei mir nicht nur ein Sternatlas. Ich will versuchen, das in verständlichen Worten zu fassen... Ich habe das auch in einem Artikel auf meiner Website beschrieben.


    Die Vorbereitung läuft eigentlich schon so lange, so lange ich mich für die Astronomie interessiere und ich Zettel und Stift, oder jetzt, die Tabellenkalkulation in OpenOffice bedienen kann.

    Ich halte die Augen offen, in den Beobachtungsberichten hier im Astrotreff, in Zeitschriften wie "Astronomie, das Magazin" (eine ergiebige Fundgrube) oder im Beobachteratlas für Kurzentschlossene um ein paar zu nennen. Interessante Ziele die zu meinem Teleskop passen, einen 12"/f4 Newton, notiere ich mir in einer Tabelle, aufsteigend nach Rektaszension.



    Das ist mein Pool, aus dem ich meine Objekte nehme.

    Wichtig wäre es zu wissen: am Teleskop benutze ich nur gedruckte Karten, ich setze keine elektronischen Hilfsmittel oder eine App ein.

    Aus dem Ideenpool habe ich mir Cartes du Ciel im Laufe der Jahre viele Aufsuch- und Detailkarten ausgedruckt, die ich in einem Ordner wieder aufsteigend nach Rektaszension abgeheftet habe. Cartes du Ciel ist für mich auch ein ganz wichtiges Werkzeug für die Vorbereitung auf die Nacht. Ein weiteres wichtiges Werkzeug ist ganz altmodisch eine drehbare Sternkarte.


    In Cartes du Ciel kann ich mit der Kalenderfunktion nachsehen, wenn es bei mir überhaupt dunkel wird. Mit der drehbaren Sternkarte sehe ich nach, welcher Bereich am Himmel für die kommende Nacht in Frage kommt (das geht auch mit Cartes du Ciel).

    Am Beobachtungsplatz weiß ich dann, welche Sternkarten für diese Nacht in Frage kommen.


    Grundsätzlich verwende ich folgendes aus meinem Bücherregal:


    1. Den Beobachteratlas für Kurzentschlossene um interessante und passende Objekte zu finden.
    2. Die Zeitschrift "Astronomie - das Magazin" um ebenfalls interessante Objekte zu finden.
    3. Den Astrotreff (mein Computer steht im Bücherregal) um auch dort interessante Objekte zu finden.
    4. Die Kombination "Interstellarum Deep Sky Guide und Deep Sky Atlas"


    Software:


    • "Cartes du Ciel". Mein wichtigstes Werkzeug, oder mein Werkzeugkasten für die Vorbereitung. Mit Cartes du Ciel:
      • Erstelle ich Karten zum Aufsuchen und Detailkarten.
      • Schaue ich was es für Objekte im Umkreis vom eigentlichen Objekt gibt.
      • Erstelle ich Karten für Kometen.
      • Erstelle ich Karten für Kleinplaneten.
    • Stellarium:
      • Mit diesem Programm sehe ich nach, ob es interessante Konstellationen zwischen der Mondsichel und den Planeten gibt.


    Das Internet:


    • "Der Astrotreff (Ideenpool) in den Foren:
      • Beobachterforum.
      • Deep Sky Objekt des Monats.
    • Weitere Webseiten:


    Das ist im großen und ganzen meine Vorbereitung. Da ich schon fertig ausgedruckte Karten zu hause habe, brauche ich nur den Ordner mit den Karten mit hinaus nehmen und habe immer etwas für die Nacht. Einmal im Jahr, meist im Winter, fülle ich diesen Ordner aus meinem Ideenpool wieder auf, so das ich wieder Objekte für weitere Beobachtungen habe.

    Indem ich mir an Tagen, besonders in den Wintermonaten mit seinem ungünstigen Wetter, wieder meine Sternkarten auffülle, habe ich unterm Jahr keinen Stress mir Objekte für eine Nacht heraus zu suchen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,


    der "Karkoschka" war mein Einsteigerwerkzeug zum Auffinden von Himmelsobjekten und ich nehme meine uralte Ausgabe immer noch ab und zu gerne her und habe ihn bisher auch immer Einsteigern weiterempfohlen.
    Vor ein paar Tagen habe ich den aktuellen Karkoschka in der Hand gehabt und war entsetzt über die Gestaltung. Quietschbunt und unübersichtlich bis zum Gehtnichtmehr.
    Ich kann daher den Ausführungen von Gerd nur beipflichten.
    Ganz klar ein großer Schritt in die falsche Richtung und leider keine Empfehlung mehr.

    VG
    Günter

  • Hallo,


    ich hatte vor kurzem hier (Link)  bereits etwas dazu geschrieben, mit Vergleichsfoto.


    Ein weiterer Kritikpunkt von meiner Seite: bei den Karten sind die benachbarten Ausschnitte nicht mehr mit angegeben, so dass ich immer wieder an den Beginn des Buches muss um zu sehen, wo es weitergeht (also z.B. von Leo zum Cnc der Kartenausschnitt E9).


    Meine Uraltausgabe wird also weiterhin "im Dienst" bleiben :) Ansonsten nutze ich zur Recherche noch den Deep Sky Reiseführer/-Atlas und Stellarium.


    Viele Grüße,

    Klaus

  • Hallo zusammen;


    Gerd: Danke für die ausführliche Darstellung. Da haben wir Schnittmengen bei der Art der Vorbereitung. Ergänzend nehme ich noch sehr gerne den deep-sky Beobachteratlas von Stropek dazu, hier sind die Objekte aus Sicht des vis. Beobachters beschrieben und die Karten schon vorhanden.

    Am Teleskop setze ich mittlerweile auf skysafari am handy - ist eben praktisch und das schnelle ändern von Sternhelligkeiten in den Karten empfinde ich als sehr vorteilhaft, zumal ich mit verschiedenen Geräte beobachte. Hilfreich ist für mich das vertikale, bzw. horizontale Umschalten der Karten, so dass man die Teleskopansicht einstellen kann.

    Was mir so aus den Fachzeitschriften "vor die Füße" fällt oder als Tipps in den Foren auftaucht, notiere ich in einem Ringbuchordner nach Sternbildern sortiert. In den Ordner ist ebenfalls eine Herschel-400-Liste, die zum Einsatz kommt, wenn mir kein Objekt mehr einfallen will und die Liste der Objekte aus einer alten VÖ der Wilh.-Förster-Sternwarte (Nebel und Sternhaufen für kleine Teleskope).


    ...Quietschbunt und unübersichtlich bis zum Gehtnichtmehr.

    auch mein persönlicher Eindruck. Nicht jede Entwicklung ist zwingend ein Fortschritt :/

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Gerd,

    Ich hatte vor vielen Jahren den "Sternatlas für Kleinteleskope" von Péter Vizi. Aus meiner Erinnerung heraus ist dieser Atlas weit praxisgerechter als der neue Karkoschka, aber der Sternatlas für Kleinteleskope ist eben nicht bunt...

    danke für den interessanten Tip. Vom gleichen Autor finde ich auch den "Sternatlas für visuelle Beobachter". Ist das eine neue Auflage mit verändertem Namen? :/


    Viele Grüße,

    Klaus

  • Hallo Klaus,

    Vom gleichen Autor finde ich auch den "Sternatlas für visuelle Beobachter". Ist das eine neue Auflage mit verändertem Namen?

    Das ist gut möglich.

    Bei TS wird der Sternatlas für Kleinteleskope angeboten, bei Teleskop Austria der Sternatlas für den Visuellen Beobachter. Bei Wienstein gibt es eine Rezension über dieses Buch.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo Klaus,


    das ist interessant, Dein Vergleichsfoto. Hmm, seit wann sind die Macher vom "Karkoschka" von diesem Ur Prinzip weg?


    Ich habe die 4te Auflage (2012 gekauft). Sie sieht genau so aus wie auf Deinem Foto die 2te Auflage. Ist bei mir in jeder Deepsky Nacht mit draußen. Schimmelt noch nicht und die Drucke sind immer noch gut lesbar. Die neue Optik mag ich schon von hier aus nicht. Ob ich den Atlas an Anfänger noch guten Gewissens empfehlen soll ? :/ Meine (sehr gute!) Erfahrung basiert ja auf einer mittlerweile anderen Buchform.


    CS,

    Walter

  • Hallo Sternfreunde,


    ich bin immer noch nicht dazu gekommen den neuen Karkoschka einen praxis Test zu unterziehen. Aber es stimmt schon er gibt auch mir gewisse bedenken. Die Karten sind etwas kleiner ausgefallen, ist er nachttauglich? Und auf die Bilder hätte ich auch verzichten können, aber so was verkauft sich halt besser.

    Aber es gibt auch Vorteile, Fehlerbereinigung, mehr Objekte vor allem Galaxien und genauere Daten von den Objketen sowie neue "Funktionen" wie die Meridianhöhe der Sternbiler auf Nord/Sübhalbkugel.


    cs

    Lothar

  • Ich bin auch ein Karkoschka Himmelsatlas Nutzer seit der 1. Auflage. Damals gab es noch nicht so viel Literatur, wie dann später z.B. durch den Occulum Verlag.

    Der Karkoschka war daher Pflicht. Er war immer etwas "voll" und irgendwie etwas amateurhaft gestaltet - ich mochte es .

    Meine letzte Auflage war die 3. von 1997. Also nun, 25 Jahre später, die neue 7. Auflage bestellt.


    Wie soll ich sagen, er ist seinem Charakter treu geblieben... ;) Im ersten Moment etwas überladen, jetzt auch noch in bunt, viele Informationen auf kleinstem Raum. Kein Quadratzentimeter Papier wird verschwendet, er bedruckt bis zum absoluten Rand.


    Ja, es stimmt, da war kein Buchdesigner bei der Gestaltung beteiligt... ;)

    Aber, vieleicht gerade deshalb liebe ich ihn und werde dem Karkoschka treu bleiben.


    Okay, Mondphasen, Planetenoppositionen, schnell rotierende Doppelstern sind nun tabellarisch bis zum Jahr 2060 aufgeführt. Bis ich die nächste Auflage kaufe, habe ich also noch etwas Zeit... :)

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