Etwas Schulmathematik ...
Eine Parabel ist allein über die Brennweite mathematisch bereits definiert.
Als Funktion ist eine Parabel definiert mit
$f(x) = a x^{2}$
wobei ich hier auf reine Verschiebungen im Koordinatennetz entlang der x-Achse oder y-Achse jetzt verzichte, ebenfalls auf Drehungen im System. Das kann man durch Koordinatentransformation eliminieren. Vorsicht beim Funktionsbegriff, eine liegende Parabel wäre mathematisch keine Funktion, man müsste die Parabeläste dann getrennt behandeln.
Der Brennpunkt F ist definiert mit
$F = \frac{1}{4a}$
Das heißt die Parabel kann eindeutig über den Funktionsparameter a oder der Brennweite F definiert werden, wenn man Lage, Drehung außen vor lässt.
Für einen Parabolspiegel braucht man jetzt noch eine Angabe, welchen Teil einer Parabel man meint. Symmetrisch um Spiegelachse (y-Achse) reicht dazu die Öffnung oder das Öffnungsverhältnis (zur Brennweite). Bei asymmetrischer (off-Axis) Nutzung braucht man zwei Angaben.
Gleiches gilt für einen Kreis: Da braucht man nur den Radius, um ihn eindeutig zu definieren. (Brennweite eines Kreises wäre als halber Radius definiert.)
Für eine Ellipse braucht man zwei Werte, z.B. beide Halbachsen oder eine Halbachse und das Verhältnis der Halbachsen (Exzentrizität).
Eine Gerade braucht keinen Parameter. Erst wenn man die Lage/Richtung festlegen will, braucht man zwei Punkte oder Punkt + Steigung.
Aber ich möchte noch eine Besonderheit erwähnen: Ein Hobby-Spiegelschleifer legt sich zunächst gar nicht endgültig fest, welche Parabelbrennweite er anstrebt. Er ist bereit, dass dieser Wert sich (in Grenzen) erst beim Polieren/Parabolisieren ergibt. Das führt dazu, dass er sich eine Menge Arbeit ersparen kann, denn er will nicht "die" Parabel in seinem Spiegel, sondern nur "eine" Parabel. Das kann manchmal verwirren, denn "eine" Parabel (mit abweichender Brennweite) führt mitunter zu ganz anderen Zonenkorrekturen im Vergleich zu einem Kreis (Sphäre), als wenn man "die" Parabel haben möchte. Und im Grunde begnügt er sich via "best fit conic constant" sogar nur mit einer Form, die einer Parabel nahe kommt.